DE1923596A1 - Kontinuierliches Verfahren zur Stahlherstellung - Google Patents
Kontinuierliches Verfahren zur StahlherstellungInfo
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Description
Hippon Kokan Eabushiki Kaisha
gokio, Japan
gokio, Japan
Die Erfindung "betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur
Stahlherstellung, das in zwei Stufen durchgeführt wird, nämlich in einer ersten Stufe unter Verwendung eines
Heiners bzw. Friseh-Zuschlags, der insbesondere für die
Entschwefelung und Entphosphorung vorgesehen ist und
welcher die Umsetzung zwischen der Schlacke und dem Metall
beschleunigt, sowie in einer zweiten Stufe unter Verwendung
eines hauptsächlich der Entkohlung dienenden Erisch-Zuschlags.
Im Zuge der Entwicklung der modernen Metallurgie verfolgt
man in zunehmendem Maß das Ziel, von der herkömmlichen chargenweisen Stahlerzeugung, beispielsweise von herdgeschmolzenem
Stahl, Konverterstahl, Lichtbogenofenstahl usw., zur kontinuierlichen Stahlerzeugung überzugehen, die wirksamer
und wirtschaftlicher ist. Aus diesem Grund befinden sich derzeit verschiedene kontinuierliche Stahlerseugungsverfahren
in Erprobung. Die meisten dieser Stahlerzeugungsverfahren
sind jedoch auf der Grundlage des 3>lachherd-
oder des Konverter-Verfahrens entwickelt worden und die
grundsätzlichen Umsetzungs- und flriseh-Bedingungen sind
hierbei im Vergleich zu den bisher vorherrschend angewandten Bedingungen nicht wesentlich geändert worden* Bei dieser
sogenannten kontinuierlichen Stahlerzeugung handelt es sich um.die Anfügung eines herkömmlichen Behandlungsver-
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fahrens an kontinuierlich, fließendes flüssiges Roheisen.
Außerdem sind in jüngerer Zeit verschiedene neue Verfahren veröffentlicht worden, beispielsweise Verfahren wie die
Sprüh-Stahlerzeugung oder das IRSID-Tanksystem. Bei der
Sprüh-Stahlerzeugung erfolgen die Entschwefelung, Entphosphorung und Entkohlung gleichzeitig und kurzzeitig, so
daß es sich hierbei lediglich um ein einfaches Frisohverrfahren
auf "niedrigen Kohlenstoffgehalt" handelt. Da außerdem "bei leistungsfähiger werdenden Systemen ein immer
höherer Sauerstoffdruck erforderlich wird, ergeben sieh
in dieser Hinsicht beträchtliche Schwierigkeiten. Bei einem anderen Verfahren, nämlich beim IHSID-Tanksystem, wird
Sauerstoff durch eine Sauerstoff-Blaslanze oder durch
poröses Ziegelwerk am Ofen-Boden geblasen und geschieht das Frischen durch Bildung einer Schlacken-Metall-Emulsion.
In diesem Fall ist die Temperaturführung äußerst schwierig,
während die hohe Temperatur besitzende Emulsion wahrscheinlich
das feuerfeste Ausfutterungsmaterxal des Ofens angreift,
was den Nachteil der Verkürzung der kontinuierlichen Arbeitszeitspanne mit sich bringt.
Das kontinuierliche Stahleraeugungsverfahren besitzt daneben
Jedoch die folgenden Vorteile:
1. Fiedrige Baukosten (beim Vergleich zwischen Anlagen vergleichbarer Jahresproduktion werden die Ausrüstungen
bzw. Anlagen kleiner).
2. Niedrige Betriebskosten (ausgezeichneter thermischer Wirkungsgrad und bestes Ausbringen, geringerer Verschleiß des feuerfesten Materials, Senkung der Sauer·*
stoffkosten je Proauktionseinheit).
809885/1035 " 3*"
3. Weniger stark eingeschränkte Betriebsbedingungen (Es
kann mehr Eisenschrott bei geringerer Rauchentwicklung verwendet werden. Nicht nur größere Wahlfreiheit des
Ausgangsmaterials, sondern auch einfachere Arbeitsweise mit weniger Bedienungspersonal).
4. Verbesserte Zuverlässigkeit der Erzeugnisqualität (Leichte Steuerung und Messung der chemischen Umsetzung
bzw. Reaktion).
Das bisher vorgeschlagene kontinuierliche Stahlerzeugungsverfahren
besitzt dagegen die vorher genannten liachteile, λ so daß kein zufriedenstellendes Ergebnis zu erwarten ist.
Insbesondere im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der Erzeugnisqualität und den Verschleiß der feuerfesten Ausfutterung
sind noch beträchtliche Schwierigkeiten zu überwinden. Es ist daher derzeit noch kein solches Verfahren
bekannt, das industriell angewandt wird.
Die Erfindung entstand im Hinblick auf die eben genannten
Nachteile und Schwierigkeiten und soll diese ausschalten.
Bein erfindungsgeuiäßen Verfahren wird Roheisen 2 mit beispielsweise
4,55» C o968# Si, 0,65$ Mn.f 0,190$ Ρ und
0,043;"* S, das in einer Menge von 2 Tonnen je Minute konti- (
nuierlich von einem Kochofen 1 (vergl. Zeichnung) abgestochen
wird, in, eine» Entschwef elungs- und Entphosphorung-Behandlungsgefäß
A bsw. 3 mit einen Fassungsvermögen von
10 Tonnen eingeführt, das in der Nähe des Hochofens 1 angeordnet
isu. Anschließend wird dem Roheisen Kalziumkarbid
in einer Menge von 2 kg/min als schlackebildendes Peinungsmitxel
über einen Förderer 4 sujqsexzx, wobei die Entschwefelung
durch kontinuierliches exzentrisches Rühren nahe
BAD ORIGINAL
der Schlacken-Metall-Grenzfläche mittels Rührstangen 5 aus
kohlenstoffhaltigem oder anderweitig feuerfestem Material durchgeführt wird. Bei der dargestellten Ausführungsform sind drei Rührstangen vorgesehen.
Das auf diese Weise vorbehandelte Roheisen wird dann zur
Entschwefelung und Entphosphorung in ein zweites Gefäß B bzw. 6 mit einem Fassungsvermögen von etwa 10 t überführt.
Hier wird die Schlacke über ein Schlacken-Abstichloch 7 abgeführt. Diese Schlacke kann erforderlichenfalls
auch wieder zurückgeführt werden. Im Gefäß B wird über einen Förderer 9 ein schlackebildendes Mittel 8 in Form
von 80 kg/min gebrannten Kalks, 30 kg/min Walzzunder,
30 kg/min kalzinierten Sodas und 10 kg/min Fluorit eingeführt,
während gleichzeitig Sauerstoff in einer Gesamtmenge von 30 Hm /min über Blaslanzen 10, von denen bei der
dargestellten Äusführungsform drei über dem Gefäß vorgesehen sind, eingeblasen wird. Gleichzeitig wird die
Schmelze mittels eines Grenzflächen-Rührwerks gerührt, das wie beim Gefäß A Rührstangen 5 aus kohlenstoffhaltigem
oder anderweitig feuerfestem Material aufweist, um den Phosphor durch Oxydation zu entfernen.
Das so vorbehandelte Roheisen wird soHann in einen von
drei vorgesehenen Stahlerzeugungsöfen 13» d.h. mit reinem Sauerstoff arbeitenden Oberwindfriseh-Konvertern, Überführt,
die auf einem Drehtisch 12 montiert sind, während die Schlacke durch einen Fuchs 11 abgezogen wird. Die Entkohlung
geschieht nach einem herkömmlichen Verfahren, bei welchem Sauerstoff über eine Blaslanze 14 eingeblasen
wird. Auf diese Weise wird Rohstahl mittleren Kohlenstoffgehalts mit 0,25^C, 0,006$ S, 0,008$ P9 Spuren Si und Mn
erhalten. Durch Zugabe bzw. Zuschlag einer Ferrolegierung
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als Desoxydationsmittel in der Endstufe des Stahlerzeugungsvorgangs
wird schließlich der gewünschte Fertigstahl erhalten. Die drei auf dem Drehtisch angeordneten Frischöfen
wirken miteinander zusammen, wobei jeder Ofen abwechselnd als Frisch- bzw. Entkohlungsofen 13-a zur Aufnahme
des Eoheisens, als Ofen 13-b zur Durchführung des Blasens
und schließlich (nicht dargestellt) zum Abstechen und Schrottchargieren dient.
Bei' der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der Erfindung
geschieht die Entschwefelung und Entphosphorung unter Verwendung getrennter Behandlungsgefäße A und B. Je nach
der betreffenden Stahlsorte kann die Entschwefelung und Entphosphorung jedoch auch gleichzeitig unter Verwendung
eines einzigen Behandlungsgefäßes vor sich gehen. Bei der
Durchführung der Entschwefelung und Entphosphorung ist es
vom Standpunkt der Verbesserung des thermischen Wirkungsgrads, der schnellen Schlackenbildung und der Aufrechterhaltung
der Fließfähigkeit der Schlacke sehr vorteilhaft, auch die kontinuierlich aus dem Hochofen ausgetragene Schlacke
zu verwenden.
Zur Erhöhung der Wirksamkeit der Entschwefelung, der Entphosphorung
und der Entkohlung auf maximale Werte reicht
es aus, lediglich die Anzahl der Einheiten der Behandlungsgefäße
oder das Fassungsvermögen jedes Behandlungsgefäßes zu vergrößern. Außerdem erfolgt die Verwendung des Drehtisches
an der letzten Verfahrensstufe sowie die Anordnung der -StahlerZeugungsofen auf diesem Drehtisch im wesentlichen
im Hinblick darauf, daß der eingesetzte Schrottanteil frei
gewählt und der Stahlerzeugungsofen selbst als Gießpfanne verwendet werden kann. Der Grund hierfür besteht darin,
daß die öfen einen weiten wirksamen Anwendungsbereich besit-
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zen, indem einer für die Durchführung des Frisehens herangezogen wird, während der andere zur Vorwärmung des Schrotts
oder als Gießpfanne für den geschmolzenen Stahl oder als Aufnahmegefäß für das der ersten Behandlung unterzogene
Roheisen "benutzt wird.
Der kontinuierlich arbeitende erfindungsgemäße Stahlerzeugungsofen
kennzeichnet sich dadurch, daß der Entschwefelungs- und Entphosphorungsvorgang einwandfrei vom Entkohlungsvorgang
getrennt ist und daß /bei der Entschwefelung
und Entphosphorung das mechanische Rühren an der,Grenzfläche
zwischen der Schlacke und der Metallschmelze vorgenommen wird. Im Vergleich dazu besteht die Hauptaufgabe beim herkömmlichen
kontinuierlich arbeitenden Stahlerzeugungsofen in der Entkohlung, wobei der erhaltene Stahl ein Vorstahl
mit niedrigem Kohlenstoffgehalt ist, der noch einen weiteren Behandlungsschritt zur Umwandlung in die gewünschte
Stahlsorte erfordert. Beim erfindungsgemäßen, kontinuierlich
arbeitenden Stahlofen läßt sich dagegen ohne weiteres
Stahl mit niedrigem Schwefel- und Phosphorgehalt erzielen,
wobei die Einstellung jedes seiner Analysenbestandteile nach dem Entkohlen ohne weiteren Aufwand frei durchführbar
ist, wodurch sich auch eine ausgezeichnete Möglichkeit der Herstellung verschiedener Sorten hochqualitativen Stahls
•ergibt, die den bisher mit den chargenweise arbeitenden
Schmelzöfen erzeugten Stahlsorten überlegen sind. Außerdem kann der eingesetzte Schrottanteil weitgehend frei bestimmt
werden. Darüber hinaus kann der Entschwefelungs- und Entphosphorungsvorgang,
bei welchem Schlacke in großer Menge erzeugt wird, bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen
erfolgen, so daß Verschleißverluste infolge eines Schmelzens des feuerfesten Materials im Entschwef elungs- und Entphosphorungs-Gefäß
merklich vermindert werden, während die
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Temperatur in der Endstufe der Entkohlung zwar ziemlich stark ansteigt, dabei jedoch praktisch keine Schlacke gebildet
wird. Beim erfindungsgemäßen Ofen kann eine Rückschwefelung
und Rückphosphorung während des Entkohlungsvorgangs vermieden werden, da während der Entschwefelung
und Entphosphorung eine perfekte Schlackenentfernung
gewährleistet wird.
Obgleich die Erfindung vorstehend in Verbindung mit einem kontinuierlichen Verfahren zur Stahlherstellung beschrieben
und dargestellt ist, ist es für den Fachmann ersichtlich, daß das erfindungsgemäße, beispielsweise zur Entphosphorung
dienende Behandlungsverfahren auch für die Chrom- und Hanganverschlaclcung
verwendet werden kann.
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Claims (1)
- PatentanspruchKontinuierliches Verfahren zur Stahlherstellung, bei welchem Roheisen kontinuierlich zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Entschwefelung sowie die Entphosphorung und die Entkohlung in zwangsläufig voneinander getrennten Gefäßen durchgeführt werden9 daß die im Entschwefelung-, im Entphosphorungs- bzw. im Feinungs-Gefäß befindliche Schmelze an der Grenzfläche zwischen der Metallschmelze und der Schlacke mechanisch gerührt wird und daß die Schmelze während des Weiterleitens über einen Fuchs in einen auf einem Drehtisch montierten Oberwindkonverter über mindestens eine Blaslanze mit Sauerstoff behandelt und die Schmelze in diesem Konverter schließlich mit Saueipstofflanzen entkohlt wird.9 0 9 8 8 5/1035
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