DE1935332C - Frischverfahren für flüssiges, legiertes Roheisen, insbesondere vanadiunlhaltiges Roheisen - Google Patents

Frischverfahren für flüssiges, legiertes Roheisen, insbesondere vanadiunlhaltiges Roheisen

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DE1935332C
DE1935332C DE19691935332 DE1935332A DE1935332C DE 1935332 C DE1935332 C DE 1935332C DE 19691935332 DE19691935332 DE 19691935332 DE 1935332 A DE1935332 A DE 1935332A DE 1935332 C DE1935332 C DE 1935332C
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DE19691935332
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DE1935332A1 (de
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Leonid A.; Pastuchow Andrej I.; Dubrow Nikolaj F.; Klejn Alexandr L.; Charitonow Jurij A.; Jarichin Boris L; Swerdlowsk; Baranow Wladmir Michajlowitsch; Tretjakow Michail A.; Udowenko Wiktor G.; Kompanijez Georgij M.; Makajew Sergej W.; Nagowizyn Denis F.; Frejdenson Jewgenij S. Smirnow
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Uralskij Nautschno-Issledowatelskij Institut Tschernych Metallow, Swerdlowsk (Sowjetunion)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Frischverfahren für flüssiges, legiertes Roheisen, insbesondere vanadiumhaltiges Roheisen, unter Gewinnung von Schlacke, die
die Legierungskomponeiiten enthält und von Stahl in zwei Stufen, wobei das Roheisen mit Sauerstoff enthaltendem Gas in Stahlöfen, insbesondere in Konvertern verblasen wird, Oxyda*:. jns- und Kühlzusätze in der ersten Verfahrensstufe zugesetzt werden und eine regulierte niedrige Badtemperatur aufrechterhalten wird, die metallischen, hochkohlenstoffhaltigen vorgefrischten Zwischenprodukte nach der ersten Verfahrensstufe abgestochen und nachfolgend während der zweiten Verfahrensstufe in einem zweiten Ofen, insbesondere Konverter, unter Einführung von Kalk und anderer schlackenbUdender Materialien zu , Stahl gefrischt werden. ,
Es ist bekannt (deutsche Päfentanmeldufig ρ 31740 D, bekanntgemacht am 7. August 1952),
den Vanadingehalt im Roheisen durch Entschlakkung in konzentrierter Form zu erhöhen, und zwar hi der Weise, daß der Temperaturveriauf der Schmelze auf Grund der Anwendung von Kühlmitteln geregelt wird. Ferner ist es bekannt, (deutsche
Patentschrift 256 037), bei der Stahlherstellung den Stahl abzustechen, die Endschlacke im Ofen zu lassen Und den Phosphatgehal. der Endschlacke bei der folgenden Charge zur Anreicherung des Phosphat-
gehaites ihrer Endschlacke zu benutzen. Ebenso int bekannt (britische Patentschrift 817 786), die Schlacke für die nachfolgende Charge im Ofen zu belassen, so daß dadurch der größere Teil der Eisenoxide aus der Schlacke zurückgewonnen werden kann.
Es sind Frischverfahren für legierte, insbesondere vanadiumhaltige Roheisen bekannt, die das Verblasen mit sauerstoffhaltigem Gas in Konvertern, Drehofen und Pfannen vorsehen. Am häufigsten werden zu diesem Zwecke Konverter verwandt, die mit Sauerstoff verblasen werden (s. UdSSR-Fachblatt »Stahl«, 1956, Nr. 6 und 1967, Nr. 3). Beim Verblasen werden die im Roheisen befindlichen Legierungsbestandteile oxydiert und in die Schlacke übergeführt. Zum Aufrechterhalten einer Metalltemperatur von höchstens 14000C und zum Verbessern der Oxydationsbedingungen für die Roheisenbeimengungen werden beim Verblasen feste Oxydations- und kühlzusäUi (Zunder, eisenerz- und vanadiumhaltige Konzentrate, ungeschmolzene Roheisen und Schrott) verwandt. Die Verwendung von Wasser als Kühlmittel zusammen mit sauerstoffhaltigem Gas ist bekannt. Beim Verblasen werden folgende technologische Parameter beachtet: Gaszufuhr, Kühl- und Oxydationsmittelverbrauch. Hierbei wird Schlacke, die Legierungsbestandteile wie Vanadium, Niobium u. a. enthält, und ein zur Stahlerzeugung in Hüttenaggregaten bestimmtes Zwischenprodukt erhalten. Letzteres, das über 2,5 %> Kohlenstoff enthält, wird vollkommen aus dem Konverter abgestochen und in eine Pfanne für Metall geleitet Dann wird die Schlacke abgestochen und in ei.ie Pfanne für Schlacke geleitet. Es wird danach gestrebt, d s Zwischenprodukt für die Stahlerzeugung möglichst vollkommen abzustechen, um zu verhüten, daß ein Teil desselben in die Pfanne für Schlacke gelangt und letztere, die wertvolle Bestandteile enthält, durch Metallabfall verunreinigt. Weiterhin werden die Legierungsbestandteile aus der Schlacke ausgeschieden.
Sofern bekannte Verfahren sich auf das Frischen phosphorh altigen Roheisens beziehen, ist zu berücksichtigen, daß sich diese Verfahren wesentlich vom Frischverfahren für Roheisen unterscheiden, die natürlich legiert sind und Vanadium, Niobium oder Chrom enthalten. Insbesondere Vanadium enthaltende Roheisen bedürften besonderer Bedingungen für das Frischen des Roheisens und die Anreicherung des Vanadiums. So wird das Frischen Vanadium enthaltenden Roheisens nicht nur in zwei Verfahrensstufen, sondern auch in zwei unterschiedlichen Frischgefäßen vorgenommen. Die erste Verfahrensstufe wird ohne Zugabe von Kalk, Flußspat, Bauxit, Manganerz und ähnlichem durchgeführt, wogegen nur Materialien eingeführt werden, die Eisenoxide enthalten, beispielsweise Zunder oder Sinter, und Kühlzusätze wie Schrott oder Hartgußeisen.
Auch die Menge des anzustechenden Zwischenproduktes, die bei bekannten Verfahren vollständig aus dem ersten Frischgefäß entfernt werden, und der Temperaturverlauf, sowie die Zusammensetzung des Metalls am Ende der ersten Verfahrensstufe unterscheiden sich für die gemäß der Erfindung zu behandelnden Roheisen gegenüber den Frischverfahren für phosphorhaltige Roheisen.
Die bekannten Verfahren sind durch relativ niedrige Vanadiumextraktion gekennzeichnet, Vanadiumverluste im Zwischenprodukt für die Stahlerzeugung betragen (laut Pfannenprobe) 0,04 bis 0,08%.
Außerdem gehen mit dem abgestochenen Zwischenprodukt bis 10*/· der vanadrumhaltigen Schlacke verloren. Bei den bekannten Verfahren wird Vanadium langsam Oxydiert, und die Konzentration an
Vanadhnnoxyden in der Schlacke ist niedrig. Bei der Erzeugung von Stahl aus dem Zwischenprodukt in Konvertern unter Verwendung de.? Sauerstoffblasens werden manganhalüge Stoße unzureichend zugeführt. Dies macht es unmöglich, Schwefel- und
ίο Phosphorgehalt zu senken und Stahl höherer Güte za erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches nicht nur eine Verbesserung der Extraktion der Legierungskomponen-
is ten (insbesondere Vanadium) aus dem Roheisen und eine Erhöhung der Konzentration des Vanadiümpentoxides der Schlacke ermöglicht, sondern auch eine Erhöhung des Wirkungsgrades des Frischens legierter, insbesondere Vanadium enthaltender Roh-
h> eisen unter Gewinnung zweier hochqualitativer Handelsprodukte zu erreichen gestattet, nämlich einerseits Stahl und andererseits Vanadium enthaltende Schlacke. Diese Schlacke kann für die Gewinnung reinen Vanadiumpentoxides und Ferrovanadiums
as verwendet werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung jeder Schmelze im ersten Ofen und des Abstechens des metallischen Zwischenproduktes aus dem ersten Ofen die gesamte, in der ersten Verfahrensstufe gewonnene Schlacke, die die Legierungsbestani'teile, insbesondere das Vanadium enthält, im ersten Ofen belassen und von mehreren Schmelzen der ersten Verfahrensstufe an gesammelt wird, so daß insgesamt ein Ansammlungs zyklus für Schlacke entsteht, und daß bei der letzten Schmelze dieses Ansammlungszyklus in der ersten Verfahrensstufe ein gesonderter Abstich des metallischen vorgefrischten Zwischenproduktes durch das
Abstichloch vorgenommen wird, wonach die gesamte angesammelte Schlacke durch die Chargieröffnung des ersten Ofens entfernt wird.
Vorzugsweise wird während des Ansammlungszyklus für Schlacke in der ersten Verfahrensstufe ein
Teil des anzustechenden, für die Stahlerzeugung bestimmten metallischen, vorgefrischten Zwischenproduktes im treten Ofen belassen. Es ist zwar bekannt (britische Patentschrift 817 786), in einem Drehofen ein metallisches Produkt zu belassen, jedoch handelt es sich nicht darum, im Ofen zusammen mit der Endschlacke nach der Beendigung der ersten Verfahrensstufe das metallische, vorgefrischte Zwischenprodukt zu belassen, sondern es soll ein Teil des fertigen Stahles belassen werden. Bei den bekannten Verfah ren wird in der Zwischenstufe das metallische Pro dukt tatsächlich nicht abgestochen, es wird vollständig belassen, jedoch nur mit einem Teil der Erstschlacke oder ganz ohne Schlacke, sofern diese vollständig entfernt wird. Dabei wird eine Ansammlung
der Schlacke mehrerer Schmelzen nicht erreicht.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sollen während der ersten oder einigen der Schmelzen des Ans&mmlungszyklus für Schlacke der ersten Verfahrensstufe feste Zusätze für die Oxydation des Roh-
eisens in einer Menge von 5 bis 8°/·, bezogen auf das Gewicht des Roheisens, eingeführt werden.
Bei der Herstellung von Stahl in Konvertern mit Bodenwind ist es bekannt (deutsche Patentschrift
976 800), feste Oxydationsmittel . in bestimmter Reihenfolge einzuführen, damit die erforderliche Temperatur des Stahles sichergestellt ist.
Ferner ist es vorteilhaft, beim Frischen des Zwischenproduktes in der zweiten Verfahrensstufe unter Belassung der Schlacke im ersten Konverter die festen, der Oxydation des Zwischenproduktes dienenden Zusätze um 10 bis 30*/· weniger einzuführen, c'° sie in den Schmelzen des Acsammlungszyklus bei der ersten Verfahrensstofe im ersten Konverter eingeführt wurden. Eine weitere Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die festen, der Oxydation des Roheisens dienenden Zusätze im ersten Konverter nacheinander wie folgt eingeführt werden: 30 bis 60° ο vor oder zu Beginn des Verblasens des Roheisens mit sauerstoffhaltigem Gas, restliche 70 bis 40°o während der ersten Verfahrensstufe in mehreren Portionen, so daß die Zugabe ein rns zwei Minuten vor Beendigung der ersten Verfahrensstufe abgeschlossen ist.
Beim Frischen von Roheisen mit hohem Mangangchalt ist es bekannt (deutsche Patentschrift 668144), die oxydierenden Zuschläge nach und nach zuzufügen, und zwar zum Teil vor dem Verblasen und zum Teil heim Verblasen. Dabei soll nach der bekannten Lehre ein Drittel vor dem Hochstellen der Birne und der Rest während der ersten Blasminuten zugegeben werden.
Die vorliegende Erfindung sieht als weitere Ausbildung außer einer Spezifizierung des technologischen Prozesses die besondere Bezeichnung Jes Momentes vor, an dem die Zugabe von Oxydationszusätzen in der ersten Verfahrensstufe zu beenden ist.
Fine bevorzugte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß beim Verblasen des Roheisens mit sauerstoffhaltigem Ga-1 in der ersten Verfahrensstufe Sauerstoff in einer Me«?ge von 20 bis 25 ms/t Roheisen zugeführt.
A'ißerdem soll beim Verblasen der ersten Verfahrensstufe in das sauerstoffhaltige Gas in an sich bekannter Weise Wasserdampf in einer Menge bis 2 kg/m3 Sauerstoff eingeführt werden.
Das gemeinsame Verblasen von Sauerstoff zusammen mit Wasserstoff ist an sich bekannt (deutsche Ainlegeschrift 1088 521).
Ferner »ieht die Erfindung vor, daß beim Verblasen des Roheisens mit sauerstoffhaltigen Gas während der ersten Verfahrensstufe der Abstand der Lanze von dci Badoberflädie kontinuierlich oder stufenweise, wie an sich bekannt (Zeitschrift »Stahl um! Fisen«, 26. iViai 1960, S. 734), von 1,5 bis 2,5 m zu Beginn des Verblasens auf 0,3 bis 0,7 m bei Verringerung der Konzentration der LegierungsKomponente (Vanadium) auf unter 0,20e/e verringert wird.
Beim Verblasen des Roheisens in der ersten Verfahrensstufc wird, wie an sich bekannt (französische Patentschrift 1 194 741), sauerstoffhaltigcs Gas in Strahlen derart zugeführt, daß sich eine Drehbewegung des Metalls im Bereich der Reaktionszone er-
Vorleilhaftcrweisc werden in das Roheisen in der ersten Verfahrensstufe manganhaltige Materialien in einer Menge von 10 bis 50 kg/t Zwischenprodukt zugeführt.
Der Zusatz an Mangan enthaltenden Materialien ist in tier Weiac bekannt (deutsche Patentschrift 619 334), diilt diese Materialien nicht zum Hochofcnrnliciscn ziigefiiül werden, sondern in der Zwischenstufe des Verfahrens, und zwar zur Zeit des Abstiches des Zwischenproduktes oder nach seinem Abstich. Der Winkel der Gasstrahlen beträgt zweckmäßigerweise 40 bis 89°.
Nachstehend wird die Erfindung durch ein Durchführungsbeispiel des Frischverfahrens für flüssiges, legiertes, vanadiumhala'ges Roheisen erläutert.
Flüssiges Roheisen mit einem Gehalt (in Gewichtsprozent) an C 4,3 bis 4,8, Si 0,20 bis 0,60, Mn 0,20
ίο bis 0,30, V 0,38 bis 0,50, Ti 0,20 bis 0,50, Cx 0,04 bis 0,10, P 0,04 bis 0,12, S 0,015 bis 0,050 wird in einem Konverter mit basischem Futter gegossen. Vor dem Verblasen oder zu Beginn des Verblasens werden Roheisen oxydierende Zuschläge, in diesem Falle
Zunder, und zwar 30 bis 60«/o der Gesamtzugabe für eine Schmelze zugeführt. Es können auch andere feste oxydierende Zuschläge (vanadiumhaltiges Roheisen, Schrott), und zwar bis 15°/» des Gewichts des flüssigen Roheisens zugeführt werden. Die restlichen
ao 70 bis 40°/o der Roheisen oxydierenden Zuschläge werden während des Verblasens in mehreren Portionen zugegeben, wobei die letzte ein bis zwei Minuten vor Beendigung der Schmelze aufgebeben wird. Der Gesamtverbrauch an Zunder je Schmelze betragt
ij 5 bis 8 «/ο des Gewichts des eingegossenen Roheisens. Beim Verblasen während der Schmelze wird der Abstand zwischen Düsenkopf und Metalloberfläche so geändert, daß sich zu Beginn des Verblasens die Düse 1,5 bis 2,5 m über der Metalloberfläche bcfindet und dann letztere, wenn die Vanadiumkonzentration auf 0,01 bis 0,200/o gesenkt ist. bis auf 0,3 bis 0,7 m genähert wird. Zum Verblasen wird Sauerstoff, und zwar mehr als l,0ms/t.min verwandt. Während des Verblasens wird Wasserdampf, und zwar bis zu 2 kg/m3, in den Sauerstoff eingeführt.
Zum Verblasen wird ein wassergekühlter Fin- oder Mehrdüsenkopf (mit tangential^ Strahlrichtung unter einem Winkel von 40 bis 89° zur Metalloberfläche, um dem Metall eine Umlauffläche zu erteilen, welche die Bedingungen für die Vanadiumoxydierung verbessert) verwendet. Das Verblasen wird bei Erreichen einer Vanadiumkonzent.ation von höchstens 0,05 °/o und einer Kohlenstoffkonzentration von mindestens 2,8°/o im Zwischenprodukt für die nachfolgende Stahlerzeugung beendet. Der bis 25 m31 betragende Sauerstoff aufwand wird so geregelt, daß die Metalltemperatur bei Beendigung des Verblasens nicht 14000C überschreitet.
Das Zwischenprodukt zur Stahlerzeugung wird in eine Pfanne für Metall abgestochen und dann in einen anderen Konverter gegossen, während die vanadiumhaltige Schlacke (ohne Zwischenprodukt oder zusammen mit einem Teil desselben) im Konverter zuf Verwendung bei e'en nachfolgenden Schmelzen zurückbleibt.
Im ersten Konverter wird jetzt die zweite Schmelze durchgeführt. Zu diesem Zweck wird in die im Konverter zurückgebliebenen Endprodukte der ersten Schmelze (Schlacke oder Schlacke mit einem Teil des Zwischenprodukts zur Stahlerzeugung) die nächste Charge vanadiumhaltigen Roheisens eingegossen. Oxydations- und Kühlzuschläge für das Roheisen werden in den Konverter eingegeben, und das Verblasen wird in diesem Falle bei de.n oben angegebenen Parametern durchgeführt. Die Menge der festen, Roheisen oxydierenden Zuschlüge ist um 10 bis 30°/n geringer als die bei der ersten Schmelze eingegebene Ziischlägemcngc. Die durch zwei Schmc!-
zen gewonnene vanadiumhaltige Schlaoke (ohne Zwischenprodukt zur Stahlerzeugung oder mit einem Teil desselben) bleibt im Konverter zur Verwendung bei der dritten Schmelze zurück. Das Verblasen verläuft bei letzterer genauso wie bei der zweiten Schmelze.
Jeder Schlackensammlungszyklus .besteht aus min-1 destens zwei Schmelzen. Es sammelt sich nach dem Verblasen des Roheisens im Konverter am Ende der zweiten Schmelze Schlacke aus zwei Schmelzen und am Ende der dritten Schmelze Schlacke aus drei Schmelzen an.
Nach dem Verblasen des Roheisens während der letzten Schmelze des Zyklus wird das Zwischenprodukt für die Stahlerzeugung vollkommen in die Pfanne für Metall abgestochen und dann vanadiumhaltige Schlacke, die im Laufe mehrerer Schmelzen sich ansammelte, in die Pfanne für Schlacke abgegossen. Weiterhin wiederholt sich der aus mehreren Schmelzen bestehende Zyklus.
Das Zwischenprodukt für die Stahlerzeugung wird nach jeder Schmelze in einen zweiten Konverter gegossen und mit Sauerstoff, und zwar mit mehr als 1,0 mVt.min, verblasen. Sauerstoff wird über einen senkrechten Mehrlochdüsenkopf zugeführt. Zu Beginn des Verblasens befindet sich die Düse 1,5 bis 3,0 m über der Metalloberfläche und wird ihr dann bis auf 0,5 bis 1,2 m genähert. Während des Verblasens werden bis 30 kg Kalk, bis 5 kg Flußspat und bis 30 kg Eisenerz je Tonne Zwischenprodukt eingegeben. Ais Kühlmittel für das Metall wird auch Schrott während des Verblasens verwandt. Es werden zum Verbessern des Schlackebildungs- und Frischvorgangs, zum Verbessern der Güte des Metalls im Zwischenprodukt für die Stahlerzeugung manganhaltige Stoffe, und zwar 10 bis 50 kg/t Zwischenprodukt, zugeführt.
Bei anderen Durchführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein Teil der im angeführten Beispiel beschriebenen Arbeitsgänge fortgelassen werden. So kann z. B. Roheisen mit sauerstoffhaltigem Gas verblasen werden, ohne dabei die Lage des Düsenkopfes zu ändern, oder es können alle Oxydaüons- und Kühlzuschtäge gleichzeitig vor dem Verblasen oder zu Beginn desselben eingegeben werden.
Erfahrungen zeigen, daß Verwendung in den folgenden Schmelzen von Schlacke und eines Teils des Zwischenprodukts aus den vorhergehenden Schtriel-
zen es ermöglicht, die Vanadtumüberführung in die Handelsschlacke um 4 bis 5% abs. zu erhöhen und die Vanadiumpentoxyd-Konzentration in der Schlacke um 1,0 bis 2,0 °/o abs. zu steigern. Die Vanadiumextraktion erreicht 89 bis 90°Λ> und die Vanadium-
t5 pentoxyd-Konzentration in der Schlacke bis zu 18 bis 20°/o. Da die Schlackenabstichzahl (weil Schlacke im Konverter angesammelt wird) sich vermindert, wird auch der Metallgehalt in der Schlacke geringer. Hierdurch wird wiederum die Schlackengüte erhöht,
ao und die Verluste an Zwischenprodukt für die Stahlerzeugung werden gesenkt. Die Ausbeute an Zwischenprodukt beträgt 94 bis 96°/».
Durch Verwendung der im Konventer zurückgebliebenen Schlacke ist es möglich, mit dem Veras blasen des Roheisens fortzufahren, ohne Zeit durch das Vorbereiten einer Pfanne zum Aufnehmen und A ;>sgießen von Schlacke nach jeder Schmelze zu verlieren.
Die Verwendung von Schlacke, die nach den vorhergehenden Schmelzen zurückgeblieben ist, erlaubt es, eine größere Menge fester, Roheisen oxydierender Zuschläge in die erste Schmel?* (zum vollkommeneren Oxydieren des Vanadiums) einzuführen, ohne die Zusammensetzung der Handelsschlacke zu verschlechtem.
Durch Einführen von manganhaltigen Stoffen, und zwar bis 50 kg/t Zwischenprodukt, können Schwefel und Phosphorgehalt im Stahl gesenkt, der Ferro manganaufwand zum Beruhigen desselben verminder und die Stahlgüte erhöht werden.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Frischverfahren für flüssiges, legiertes Roheisen, insbesondere vanadiumhaltiges Roheisen, unter Gewinung von Schlacke, die die Legierungskomponenten enthält, und von Stahl in iwei Stufen» wobei das Roheisen mit Sauerstoff enthaltendem Gas in Stahlöfen, insbesondere in Konvertern, verblasen wird, Oxydations- und Kühlzusätze in der ersten Verfahrensstufe zugesetzt werden und eine regulierte niedrige 3adtemperatur arhrhalten wird, die metallischen hochkohlenstoffhaltigen vorgefrischten Zwischenprodukte naeh der ersten VerfahrensStüfe abgestochen und nachfolgend während der zweiten Verfahrensstufe in einen zweiten Ofen, insbesondere Konverter, unter Einführung von Ka!k und anderer schlackenbildender Materialien zu Stahl gefrischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung jeder Schmelze im ersten Ofen und des Abstechens des nu ,allischen Zwischenproduktes aus dem ersten Ofen die gesamte, in der ersten Verfahrensstufe gewonnene Schlacke, die die Legierungsbestandteile, insbesondere das Vanadium enthält, im ersten Ofen belassen und von mehreren Schmelzen der ersten Verfahrensstufe angesammelt wird, so daß insgesamt ein Ansammlungszyklus für Schlacke or, steht, und daß bei der letzten Schmelze dieses Ansammlungszyklus in der ersten Verfahrensstufe ein gesonderter Abstich des metallischen vorgefrischten Zwischenproduktes durch das Abstichloch vorgenommen wird, wonach die gesamte angesammelte Schlacke durch die Chargieröffnung des ersten Ofens entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Ansammlungszyklus für Schlacke in der ersten Verfahrensstufe ein Teil des abzustechenden, für die Stahlerzeugung bestimmten metallischen vorgefrischten Zwischenproduktes im ersten Ofen belassen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der ersten oder einigen der Schmelzen des Ansammluhgszyklus für Schlacke der ersten Verfahrensstufe feste Zusätze für die Oxydation des Roheisens in einer Menge von S bis 8%, bezogen auf das Gewicht des Roheisens, eingeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Frischen des Zwischenproduktes in der zweiten Verfahrensstufe unter Belassung der Schlacke im ersten Konverter die festen, der Oxydation des Zwischenproduktes dienenden Zusätze um 10 bis 30% weniger eingeführt werden, als sie in den Schmelzen des Ansarnmtungszyklus bei der ersten Verfähfehsstufe Sin ersten Konverter eingeführt wurden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die festen, der Oxydatiort des Roheisens dienenden Zusätze, im ersten Konverter nacheinander wie folgt eingeführt werden: 30 bis 60% vor oder zu Beginn des Verblasens des Roheisens mit sauerstoffhaltigem Gas, restliche 70 bis 40% während der ersten Verfahrensstufe in mehreren Portionen, so daß die Zugabe ein bis zwei Minuten vor Be-
endigung der ersten Verfahrensstufe abgeschlosen ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verblasen des Roheisens mit sanerstoffhaltigem Gas in der ersten Verfahrensstufe Sauerstoff in einer Menge von 20 bis 25 m* pro Tonne Roheisen zugeführt wird.
7. Verfahren nach emem der Ansprache I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verblasen der ersten Verfahrensstufe,, in das sauerstoffhalöge Gas in ah sich bekannter Weise Wasserstoff in einer Menge bis 2 kg/m» Sauerstoff eingeführt wird. - . ,
8. Verfahren nach emem der Acpfuche 1 bis 7. dadurch gekennzeichnet, daß beim Verblasen des Roheisens mit sauerstoffhaltigem Gas während der ersten Verfahrensstufe der Abstand der Lanze von der Badoberfläche kontinuierlich oder stufenweise, wie an sich bekannt, von 1.5 bis 2,5 m zu Beginn des Verblasens auf 0.3 bis 0,7 m bei Verringerung der Konzentration der Legierungskomponente (Vanadin) auf unter 0,20°/» verringert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche ! bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verblasen des Roheisens in der ersten Veifahrensstufe in an sich bekannter Weise sauerstoffhaltiges Gas in Strahlen derart zugeführt wird, daß sich eine Drehbewegung des Metalls im Bereich der Reaktionszone ergibt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Roheisen in der ersten Verfabrensstufe manganhaltige Materialien in einer Menge von 10 bis 50 kg/t Zwischenprodukt zugeführt werden.
DE19691935332 1968-08-13 1969-07-11 Frischverfahren für flüssiges, legiertes Roheisen, insbesondere vanadiunlhaltiges Roheisen Expired DE1935332C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
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SU1258990A SU250180A1 (de) 1968-08-13

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1935332A1 DE1935332A1 (de) 1970-02-19
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