DE2509650C2 - Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltigen Legierungen - Google Patents
Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltigen LegierungenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C35/00—Master alloys for iron or steel
- C22C35/005—Master alloys for iron or steel based on iron, e.g. ferro-alloys
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltigen
Legierungen.
Gegenwärtig verwendet man zum Legieren von Stahl bevorzugt Ferrovanadin, das in Elektroöfen nach
silikoaluminothermischen Verfahren durch Schmelzen gewonnen wird. Der Schmelzvorgang umfaßt hauptsächlich
zwei Perioden· Reduktions- und Raffinierperioden. Als Ergebnis der Reduktion von Vanadinoxiden
erhält man zuerst eine Legierung, enthaltend bis 35% Vanadin und von 9 bis 12% Silizium; danach wird die
Schlacke mit etwa 0,35% Vanadinoxid abgegossen. Nach dem Abgießen der Schlacke wird die Legierung in
demselben Ofen raffiniert, indem dieser Legierung Vanadinpentoxyd und Kalk hinzugeführt wird. Es wird
Ferrovanadin mit 35 bis 50% Vanadin, 0,5 bis 0.7% Kohlenstoff, bis 2% Silizium und Schlacke mit einem
Vanadinoxidgehalt bis 14%, die in der Charge der nachfolgenden Schmelzung ausgenutzt wird, erhalten.
Nach diesem Verfahren findet jedoch die Reduktion von Vanadinoxiden gleichzeitig mit dem Schmelzen des
Einsatzes statt, infolgedessen werden schwer reduzierbare sauerstoffärmere Vanadinoxide gebildet, die in
Silikate gebunden sind, aus denen Vanadin schwer reduzierbar ist. Außerdem erfolgt die Reduktion nur auf
der Grenzfläche Metall-Schlacke. Diese Kontaktfläche
von Metall und Schlacke ist nicht hinreichend, weshalb sie die Ursache einer niedrigen Reduktionsgeschw indigkeit
bildet.
Infolge des andauernden Verbleibens des zu erschmelzenden Metalls im Elektroofen und dessen
Kontaktes mit Elekrroden wird eine Legierung mit einem hohen Kohlenstoffgehalt hergestellt. Da im Ofen
das Schmelzen des Einsatzes und die Reduktion von Vanadinoxiden gleichzeitig erfolgen, erreicht die Temperatur
im Ofen im Durchschnitt 1650:C. Diese Temperatur ist zur Herstellung von Legierungen mit
mehr als 50% Vanadingehalt nicht ausreichend.
Außerdem werden im Verlaufe der Reduktion von Vanadinoxiden im Ofen Schlacken gebildet, die die
Auskleidung des Ofens zerstören (vergleiche hierzu auch DE-AS 17 58 399).
Es ist ein aluminothermisches Verfahren zur Herstellung
von Legierungen mit Vanadingehalt außerhalb des Ofens bekannt. Dieses Verfahren ermöglicht es.
Legierungen mit bis 80% Vanadingehalt und bis 0.1% Kohlenstoffgehalt herzustellen. Für die Verwirklichung
dieses Verfahrens sind jedoch kostspieliges Vanadinpentoxid und hochwertiges Aluminium mit einem
niedrigen Gehalt an Beimengungen erforderlich. Die Produktivität dieses Prozesses ist nicht hoch, wie bei
allen außerhalb des Ofens sich vollziehenden aluminothermischen Verfahren zur Herstellung von Legierungen.
Als Folge der niedrigen Produktivität ergeben sich hohe Herstellungskosten der zu erschmelzenden Legierung.
Das niedrige Ausbringen von Vanadin in die Legierung erhöht ebenfalls seine Herstellungskosten.
Mit anwachsendem Bedarf an Legierungen mit Vanadingehalt zum Legieren von Stählen und Legierungen
mit einem niedrigen Kohlenstoffgehalt und einem hohen Vanad'ngehalt ist die Notwendigkeit vorhanden,
ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung solcher Legierungen zu schaffen.
Zweck der Erfindung ist die Beseitigung der genannten Schwierigkeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von
vanadinhaltigen Legierungen mit einem Arbeitsablauf und mit einem Verhältnis der Komponenten in der
Schmelze zu schaffen, die eine Legierung mit einem höheren Vanadingehalt und einem niedrigeren Kohlenstoffgehalt
gegenüber solchen aus bekannten Verfahren ergeben, sowie auch deren Herstellung zu verbilligen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltigen
Legierungen, bei dem Schmelzen eines Einsatzes, bestehend aus Vanadin- und Kalziumoxiden, im Ofen
und Reduktion von Vanadinoxiden in der Schmelze mit Silizium erfolgen, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Einsatz, der einen Gehalt an Vanadinoxiden von 25 bis 35% in der Schmelze gewährleistet, geschmolzen
und aus dem Ofen in einen Behälter abgegossen wird, in dem die Reduktion mit Silizium erfolgt, wobei Silizium
in einer Menge eingeführt wird, die zur Reduktion der Vanadinoxide hinreichend ist.
Die Reduktion von Vanadinoxiden außerhalb des Ofens stellt einen niedrigeren Kohlenstoffgehalt von
0,005 bis 0,03% in der Legierung sicher, was sich daraus ergibt, daß der Kontakt zwischen der desoxydierten
Schmelze mit Elektroden des Ofens entfällt.
Bei der Reduktion von Vanadinoxiden in der Schmelze, und nicht aus dem festen Einsatz, erhöhen
sich die Reduktionsgeschwindigkeit von Vanadin sowie
der Gehalt an Vanadin in der Legierung.
Da im Ofen der Einsatz nur geschmolzen wird und die Reduktion außerhalb des Ofens erfolgt, befinden sich
die Vanadinoxide in der Schmelze nur in einer . Wertigkeitsstufe, und zwar in der Form V2O, zusammen s
mit Kalziumoxiden, weshalb die Auskleidung des Ofens nicht zerstört wird.
Es wurde gefunden, daß eine Schmelze mit dem genannten Gehalt an Vanadinoxiden die optimale ist.
Ein Einsatz, der einen Gehalt an Vanadinoxiden in der
Schmelze unter 25% hat, ist schwer schmelzend, so daß dessen Schmelzen mit einem erhöhten Energieverbrauch
verbunden ist. Bei einer Erhöhung des Gehaltes an Vanadinoxiden in der Schmelze über 35% erweist
sich der Wärmeir.halt der Schmelze zur Verwirklichung des Reduktionsprozesses als unzureichend.
Das Reduktionsmittel kann in die Schmelze im schmelzfkissigen Zustand eingeführt werden.
Deshalb können in die Schmelze während des Schmelzprozesses feste Stoffe, beispielsweise Abfälle. 2ϋ
die beim Vergießen der Legierung anfallen, oder, falls erforderlich. Eisen zusätzlich eingeführt werden, wodurch
die Ausbringung der Legierung erhöht oder deren Zusammensetzung geändert werden kann.
Das Reduktionsmittel kann als stückiges Gut mit einer Stückgröße von nicht über 80 mm in die Schmelze
eingeführt werden. Die Wärme, die im Verlaufe der Reduktion entwickelt wird, reicht zum Schmelzen des
Reduktionsmittels und zur Sicherstellung einer hohen Reduktionsgeschwindigkeit bei Einhaltung der genannten
Stückgröße aus.
Zweckmäßig wird die Reduktion von Vanadinoxiden so lange durchgeführt, bis eine Schlacke mit einem
Gehalt an Vanadinoxiden von 1 bis iO% gebildet ist, die dann in einen anderen Behälter abgegossen wird, in dem
mit dieser Schlacke die Reduktion von Vanadinoxiden weitergeführt wird.
Somit kann auf der Schlackenhalrie der Gehalt an Vanadinoxiden bis zu 0,5% und weniger gesenkt
werden. ad
Zweckmäßig werden im Verlaufe des Reduktionsprozesses zusätzlich Vanadinoxide in einer Menge, die zur
Oxidation des Restsiliziums ausreicht, eingeführt.
Dies ermöglicht eine Steigerung der Ausbringung der Legierung und eine Senkung des Siliziumgehaltes.
Als Einsatz kann Konverter-Vanadin-Schlacke, die
zuvor mit Kohlenstoff bei einer Temperatur von 900 bis 1000'C gebrannt und aus der im Verlaufe des
Schmelzvorganges Eisen entfernt worden ist, verwendet werden.
Die angereicherte Konverter-Schlacke ist billiger als Vanadinpentoxid, bei dessen Verwendung man Legierungen
mit einem niedrigeren Vanadingehalt erhält.
Zur Erläuterung der Erfindung werden nachstehend Ausführungsbeispiele beschrieben.
Es erfolgt das Schmelzen eines Einsatzes mit mit 30% Vanadinoxid und Kalziumoxide in einem Ofen.
Die Schmelze wird aus dem Ofen in eine Pfanne abgegossen, dann abgewogen und pro 2 t Schmelze
werden 350 kg schmelzflüssiges Ferrosilizium mit 75% Silizium eingeführt. Danach werden in die Schmelze
200 kg Gemisch, beste.iend aus Vanadinpentoxid und Kalk sowie 100 kg metallisches Abfallmaterial, eingeführt.
Als Ergebnis erhält man 535 kg Ferrovanadin, enthaltend 70% Vanadin und 0.015% Kohlenstoff. Der
Gehalt an Vanadinoxiden beträgt in der Schlacke weniger als 1.0%.
Die Schmelze aus Vanadinoxiden mit Kalk wird aus dem Ofen in eine Pfanne abgegossen.
Je 21 Schmelze aus Vanadinpentoxid und Kalk werden 320 kg schmelzflüssiges Ferrosilizium genommen.
Es wird eine Legierung mit 58% Vanadin und 0.02% Kohlenstoff sowie Schlacke mit 5% Vanadinoxiden
erhalten. Diese Schlacke wird in einen anderen Ofen eingegossen, in dem Ferrosilizium geschmolzen worden
ist. Im Ofen wird Ferrosilizium, enthaltend 1% Vanadin und Schlacke mit weniger als 0,3% Vanadinoxiden
erhalten. Das erhaltene Ferrosilizium wird zur Reduktion von Vanadin bei der nächsten Schmelze verwendet.
Das Verfahren wird wie im Beispiel 1 beschrieben verwirklicht, aber anstelle schmelzflüssigen Ferrosiliziums
wird festes zerkleinertes Ferrosilizium mit einer Stückgröße nicht über 50 mm genommen.
L! e i s ρ i e I 4
Je 2 t Schmelze werden 400 kg Ferrosilizium mit 75% Silizium genommen; es wurden 490 kg Legierung mit
75% Vanadin und 4,2J/o Silizium erhalten. Die Schlacke wird abgegossen und dem Metall ein Gemisch,
bestehend aus Vanadinpentoxid und Kalk, zügegeben. Als Ergebnis der Wechselwirkung des Gemisches mit
Metall wird der Gehalt an Silizium bis auf 1 % gesenkt.
Je 21 Schmelze werden 300 kg Ferrosilizium in
stückiger Form mit einer Stückgröße von 80 mm genommen. Es bilden sich eine Schlacke mit 8%
Vanadinoxiden, die zum Erschmelzen von Ferrovanadin in einem Elektroofen nach silikothermischem Verfahren
verwendet wird, und Ferrovanadin mit 57% Vanadin und 0,01% Kohlenstoff.
Dem Einsatz können Stoffe, in denen Oxide anderer Metalle enthalten sind, hinzugefügt werden, wenn
Vanadin-Legierungen mit Chrom, Mangan, Nickel, Wolfram, Molybdän und ferner Niob gewünscht
werden.
Die Menge des Reduktionsmittels wird gemäß der Gleichung
im stöchiometrischen Verhältnis berechnet.
Der Nutzfaktor der Verwendung von Silizium als Reduktionsmittel beträgt etwa 100%.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Reduktion von Vanadinoxiden in der Schmelze so lange
durchgeführt, bis eine Schlacke mit 1 bis 10% Vanadinoxiden gebildet wird, wonach die Schlacke in
einen anderen Behälter abgegossen und darin die Reduktion von Vanadinoxiden weitergeführt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltig: α Legierungen aus Vanadin-
und Kalziumoxiden durch Reduktion von Vanadinoxiden mit Silizium, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Einsatz, der in der Schmelze einen Gehalt an Vanadinoxiden von 25 bis 35% gewährleistet,
geschmolzen und in einen Behälter abgegossen wird, in dem die Reduktion von Vanadin mit Silizium
durchgeführt wird, wobei Silizium in einer Menge eingeführt wird, die zur Reduktion der Vanadinoxide
ausreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Reduktionsmittel im schmelzflüssigen
Zustand oder in Form von Stücken, deren Größe 80 mm nicht übersteigt, in die Schmelze eingeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet.,
daß die Reduktion von Vanadinoxiden in der Schmelze so lange durchgeführt wird, bis
Schlacke mit einem Gehalt an Vanadinoxiden von 1 bis 10% gebildet wird, wonach die Schlacke in einen
anderen Behälter abgegossen und die Reduktion von Vanadinoxiden in diesem Behälter in der Schlacke
weitergeführt wird.
4. Vc-rfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß in die Schmelze im Verlauf der Reduktion von Vanadinoxiden zusätzlich Vanadinoxide
in einer Menge ausgeführt werden, die zur Oxydation des Restsiliziums ausreicht.
5. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß als Vanadinoxide enthaltender Einsatz Vanadin-Konverter-Schlacke, die zuvor mit Kohlenstoff
bei einer Temperatur von 900 bis 1000:C gebrannt und aus der während des Schmelzprozesses
Eisen entfernt worden ist. geschmolzen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752509650 DE2509650C2 (de) | 1975-03-05 | 1975-03-05 | Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltigen Legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752509650 DE2509650C2 (de) | 1975-03-05 | 1975-03-05 | Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltigen Legierungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2509650A1 DE2509650A1 (de) | 1976-09-16 |
DE2509650C2 true DE2509650C2 (de) | 1982-01-21 |
Family
ID=5940554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752509650 Expired DE2509650C2 (de) | 1975-03-05 | 1975-03-05 | Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung von vanadinhaltigen Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2509650C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS63500873A (ja) * | 1985-08-22 | 1988-03-31 | ウラルスキ− ナウチノ−イスレドワ−チエルスキ− インスチツ−ト チエルヌイフ メタロフ | バナジウムスラグとその製造法 |
EP0268679A4 (de) * | 1986-04-18 | 1989-09-19 | Uralsky Inst Chernykh Metall | Material zum legieren eines metalls mit vanadium. |
-
1975
- 1975-03-05 DE DE19752509650 patent/DE2509650C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2509650A1 (de) | 1976-09-16 |
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