DE1433295C - Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom mit 1 bis 7 % Kohlenstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom mit 1 bis 7 % KohlenstoffInfo
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Description
in die Mitte zwischen den Elektroden des Raffinationsofens einzubringen. Hierdurch wird in der
Regel in der Badmitte stattfindende Überhitzung und als Folge davon das Schäumen bzw. Kochen des
Ofeninhaltes in diesem Bereich vermieden.
Nach Beendigung des Raffinationsverfahrens können durch Nachgießen von flüssigem Vormetall in
das raffinierte Metall kohlenstoffhaltige Zwischenlegierungen hergestellt werden, die in ihrem Kohlenstoffgehalt
zwischen der raffinierten Legierung und dem Vormetall liegen. Dieses Herstellungsverfahren
von Zwischenlegierungen ist besonders vorteilhaft, weil es mit einem geringstmöglichen Energie- und
Elektrodenverbrauch durchgeführt werden kann.
Ein weiterer Vorteil läßt sich bei der Durchführung des neuen Verfahrens dadurch erzielen, daß die
Raffination in einem eine große Herdfläche aufweisenden offenen Elektroofen durchgeführt wird. Hierdurch
wird bei einer vergleichsweise geringen Badtiefe zwischen Schlackenschicht und umgebender
Atmosphäre die Reaktion wesentlich gefördert, da große Reaktionsflächen vorliegen.
Abgesehen von dem ruhigen Ofengang, der durch das neue Verfahren gewährleistet ist, werden durch
den niedrigen Schwefelgehält des Endproduktes wesentliche qualitative Vorteile sowie durch den niedrigen
Energie- und Elektrodenverbrauch ins Gewicht fallende Kostenvorteile gegenüber den bisher bekannten
Raffinationsverfahren erzielt. Außerdem wird das Ausbringen an fertigen Ferrochromlegierungen
durch das neue Verfahren um etwa 3 bis 5% erhöht. Folgende Vergleichswerte haben sich z. B. bei
der Herstellung von Ferrochromlegierungen mit etwa 2?/o Kohlenstoff nach dem neuen Raffinationsverfahren
gegenüber dem bisher bekannten zweistufigen Verfahren ergeben, wobei sich alle Zahlenangaben,
soweit nicht anders angegeben, auf die Tonne fertige Ferrochromlegierung beziehen.
Ofenl
bekanntes Verfahren neues
Verfahren
Verfahren
Ofen 2
bekanntes
Verfahren
Verfahren
neues
Verfahren
Verfahren
°/o Kohlenstoff in der fertigen Ferrochromlegierung
kg Erz/t
kg festes Vormetall/t
kg flüssiges VormetaH/t
kWh/t (Vormetallstufej
kWh/t (Raffinationsstufe)
Sa. kWh/t
Ausbringen an fertiger Ferrochromlegierung in %
2,2
1160
750
1160
750
3600 5850 9450 85 bis 2,3
460
460
1025
3600
3476
7076
88 bis 90
3600
3476
7076
88 bis 90
2,0
1080
620
1080
620
3600
5100
8700
85 bis 87
5100
8700
85 bis 87
2,3
473
473
1048
4296
3585
7881
88 bis 90
4296
3585
7881
88 bis 90
Der Schwefelgehalt der Ferrochromlegierungen, die nach dem neuen. Verfahren hergestellt werden, liegt
zwischen etwa 0,03 und 0,04%, während der Schwefelgehalt der nach den bekannten Verfahren
hergestellten Ferrochromlegierungen in der Regel oberhalb 0,050°/o liegt.
Wie bereits erwähnt, wird nach dem neuen zweistufigen Verfahren im Gegensatz zu dem bekannten
zweistufigen Verfahren das in der ersten Stufe gewonnene hochkohlenstoffhaltige Vormetall nicht im
festen, sondern im flüssigen Zustand in den offenen Räffinationsofen gegeben. Die Verwendung eines
schmelzflüssigen Einsatzes ohne Zwischenerstarrung zur Vermeidung unnötiger Energieverluste ist zwar in
manchen Bereichen der Metallurgie, z. B. in der Eisen-Metallurgie, üblich und bekannt. Auf diese bekannte
Verfahrensweise konnte jedoch bei der Herstellung von Ferrochrom nicht ohne weiteres zurückgegriffen
werden, da die Ferrochrom-Metallurgie wegen der schwierigen Schmelzbarkeit der Chromerze
und chromoxydhaltigen Schlacken wesentlich höhere Temperaturen erfordert, als sie beispielsweise
in der Eisen-Metallurgie üblich sind. Außerdem erfordert die große Sauerstoff- und Kohlenstoff-Affinität
des Chroms beim zweistufigen Verfahren in der Ferrochrom-Metallurgie eine besondere Arbeitsweise,
insbesondere dann, wenn das in der ersten Stufe gewonnene hochkohlenstoffhaltige Vormetall im flüssigen
Zustand in den Raffinationsofen eingebracht wird.
Die Herstellung von Ferrochrom nach einem solchen Verfahren ist demgemäß mit besonderen
Schwierigkeiten verbunden, zu deren Überwindung besondere Überlegungen angestellt werden mußten.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom 5 Kohlenstoffgehalt vonstatten. Zu diesem Zweck wird
mit 1 bis 7°/o Kohlenstoff, bei dem aus Chromerz, ein Gemisch aus dem zerkleinerten hochkohlenstoffetwaigen
sonstigen, nicht verwertbaren Chrom- haltigen Vormetall und zum Teil schwer reduzierträgern
und Kohlenstoff ein Vormetall mit 8 bis barem Chromerz eingeschmolzen, wobei die zuzu-10%
Kohlenstoff erschmolzen, in einen offenen setzende Erzmenge auf den abzubauenden Kohlen-Raffinationsofen
gegeben und ohne weitere Zu- io stoff des Vormetalls abgestimmt wird. Zur Erzielung
gäbe von Kohlenstoff mit schwer reduzierbarem eines ruhigen Ofenganges und zur Vermeidung eines
Chromerz auf den Endkohlenstoffgehalt raffiniert starken Auswurfes ist es dabei notwendig, den Rafwird,
dadurch gekennzeichnet, daß das finationsprozeß durch laufende Kokszugaben zu
Vormetall schmelzflüssig in den Raffinationsofen steuern, wodurch der Prozeß verlängert, der Energieeingegeben
wird und das Verhältnis des durch das 15 und Elektrodenverbrauch erhöht und eine uner-Sauerstoffs
zu dem durch das Vormetall einge- wünschte Aufschwefelung der Legierung durch den
brachten Kohlenstoff kleiner als 1 ist. Schwefelgehalt des zugesetzten Koksgruses hervor-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- gerufen wird.
kennzeichnet, daß das Verhältnis des durch das Durch die vorliegende Erfindung werden diese
schwer reduzierbare Chromerz eingebrachten 20 Nachteile weitgehend beseitigt; insbesondere wird ein
Sauerstoffs zu dem durch das Vormetall einge- ruhiger Verfahrensablauf, infolgedessen ein verminbrachten Kohlenstoff zwischen 0,4 und 0,8 liegt. derter Energie- und Elektrodenverbrauch und_gleich-
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, zeitig ein niedrigerer Schwefelgehalt im Endprodukt
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein er- erreicht. Nach dem der Erfindung zugnmde liegenden
heblicher Teil des schwer reduzierbaren Chrom- as Verfahren wird aus Chromerz, .das minderwertig sein
erzes in die Mitte zwischen den Elektroden des kann, etwaigen sonstigen, nicht verwertbaren Chrom-Raffinationsofens
eingebracht wird. trägern und Kohlenstoff ein Vormetall mit etwa 8 bis
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, da- lO°/o Kohlenstoff erschmolzen, dieses alsdann im
durch gekennzeichnet, daß nach Beendigung des flüssigen Zustand in einen offenen Raffinationsofen
Raffinationsverfahrens durch Nachgießen von 30 gegeben und mit schwer reduzierbarem Chromerz auf
flüssigem Vormetall in das raffinierte Metall koh- den Endkohlenstoffgehalt raffiniert, wobei dafür
lenstoffhaltige Zwischenlegierungen hergestellt Sorge zu tragen ist, daß das Verhältnis des durch das
werden. schwer reduzierbare Chromerz eingebrachten Sauer-
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, da- Stoffs zu dem durch das Vormetall eingebrachten
durch gekennzeichnet, daß die Raffination in 35 Kohlenstoff kleiner als 1 ist, vorzugsweise zwischen
einem eine große Herdfläche aufweisenden offenen 0,4 und 0,8 liegt.
Elektroofen durchgeführt wird. Dem neuen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß es widersinnig ist, bei einem Entkohlungsverfahren zusätzlichen Kohlenstoff dem Metallbad
40 zuzufügen. Dementsprechend wird während des Raffinationsverfahrens
auf keine andere Weise als durch das zu raffinierende Vormetall Kohlenstoff in den
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- Raffinationsofen eingebracht. Um ein ruhiges, ohne
lung von Ferrochrom mit 1 bis 7% Kohlenstoff. Auswurf bzw. Schäumen ablaufendes Verfahren zu
Es ist bekannt, derartige Ferrochromlegierungen 45 gewährleisten, wird während der gesamten Raffinaentweder
nach einem einstufigen oder einem zwei- tionsdauer ein Verhältnis von Sauerstoff, der durch
stufigen Verfahren herzustellen. Die Erzeugung von das schwer reduzierbare Chromerz eingebracht wird,
Ferrochrom mit einem Kohlenstoffgehalt von 1 bis zu Kohlenstoff, der durch das Vormetall in den Ofen
4°/o im einstufigen Verfahren, bei dem die Herstel- eingebracht wird, eingehalten, das kleiner als 1 ist.
lung einer hochkohlenstoffhaltigen Vorlegierung und 5° Der zur Raffination benötigte restliche Sauerstoff wird
deren anschließende Raffination im gleichen Ofen aus der umgebenden Ofenatmosphäre gedeckt. Neben
vorgenommen werden, hat für die Durchführbarkeit der Raffinationsreaktion zwischen Legierungskohlendes
Verfahrens zur Voraussetzung, daß Chromerze mit stoff und Sauerstoff des schwer reduzierbaren Chrombesonderen
Eigenschaften hinsichtlich ihrer Reduzier- erzes, das sich normalerweise am Boden des Raffinabarkeit
als Ausgangsprodukt verwendet werden. Der 55 tionsofens befindet, läuft infolgedessen eine weitere
Mangel an solchen Erzen und ihr hoher Preis, vor Raffinationsreaktion an der Grenzfläche zwischen
allem aber auch die qualitativen Mängel des nach Metallbad und Schlacke nach etwa folgender Fordiesem
Verfahren erzeugten Ferrochroms, wie hohe mel ab: ,
Gehalte an Schwefelverunreinigungen, Eisen- und Cr O -I- C 2 CrO 4- CO
Chromoxyden sowie größere Verluste an Chromoxyd 60 23-*·
Gehalte an Schwefelverunreinigungen, Eisen- und Cr O -I- C 2 CrO 4- CO
Chromoxyden sowie größere Verluste an Chromoxyd 60 23-*·
in der Reduktionsschlacke, haben zu einem zwei- An der Schlackenoberfläche findet darauf eine
stufigen Verfahren geführt. In der ersten Stufe dieses Neubildung von Chrom(III)-oxyd etwa nach der
ebenfalls bekannten Duplexverfahrens erfolgt die Re- Formel
duktion von Chromerz möglichst leichter Reduzier- 2 CrO + V2 O2 -»- Cr2O3
barkeit in einem Elektroniederschachtofen unter Mit- 65 statt.
einsatz von sonst nicht verwertbaren Chromträgern. Im Gegensatz zu den bekannten Raffinationsver-
Es entsteht hierbei ein hochkohlenstoffhaltiges Vor- fahren ist es ferner vorteilhaft, wenigstens einen er-
metall, das zur Erstarrung gebracht wird. In der zwei- heblichen Teil des schwer reduzierbaren Chromerzes
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DEB0076003 | 1964-03-20 | ||
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