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Absetzer
Die Erfindung bezieht sich auf Absetzer, bei denen das den
Abwurfförderer tragende, seitlich schwenkbare Gerüst einerseits mittels eines Halslagers
an einem Kragarm des Aufnehmergerüstes gehalten ist und andererseits sich in einem
Spurlager auf ein Tragwerk stützt, das zusammen mit dem Aufnehmergerüst ein in sich
starres Fahrgestell bildet, das auf der Aufnehmerseite in zwei Punkten und auf der
Abwurfseite in einem Punkt auf den Fahrwerken ruht. Ein solches Gerät ist regelmäßig
so ausgerichtet, daß der Abwurfförderer nach dem schwenkenden Flügel der Tagebaugrube,
der Aufnahmeförderer hingegen nach dem Haldenschwenkpunkt hinweist. Beim Fortschreiten
der Absetzerarbeiten kann es nun infolge einer Verlegung des Haldenschwenkpunktes
und des schwenkenden Flügels notwendig werden, daß der Abwurfförderer nach dem bisherigen
Haldenschwenkpunkt hinweist, wobei aber der Aufnahmegraben auf derselben Seite der
Fahrbahn des Gerätes verbleibt, so daß sich der Aufnahmeförderer nach wie vor nach
dieser Seite hin erstreckt. Für diese neue Arbeitsweise war aber im allgemeinen
das betreffende Gerät nicht eingerichtet, so daß ein anderes Gerät eingesetzt werden
mußte, bei dem die einzelnen Teile die für die neue Arbeitsweise erforderliche Zuordnung
zueinander haben.
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Man hat aber auch schon, um ein und dasselbe Gerät für beide Arbeitsweisen
verwenden zu können, bei einer Bauart der eingangs genannten Art
einen
Umbau des Aufnehmerteiles vorgesehen. Danach sollten nicht nur zwei Teile des den
Aufnehmer enthaltenden Gerüstteiles gegeneinander vertauscht werden, sondern es
sollten außerdem die den Aufnehmer bildende Eimerleiter und gesondert ihr Turas
mitsamt seiner Verkleidung, seinen 5 churrenanschlüssen und seinen Antriebsmitteln
ausgebaut und in die neue Lage eingebaut werden.
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Dieser einschneidende Umbau des Absetzers ist naturgemäß sehr zeitraubend
und stellt hohe Anforderungen an die Montagekolonnen.
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Demgegenüber ermöglicht die Erfindung die erwähnte Umstellung eines
Absetzgerätes der eingangs genannten Art in erheblich einfacherer Weise, so daß
eine beträchtliche Zeitersparnis erzielt wird und weniger schwierige Montagearbeiten
geleistet werden müssen. Dies wird dadurch erreicht, daß der das Halslager enthaltende
Kragarm sowie das das Spurlager aufweisende Tragwerk von dem Aufnehmergerüst gelöst
und mit diesem wieder allseitig starr wahlweise derart verbunden werden können,
daß ein und dieselbe Seite des Kragarmes und des Tragwerkes entweder an die eine
oder die andere von zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Aufnehmergerüstes
angeschlossen ist. Dabei ruht das Aufnehmergerüst zweckmäßig auf seinen Fahrwerken
mit Hilfe zweier Stützen, und es ist in den Zwischenraum zwischen diesen beiden
Stützen ein Längsträger, der an dem das Spurlager aufweisenden Tragwerk sitzt, wahlweise
von der einen oder der anderen Seite her eingefahren und an der Unterseite des Aufnehmergerüstes
lösbar befestigt.
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Bekannt sind Absetzgeräte, deren Aufnahme-und Abwurfförderer auf
zwei Fahrgerüstteile aufgebaut sind, die sich in je zwei Punkten auf Fahrwerke und
in einem gemeinsamen dritten Punkt gegeneinander abstützen, der durch eine außermittig
angeordnete Deichsel gebildet wird. Es sind sonach zwei Stützdreiecke mit gemeinsamer
Spitze vorhanden. Die Umstellung eines solchen Gerätes, die durch einen Wechsel
des Haldenschwenkpunktes bedingt sein kann, gestaltet sich außerordentlich umständlich,
da vor allem mit der erwähnten Deichsel, die sehr schwer und außerdem in sich gelenkig
ist, verschiedene Manipulationen durchgeführt werden müssen.
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Des weiteren ist ein Großleistungsabsetzer bekannt, bei dem ein langer
Träger, der das Spurlager und einen Aufbau für das Halslager des seitlich schwenkbaren
Abwurfgerüstes trägt, mit dem Aufnehmergerüst in zwei in Fahrtrichtung hintereinander
angeordneten Gelenkpunkten verbunden ist, so daß sich beide Geräteteile um eine
in Fahrtrichtung liegende Achse gegeneinander verschwenken lassen. Hierbei besteht
naturgemäß die Möglichkeit, beide Geräteteile in den erwähnten Gelenken voneinander
zu trennen und sie in dem einen oder anderen Sinn wieder aneinanderzuschließen.
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Diese Bauart vermochte aber keine Anregung dafür zu geben, wie man
bei einem Absetzgerät der eingangs genannten Art, bei dem der Abwurfförderer und
der Aufnehmer nahe nebeneinander auf einem gemeinsamen, in sich starren Fahrgestell
untergebracht sind, die erforderliche Umstellung in erheblich einfacherer Weise
durchführen kann, als es bei dem obenerwähnten bekannten Absetzgerät dieser Art
möglich ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht des Absetzers, wobei einige
Teile entfernt sind, Fig. 2 die Ansicht in Richtung des Pfeiles A in Fig. I auf
einen Teil des Fahrgerüstes, Fig. 3 den Schnitt nach der Linie III-III in Fig. I,
Fig, 4 eine Ansicht in Fahrtrichtung auf den Absetzer, Fig. 5 die zwei voneinander
getrennten Gerüstteile in Seitenansicht und Fig. 6 bis 9 Grundrisse eines Teiles
der Tagebauanlage bei vier verschiedenen Stellungen der Teile des Absetzers.
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Das Fahrgerüst des Absetzers besteht aus einem Teil 1 mit einer öffnung
2, in welche in an sich bekannter Weise der Aufnahmeförderer 3 eingreift.
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Dieser ist als Eimerkettenbagger ausgebildet und entnimmt mit seinem
unteren Ende den Abraum aus dem Graben 4. Nach der entgegengesetzten Seite hin erstreckt
sich ein Gegengewichtsausleger 5. Der Gerüstteil I ruht auf zwei Stützen 6, 7, von
denen die eine als Pendelstütze ausgebildet und die andere fest mit ihm verbunden
ist. Die Stützen 6, 7 sind in der Weise auf zwei Fahrwerken 8 gelagert, daß sie
diesen gegenüber um eine quer zur Fahrtrichtung liegende Achse Kippbewegungen ausführen
können.
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Der andere Gerüstteilg weist einen Längsträger . IO auf, der mit
seinem einen Ende in den Zwischenraum zwischen den beiden Stützen 6, 7 eingeschoben
und an der Unterseite des Gerüstteiles I lösbar befestigt ist. Das andere Ende des
Längsträgers IO ist an einem Querträger II in der Weise aufgehängt, daß er gegenüber
diesem um eine in der Fahrtrichtung liegende Achse kippen kann. Der Querträger II
wiederum stützt sich mit einer fest an ihm sitzenden Stütze I2 und einer Pendelstütze
I3 in der Weise auf zwei Fahrwerke I4, daß er diesen gegenüber um eine quer zur
Fahrtrichtung liegende Achse kippen kann.
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Auf dem Gerüstteil 9 ruht mittels einer Stützkugel I6 ein schwenkbarer
Turm I7, der gegenüber der Schwenkachse versetzt ist. An diesem ist einerseits mittels
eines Seilzuges 18 der den AbwurffördererIg tragende Ausleger 20 aufgehängt und
sitzt andererseits ein Gegengewichtsausleger 2I, der über den Gerüstteil I hinwegzuschwenken
vermag. Der schwenkbare Turm 17 wird durch ein Halslager 22 gehalten, dessen lotrechteAchse
durch die Mitte der Stützkugel I6 hindurchgeht. Das Halslager 22 sitzt in einem
kurzen Fachwerkträger 23, der an dem Gerüstteil I oben lösbar befestigt ist.
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Das vom Aufnahmeförderer 3 kommende Fördergut wird von einem sich
in der Fahrtrichtung erstreckenden Zwischenförderer24, der auf dem
Gerüstteil
9 gelagert ist, auf ein dem Abwurfförderer 19 vorgeschaltetes kurzes Förderband
25 abgeworfen.
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Der Gerüstteil 1 stützt sich nach vorstehendem in zwei Punkten, die
in Fig. 3 mit 26 und 27 bezeichnet sind, auf die Fahrwerke 8, während sich für den
Gerüstteil 9 eine Einpunktabstützung im Punkt 28 ergibt. Für das zusammengebaute
Gerät ist also eine Dreipunktabstützung verwirklicht.
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Fig. 6 zeigt das Gerät, das in der in Fig. I und 4 dargestellten
Weise zusammengebaut ist. Es ist auf einem Gleis 29 verfahrbar, neben dem sich der
Aufnahmegraben 4 entlangzieht. In diesen greift der Aufnahmeförderer 3 ein. Da sich
der Abwurfförderer 19 rechts von dem Aufnahmeförderer 3 befindet, vermag das Gerät
nur zu arbeiten, wenn der schwenkende Flügel rechts von ihm liegt, wenn es sich
also beim Fortschreiten im Sinne des Pfeiles auf den schwenkenden Flügel hin bewegt.
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Soll das Gerät unter Verlzältnissen arbeiten, bei denen der schwenkende
Flügel links von ihm liegt, der Graben 4 aber seine Lage zu dem Gleis 29 beibehält,
so wird das Gerät in der folgenden Weise umgebaut: Der Längsträger IO und das Trägerstück
23 werden von dem Gerüstteil 1 gelöst, und dieser wird von dem Gerüstteil 9 weggefahren.
Vorher wird der Längsträger IO durch einen Holzstapel 30 (Fig. 5) abgestützt, und
die Ausleger 20 und 21 werden durch Seilverspannungen gegen Umfallen gesichert.
Außerdem ist der Gerüstteil 1 durch Stützen 3I auf der einen Seite gegenüber dem
einen Fahrgestell 8 in der Weise unterklotzt worden, daß der Stützpunkt 26 durch
eine Zweipunktabstützung ersetzt wird, so daß in Verbindung mit dem Stützpunkt 27
eine Dreipunktabstützung für den Gerüstteil 1 entstanden ist. Der Gerüstteil 1 wird
nunmehr in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise im Sinne der eingetragenen Pfeile
durch das Gleisdreieck 32 gefahren und gegen den auf dem Gleis 29 stehenden Gerüstteil
9 geschoben. Dabei befindet sich der Aufnahmeförderer 3 auf der dem Graben 4 gegenüberliegenden
Seite des Gleises 29, und der Gerüstteil 1 kehrt dem Gerüstteil 9 diejenige Seite
zu, die vorher von diesem abgewandt war.
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Der Längsträger IO und das Trägerstück 23 werden nunmehr an dem Gerüstteil
I in der Weise befestigt, daß sich dieselbe Anordnung ergibt, wie sie in Fig. I
dargestellt ist, nur mit dem Unterschied, daß der Gerüstteil I um I800 geschwenkt
ist.
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Das zusammengebaute Gerät wird darauf im Sinne der in Fig. 8 eingetragenen
Pfeile durch das Gleisdreieck 32 gefahren. Wenn es danach wieder auf das Gleis 29
geschoben wird, nimmt es die in Fig. g dargestellte Lage ein, in welcher der Aufnahmeförderer
3 in den Graben 4 eingreift und der Gerüstteil 9 mit dem Abwurfförderer 19 links
von dem Gerüstteil I liegt. Das Gerät kann daher nunmehr arbeiten, wenn der schwenkende
Flügel der Grube links von ihm liegt, wobei der Abwurfförderer 19 gemäß dem strichpunktierten
Kreisbogen um I800 über die Tiefkippe und die Hochkippe geschwenkt werden kann.
pATENTANSPRc'CHE: I. Absetzer, bei dem das den Abwurfförderer tragende, seitlich
schwenkbare Gerüst einerseits mittels eines Halslagers an einem Kragarm des Aufuehmergerüstes
gehalten ist und andererseits sich in einem Spurlager auf ein Tragwerk stützt, das
zusammen mit dem Aufnehmergerüst ein in sich starres Fahrgestell bildet, das auf
der Aufnehmerseite in zwei Punkten und auf der Abwurfseite in einem Punkt auf den
Fahrwerken ruht, dadurch gekennzeichnet, daß der das Halslager (22) enthaltende
Kragarm (23) sowie das das Spurlager (I6) aufweisende Tragwerk (9) von dem Aufnehmergerüst
(I) gelöst und mit diesem wieder allseitig starr wahlweise derart verbunden werden
können, daß ein und dieselbe Seite des Kragarmes (23) und des Tragwerkes (g) entweder
an die eine oder die andere von zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Aufnehmergerüstes
(I) angeschlossen ist.