-
Feilenhaumaschine Bei den bisher bekannten Feilenhaumaschinen wird
der Vorschub des die Feile tragenden Tisches schrittweise mittels Exzenter, Schalträder,
Spindel od. dgl. bewirkt. Die Bewegung des Tisches oder Bettes geschieht dann, wenn
sich der den Haumeißel tragende Hammer nach dem Schlag von dem Feilenkörper abhebt
und zu einem neuen Schlag ausholt. Der schrittweise Vorschub des Feilenbettes ist
namentlich bei der Herstellung von schweren Feilen großer Hiebteilung notwendig;
bei kontinuierlichem Vorschub des Bettes würde in diesem Fall der Weg vom Eindringen
des Haumeißels in den Feilenkörper an bis zum Freigeben des Feilenkörpers schon
so groß sein, daß sich der Haumeißel in. der Feile zwängt und die Sauberkeit des
Hiebes, die Genauigkeit -der Teilung u. dgl. beeinträchtigt wird.
-
Die bisher übliche Bewegung des Feilenbettes durch mechanische Mittel,
wie Exzenter, Scihalträder, Getriebe, Spindel od. dgl., begrenzt die Schlagzahl
des Hammers und damit die Leistung der Haumaschine.
-
Die Erfindung bezieht sich auf Feilenhaum.aschinen mit schrittweisem
Vorschub des Feilenbettes. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, den Vorschub des Feilenbettes
einer Feilenhaumaschine derart auszubilden, daß eine erhebliche Steigerung derSchlagzahl
des Haumeißels möglich ist. Erfindungsgemäß
wird dies durch die
Kombination folgender an sich bekannter Merkmale erreicht, daß nämlich der Werkzeugschlitten
(Feil.enbett) mit einem hydraulischen Zylinder verbunden, der über die Länge des
Werkstückes (Feile) gegenüber dem feststehenden Kolben verschiebbar ist und daß
der Kolben der den Vorschubzylinder speisenden.Druckmittelpumpe von der Antriebswelle
des Hammers zwangläufig und im Takt mit diesem antreibbar ist und das Druckmittel
absatzweise in den Vorschubzylinder fördert.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird beim Vorschub des Feilenbettes
das Druckmittel aus dem der Rückführbew.egung dienenden Zylinderraum über eine Drossel
abgeleitet.
-
Hydraulische Vorschubzylinder mit feststehen. dem, im Maschinengestell
gelagerten Kolben sind im Werkzeugmaschinenbau an sich bekannt. Demgegenüber war
es jedoch nicht nah.eliegend, derartige Vorschubzylinder derart mit dem Feilenbett
einer Feilenhaumaschine zu verbinden, daß das Bett während der Bearbeitung des auf
ihm festgespannten Rohlings durch den Vorschubzylinder über die ganze Länge des
zu behauenden Teiles schrittweise genau im Takt des Hammers vorgeschoben wird.
-
Es ergibt sich durch die erfindungsgemäße Anordnung eine sichere und
mit dem Arbeitstakt des Hammers genau übereinstimmende Bewegung des Feilenbettes,
so daß die Schlagzahl des Hammers ohne Beeinträchtigung der Genauigkeit gegenüber
den bisher bekannten Feilenhaumaschinen erheblich gesteigert werden kann.
-
In der Zeichnung ist der Aufbau der Haumaschine im wesentlichen schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i ein Gesamtschem_ a der Maschine, Abb. 2 einen
Schnitt in größerem Maßstab durch die Druckmittelbremse, Abb. 3 einen Schnitt durch
einen Teil einer anderen Ausführungsform und schließlich Abb. 4. einen Schnitt durch
den Nockenantrieh der Druckmittelpumpe.
-
In Abb. i ist mit a der Schlaghammer, der an seinem unteren Ende den
Haumeißel trägt, bezeichnet. Über den Hubdaumen oder -nocken b wird der Hammer entgegen
der ihn belastenden Druckfeder e angehoben und danach wieder freigegeben, wobei
die Feder c den Hammer nach unten wirft, so daß der Hieb der auf dem beweglichen
Tisch i liegenden Feile erfolgt.
-
Die den Hubnocken b tragende Welle besitzt einen Exzenter
d, der die Kolbenpumpe e betätigt, deren Kolben durch eine Feder zurückgeholt
wird. Der Exzenter d ist relativ so zum Hubdaumen b
angeordnet, daß
der Förderhub der Pumpe e dann erfolgt, wenn der Hammer a nach dem Hieb über die
Feile angehoben ist.
-
Zur Bewegung des Feilentisches oder -betten i dient bei der dargestellten
Einrichtung ein Kolbenmotor, dessen Zylinder von dem Tisch i gebildet wird. Die
Kolbenstange des Kolbens ist fest in den Endwänden der stationären Tischführung
befestigt. Es steht also der Kolben des Kolbenmotors fest, während sich der Zylinder
bzw. Tisch nach Maßgabe des Einströmens des Druckmittels nach rechts oder links
verschiebt.
-
Die Druckmittelpumpe e gibt das von ihr geförderte Druckmittelvolumen
durch eine Bohrung der Kolbenstange und eine in ihr vorgesehene Öffnung y in den
Zylinderraum I des Kolbenmotor ab, wobei sich der Zylinder bzw. Tisch in Richtung
des Pfeiles (auf der Zeichnung nach rechts) in seiner Führungsbahn verschiebt. Das
Maß der Verschiebung entspricht der zufließenden Druckmittelmenge. Da die Pumpe
e eine regelbare Fördermenge hat, können durch Einstellen der Pumpe Feilen beliebiger
Hiebteilung auf der Maschine hergestellt werden. Vorzugsweise wird das Druckmittel
der Vorschubpumpe e aus einem Vorratsbehälter f mittels einer Zahnradpumpe g zugeführt.
-
Sobald über die Kupplung h die den Hubdaumen b tragende Welle in Betrieb
gesetzt ist und der Hammer bzw. Meißel a zu schlagen beginnt, drückt die Vorschubpumpe
e einen der Hiebteilung der zu schlagenden Feile entsprechende Menge Druckmittel
in den Zylinderraum I des Bettes i ein. Aus dem anderen Zylinderraum II entweicht
beim Schrägau.fwärtswandern des Bettes i eine entsprechende Menge Druckmittel. Dieses
läuft über eine Drosseleinrichtung k und den Verteilerschieber Z in den Vorratsbehälter
f zurück.
-
Die Drosseleinrichtung k dient dazu, den Feilentisch i nach der plötzlichen
Beschleunigung so abzubremsen, daß er nach Beendigung des Hubes der Förderpumpe
nicht nachläuft. Die Drosseleinrichtung enthält eine Drosseldüse na. Diese
ist in einem Kolbenschieber za angeordnet, der unter der Wirkung einer Feder steht
und eine Druckmittelumgehungsleitung o beherrscht (s. Abb. 2).
-
Wie aus Abb.2 ersichtlich, wird nur derjenige Druckmittelstrom gedrosselt,
der aus dem Zylinderraum II in Richtung des Pfeiles .q fließt. Wenn nach Beendigung
der Vorschubbewegung der Tisch i zurückgefahren- werden muß und Drucköl in Richtung
des Pfeiles B in den Zylinderraum eingeleitet wird, geht der Absperrschieber ii
zurück und gibt die Umgehungsleitung o frei, so daß Druckmittel mit erhöhter Geschwindigkeit
in den Zyliniderraum 1I einströmt und der Tisch i entsprechend schnell in seine
Ausgangslage zurückgefahren wird.
-
Die Maschine sieht ferner vor, zur Erleichterung und Beschleunigung
der Bedienungsweise auch die zum Hauen und Auswechseln der Feile erforderlichen
Hilfseinrichtungen durch Druckmittel (Drucköl) zu betätigen, das von der Zahnradpumpe
g (Abb. i) mit geeignetem Druck geliefert werden kann. So dient zum Festhalten der
Feile auf dem Feilenbett während des Hauens der sogenannte Presser (Abb.3). Dieser
besteht aus einem schwenkbar in einem stationären Lager angeordneten Doppelhebel
1., auf den die Kolbenstange eines Druckmittelkolbens s wirkt, der in dem Zylinder
t verschiebbar ist. An dem Presserhebel p greifen ferner die Zugfedern
q an, die den Presserhebel gegen den Feilenkörper drücken.
Die
Kolbenstange des Kolbens s ist ferner noch mit einem Doppelhebel r verbunden, dessen
freier Arm im Bereich eines seitlichen Vorsprunges des Meißelhammers a liegt.
-
Die beschriebene Einrichtung (Abb. 3) gestattet, den Hammer nebst
Meißel und den Presserhebel nach dem Fertigschlagen einer Feile von dieser abzuheben,
so daß eine neue Feile in das Bett gelegt werden kann. Zu diesem Zweck wird Druckäl
in den Zylinderraum t oberhalb des Kolbens s gegeben, wodurch die Kolbenstange sich
entgegen der Wirkung der Federn q abwärts bewegt und mit ihr der Presserhebel p
von der Feile abgehoben und unter 'Vermittlung des Hebels r der Meißelhammer a hochgehoben
wird.
-
Um .diese Steuerung vorzunehmen, ist in dem Druckmittelkreislauf der
Zahnradpumpe g ein Verteiler oder Umsteuerorgan L angeordnet. Bei entsprechender
Einstellung des Verteilers L fließt Drucköl in den Zylinder t. Ferner wird durch
den Verteiler L auch die Rückfahrt des Tischbettes i freigegeben, nachdem die Kupplung
h ausgerückt ist.
-
Nach dem Einlegen eines neuen Feilenkörpers wird der Verteiler zurückgestellt,
so daß sich der Presser auf den Feilenkörper legt und der Hammer a freigegeben wird.
Alsdann wird die Kupplung h eingerückt, und der Hauvorgang kann von neuem beginnen.
-
Während bei den bisherigen Feilenhaumaschinen die Betätigung des Pressers
und das Heben des Hammers von Hand oder durch mechanische Mittel erfolgen mußte,
die, abgesehen von der körperlichen Anstrengung des Bedienungsmannes, nur langsam
und schwerfällig vor sich ging, erlaubt die hydraulische Betätigung eine leichte
und schnelle Arbeitsweise dieser Hilfseinrichtungen.
-
Der hydraulische Vorschub läßt eine wesentliche Erhöhung der Schlagzahl
des Haumeißels um mehr als die Hälfte der bisher üblichen Schlagzahlen zu. Da bei
den höheren Schlagzahlen der den Hammer entgegen der Federkraft c anhebende Hubdaumen
b stärker beansprucht wird, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Hubdaumen
b in einem Ölbad angeordnet, wie Abb. 4 erkennen läßt. Die bisher gebräuchlichen
Haumaschinen benutzen zur Schmierung des Hubdaumens einen ölgetränkten Filzstreifen,
der auf einem federnden Stahlblech befestigt ist und dauernd gegen den Daumen b
anliegt. Diese Schmierung ist unzureichend. Sie kann nicht verhindern, daß öfters
ein Fressen des Metalls zwischen dem Daumen b und dem mit diesem zusammenwirkenden
Ansatz des Hammers a auftritt.
-
Das in Abb. 4 dargestellte Ölbad beseitigt diese Mängel. Hierbei läuft
der Hubdaumen b in einem Gehäuse, das an einer Seite durch eine durchsichtige Scheibe
u, vorzugsweise aus einem Kunststoff, abgeschlossen ist. Man kann auf diese Weise
die Schmierung des Daumens und die richtige Füllung des Ölbades gut überwachen.
Ein Fressen zwischen 'Daumen b und dem Hubansatz des Hammers wird dadurch 'mit Sicherheit
verhindert.
-
Bei sehr geringer Hiebteilung der Feile und hoher Schlagzahl kann
die Bewegung des Feilentisches i auch kontinuierlich erfolgen. Auch für diesen Fall
ist die erfindungsgemäße Maschine von erheblichem Vorteil, vor allem, weil sie ohne
Schwierigkeit vom schrittweisen Vorschub auf kontinuierlichem Vorschub umgestellt
werden kann. Der Vorschub kann genau der jeweils gewünschten Hiebteilung angepaßt
werden.