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Badegerät, insbesondere zur Durchführung von Uberwärmungsbädern
Überwärmungsbäder,
die oft von mehrstündiger Dauer sind und bei welchen der Patient lang ausgestreckt
bis zum Hinterkopf im Wasser liegt, erfordern dauernde Überwachung, um gegebenenfalls
eintretende Beschwerden des Patienten beheben oder sonstige, das Bad erleichternde
Maßnahmen durchführen zu können. Außerdem muß die Möglichkeit bestehen, den Patienten,
ohne ihm körperliche Anstrengungen zuzumuten, rasch aus dem Bad auf eine Liegestatt
zu überführen.
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Es sind bereits versenkbare Badebetten bekannt, die im wesentlichen
aus einer Badewanne, einer der Höhlung der Badewanne angepaßten Liege und einer
mit der Badewanne zusammenwirkenden, eine Höhenverstellung der Liege innerhalb der
Höhlung der Badewanne gestattenden Tragvorrichtung bestehen. Weiterhin ist eine
Hebevorrichtung für Kranke bekannt, die an einem ortsveränderlichen Hubwerk oder
an einer an der Zimmerdecke befestigten Schiene verfahrbar ist. Der Kranke liegt
dabei auf einem Tragtuch, das für Badezwecke durchlocht ist. Das bedingt, daß der
Kranke in dem Tragtuch nach unten durchhängt, wenn dieses von dem Hubwerk angehoben
wird. Sonderbehandlungen, wie Massagen, Einreibungen od. dgl., können in diesem
Zustand nicht gut durchgeführt werden. Zu-
dem fühlt sich der Kranke
durch das durchhängende Tuch von der Seite her eingespannt und beengt. Abgesehen
davon haben alle bisher bekannten Badegeräte den Nachteil, daß der Kranke nach Beendigung
des Bades von der Liege bzw. dem Tragtuch auf das Krankenbett von Hand umgebettet
werden muß. Dies ist stets mit vom ärztlichen Standpunkt oft höchst unerwünschten
körperlichen Anstrengungen des Patienten verbunden und erfordert bei Patienten je
nach dem Körpergewicht mehrere Pfleger.
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Bei dem Badegerät gemäß der Erfindung sind die erwähnten Nachteile
dadurch behoben, daß die Tragvorrichtung der Badeliege so ausgebildet ist, daß sie
neben der Höhenverstellung der Liege auch eine Seitenverstellung derselben nach
-außerhalb der äußeren Umrisse der Badewanne und umgekehrt gestattet, und daß der
den Kranken tragende Boden der Liege längs geteilt ist und die beiden Bodenteile
je im wesentlichen um ihre äußere Begrenzungskante schwenkbar ausgebildet sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Tragvorrichtung
aus einem auf der Badewanne auf Schienen fahrbaren Wagen.
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Vorteilhafterweise erstrecken sich die Schienen über die Breite der
Wanne und einer Liegestatt, welche neben die Wanne geschoben werden kann.
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Dabei können die- über der Wanne befindlichen Schienenteile fest angeordnet
werden, wogegen man die über die Liegestatt ragenden Teile der Schiene zweckmäßigerweise
beweglich und nach unten klappbar ausbildet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, die Liege in
an sich bekannter Weise einseitig am Kopf- und Fußende in der Höhe verstellbar auszubilden.
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Ferner trägt der Wagen an Kopf- und Fußende Spindeln, auf denen Gurte
aufgerollt sind, an denen das Fuß- und das Kopfende der Liege aufgehängt sind. Diese
Spindeln können durch eine an der Seite des Wagens angeordnete Längswelle in an
sich bekannter Weise über Kegelradgetriebe angetrieben werden. Dabei können sowohl
die Längswelle als auch die von ihr bewegten Spindeln Teile des die Liege befördernden
Wagens bilden.
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Der bewegliche Teil der Schiene liegt mit seinem Ende auf der Liegestatt
des Kranken auf.
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Durch das erfindungsgemäße Badegerät wird die Überwachung und Handhabung
des Patienten bei der Durchführung von Überwärmungsbädern erleichtert und vereinfacht.
Der Kranke kann, sollten z. B. Beschwerden während des Badens eintreten, nicht nur
rasch und erschütterungsfrei aus dem Wasser gehoben und erfrischt, sondern auch
nach Beendigung des Bades, ohne von der Liege abgehoben zu werden, auf das herangefahrene
Krankenbett verbracht werden, wobei zu der Bedienung nur eine einzige Pflegeperson
notwendig ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht. Es stellt dar Abb. I eine Ansicht der Längsseite des Badegerätes
mit in die Badewanne gesenkter Liege, Ab. 2 einen Grundriß des Badegerätes mit über
der Badewanne befindlicher Liege und seitlich hochgeschwenkten Schienen zum Ausfahren
der Liege, Abb. 3 einen Querschnitt durch das Badegerät mit in die Badewanne abgesenkter
Liege, Abb. 4 einen Querschnitt durch das Badegerät mit über die Liegestatt ausgefahrenem
Wagen und auf die Liegestatt abgesenkter und entriegelter Liege, Abb. 5, 6, 7 in
einem Längsschnitt, Grundriß und einer Seitenansicht die Aufhängung der Bodenteile
der Liege.
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Die zur Verhinderung der Wärmeabstrahlung, beispielsweise aus Holz
ausgeführte und mit mehreren Brettern I abgedeckte Badewanne 2 ist auf einem Sockel
3 von solcher Höhe aufgestellt, daß ein leichtes Bedienen des im Bade liegenden
Kranken wie auch der an der Badewanne befindlichen Vorrichtungen möglich ist. Auf
dem Rande 5 der Wanne ist am Kopfende 6 eine Schiene 7 und am Fußende g eine Schiene
10 befestigt, auf denen auf Rollen II ein Wagen 12 fahrbar angeordnet ist.
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An den Schienen 7 und 10 sind durch eine Stange I3 verbundene Schienen
14, 15 schwenkbar angelenkt, auf denen, wenn sie ausgeschwenkt sind (Abb. 2, 4),
der Wagen 12 ausgefahren werden kann. Am Kopfende des Wagens 12 ist eine drehbare
Spindel I8 und am Fußende eine drehbare Spindel 19 angeordnet, an denen an aufrollbaren
Gurten 20, 21 und 22, 23 eine den Kranken aufnehmende Liege 25 heb- und senkbar
aufgehängt ist. Das Heben und Senken der Liege 25 geschieht durch Drehen an einem
der Handräder 26 oder 27, die auf einer seitlich längs des Wagens 12 angeordneten
Welle 28 in an sich bekannter Weise durch Kegelräder 29, 30 und 31, 32 oder gleichwirkende
Mittel mit den Spindeln I8, 19 in Wirkverbindung stehen. Auf den Spindeln 18, 19
sind Klinkenräder 33, 34 vorgesehen. Ist eine einseitige Verstellung der Liege 25
am Kopfende 6 erwünscht, so wird die Kupplung des Kegelrades 3I mit dem Kegelrad
32 am Fuß ende aufgehoben, so daß ein Drehen des Handrades 26 nur auf die Spindel
I8 wirkt. Soll das Fußende der Liege 25 verstellt werden, so wird die Kupplung des
Kegelrades 29 mit dem Kegelrad 30 aufgehoben und sonst sinngemäß wie bei Verstellungen
des Kopfendes verfahren. Die Entkupplung der Kegelräder 29, 30 und 31, 32 kann in
der Weise geschehen, daß man eines der Kegelräder 30, 32 außer Zahneingriff mit
dem ihm zugehörigen Gegenrad bringt, indem man es auf der Spindel 28 nach innen
verschiebt. Die Verschiebung des Kegelrades 32 kann so bewerkstelligt werden, daß
ein am Handrad 26 angeordneter Knopf 36, der mittels einer in der als Rohr ausgebildeten
Welle 28 untergebrachten, mit dem Kegelrad 32 in Verbindung stehenden Zugstange
37 gegen den Druck einer Feder 38 nach außen gezogen und durch ein Verdrehen verriegelt
wird.
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Für das Entkuppeln des Kegelrades 30 dient eine gleiche Vorrichtung
wie für das Kegelrad 32, wobei der die Vorrichtung betätigende Knopf 39 am
Handrad
27 angeordnet ist. Bei dieser Entkupplungsart dient das am Kopfende 6 der Wanne
2 befindliche Handrad 26 zum Verstellen des Kopfendes, während zum Verstellen des
Fußendes der I,iege 25 das am Fußende befindliche Handrad 27 dient. Für das gleichmäßige
Heben und Senken der Liege 25 kann jedes der Handräder 26, 27 dienen.
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Die den Kranken aufnehmende Liege 25 besteht aus einem längs geteilten
Boden. Die beiden Bodenteile 42, 43 sind an von Gurten 20, 2I und 22, 23 getragenen
Querhäuptern 44, 45 in Zapfen 46, 47, 48, 49 verschwenkbar aufgehängt, und zwar
das Bodenteil 42 mit den Schlitzen 50, I in den Zapfen 46, 47 und das Bodenteil
43 mit den Schlitzen 52, 53 in den Zapfen 48, 49. In der Aufnahmestellung sind die
Bodenteile 42, 43 waagerecht verriegelt.
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An dem Querhaupt 44 befinden sich Augen 54, 55, 56 mit einem Riegel
57 und, mit diesem zusammenarbeitend, an dem Bodenteil 42 ein Auge 58 und an dem
Bodenteil 43 ein Auge 59. Die gleiche Verriegelung befindet sich am Querhaupt45.
Sollen die Bodenteile in der waagerechten Lage festgehalten werden, so werden die
Riegel 57 so weit nach innen verschoben, daß sie in die Augen 56, 58, 59 eingreifen,
wie Abb. 3, 5, 6 zeigen. Um die Bodenteile 42, 43 zu entriegeln, damit sie sich
nach außen öffnen und den Kranken freigeben, werden die Riegel 57 so weit nach außen
gezogen, daß sie die Augen 56, 58, 59 nicht mehr halten, wie Abb. 4 zeigt. Mittel
zur Begrenzung des Verschiebeweges der Riegel 57 sind vorgesehen. Die Bodenteile42,
43 werden zweckmäßig mit Griffen versehen, an denen sich der Kranke halten kann
und die gleichzeitig dem Bedienenden das Hantieren erleichtern.
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Vorzugsweise werden die Griffe in Form von Schlitzen ausgebildet,
und zwar erhält das Bodenteil 42 einen oder mehrere Schlitze 6I und das Bodenteil
43 einen oder mehrere Schlitze 62. Die Schlitze 6I und 62 dienen als Griffe beim
Hantieren an der Liege 25 und an den Bodenteilen 42, 43.
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Die Bedienung geschieht in folgender Weise: Soll der Kranke von der
LiegestattL (s. Abb. 4) unmittelbar abgehoben werden, so werden die angelenkten
Schienen I4, 15 hochgeschwenkt, die Liegestatt untergefahren und die Schienen auf
der Liegestatt aufgesetzt, sodann die geöffneten Bodenteile 42, 43 der Liege 25
unter den Kranken geschoben und durch die Riegel 57 verriegelt. Hierauf wird durch
Drehen des Handrades 26 oder 27 die Liege 25 gehoben und der Wagen 12 über die Wanne
2 geschoben. Durch entgegengesetztes Drehen des Handrades 26 oder 27 wird die Liege
25 in die Wanne gesenkt, und zwar so weit, daß sie auf dem Boden aufsteht, oder
nur so weit, wie es erwünscht ist. Soll der Kranke vom Bad auf seine Liegestatt
verbracht werden, wird die Liege 25 durch Drehen des Handrades 26 oder 27 bis über
den Rand der Wanne hochgewunden, sodann über die Liegestatt L gezogen, dort durch
entgegengesetztes Drehen eines der Handräder 26, 27 auf die Liegestatt gesenkt,
weiter die Bodenteile 42, 43 nach außen geöffnet, wodurch der Kranke von der Liege
25 frei wird und auf die Liegestatt zu liegen kommt. Wenn der Kranke mit den Beinen
tief, mit dem Oberkörper jedoch weniger tief im Wasser liegen soll, wird der Knopf
36 am Handrad 26 nach außen gezogen und das Handrad 26 entsprechend gedreht, wodurch
der Kopfteil der Liege 25 allein gehoben wird. Wird der Knopf 36 in seine Ausgangsstellung
zurückgebracht, so kann die Liege 25 in der schiefen Lage gleichmäßig gehoben oder
gesenkt werden. Soll die Liege an ihrem Fußende gehoben werden, so wird die gleiche
Hantierung am Handrad 27 mit Knopf 39 vorgenommen.