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Rechenzusatzeinrichtung für Schreibmaschinen Gegenstand der Erfindung
ist eine Recheneinrichtung, welche an eine normale Schreibmaschine zusätzlich angebaut
werden kann und bei welcher Addition, Subtraktion, Summenzug und Zwischensummenzug
durch Motorantrieb bewirkt werden.
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Recheneinrichtungen an Schreibrechenmaschinen sind von einfachen handbetätigten
Rechenwerken bis zu motorgetriebenen Rechenwerken mit automatischem Summenzug ausgebildet
worden. Dabei wurden diese Einrichtungen immer mehr mit der Schreibmaschine verflochten,
so daß das Ganze kompliziert, unübersichtlich, teuer und auch nicht mehr völlig
betriebssicher wurde.
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Bei den bekannten Recheneinrichtungen, die in einem Aggregat motorischen
Antrieb, Kupplung, Rechenwerk, Rechentastatur und Bedienungstasten sowie eine Staffelfinger
tragende Rechenwelle aufweisen, gehen bei der seitlichen Verschiebung des Zählwerkes
die Zähne der Zählwerkräder durch die Lücken des Antriebsrades, ferner laufen die
Sperrhebel dicht an dem Auslösefinger vorbei. Wenn durch Abnutzung od. dgl. die
Stellung der Teile zueinander auch nur eine geringe Veränderung erfahren hat, können
diese Teile beim Verschieben beschädigt oder sogar weggebrochen werden. Ungenauigkeiten
ergeben sich weiterhin dadurch, daß für die Umkehr des Rechensinns sowie für Summen-
und Zwischensummenzug Wendegetriebe verwendet werden, die nicht spielfrei arbeiten.
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Im übrigen besitzen die bekannten einfachen Ausführungen keinen motorischen
Antrieb und vor allem keinen automatischen Summen- und Zwischensummdnzug. Die eigentliche
Rechenarbeit muß durch ermüdenden Fingerdruck geleistet werden.
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Die erfindungsgemäße Anordnung beseitigt diese .Nachteile, indem eine
an sich bekannte, für die Wertbildung und Wertabnahme mit Staffelfingern ausgerüstete
Rechenwelle unter dem bekannten
Zählwerkschlitten angeordnet wird
und zum Zwecke der Wertniederschrift quer zu ihrer Achsrichtung beweglich ist, wobei
die hierfür und für die Werteinstellung nötige Hubbewegung der Rechenwelle von einer
diese Querbewegung zulassenden Kupplung übertragen wird. Durch diese Anordnung vereinfacht
sich der Gesamtaufbau. Aber auch die Rechengetriebe wurden vereinfacht und in ihren
Maßen klein gehalten, so daß sie zu ihrer Herstellung nur relativ geringe Genauigkeiten
erfordern, aber trotzdem schnell und sicher arbeiten: Bei Umkehr des Rechensinns
sowie für den Summen- und Zwischensummenzug werden zur Erhöhung der Genauigkeit
der Vorlauf und auch.der Rücklauf des wertbildenden Rechenelements ausgenutzt. Die
erfindungsgemäße Einrichtung führt Addition, Subtraktion, Summenzug und Zwischensummenzug
motorisch aus, wobei die Niederschrift der Werte durch die normale Schreibmaschine
selbsttätig erfolgt.
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In denZeichnungen ist derErfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführung dargestellt. Es zeigt Fig. i Rechenzusatzeinrichtung mit Schreibmaschine,
Fig. 2 Rechenzusatzeinrichtung abgehoben, Fig. 3 Schnitt durch Rechenzusatzeinrichtung,
Fig. 4 Grundriß von Staffelfinger, Einstell- und Druckstange, Fig. 5 Kreuzkupplung
auseinandergezogen, Fig. 6 Kreuzkupplung auseinandergezogen (Aufriß), Fig. 7 Antriebs-
und Rechenkreuzkupplung, Fig. 8 Rechenwelle mit Druckantrieb, Fig. 9 Plus-Minus-Schaltung,-Fig.
9 a Rollenhebel in Minus-Stellung, Fig. 9 b Rollenhebel in Plus-Stellung, Fig. 9
c Rollenhebel in Zwischensummenstellung, Fig. io Kurvenscheibenantrieb auseinandergezogen,
_ Fig. i o a Kurvenscheibe, Fig. ii Kurvenscheibenantrieb (Aufriß), Fig. 12 Antrieb
der Rechenbewegung der Rechenwelle, Fig.13 Transporteinrichtung für Zählwerkschlitten,
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Fig. 14 Anordnung der Betätigungsglieder für Kupplung und Motorkontakt,
Fig. 15 Kupplungsglieder in Ruhestellung, Fig. 16 Kupplungsglieder in Arbeitsstellung
bei Eintourenlauf, Fig. 17 Kupplungsglieder in Arbeitsstellung bei Dauerlauf, Fig.
18 Rechenwerkzusatzeinrichtung ohne Zählwerkführung und ohne Zählwerkschlitten,
Ansicht von oben, Fig. i9 Rechenzusatzeinrichtung, Vorderansicht ohne Zählwerkschlitten,
Fig.2o Tastenanordnung an der Vorderplatte, Teile für Plus-Minus-Schaltung, Summen-
und Zwischensummenzug.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende:
Durch Drücken einer der Rechentasten 2 (Fig.3), die auf der Achse 3 gelagert sind,
wird von der Nase 4 die Klappe 5 nach unten gedrückt. Dadurch wird der Motorkontakt
82 geschlossen und eine Kupplung eingerückt (Fig. i i), welche die Hauptwelle 85
für eine volle Umdrehung in Bewegung setzt. Eine dieser Kurvenscheiben 36 (Fig.12)
dreht die Rechenwelle i unter zusätzlicher Wirkung der Drehfeder 30 (Abb. 8) im
Uhrzeigersinn. Die Taste 2 hat ferner die an ihr angelenkte Einstellstange 6 (Fig.
3) gehoben, welche in der Platte 7 des Rechenwerkgestells geführt ist. Dabei tritt
die Einstellstange 6 in die Bahn der Staffelfinger 8 der Rechenwelle i. Diese Staffelfinger
sind in bekannter Weise entsprechend der Zahnteilung des unvollständig verzahnten
Zahnrades 9 versetzt und bilden jeweils einen Zahlenwert ab. Ist beispielsweise
die 3-Taste gedrückt, so kann sich das Zahnrad 9 um drei Zähne bewegen, bis der
entsprechende Staffelfinger 8 an seiner zugeordneten Einstellstange6 anschlägt.
Dicht neben der Einstellstange6 ist die Druckstange io in der Platte 7 geführt (Fig.
4). Der Staffelfinger 8 befindet sich über der Druckstange io, wenn er an der Einstellstange
6 anliegt.
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Von einer weiteren Kurvenscheibe 34 (Fig. 8) wird die Rechenwelle
i, die um Achse 27 schwenkbar ist, während eines Hauptwellenumlaufes kurzzeitig
nach unten bewegt, so daß der Staffelfinger 8 die Druckstange io nach unten stößt.
Dabei drückt der mit der Druckstange io verbundene Hebel i i (Fig. 3), der auf der
Achse 12 gelagert ist, mit dem Ende 13 auf einen Anschlag der zugeordneten Schreibmaschinentaste
128, so daß die entsprechende Ziffer auf dem Papier zum Abdruck kommt.
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Bei positivem Rechensinn wird danach das auf dem Hebel 14 (Fig. 8)
gelagerte teilverzahnte Zahnrad 9 gehoben und in Eingriff mit dem darüber befindlichen
Zählwerkrad 141 (Fig. 3) gebracht. Dieses Anheben erfolgt durch die Kurvenscheibe
48 (Fig. 9 b, i i) über den Rollenhebel 42 und die Teile 41, 45, 46 (Fig. 9). Bei
der darauffolgenden Rückdrehung der Rechenwelle i, betätigt von der Kurvenscheibe
36 (Abb. 12) über die Teile 37, 38, 22, 24, 25, 26, wird die darüber befindliche
Zählwerkstelle eines bekannten Schreibrechenmaschinenzählwerkes um drei Wertstellen
gedreht und darauf das Zahnrad 9 wieder gesenkt. Von einer weiteren Kurvenscheibe
69 (Fig. 13) wird über die Teile 70, 71, 72, 78 der Zählwerkschlitten
75, 76 um eine Dekadenstelle nach links bewegt: An Ende des Umlaufs der Hauptwelle
85 wird der Motorkontakt geöffnet und die Taste :2 freigegeben, so daß sie wieder
in ihre Ruhelage zurückkehren kann.
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Einen wesentlichen Bestandteil der Erfindung bildet die Kupplung zur
Verbindung von Antriebswelle und Rechenwelle i, welche der Rechenwelle ermöglicht,
senkrecht zur Achsrichtung zu schwenken. In der Fig. 5 ist beispielsweise eine Kreuzkupplung
für diese Verbindung vorgesehen. Das Zahnrad 9 ist auf dem im Hebel 14 befestigten
Hohlzapfen 15 gelagert und kann damit der Bewegung des Hebels 14 bei feststehender
Welle i
folgen. Der Antrieb für das Zahnrad 9 erfolgt von dem auf
der Rechenwelle i verstifteten Kupplungsteil 21, dessen Nut 2o die Klauen ig des
Mitnehmers 17 umfaßt. Auf dessen anderer Seite sind die Klauen 18 senkrecht zu den
Klauen 19 gerichtet, welche ihrerseits in Nuten 16 des Zahnrades 9 eingreifen.
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Da zum Zwecke der Betätigung der Schreibmaschinentasten 128 die Rechenwelle
i auf und ab bewegt werden muß, erfolgt der Antrieb derselben ebenfalls über eine
Kreuzkupplung 24., 25, 26 (Fig. 7), welche von dem Zahnrad 22 ihre Drehbewegung
erhält. Das Zahnrad 22 ist auf einem im Gestell festen Achsbolzen 23 gelagert.
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In Fig. 8 ist die Baugruppe dargestellt, welche die Schreibbewegung
der Rechenwelle i bewirkt. Auf derAchsea7, die imRechenwerkgestell fest ist, sind
dieHebe128 und 29 verstiftet, welche an ihren waagerechten Armen Lagerbuchsen tragen.
In diesen ist die Rechenwelle i drehbar gelagert. Der Hebel 14, welcher das Zahnrad
9 trägt, ist auf der Achse 27 frei schwenkbar gelagert. Eine Drehfeder
30 wirkt in Pfeilrichtung 31 auf die Rechenwelle i ein. Am Arm 32 des Hebels
28 ist die Rolle 33 befestigt, welche auf der Kurvenscheibe 34 läuft, deren Nocken
35 zur entsprechenden Zeit die Rechenwelle i kurz nach unten drückt.
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Bei Beginn der Drehung der Kurvenscheibe 36 folgt die Rechenwelle
i dem Zug der Drehfeder 30 (Fig. 8) in Pfeilrichtung 31, bis ein Staffelfinger 8
des Staffelkörpers 39, 4o an einer gehobenen Einstellstange 6 anstößt. Während der
zweiten Hälfte der Drehung der Kurvenscheibe 36 wird über Rolle 37 und Zahnsektor
38 die Rechenwelle i unter Federspannen in ihre Ausgangslage zurückgedreht. Die
Staffelfinger 8 sind zum Zwecke der Wertabbildung in bekannter Weise in einer Schraubenlinie
versetzt angeordnet. Sie sind am rückwärtigen Ende durch einen Steg 39, 40
verbunden, mit welchem ihre Befestigung erfolgt.
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Der positive Rechensinn wird dadurch erreicht, daß das Zahnrad g (Fig.
3) während der Rückdrehung der Rechenwelle i mit dem darüber befindlichen Zählrad
141 gekuppelt wird; beim negativen Rechensinn dagegen wird das Zahnrad 9 während
der Vorwärtsbewegung (also im Uhrzeigersinn) der Rechenwelle i mit dem Zählwerk
gekuppelt. Dazu dient das in Fig.9 dargestellte Gestänge. Auf der im Rechenwerkgestell
dreh- und verschiebbar gelagerten Achse 4.1 (Fig. 3) sind die Rollenhebel 42 und
43 befestigt, desgleichen der Nutenring 44 und der Kurbelkniehebel 45. Die Koppelstange
46 verbindet den Kurbelkniehebel 45 mit dem Hebel 14. Der Hebel 14 wird in Schlitzen
(Fig.3) des Rechenwerkgestells seitlich geführt und mit der Feder 47 entgegen dem
Uhrzeigersinn nach unten gezogen, wobei die untere Stellung des Hebels 14 durch
einen der Schlitze begrenzt wird. Entsprechend der seitlichen Stellung der Achse
41 wirken die Kurvenscheiben 48 und 4.9 mit den Rollenhebeln 42 und 43 zusammen.
Fig. gb zeigt die Stellung bei positivem und Abb. g a bei negativem Rechensinn.
Die Verschiebung der Achse 41 in ihre dem Rechensinn entsprechende Lage erfolgt
über den Zwischenhebel 5o, Hebel 51, Achse 52, Platte 53 mit ihren eingenieten Stiften
54 und 55. Ein am Rechenwerkgestell gelagerter Hebe156 wird von der Feder 57 in
der eingezeichneten Lage gehalten und ist im Punkt 58 mit der Schloßstange 59 verbunden.
Das andere Ende der Schloßstange59 wird vom Bolzen6o der Minustaste61 (Fig.2o) geführt.
Der normalerweise auf Plus stehende Hebel 53
kann von zwei Stellen aus unabhängig
gesteuert werden. Einmal durch die Minustaste und dann noch von einer an einem Zählwerk
angebrachten Minussteuerplatte 62, damit diese im negativen Sinn arbeiten soll.
Beim Drücken der Minustaste 61 wird die im Punkt 58 drehbar aufgehängte Schloßstange
59 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt. Dadurch wird von der Schrägfläche
64. der Schloßstange 59 der Hebel 53 über den Stift 55 ebenfalls im Uhrzeigersinn
verdreht, so daß der Rollenhebel 43 (Fig. 9 und 9a) mit der den Minus -rechensinn
bestimmenden Kurvenscheibe 49 zusammenarbeitet.
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Kommt ein Zählwerk (Fig.3), welches einen Minusanschlag 62 trägt,
in Rechenstellung, so drückt dieser auf den Hebel 56 und verschiebt dabei die Schloßstange
59 nach links, und je nachdem, ob die Steuerplatte 53 mit dem Stift 54. oder 55
von der Minustaste 61 im Eingriff gehalten wird, wird die Steuerplatte 53 in ihre
Minus- oder Pluslage gedreht. Die Minustaste 61 wird von der Klinke 63 (Fig. 20)
in ihrer gedrückten Lage gehalten. Durch Druck auf die Plustaste 65 wird die Klinke
63 ausgehoben, so daß die Minustaste 61 wieder in ihre Ruhelage zurückgehen kann.
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Die Koppelstange 46 hat folgende zwei Aufgaben zu erfüllen: Einmal
das Heben und Senken des Zahnrades 9 (Fig. 3) und dann das Auslösen des Sperrhebels
66 aus Rad i4o, damit sich das mit dein Zahnrad 9 gekuppelte Zählwerkzahnrad 141
ungehindert drehen kann. Dabei ist erfindungsgemäß die Anordnung so getroffen, daß
bei der Schwenkung desKurbelkniehebels45 entgegen dem Uhrzeigersinn im ersten Teil
seiner Bewegung die Koppelstange 46 mehr gehoben als verschwenkt wird, während im
zweiten Teil der Bewegung wenig Hub und eine größere Schwenkung stattfindet. Dadurch
wird erreicht, daß, wenn die Zähne des Zahnrades 9 in Eingriff mit den Zähnen des
Zählwerkrades 14.1 gekommen sind, das Ende 67 der Koppelstange 46 bis dicht an den
Sperrhebel 66 herangeführt ist.
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Im weiteren Verlauf der Bewegung wird jetzt der Sperrhebel
66 ausgehoben, so daß sich das Zählwerkzahnrad 140 frei drehen läßt; gleichzeitig
wird das Zahnrad 9 auf den genauen Achsabstand gebracht. Bei dem Rückgang erfolgt
die Bewegung umgekehrt: erst sichert der Sperrhebel 66 das Zählwerkzahnrad
140, dann geht das Zahnrad 9 wieder nach unten. Diese Anordnung stellt den verbundenen
Zwanglauf von Zählwerksperrung und Zählwerkeinstellung her. Die Freigängigkeit der
Schlittenteile gegenüber den ortsfesten Teilen ergibt
sich daraus,
daß das Ende 67 der Koppelstange 46 in Ruhelage sich unterhalb des Sperrhebels 66
befindet und das Zahnrad 9 unterhalb des Zählwerkzahnrades, so daß bei der seitlichen
Verschiebung des Zählwerkes keine Bewegungsbehinderung oder störende Berührung durch
ungenaue Stellung der Teile zueinander mehr stattfinden kann.
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Kurz vor dem Ende des Umlaufs der Kurvenscheiben muß der Zählwerkschlitten
75 und 76 (Fig. 3 und 13) um eine Dekade seitlich nach links verschoben werden.
Die Kurvenscheibe 69 betätigt hier den Rollenhebel 70. Dieser drückt auf den Winkelhebe171,
der die Stange 72 entgegen der Feder 73 nach links zieht. Im Ruhezustand sichert
die Klinke 74 die Zahnstange 75 des Zählwerkschlittens, so daß bei der Bewegung
nach links der Bolzen 77 die Klinke 74 unter Wirkung ihrer Feder nach unten gehen
läßt. Die in einem Langloch auf dem Bolzen 79 aufgehängte Klinke 78 wird von ihrer
Feder 8o nach rechts und nach unten gezogen. Die Stange 72 wird von einem festen
Bolzen in einen Schlitz geführt. Ein an der Stange eingenieteter Bolzen 81 greift
in ein Maul der Klinke 78 ein und hebt bei der Bewegung nach links zunächst die
Klinke an, damit sie in die Zahnstange 75 eingreift, und schiebt dann diese um eine
Zahnteilung mit nach links, wobei das Langloch der Klinke 78 die Bewegung genau
begrenzt. Bei dem Rückgang derStange 72, der ebenfalls so schnell wie der Hingang
erfolgt, kann die leichte Feder 8o den schweren Zählwerkschlitten nicht mit zurückziehen,
so daß die Klinke 78 aus den schrägen Zähnen nach unten herausspringt, wonach Klinke78,
Stange72. Klinke 74 wieder die eingezeichnete Stellung einnehmen.
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Der Antrieb des Kurvenscheibensatzes, welcher die Funktionen der Rechenelemente
steuert, erfolgt von einem Motor auf folgende Weise (Fig. io und i i). Die Schnecke
83 der Motorwelle treibt über das Schneckenrad 84 die Welle 85, die mit ihrem Vierkant
die Mitnehmerscheibe 86 im Uhrzeigersinn drehen kann. Auf der Kurvenscheibe 48 ist
der Kupplungszahn 89 verschiebbar angebracht, so daß die Feder go a dessen Nase
94 in die Nuten der Mitnehmerscheibe 86 zu drücken versucht. Der Kupplungszahn 89
besitzt einen Schlitz, in welchem die Druckfeder go a. untergebracht ist und sich
gegen einen Vierkantzapfen 48 b (Fig. io a) stützt. Im Kupplungszahn ist noch ein
Bolzen 89 a eingenietet, welcher in einen Schlitz 48 a der Kurvenscheibe 48 eingreift,
so daß unter Wirkung der Druckfeder go a. der Kupplungszahn 89 auf der Kurvenscheibe
verschiebbar ist und seine Nase 94 mit der Mitnehmerscheibe 86 in Eingriff kommen
kann. In Ruhestellung wird dies aber dadurch verhindert, daß sich der Kupplungszahn
89 auf die Auslöseklinke 91 stützt, wobei der Gegendruck für die Feder 9o a von
der Feder go erzeugt wird, die über den Hebel 92 mit seiner Schräge auf die an der
Kurvenscheibe 48 befestigte Rolle 95 wirkt.
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Wie eingangs erwähnt, wird beim Drücken der Taste :2 auch die Klappe
5 im Uhrzeigersinn verdreht, welche auf der Achse 3 gelagert ist. Hierdurch wird
in gleicher Richtung der auf der Achse 88 befestigte Hebel 97 (Fig. 14) verschwenkt.
Mit Achse 88 ist der Hebel 96 fest verbunden, welcher auf einem eingenieteten Bolzen
die beiden Klinken 98 und 98' trägt, die von (hier nicht gezeichneten; Federn entgegen
dem Uhrzeigersinn an den Bolzen 99 gezogen werden. Der Bolzen ioo der Klinke 98
liegt hinter dem umgebogenen Lappen ioi der Klinke 98'. Beim Drücken einer Zahlentaste
wird über die Teile 5, 97, 88 der Hebel 96 verschwenkt. wobei der Lappen
ioi, der in eine Ausnehmung des Auslösehebels gi eingreift, diesen mit nach unten
nimmt. In dieser Stellung verklinkt sich die Klinke 98 an einem am Gestell festen
Haken 102. Die nach unten gedrückte Auslöseklinke gi hat mit ihrer Nase
103 (Fig. io) die Kupplungsklinke 89 freigegeben, so daß die Feder goa den
Kupplungszahn 89 mit der Nase 94 in Eingriff mit der Mitnehmerscheibe 86 bringt,
womit die Kupplung geschlossen ist und die Kurvenscheiben vom Motor angetrieben
werden. Der Auslösehebel gi umschließt die Achse 88 in einem Langloch und wird,
sobald er im gedrückten Zustand (Fig. 14) den Kupplungszahn 89 freigegeben
hat, von der Feder 104 nach rechts gezogen. Dabei schließt er über Stange io5 und
Hebel 107 den Kontakt 82. Bei dieser Bewegung gleitet die Nase io6 des Auslösehebels
gi (Fig. 14 und 16) vom Lappen ioi ab. Da die Feder 104 an einem Hebelarm angreift,
wird gleichzeitig der Auslösehebel 9i nach oben gedreht, wobei dieser mit seiner
Fangnase in den Bereich der Nase 103 der Klinke 89 tritt, so daß sich bei Vollendung
des Umlaufs der Kupplungszahn von der Mitnehmerscheibe 86 trennt. Da die Feder 9o
des Hebels 92 stärker ist als die Feder 104, so legt sich der Auslösehebel gi mit
seinem Langloch an die Achse 88 an. Bei dieser Bewegung wird der Kontakt 82 (Fig.
14) über die Teile io5, 107 geöffnet, um den Motor zum Stillstand zu bringen. Beim
Rückgang nach links nimmt der Auslösehebel gi mit seiner Nase io6 auch den Lappen
ioi (Fig. 16) mit und dieser hebt über den Bolzen ioo die Kinke 98 vom Halten ioa
ab, und die Teile 96, 88, 97, 5 gehen unter Wirkung der Feder iog in ihre Ausgangslage
zurück. Die Taste 2 kann auch erst jetzt wieder nach oben gehen, da sich die Kuppelklinke
108 (Fig. 3) unter die Klappe 57 gelegt hatte. Alle Zahlentasten und auch die Summentaste
i io tragen eine Kuppelklinke, damit sie erst nach beendetem Umlauf und Abschalten
der Kupplung wieder nach oben gehen können. In Ruhelage kann die Klappe 5, von einer
anderen Taste gedrückt, an den Kuppelklinken io8 vorbeigehen, während sich beim
Drücken einer Taste die angelenkte Kuppelklinke io8 mit ihrer rechten Schrägfläche
am Rechenwerkgestell abdrückt und sich dabei unter die Z-förmig gebogene Klappe
5 legt. Wird eine Taste länger, als der Umlauf dauert, gedrückt gehalten, so schaltet
der Auslösehebel 9z die Kupplung trotzdem ab. da er unabhängig von der Tastenbewegung
seine Abschaltbewegung ausführt.
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Durch Druck auf die Summentaste iio (Fig. 14) wird die Kupplung 86/89
auf Dauerlauf geschaltet.
Bei jeder Umdrehung der Hauptwelle 85
wird eine Dekadenstelle des Zählwerks gelöscht und die entsprechende Zahl auf dem
Papier von der Schreibmaschine zum Abdruck gebracht. Die auf der Achse 88 lose gelagerte
Summentaste i io nimmt am umgebogenen Lappen i i i den Hebel i 12 nach unten mit.
Die Klinke 113 dient dazu, die Summentaste i io erst zusammen mit dem Hebel 112
nach oben gehenzulassen. Da der Hebel 112 auf der Achse 88 befestigt ist, so wird
beim Drücken der Suminentaste über die Teile 96, 98, ioi, 9i der Kupplungszahn 89
freigegeben und- auch der Motorkontakt 82 geschlossen, so daß die Kurvenscheiben
ihren Lauf beginnen. Die Nase des Auslösehebels 9i darf nun so lange nicht in den
Bereich des umlaufenden Kupplungszahns 89 treten, bis die letzte Stelle des Zählwerkes
gelöscht ist. Dies wird auf folgende Weise erreicht: Der vom Lappen ioi gedrückte
Auslösehebelgi (Fig. 17) wird von der Feder 104 nach rechts gezogen. Er gleitet
danach vom Lappen ioi ab und legt sich unter den Hebel i 15, so daß er in dieser
Lage verriegelt ist. In seiner Ruhelage befand sich der Hebel 115 seitlich vom Auslösehebel
gi, und erst die gedrückte Summentaste i io (Fig. 2o) ermöglicht, den Hebel 11.9
in seine Wirklage entgegen dem Uhrzeigersinn zu schwenken, indem die Taste iio dessen
unteres Ende freigibt, so daß die am Hebel 117 angreifende Feder ii7a mittels der
Stange 118 den Hebel 115 nach rechts ziehen kann. Dadurch wird die Summentaste i
io am Hochgehen verhindert, bis nach dem Löschen der letzten Stelle des Zählwerks
die Nase 116, die an der Vorderplatte des Zählwerks befestigt ist, auf den Hebel
117 drückt und über die Stange 118 den Hebel 115 wieder in seine Ausgangslage bringt.
Dadurch werden die Summentaste i io und die Auslöseklinke 91 freigegeben, so daß
die Kupplung wieder gelöst wird und das Ganze zum Stillstand kommt.
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Die gedrückte Summentaste iio (Fig. 2o) hält über die Stange iig den
Winkelhebel i2o verschwenkt, welcher auf der Achse 121 befestigt ist. Dieser hat
folgende drei Funktionen zu erfüllen: i. Die Auslösung der Klinke 63, damit die
etwas gedrückte Minustaste 61 wieder in ihre Ruhelage gehen kann. 2. Über die Druckstange
122, die am Bolzen 55 angreift, wird der Hebel 53 verdreht und damit der Rechensinn
auf Minus gestellt. 3. Der auf der Achse 121 befestigte Hebel 123 drückt mit seinem
Nietbolzen an einer Schrägfläche den Hebel 124 mit seinem linken Ende nach unten,
wobei dessen rechter Arm einen im Zählwerk 15 (Fig. 3) drehbar gelagerten Kamm 126
anhebt, so daß dieser mit seinen Zinken in den Bereich der an den Zahnrädern 127
angebrachten Nullstellnasen kommt.
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Soll ein im Zählwerk befindlicher Wert, z. B. 2o8, gelöscht werden,
so spielt sich folgender Vorgang ab: Die Summentaste iio (Fig. 14) rückt über die
Teile 112, 88, 96, 98, 91, 89 der Kupplung ein, und die Kurvenscheiben 48, 49, 34,
36, 69 laufen an. Über die Teile i 19, 120, 122, 55, 53, 52, 51, 50, 44, 41, 42
(Fig. 2o und 9) wird der negative Rechensinn eingestellt, so daß gleich zu Beginn
der Drehung der Hebel 14 (Fig. 3) und das Zahnrad 9 gehoben werden und die Kupplung
der Rechenwelle i mit dem Zählwerk 15 hergestellt ist. Darauf läßt die Kurvenscheibe
36 (Fig. 12) den Zahnsektor 38 nach unten gehen, so daß die Rechenwelle i unter
Wirkung ihrer Feder 3o die Zählwerkräder dreht, bis ein Nullstellzahn des Zahnrades
127 am Kamm 126 anstößt. Die Ziffernrolle des Zählwerkes, die vorher eine 2 zeigte,
steht jetzt auf Null. Die Rechenwelle i hat sich dabei um zwei Zähne am Zahnrad
9 drehen können. Demzufolge steht jetzt der Staffelfinger 8, welcher der Zwei zugeordnet
ist, über der Stange io still. Nach etwa einer halben Drehung kommt jetzt die Nase
35 der Kurvenscheibe 34 (Fig. 8) zur Wirkung und, wie beschrieben, wird über die
Teile 33, 28, 27, 29 die Rechenwelle i kurz nach unten gedrückt. Vom Staffelfinger
8 wird über die Teile io, i 1, 128 die 2-Taste der Schreibmaschine angeschlagen,
der Typenhebel bringt die vorher im Zählwerk stehende Zwei zum Abdruck. Nach dem
Schreibvorgang läßt die Kurvenscheibe 49 (Fig. 9 a) unter Wirkung der Feder 47 (Fig.
3) die Teile 43, 41, 45, 46, 14, 9 wieder in ihre Ruhelage gehen, so daß die Verbindung
von dem Zählwerkrad zur Rechenwelle i getrennt ist. Diese kann sich nun ungehindert,
von der Kurvenscheibe 36 (Fig. 12) angetrieben, in ihre Ruhelage begeben. Kurz vor
Beendigung des Umlaufs betätigt die Kurvenscheibe 69 (Fig. 13) über die Teile 70,
71, 72, 78, 74, 75 den Transport des Zählwerkschlittens um das Zählwerk mit der
nächst niedrigen Dekadenstelle über das Zahnrad 9 zu bringen. Bei der nun unmittelbar
folgenden Umdrehung soll aus dem Zählwerk die Null abgeschrieben werden. Dabei wiederholt
sich der gleiche Vorgang wie oben beschrieben, jedoch kann sich die Rechenwelle
i nicht drehen, da der Nullstellzahn des Zahnrades 127 schon am Kamm 126 anliegt.
Der mit Null gekennzeichnete Staffelfinger 8 (Fig. 8) befindet sich jetzt über der
Stange 10,
welche mit der Nulltaste der Schreibmaschine zusammenarbeitet,
so daß diese zum Abdruck kommt. Nach einem weiteren Transport des Zählwerkes um
eine Dekadenstelle nach links wird die Acht in gleicher Weise aus dem Zählwerk gelöscht
und zum Abdruck gebracht. Bei dem folgenden Transport nach links wird von der Nase
116 (Fig. 20) über die Teile 117, 118, 115 der Auslösehebelgi wieder freigegeben
und damit die Kupplung gelöst und der Motor zum Stillstand gebracht.
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Die Zwischensummentaste i3o (Fig. 2o) bewirkt das Niederschreiben
eines im Zählwerk befindlichen Wertes, ohne daß dieser daraus verschwindet. Beim
Drücken nimmt die Zwischensummentaste 130 mit ihrem Lappen 131 den Winkelhebel
i2o mit und verstellt dabei über die Teile 122, 55, 53, 52, 51, 50, 44, 41 den Rollenhebel
43 derart (Fig.9 und 9c), daß dieser von den beiden Kurvenscheiben 48 und 49 betätigt
wird. Dadurch bleibt das Zahnrad 9 (Fig. 3) beim Hin- und Rückgang der Rechenwelle
i mit dem Zählwerk gekuppelt, so daß der abgeführte Wert wieder in das Zählwerk
zurückgedreht
wird. Zur Betätigung von Kupplung und Kamm 126 im
Zählwerk nimmt die Zwischensummentaste 13o die Summentaste ifo mit nach unten und
verklinkt sich an dieser während .der ganzen Dauer der Kupplungsumläufe, indem die
an der Zwischensummentaste 13o angebrachte Klinke 134 mit ihrer Schräge an dem festen
Stift 136 abgleitet und sich mit ihrem umgebogenen Lappen unter den an der
Summentaste ifo angenieteten Bolzen 137 legt.