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Reflektor für Bestrahlungseinrichtungen
Die Reflektoren von Bestrahlnngseinrichtungen,
z. B. elektrischen Ultraviolett-Entkeimungsgeräten oder Infrarot-Trockenanalgen,
bestehen in der Regel aus vorzugsweise hoch, polierten Metaliblechen, die entsprechend
der gewünschten Richtwirkung und den sonstigen Aufgaben des Reflektors geformt werden
und deren Werkstoff im wesentlichen unter dem Gesichtspunkt auszuwählen ist, daß
der jeweils zur Anwendung gelangende Wellenbereich gut von den Blechen reflektiert
wird. Dabei hat sich z. B. im ultravioletten und infraroten Wellengebiet vor allem
Aluminum gut bewährt. Der Materialhedarf derartiger Reflektoren ist jedoch selbst
bei Verwendung dünner Bleche immer noch ziemlich groß, und auch der zu ihrer Formgebung
erforderliche Aufwand verteuert die Herstellungskosten nicht unbeträchtjich.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, bei Bestrahlungsein,
richtunfgen, die im ultravioletten oder infraroten Gebiet des elektromagnetischen
Wellenspektrums arbeiten, den Bedarf an wertvollen eventuell nicht immer unbegrenzt
zur Verfügung stehenden, gut reflektierenden Werkstoffen herabzusetzen und nach
Möglichkeit gleichzeitig die Herstellung derartiger Reflektoren zu vereinfachen
und zu verbilligen. Diese Aufgabe kann in einfacher Weise durch eine Kombinierte
Anwen, dung verschiedener zum Teil an sich bekannter Merkmale gelöst wrden. Der
Reflektor nach der Erfindung besteht ebenfalls aus einer Alu-
miniumfolie,
wobei Mittel zur Unterstützung der Folie vorgesehen sind. Gemäß der Erfindung dient
jedoch eine glatte perforierte Stoffbahn bzw.
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-geflecht als unterstützender Träger für die Folie, wobei die Folie
nur an einzelnen Stellen, insblesondere punktförmig, an dem Träger befestigt, vorzugsweise
angeklebt ist und gegebenenfalls beide Seiten des Trägers mit einer Folie belegt
sind. Es können somit nicht nur die dem Strahler zugekehrten Wandungsteile der Träger
mit einer spiegelnden Folie belegt werden, sondern auch deren Rückseite, um so erforderlichenfalls
eine unerwünschte Abstrahlung der Einrichtung in die Umgebung zu verhindern.
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Es ist aber auch möglich, die Folien auf ein im übrigen der Formgebung
des Reflektors oder Infrarot-Ofens angepaätes Gestell aus Aluminiuamrohr oder Eisenschienen
aufzuspannen, welches Gestell dann gleichzeitig als Träger der Strahler dienen kann.
Dabei wirkt sich vor allem die gute Biegsamkeit der erfindungsgemäß für die Relfektorwandungen
verwendeten Metall folien besonderes günstig aus, die es gestattet, in einem solchen
Gestell mit einigen wenigen Verstrebungen jede beliebige Reflektorform zu erzielen,
so daß, verbunden mit einer weitgehenden Materialeinsparung, auch das Gewicht der
ganzen Anlage wesentlich herabgesetzt wird. Derartige Gestelle sind selbstverständlich
auch dann von Vorteil, wenn die Folie erst noch auf eine Trägerbahn od. dgl. aufgebracht
wird. Da die Metallilfollie und teilweise auch ihre Trägerstoffe nur eine geringe
mechanische Festigkeit besitzen, ist es allerdings zweckmäßig, derartige Reflektorwandungen
an den jeweils gefährdeten Stellen noch mit einem Berührungsschutz zu umgeben, indem
insbesondere als äußerer Abschluß der ganzen Bestrahlungseinrichtung beispiels weise
ein dünnwandiges Eisenblech, ein Gitter oder ein Drahtnetz vorgesehen wird. Weitere
Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigen
Fig. 1 bis 4 jeweils ausschnittsweise und im Längsschnitt verschiedene Ausführungsformen
einer ebenen Reflketorwandung ans Metallforlie, Fig. 5 eine entsprechende unter
Verwendung eines Gestells aufgebaute Bestrahlungseinrichtung in schaubildlicher
Darstellung sowlie Fig. 6 den Ausschnitt einer Seitenansicht einer Bestrahlungseinrichtung
mit Berührungsschutz.
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Bei der Ausführung nach Fig. I besteht der spiegelnde Teil einer
im übrigen beispielsweise ebenen Relfektorwand ans einer glatten, gegebenenfalls
durch chemische Oberflächenveredelung hochglänzenden Metallfolie 1, z. B. aus eloxiertem
Aluminium, die mit ihrer einem nicht dargestellten Strahler abgewandten Rückseite
auf einer ebenfalls glatten Papier- oder Gewebebahn 2, z. B. durch Verkleben, insbesondere
unter Verwendung eines Leichtmetallklebers auf der Grundlage der Äthoxylinharze
oder mittels Wasserglas, befestigt ist.
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Diese Befestigung der Folie braucht sich jedoch nicht über die ganze
Fläche der Trägerbahn zu erstrecken, sondern es genügt vielmehr eine Verblindung
an einzelnen Punkten was noch den Vorteil hat, daß die dann zwischen Folie und Trägerbahn
entstehenden Hohläume gleichzeitig eine gute Wärmeisolierung darstellen. Gegebenenfalls
ist es aber auch möglich, perforiertes Papier oder ein weintmaschiges Gewebe zu
verwenden, insbesondere dann, wenn auch die Rückseite der Trägerbahn mit einer solchen
Folie belegt werden soll. Da auch die Trägerbahnen nur eine geringe Stärke aufzuweisen
brauchen, ist es möglich, aus einem derartigen, z. B. in Rollen angelieferten Material,
jede beliebige Refiektorform bzw. Ofenform einschließlich etwaiger Öffnungen für
die Strahlerfassungen u. dgl. mit einer gewöhnlichen Schere zuzuschneiden, so daß
sich die Verwendung einer Blechschere oder eine Bearbeitung mit Bohrern und anderen
Werkzeugen erübrigt.
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Es ist weiterhin nicht erforderlich, daß die Metallfolie I vollkommen
glatt ist, diese kann vielmehr auch geknittert (Fig, 2), gefaltet (Fig. 3) oder
beides gleichzeitig (Fig. 4) sein. Vielfach, z. B. bei der Infrarottrocknung von
Gütern mit ausgesprochen dreidimensionalen Trockenflchcen, ist nämsich, um alle
diese in verschiedenen Ebenen liegenden Flächen möglichst gleichmäßig durch die
Strahlung einiger weniger Strahler zu erfassen, gerade eine weitgehende disperse
Strahlungsverteilung erwünscht, die aber in besonders einfacher Weise durch eine
solche geknitterte oder gefaltete Ausbildung der Folie zu erzielen ist. Erforderlichenf
alls läßt sich diese Streuwirkung auch noch da durch erhöhen odler in einer bestimmten
Richtung lenken, daß auf der gleichen Trägerbalin Folien mit unterschiedlicher Faltrichtung
also z. B. nebeneinander längs und quer gefaltete Folien, angeordnet werden. Bei
Verwendung derartiger unebener Folien kann an sich die Trägerbahn in der gleichen
Weise gestaltet sein. Insbesondere mit Rücksicht auf eine gute Wärmeisolierung der
Reflektorwand empfiehlt es sich jedoch, auch in diesem Falle glatte Trägerbahnen
vorzusehen, die dann zusammen mit den unregelmäßig gestalteten Metallfolien eine
Vielzahl von Luftpolstern bilden. Ein ähnlicher Aufbau ergibt sich ferner, wenn
für die in den Fig. I bis 4 dargestellten Reflektorwände an Stelle einer Papier-
oder Gewebebahn ein dann vorzugsweise möglichst dünnwandiges Eisenblech, eine Kunststoffplatte
bzw. -bahn oder ein Drahtgeflecht verwendet wird. Wenn auch diesen Reflektoren mit
gegebenen falls disperser Strahlungsverteilung vor allem auf dem Gebiete der Infrarottrocknung
eine besondere Bedeutung zukommt, da in derartigen Anlagen selbst Trägerbahnen aus
Papier keine unzulässige Erwärmung erleiden, so lassen sich die erfindungsgemäßen
Reflektorwände aus Metallfolien mit Vorteil auch in jedem anderen Gebiet des elektromagnetischen
Wellenspektrums verwenden, also z. B. beim Arbeiten mit ultravioletten oder auch
sichtbaren Strahlen.
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Die in der angegebenen Weise ausgebildeten Reflektorwände können
ähnlich wie die bisher üblichen reflektierenden Blechwände in die jeweiligen Bestrahlungseinrichtungen
eingebaut werden. Wäh-
rend sich ebene Reflektorwände dabei unmittelbar
oder unter Verwendung eines rahmenartigen Randabschlußes der Reflektorfläche an
dem Traggestell dieser Einrichtungen befestigen lassen, ist es z. B. bei gewölbten
Refiektoren besonders bei Verwendung eines selbst nicht genügend steifen Folienträgers
zweckmäßig, ein der gewüunschten Formgebung des Reflektors angepaßtes Gestell zu
verwenden.
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Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist in Fig. 5 wiedergegeben. und zwar
für eine U-förmige Halbe, die in ihrem Inneren die Strahler und das von diesen zu
behandeinde Gut aufnimmt. Das in diesem Falle vorgesehene Formgestell weist an den
beiden Stirseiten der Haube je ein U-förmig gebogenes Rohr oder Band 3 bzw.4, z.
B. aus Aluminium, auf. Diese seitlichen Abschlüsse werden weiterhin durch eine Vielzahl
von geradlinigen Rohren oder Bändern 5 verbunden, worauf das so ausgebildete Gestell
außen mit einer im übrigen der Ausführung nach einer der Fig. I bis 4 ähnlichen
Reflektorbahn 6 bespannt wird.
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Auf ein derartiges Gestell kann man die Reflektorfolie auch unmittelbar
aufbringen d. h. ohne Verwendung einer Trägerbahn od. dgl. Der Aufbau einer en tsp
reclnden Infrarot-Bestrahlungseinrichtung mit Berührungsschutz für die Folie ist
in Fig. 6 veranschaulicht. Hierbei ist zunächst einmal die erforderliche Anzahl
von Strahlern 7 in ein Gestell 8, z. B. ans Eisen, eingebaut, von dem fernerhin
zwei verschieden lange Gruppen von Streben g bzw. 10 abgehen. Während über die kürzeren
Streben g eine gut reflektierende Metallfo, llie ii gelegt, gegebenenfalls gespannt
ist und demnach den Gutbehandlungstraum der Einrichtung abschließt, tragen die längeren
Streben 10 z. B. ein Drahtgeflecht I2, das auf diese Weise einen guten mechanischen
Schutz der Folie gegen von außen kommende Beschädigungen bildet. Ein gleiches Schutzgiter
kann auch im Inneren des Bestrahlungsraumes, also auf der anderen Seite der Metallfolie,
angeordnet werden, wenn die Metallfolien sonst beim Einbringen des Gutes oder bei
einer Auswechselung der Strahler beschädigt werden können. Ebenso ist es möglich,
derartige Schutzgitter für solche Reflektorwände zu verwenden, bei denen die reflektierenden
Folien erst noch auf Trägerbahnen od. dgl. aufgebracht sind.