DE967433C - Verfahren zur Herstellung von Bier - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bier

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DE967433C DES19720A DES0019720A DE967433C DE 967433 C DE967433 C DE 967433C DE S19720 A DES19720 A DE S19720A DE S0019720 A DES0019720 A DE S0019720A DE 967433 C DE967433 C DE 967433C
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Wilhelm Eberhard Schultheis
Dipl-Chem Dr Habil Walt Specht
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Ultra-Technik GmbH
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Ultra-Technik GmbH
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C3/00Treatment of hops
    • C12C3/04Conserving; Storing; Packing
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bier Die Herstellung von Bier in Brauereien erfolgt im allgemeinen derart, daß geschrotetes Malz mit Wasser eingemaischt wird, wobei der »Extrakt« in Lösung geht, die Malzlösung (zunächst »Vorderwürze«, dann durch Wassernachgüsse »Glattwasser«) durch Läutern von den Malzrückständen (Trebern) befreit wird, worauf die Flüssigkeit unter Zugabe der erforderlichen Hopfenmenge gekocht wird. Die heiße Würze wird dann zwecks Beseitigung der Hopfenreste (Hopfentreber) über ein Aufschlagsieb geleitet und anschließend im Kühlschiff abgekühlt, wobei sich der »Trub« absetzt. Nunmehr wird die Würze unter Zusatz von Hefe vergoren und das Bier nach Beendigung der Gärung zum Lagern und Ausreifen in den Lagerkeller gebracht.
  • Es ist bereits bekannt, Würze bzw. Bier mit Ultraschall zu behandeln (Auszüge deutscher Patentanmeldungen, Bd. 7, S. 841, Abs. a). Auch hat man schon im Brauverfahren bei der Hopfung der Würze Schwingungserzeuger angewandt, um die Eiweißfällung zu begünstigen (vgl. französische Patentschrift 8o6 030).
  • Nach der Erfindung wird die Herstellung von Bier dadurch erheblich rationeller gestaltet und darüber hinaus eine Erzeugung besserer Bierqualitäten erzielt, daß die Hopfung nach vollzogener Eiweißfällung in derWürze mit einer unter Ultraschalleinwirkung extrahierten, gegenüber der bisher (bei unmittelbarer Einführung des Hopfens in die kochende Würze) üblichen Hopfenmenge weitgehend, z. B. bis um etwa 4o%, verminderten Hopfengabe erfolgt. Die Beschallung kann dabei, wie gefunden wurde, in verschiedenen Stadien des Brauvorganges eingesetzt werden. So kann man z. B. dem Hopfen durch Ultrabeschallung in Gegenwart von Wasser oder wäßrigen Lösungen die Bitterstoffe in größerem Maße als bisher entziehen und den so gewonnenen hochwertigen Bitterstoffauszug an Stelle von Naturhopfen z. B. durch Zugabe zu der Würze in den Brauvorgang einführen. Man kann auch Abfallprodukten, z. B. dem Trub, durch Behandlung mit Ultraschallwellen Bitterstoffe entziehen und die so gewonnenen Auszüge wieder in den Brauvorgang einführen, z. ,B. im Sudprozeß verwerten.
  • In besonderer Ausgestaltung der Erfindung wird die Hopfung der Würze erst vorgenommen, nachdem eine Eiweißfällung in der kochenden Würze durch einen entsprechenden, ebenfalls mit Ultraschall behandelten Teil des Hopfens (Hopf entreber) vollzogen ist. Geht man bei der Bierherstellung in dieser Weise vor, so wird eine maximale Hopfenausnutzung erzielt, weil die wertvollen Bitterstoffe nicht zusammen mit der Eiweißfällung zur Abscheidung kommen können.
  • Es ist bekannt, daß das bisher allgemein übliche Hopf ungsverfahren, bei dem der Hopfen als solcher der Würze zugesetzt wird, den großen Nachteil aufweist, daß beim Kochen nur etwa ein Drittel bis ein Viertel der in dem eingesetzten Hopfen vorhandenen Bitterstoffe, im allgemeinen nicht mehr als 35'%, in die Anstellwürze übergehen und außerdem noch gewisse Mengen, z. B. etwa 3 bis 7%, der Bitterstoffe bei der Gärung und Lagerung ausgeschieden werden. Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch behoben, daß der Hopfen in wäßriger Phase, z. B. in Gegenwart von Brauwasser oder Glattwasser, der Ultrabeschallung unterworfen wird und der so gewonnene Bitterstoffauszug zur Hopfung der Würze verwendet wird.
  • Durch die dispergierenden und kolloidchemischen Wirkungen der Ultraschallwellen werden die an sich in Wasser nur schwerlöslichen Bitterstoffe nach Freisetzung aus dem Hopfen zu erheblichem Teil in kolloidal verteilter Form in die Extraktionsflüssigkeit übergeführt und in dieser sowie später in der Würze anscheinend durch Stabilisatoren gegen unerwünschtes Ausfallen weitgehend geschützt.
  • Als Stabilisatoren dürfen einerseits im Hopfen vorhandene Kolloide, die bei der Ultraschallbehandlung gleichzeitig mit den Bitterstoffen in die wäßrige Flüssigkeit übergehen, andererseits in der Würze vorhandene kolloide Substanzen in Betracht kommen. So erklärt es sich, daß die durch Ultraschallbehandlung aus dem Hopfen isolierten und in die wäßrige Phase dispergierten Bitterstoffe sich in der Extraktionsflüssigkeit, und zwar auch in saurem Gebiet, in beträchtlichem Ausmaß anreichern können und bei Zugabe der so erhaltenen Bitterstoffauszöge zu der kochenden Würze unerwünschte Ausscheidungen von Bitterstoffen weitgehend vermieden werden. Die Bitterstoffe bleiben somit im wesentlichen der Würze erhalten und wandern nicht in dem bisher üblichen Ausmaß in den Trub oder im Gärkeller in die sogenannten Kräusen bzw. Decken oder in die Hefe.
  • Die Extraktion der Bitterstoffe unter Ultrabeschallung kann für sich in einem der Größe des Ansatzes entsprechenden Metallgefäß, z. B. dem in Brauereibetrieben vorhandenen Hopfenseiher, durchgeführt und der so erhaltene Bitterstoffextrakt der Würze in geeigneten Mengenverhältnissen zugeführt werden. Man verfährt z. B. derart, daß die eingewogene Hopfenmenge mit der z. B. auf etwa 5o bis 6o° C oder höher erwärmten Extraktionsflüssigkeit vermischt wird und das Gemisch zwecks Cuellung zunächst einige Minuten, z. B. durch Umwälzen, in Bewegung gehalten und dann erst mit der Ultraschallbehandlung begonnen wird. Als Extraktionsflüssigkeit kann entkarbonisiertes Brauwasser oder Glattwasser verwendet werden. Die dem eingewogenen Hopfen zuzusetzende Flüssigkeitsmenge richtet sich nach dem jeweils einzustellenden Konzentrationsverhältnis von Hopfen zu Flüssigkeit. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die maximale Extraktionswirkung nicht nur von den Konzentrationsverhältnissen von Hopfen zu Flüssigkeit, sondern auch von der Art der Zusammensetzung der Extraktionsflüssigkeit, dem pH-Wert, der Extraktionstemperatur, der Ultraschallintensität und der Einwirkungsdauer der Ultraschallwellen abhängig ist. Die von den Erfindern durchgeführten Versuche wurden im Bereich von etwa 5o bis 6o° C unter Konstanthaltung der Temperatur während der Extraktionsdauer durchgeführt. Hierbei erwies sich im allgemeinen eine Behandlungsdauer von etwa i Stunde als ausreichend; in manchen Fällen war eine etwas längere Ultrabeschallung, z. B. bis zu etwa 2 Stunden, zur Erzielung optimaler Ergebnisse erforderlich. Die Extraktion unter Ultrabeschallung kann aber auch bei höheren Temperaturen, z. B. solchen zwischen etwa 6o und ioo° C, unter Abkürzung der Beschallungsdauer durchgeführt werden. Nach Beendigung der Extraktion kann der Bitterstoffauszug vom Hopfentreber z. B. durch Absaugen getrennt und gesondert weiterverwendet werden.
  • Bei in großtechnischem Maßstab ausgeführten Versuchen, welche bei 5o° C mit verschiedenen Konzentrationsverhältnissen Hopfen zu Flüssigkeit und verschiedener Beschallungsdauer durchgeführt wurden, ergab sich, daß bei Anwendung von 23 kg Hopfen auf 43 hl entkarbonisiertes Brauwasser, also bei einem Verdünnungsverhältnis von 1:187, die besten Ergebnisse durch 2stündige Beschallung erzielt wurden; hierbei wurden 53,8% an Hopfenbitterstoffen von der Extraktionsflüssigkeit aufgenommen, womit die Sättigungsgrenze erreicht war. Der pH-Wert betrug am Schluß der Extraktion 6,23. Bei entsprechend durchgeführten Versuchen, bei denen Glattwasser als Extraktionsflüssigkeit verwendet wurde, wurde das beste Ergebnis bei einem Ansatz erzielt, der auf i Teil Hopfen Zoo Teile Glattwasser enthielt. Hierbei wurde nach i stündiger Beschallung ein Extrakt mit 45 % Bitterstoffen erhalten, und der pH-Wert betrug am Ende der Extraktion 5,23.
  • Bei einer Vielzahl von in großtechnischem Maßstab durchgeführten Vergleichsversuchen hat sich ergeben, daß das Verdünnungsverhältnis von Hopfen zu Extraktionsflüssigkeit vorteilhaft zwischen etwa 1: 185 und i : Zoo und die Beschallungsdauer im Bereich von etwa i bis 2 Stunden gehalten wird. Weiterhin hat sich das Arbeiten in einem p11-Bereich von etwa 5 bis 6 als günstig im Sinne der Bitterstoffanreicherung erwiesen, insbesondere dann, wenn auf weitgehende Trennung der Bitterstoffe vom Hopfengerbstoff Wert gelegt wird.
  • Vergleichsversuche über die Abhängigkeit der Löslichkeit von Gerbstoffen aus Hopfen von der Konzentration der Ansätze ergeben, daß bei Anwendung von i Teil Hopfen auf 333 Teile Brauwasser bei i->o Minuten dauernder Auslaugung bei So bis 6o° C ohne Ultraschall der Auszug 85,4% Gerbstoff enthielt, während bei Anwendung von i Teil Hopfen auf 15o Teile Brauwasser bei gleicher Behandlung mit Ultrabeschallung der Extrakt nur 6,31/o Gerbstoffe enthielt. Im allgemeinen hat sich gezeigt, daß Aufschwemmungen, welche auf i Teil Hopfen etwa Zoo Teile Extraktionsflüssigkeit enthalten, bei Ultrabeschallung Extrakte liefern, die reich sind an Bitterstoffen und verhältnismäßig arm an Gerbstoffen.
  • Es hat sich gezeigt, daß man durch Anwendung des vorliegenden Ultraschallverfahrens eine Ausnutzung der wertvollen Hopfeninhaltstoffe bis zu 881/o erzielen kann, während bei dem bisher üblichen Hopf enkochverfahren im Sudhaus die Bitterstoffe des eingesetzten Hopfens nur bis zu etwa 4.6% ausgenutzt werden. Die Erfindung ermöglicht mithin eine Mehrausnutzung der Hopfenbitterstoffe um mehr als 400/0. Im Vergleich mit dem gebräuchlichen Kochverfahren können erfindungsgemäß die Würzen mit einer erheblich geringeren Hopfenmenge, z. B. einer um 4o % reduzierten Hopfenmenge, gehopft werden, und zwar unter Verfahrensmaßnahmen, die den normalen Sudverlauf nicht beeinträchtigen. Bei Vergleichsversuchen, bei denen einerseits im normalen Kochverfahren mit voller Hopfengabe und andererseits mit 40%iger Hopfeneinsparung gemäß vorliegender Erfindung gearbeitet wurde, ließen die während des ganzen Sudprozesses aufgenommenen pH-Kurven keine Unterschiede erkennen.
  • Die Funktionen des Hopfens werden erfindungsgemäß voll, aber in vorteilhafterer und wirtschaftlicherer Weise ausgenutzt, indem einmal durch den Gerbstoff im Hopfentreber Eiweiß aus der Würze in üblicher Weise gefällt wird und zum anderen - im Gegensatz zu den bis jetzt üblichen Verfahren - die zur Charakterisierung eines Bieres hinsichtlich Bitterung und Aromatisierung sowie Konservierung dienenden Bitterstoffe praktisch verlustlos ausgenutzt werden. Neben der Vorabtrennung der wertvollen Hopfenbitterstoffe wird die Hartharzbildung aus den besonders hochwertigen a- und ß-Säuren einerseits weitgehend vermieden, während andererseits der Verlust der vorhandenen, gleichfalls wichtigen Hartharze weitgehend eingeschränkt wird. Dies gilt insbesondere für die a-Säure (Humulon), deren konservierende Eigenschaften quantitativ nutzbar gemacht werden. Auch die ß-Säure (Lupulon), die in erster Linie der aromatischen Nuancierung eines Bieres dient, wird erfindungsgemäß zu einem höheren Prozentsatz als bisher in die fertige Würze gebracht. Ein Vorzug der Erfindung besteht auch darin, daß länger gelagerter Hopfen, bei dem es zu Umsetzungen und Verlusten gekommen ist, sowie Hopfen von geringerer Qualität durch Isolierung und Anreicherung der verbliebenen bzw. vorhandenen Bitterstoffe durch die Ultraschallbehandlung gemäß der Erfindung in seinem Wirkungsgrad gesteigert und brautauglicher gemacht werden kann.
  • Die Erfindung sei nachstehend an einem Beispiel für die Erzeugung von Bier nach Pilsener Art erläutert.
  • Für die Hopfung von 176 hl Ausschlagwürze (Extraktgehalt i i,2 %) wurde an Stelle der vollen Hopfengabe, die 58 kg Hopfen (Spalter 1949) betragen würde, eine um 40% reduzierte Hopfengabe, nämlich 34,8 kg, verwendet. Von dem Glattwasser (Extraktgehalt 2,5 bis 1,3%) wurden etwa 44 hl in den Hopf enseiher abgelassen, auf So bis 6o° C eingestellt und mit 34,8 kg Hopfen (Spalter 49) versetzt. Nach 2stündiger Ultraschallextraktion, während der 46,51% der im Hopfen vorhandenen Bitterstoffe von der Extraktionsflüssigkeit aufgenommen wurden, wurden Hopfentreber und Bitterstoffextraktionslösung voneinander getrennt. Die Treber wurden sofort in die bereits kochende Würze eingeführt und nahmen an der Eiweißfällung teil. Die Bitterstoffextraktionslösung wurde zunächst zur Vermeidung von Infektionen durch Termobakterien nahe an der Kochtemperatur gehalten. Zwei Drittel der Bitterstoffextraktionslösung (etwa 30 hl) wurden der kochenden Würze so zugeleitet, daß sie etwa i Stunde lang mitkochen, während die restlichen 14 hl der Bitterstoffextraktionslösung 2o bis 25 Minuten vor dem Ausschlagen in die Würzepfanne eingeführt wurden. Es wurde eine Ausschlagwürze (pA 5,18) erhalten, deren Bitterstoffgehalt 27,039 je Hektoliter betrug, was eine Ausnutzung der Hopfenbitterstoffe von 88,37'/o entspricht.
  • Bei einem vergleichsweise durchgeführten Sud, bei dem mit gleichem Malz, gleichem Maischverfahren, gleicher Hopfenart und gleichem Brauwasser, aber mit voller Hopfengabe, 58 kg, nach dem gebräuchlichen Verfahren unter unmittelbarer Zugabe des Hopfens zu der kochenden Würze gearbeitet wurde, enthielt die Ausschlagwürze infolge der bekannten Bitterstoffverluste nur 14.,7 g Bitterstoffe je Hektoliter.
  • Bei Verwendung von Hopfen geringeren Gitterwertes erreicht man durch die Ultraschallextraktion der Bitterstoffe gemäß der Erfindung bei 4o %iger Hopfeneinsparung in analogen Sud- und Hopfungsverfahren bei verschiedenen Biersorten Bitterstoffwerte z. B. in den Anstellwürzen, die mit den bei Hopfung in der bisher üblichen Weise bei vollen Hopfengaben zu erreichenden Bitterstoffwerten zumindest übereinstimmen.
  • Normal gehopfte und behandelte Schankbiere enthalten im allgemeinen nur 15 bis 25 % der Bitterstoffe des angewendeten Hopfens. Bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens mit q.0 o/oiger Hopfeneinsparung kann der Bitterstoffgehalt der Schankbiere erheblich vergrößert werden.
  • Während in einem Bier nach Pilsener Art im normalen Hopfenkochverfahren bei voller Hopfengabe (in Übereinstimmung mit den Angaben der Fachliteratur) nur 25,6% der Bitterstoffe des angewendeten Hopfens wiedergefunden wurden, stiegen bei Vergleichsversuchen die Bitterstoffausbeuten in entsprechenden, aber erfindungsgemäß mit q.o o/oiger Hopfeneinsparung hergestellten Bieren bis auf 42,3 % an, was einer Zunahme von maximal 65 % entspricht.
  • Das vorstehend beschriebene Verfahren ist verschiedener Abwandlung fähig. Man kann die Hopfentreber z. B. auch zu Beginn der Würzekochung und den Bitterstoffauszug in einem späteren Zeitpunkt, z. B. nach einer halben Stunde oder nach einer Stunde, der kochenden Würze zuführen. Eine andere Ausführungsform besteht darin, daß eine Teilmenge, z. B. zwei Drittel, des Bitterstoffauszugs gleichzeitig mit den Trebern der kochenden Würze zugefügt wird, während das restliche Drittel in einem heizbaren Gefäß z. B. bei etwa 70° aufbewahrt wird und der kochenden Würze erst kurze Zeit, z. B. 1/.1 Stunde, vor dem Ausschlagen des Suds zugefügt wird. Hierdurch bleiben die wertvollen Hopfenöle erhalten. Der kochenden Würze kann man außer dem Ultraschallbitterstoffauszug auch noch Naturhopfen zugeben. Hierdurch kann man die Würze auf eine betontere oder weniger betonte Bittere einstellen. Hierbei kann man die Zugabe von Naturhopfen im Rahmen der q.o°/oigen Hopfeneinsparung halten, also einem Teil der reduzierten Hopfenmenge die Bitterstoffe durch Ultrabeschallung entziehen und den restlichen Teil des Hopfens als solchen in den Kochvorgang einführen.
  • Nach einer anderen Ausführungsform wird die Ultraschallhopfenextraktion in einem besonderen zwischen Läuterbottich und Würzepfanne eingeschalteten Seiher im Durchlaufprinzip vorgenommen. Hierbei können die an Bitterstoffen angereicherten Durchläufe in einem anderen Gefäß aufgefangen und in geeigneten Mengen und Zeitpunkten in die Würze eingeführt werden oder aber der Hopfenbitterstoffauszug ohne Separierung direkt in die Würzepfanne eingeführt werden. Der Hopfentreber wird dann nach Beendigung der Durchläufe aus dem Seiher der Würzepfanne zugeführt.
  • Die erfindungsgemäß mit Hilfe von Ultrabeschallung hergestellten Bitterstoffextraktionslösungen können auch nach an sich bekannten Verfahren, z. B. durch Vakuumdestillationen, etwa bis zur Sirupkonsistenz eingedickt werden und in dieser Form bei der Würzekochung angewendet werden.
  • Die im Trub oläkludierten Bitterstoffe können erfindungsgemäß durch Ultrabeschallung des Trubs in Gegenwart von Wasser, z. B. Brauwasser, oder einer wäßrigen Lösung aus dem Trub abgetrennt und wiedergewonnen werden. Man verfährt z. B. derart, daß etwa goo g Trub in 81 nicht entkarbonisiertem Brauwasser aufgeschwemmt werden und die Aufschwemmung bei erhöhter Temperatur, z. B. 5o bis 6o° C, q. Stunden mit 300 Schallwatt (ioo kHz) behandelt wird. Auf den Gesamttrub eines Suds (3o kg, enthaltend 5,85 kg Trockensubstanz) berechnet werden aus der Ultraschallextraktionslösung 66,5 g Bitterstoffe, das sind 1,5 0/0 der im Sud vorgelegten Hopf enbitterstoffe, wiedergewonnen. Die aus dem Trub gewonnenen Bitterstoffextraktionslösungen, die praktisch frei sind von Störstoffen, können im Sudprozeß (Würzekochung) oder auch bei Durchführung der Ultraschallhopfenextraktion als anteilige Flüssigkeitsmengen Verwendung finden, zumal sich der pH-Wert der aus dem Trub gewonnenen Bitterstoffextraktionslösung am Schluß der Beschallung auf etwa 5,8 einstellt.
  • Bei der Extraktion der Bitterstoffe von Hopfen unter Ultrabeschallung und Verwendung von z. B. Glattwasser als Extraktionsflüssigkeit, findet eine Veredelung in geruchlicher oder geschmacklicher Hinsicht statt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Bier unter Verwendung eines getrennt gewonnenen Hopf enextraktes, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitterung der Würze nach vollzogener Eiweißfällung mit einem unter Ultraschalleinwirkung hergestellten Hopfenextrakt vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Eiweißfällung in der kochenden Würze durch einen ebenfalls mit Ultraschall behandelten Teil des Hopfens (Hopfentreber) vollzogen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem anzuwendenden Hopfen durch Ultrabeschallung in wäßriger Phase, z. B. in Gegenwart von Glattwasser, die Bitterstoffe in Form eines wäßrigen Extraktes entzogen werden und der so erhaltene- Bitterstoffextrakt zur Hopfung der Würze bzw. des Bieres verwendet wird. q..
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem im Kühlschiff abgeschiedenen Trub okkludierte Bitterstoffe unter Ultrabeschallung entzogen und wieder nutzbar gemacht werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß Hopfen von geringerer Qualität bzw. länger gelagertem und dadurch minderwertiger gewordenem Hopfen die Bitterstoffe mit Hilfe von Ultrabeschallung entzogen und die so gewonnenen Bitterstoffextrakte zur Bierbereitung verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 395 502, 737 809 britische Patentschriften Nr. 457 552, 472 756; französische Patentschriften Nr. 8o6030, 916965 Bergmann, Der Ultraschall und seine Anwendung in Wissenschaft und Technik, 1949, S. 573; Dissertation, Köln 1938, W e s e m e i e r , Untersuchungen überdieEinwirkungvonUltraschallwellen auf Diastase, Stärke, Glykogen und Rübenzucker; Chemical Abstracts, 1944, Vol. 38, Spalte 2684; 1949, VOL 43, Spalte 5o81; Zeitschrift Naturwissenschaften, Bd.31 (1943) S. 389; Journal of Bacteriology, 57 (1949), S. 279 bis 295 ; Brauwissenschaft, 1949, S. 157; Schönfeld, Handbuch der Brauerei, Bd. I, 1930, S. 407 bis 420 und 426.
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