DE966488C - Abteil- und Abdrehvorrichtung fuer Wurstfuellmaschinen - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 8. AUGUST 1957

A 14544III /66b

Otto Grob, Remscheid

ist als Erfinder genannt worden

Die Erfindung bezieht sich auf Abteil- und Abdrehvorrichtungen, bei denen das aus dem Füllzylinder abgestoßene Brät einen hubveränderlichen Abteilkolben verschiebt und nach jedem Hub durch Wechsel der Einlaß- und Ausstoßöffnungen die Richtung ändert und die eingefüllte und abgeteilte Menge bei dem nachfolgenden Hub ausgestoßen wird. Vorrichtungen mit diesen allgemeinen Merkmalen sind bekannt. So ist z. B. schon ein in einem Gehäuse um seine Längsachse schwenkbarer Abteilzylinder mit hin- und herschiebbarem Abteilkolben bekannt, der an den Enden mit einer Einlaß und einer Ausstoßöffnung versehen ist. Es sind auch Abteilzylinder bekannt, die wie ein Hahnküken um eine senkrechte Achse geschwenkt werden und bei denen der Abteilkolben in einem waagerechten Abteilkanal liegt. Ferner sind Abteilvorrichtungen mit Abteilzylindern bekannt, denen ein hahnkükenartiger, längs durchbohrter Drehschieber zugeordnet ist, dessen Längsbohrung ao durch eine Wand in eine obere und eine untere Schleusenkammer geteilt ist. Jede Schleusenkammer kann mit den Kammern der Abteilzylinder, in denen besonders angetriebene Ausstoßkolben liegen, verbunden werden.

Sodann sind auch noch Abteilvorrichtungen mit einem mechanisch hin- und herbewegten, einseitig beaufschlagten, die Ein- und Ausstoßöffnung durch einen Ansatz verschließenden schwenkbaren Kolben bekannt.

Alle diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie zu kompliziert sind und einen erheblichen Aufwand erfordern. Die Wege des Brätes, die Einlaß- und Ausstoßkanäle, sind für das wärmeempfindliche Brät zu verwickelt und zu lang; sie üben auf das Brät einen ungünstigen Einfluß aus.

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Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß der von einem Ratschenantrieb od. dgl. um seine Längsachse schwenkbare, an seinen Stirnseiten offene Abteilkolben durch eine Schrägwand in zwei Kammern geteilt ist, die durch schlitzförmige Durchbrechungen im Kolbenmantel abwechselnd mit der Zu- und Abflußöffnung des Gehäuses in Verbindung treten.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung

to ist die Schwenkvorrichtung für den Abteilkolben mit einem herausnehmbaren, den Kolben drehenden Zapfen versehen, der in einem Schlitz des Kolbens geführt ist. Das Füllrohr ist durch einen Mitnehmer gekuppelt, wobei jedoch die Vorrichtung so gestaltet ist, daß auch Füllrohre verwendet werden können, die nicht kuppelbar sind und nicht gedreht werden.

Durch diese Gestaltung wird die Vorrichtung in ihrem Gesamtaufbau sehr vereinfacht und verkleinert, die beweglichen Teile werden auf den geringsten Umfang beschränkt und der Kolbenweg verkürzt. Die Arbeitsgeschwindigkeit sowie die Arbeitsleistung werden erheblich gesteigert und die Anfälligkeit gegen Störungen verringert.

In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt

Bild ι die Vorrichtung an einer Füllmaschine im Längsschnitt,

Bild 2 einen Schnitt nach Linie A-B,

Bild 3 einen Schnitt nach Linie C-D,
Bild 4 einen Schnitt nach Linie E-F.
Auf dem Füllermündungsansatz 1 ist das Abteilgehäuse 2 befestigt. In ihm liegt, um seine Achse schwenkbar und in axialer Richtung hin- und herschiebbar, der Meßkolben 3. Dieser hat eine vordere und eine hintere Kammer 3' und 3", die durch eine schräge Wand 4 voneinander getrennt sind. An einander gegenüberliegenden Seiten des Kolbenmantels hat der Kolben Öffnungen 5 und 6, durch die die Verbindung der Kammern 3' und 3" mit dem Fülfcrmündungsansatz 1 und der Füllrohröffnung 7 hergestellt wird. Das Füllrohr 8 ist auswechselbar. Bei der in Bild 1 gezeichneten Stellung des Meßkolbens 3 hat die aus dem Füllzylinder 9 durch den Kolben 10 ausgedrückte Wurstmasse die Kammer 3' und den hinter ihr liegenden Raum 11 gefüllt. Wird jetzt der Meßkolben 3 durch die noch zu beschreibende Ratscheneinrichtung geschwenkt, so kommt die Öffnung 5 vor die Füllrohröffnung 7 und die Öffnung 6 vor den Füllermündungsansatz. Die Schrägwand 4 kommt in eine umgekehrte Schräglage, und das aus dem Füllzylinder quellende Wurstgut schiebt den Kolben nach rechts zurück. Das in den Raum 11 und in die Kammer 3' gefüllte Gut muß weichen und wird durch die Öffnung 5 in das Füllrohr und die Wursthülle gedrückt. Gleichzeitig wird die Kammer 3" und der vor ihr liegende, dann frei gewordene Raum 12 gefüllt. Wird nunmehr der Meßkolben wieder geschwenkt und von dem aus dem Zylinder 9 quellenden Wurstbrät in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben, dann gibt er wieder eine abgeteilte Menge an das Füllrohr ab.

Das Drehen des Meßkolbens und des Füllrohrs geschieht durch einen Ratschentrieb. Dieser Ratschentrieb greift mit einem herausnehmbaren flachen Zapfen 13 in einen Schlitz des Meßkolbens 3. Der Meßkolben ist auf dem Zapfen verschiebbar; er wird durch den Zapfen 13 über die auf der Welle 14 sitzende Büchse 15 mit dem Sperrad 16 \^rerbunden. Das Sperrad 16 wird durch die Klinke 17 von dem durch den Hebel 18 schwenkbaren Ratschengehäuse gedreht. Der Ausschlag des Ratschengehäuses wird durch den in den ortsfesten Schlitz 19 greifenden Stift 20 begrenzt. Mit dem Sperrad 16 verbunden ist das Zahnrad 21, das das Ritzel 22 treibt, das mit dem Zahnrad 23 des Füllrohrmitnehmers 24 kämmt. Zur Verhinderung eines Rückdrehens des Füllrohrantriebs ist das Zahnrad 21 mit dem Sperrzahnkranz 25 verbunden, der durch die Klinke 26 an einem Rückwärtsdrehen gehindert wird.

Die Begrenzung des Hubes des Meßkolbens 3 und damit die Bemessung der abzuteilenden Brätmenge wird durch die Stellschraube 27 bewirkt. Der Durchfluß durch den Austrittskanal des Füllermündungsansatzes ι wird durch einen wegnehmbaren Stopfen 28 geschlossen.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Abteil- und Abdrehvorrichtung für Wurstfüllmaschinen, wobei der schwenkbare Abteil· kolben in einem an den Füllzylinder ansetzbaren, mit Durchbrechungen für die Brätzuführung und -abführung versehenen Gehäuse durch das Wurstbrät hin- und herbewegbar und sein Hub durch einen verstellbaren Anschlag begrenzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der von einem Ratschenantrieb od. dgl. um seine Längsachse schwenkbare, an seinen Stirnflächen offene Abteilkolben (3) durch eine Schrägwand (4) in zwei Kammern (3' und 3") geteilt ist, die durch schlitzförmige Durchbrechungen (5 und 6) im Kolbenmantel abwechselnd mit der Zu- und Abflußöffnung (5 und 7) des Gehäuses (2) in Verbindung treten.
2. 2. Abteil- und Abdrehvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der den Abteilkolben (3) und das Füllrohr (8) drehende Ratschentrieb den Abteilkolben durch einen herausnehmbaren, in einem Schlitz des Abteilkolbens geführten Zapfen (13) dreht und daß das Füllrohr (8) mit einem Mitnehmer (24) gekuppelt ist, wobei auch Füllrohre aufgesetzt werden können, die nicht kuppelbar sind und darum nicht gedreht werden.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 429 398, 526 678, 582 in a, 725 020, 819 368, 826 842.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 709 622/23 8.