-
Photoelektrischer Belichtungsmesser mit auswechselbaren, umkehrbaren
Skalenblättern
Die Erfindung betrifft einen photoelektrischen Belichtungsmesser mit
auswechselbaren, von einem entsprechend der Lichtstärke ausschlagenden Zeiger bestrichenen,
zweckmäßig auf beiden Seiten mit Skaleneinteilungen versehenen, umkehrbaren Skalenblättern,
welche die zusammengehörigen Funktionswerte von Blende und Belichtungszeit in mehreren
die Werte für die Lichtstärke in einer geometrischen Reihe mit dem Faktor 2 wiedergebenden
Skalen übersichtlich in einer Ebene enthalten.
-
Die Erfindung hat Sidl di Aufgabe gestellt, ein solches Gerät so
auszubildel, daß die in den einzelnen Skalen eines Blattes enthaltenen Funktionswerte
von Blende und Belichtungszeit ohne Skalenauswechshlng in Bez.iehung zur unterschiedlichen
Schichtempfindlichkeit gebracht werden können.
-
Es wurde erkannt, daß dieser Aufgabe in einfacher Weise entsprochen
werden kann, wenn erfindungsgemäß die Skalenblätter um die Meßwerkachse um einen
von der Schichtempfindlichkeit abhängigen Betrag schwenkbar sind, daß jedoch Voraussetzung
für eine brauchbare Anzeige in allen Skalen eines Blattes eine lineare Teilung der
Skalen ist.
-
Bei einem bekannten, mit Skalentrommeln arbeitenden Gerät kann nun
zwar auch die Empfindllich-
keit des Aufnahmematerials mit berücksichtigt
werden. Der apparative Aufwand ist jedoch verhältnismäßig hoch, weil mehrere, die
einzelnen Wertgruppen tragende Trommeln und die Trommeln wahlweise mitnehmende Kupplungen
vorhanden sind und weil mit der Empfindlichkeitsskala eine optisch oder elektrisch
wirkende Abblendvorrichtung zusammenwirken muß. Ein bekanntes Gerät der eingangs
beschriebenen Gattung gestattet, die Empfin!dlichkeit nur dadurch zu berücksichtigen,
daß jeder Empfindlichkeit ein besonderes Skalenblatt oder zumindest eine besondere
Skala zugeordnet ist. Demgegenüber gestattet die Erfindung bei einem Gerät der eingangs
beschriebenen Gattung. mit den ohnehin erforderlichen Skalen auch dann auszukommen,
wenn auf unterschiedliche Empfindlichkeiten eingestellt werden soll. Die Mittel
zur Erzielung einer linearen Skaleneinteilung sind aus der Meßtechnik liekannt;
von ihnen wird bei der Erfindung gleichfalls Gebrauch gemacht.
-
Zur Begrenzung der Skalenverstellbarkeit könneu am Skalenblatt bzw.
am festen Teil des Belichtungsmessers Anschläge und Nasen vorgesehen sein. Zur Aufnahme
auswechselbarer Skalenblätter kann der verschwenkbare Träger mit Gleitschienen ausgestattet
sein; auch kann eine Kurvenführung für die Skalenblätter vorgesehen sein, deren
Achse mit der geometrischen Schwenkachse des Galvanometer-Drehrähmchens zusammenfällt.
-
An Hand der Zeichnung, die eine Reihe von schematischen Darstellungen
wiedergibt, wird die Erfindung näher erläutert.
-
Abb. I zeigt die Charakteristik einer gewöhnlichen Photozelle, Abb.
2 eine dieser entsprechende Skalenteilung. bei welcher die Teilstriche an den Rändern
dichter als in der Mitte liegen; Abb. 3 stellt ein Skalenblatt nach der Erfindung
dar, das in Richtung der Pfeile W, W' unter dem Zeiger A gegenüber der gerätefesten
Marke B verschwenkbar ist; Abb. 4 zeigt ein zweckmäßig zu verwendendes Galvanometer,
Abb. 5 Einzelheiten der Verschwenkeinrichtung des Skalenblattes, Abb. 6 eine Anordnung
des Skalenblattes in einem schwenkbaren Träger; Abb. 7 und 7 a sind eine Ansicht
bzw. ein Schnitt durch eine Ausführungsvariante dieser Anordnung.
-
Das mit dem Zeiger 4 verbundene Drehrähmchen C des in Abb. 4 schematisch
dargestellten Galvanometers, welches die Verwendung des schwenkbaren Skalenblattes
zuläßt, schlägt infolge einer besonderen, an sich bekannten Ausbildung der Pole
P1 und P2 dies Magneten M linear aus. In Abb. 4 ist die bisher übliche Form der
Pole eines derartigen Galvanometermagneten strichpunktiert dargestellt. Zur Erzielung
einer linearen Skaleneinteilung sind diese Magnetpole jedoch mit Ausnehmungen aj
versehen. Diese A.usnehmungen liegen in Richtung einer Achse Z-N, welche schräg
bezüglich der AchseL-l' verläuft, die ihrerseits die Achse der größten Galvanometerempflndlichkeit
darstellt.
-
Durch die hiermit erreichbare Konzentration des magnetischen Flusses
in der in Abb. 4 gezeigten Ausgangsstellung X-Y des Rähmchens wird die sehr geringe
Leistung der hier nur schwach belichteten Zelle kompensiert. Umgekehrt bewirkt das
zweckmäßige Profil der Poles, und P eine Verringerung des magnetischen Flusses,
der in der Achse Z-1V ein Minimum wird, weiche Lage der Zeigerstellung in der Mitte
der Skala entspricht.
-
Auf diese Weise sind die Photozelle und das Meßwerk auf eine lineare
Skaleneinteilung abgestimmt.
-
Zur Erhöhung der magnetischen Feldstärke im oberen Bereich der Skala
sind einstellbare magnetische Nebenschlüsse S, S' vorgesehen.
-
Die Erfindung gestattet es nunmehr, die Verschwenkung oder Drehung
des zur direkten Ablesung von Blenden geeichten Skalenblattes 4 längs mehrerer Skalen
zu verwenden, die je einer gegebenen Öffnungszeit des Verschlusses, z. B. t/2s,
1/so, 1/100, 1/200 Sek.. zugeordnet sind. Die augegebenen Öffnuiigszeiten sind nur
beispielsweise angeführt; einige davon sind in Abb. 3 vermerkt.
-
Da infolge der gedrängten Anordnung die Verstellungsmöglichkeit des
Skalenblattes beschränkt ist und sich bei den üblichen Anordnungen nicht mehr als
drei oder vier Stellungen vornehmen lassen, und zwar eine oder zwei auf jeder Seite
einer Mittelstellung, werden zweckmäßig in an sich bekannter Weise beide Seiten
der Blätter mit Skaleneinteilungen versehen, womit Skalenblätter tgeschaffen werden,
die insgesamt Skalen für etwa acht bis zehn verschiedene Emulsionsempfindlichkeiten
aufweisen, wogegen früher ein Skalenblatt lediglich für eine Emulsionsempfindlichkeit
pro Seite oder pro Skala zu verwenden war.
-
Werden z. B. zwei Stellungen nach rechts und ebenso nach links (entsprechend
zwei Blenden) für jede Blattseite zugelassen, so kann bei einer sich von Teilstrich
zu Teilstrich verdoppelnden Empfindlichkeit ein beidseitig bedrucktes Skalenblatt
für einen Empfindlichkeitsbereich im Verhältnis von wenigstens I bis 128 ausreichen.
Durch Auswechselbarkeit gegen weitere schwenkbare Skalenblätter lassen sich die
Bereiche entsprechend vergrößern.
-
Mittels der in Abb. 5 erkennbaren, am Rande des verschwenkbaren Blattes
vorgesehenen Empfindlichkeitsskala, die vor einer an einem festen Teil des Belichtungsmessers
vorgesehenen Marke B verstellbar ist, läßt sich eine leichte und zuverlässige Einstellung
des Blattes für eine gegebene Emulsionsempfindlichkeit erreichen.
-
Eine mit dem Blatt fest verbundene, jedoch vom Gerät abstehende Nase
D gestattet eine Verstellung des Blattes auf einfache Weise. Kleine Löcher T an
einem festen Teil des Meßwerkgehäuses dienen zur Aufnahme von Anschlagbolzen, wodurch
das Blatt in zwei extremen Stellungen, ein z. B. für eine relativ langsam ansprechende
Farbemulsion, die andere für eine schneller ansprechende Schwarzweiß emulsion, festgehalten
werden kann. Diese Hilfseinrichtung ermöglicht die a.ugenblickliche Einstellung
ohne Gefahr eines Irrtums, wenn bei-
spielsweise gleichzeitig zwei
Photoapparate mit Aufnahmematerial verschiedener Emulsionsempfindlichkeit verwendet
werden.
-
Abb. 6 zeigt schematisch die Anordnung eines Skalenblattes 4 in Gleitschienen
3 einer um die Achse I in Richtung der Pfeile W, W' verschwenkharzen Tafel 2. Gemäß
den Abh. 7 und 7 a wird das Skalenblatt durch kleine Rollen 5 längs einer Kurve
geführt, die zentrisch zu der mit der geometrischen Schwenkachse des Drehrähmchens
zusammenfallenden Achse 0 verläuft.
-
Jedes Skalenblatt kann somit durch Verschwenkung in seiner eigenen
Ebene für mehrere Emulsionsempfindlichkeiten verwendet werden, weil die aufeinanderfolgende
Blendwerte anzeigenden Teilungen einer oder mehrerer auf den versehwenkbaren Blättern
vorgesehenen Skalen untereinander gleiche Abstände aufweisen. Die Abstände der Zeigerausschläge
untereinander sind stets gleich, wenn die von der Photozelle gemessene Lichtstärke
im Verhältnis 1 2 angestiegen ist oder abgenommen hat; mit anderen Worten, die aufeinanderfolgenden,
untereinander gleichen Zeigerabstände stellen Werte einer geometrischen Reihe für
die Lichtstärke mit dem Faktor 2 dar. Somit kann bei jeder Verstellung des verschwenkbaren
Skalenblattes in seiner Ebene um einen Teilstrich in der einen oder der anderen
Richtung eine augenblickliche Ablesung der Blende für eine halbe oder die doppelte
Emulsionsempfindlichkeit, je nach der Verstellrichtung. erfolgen, wohei selbstverständlich
auch inter- oder extrapoliert werden kann.
-
PATENTANSPROCHE: I. Photoelektrischer Belichtungsmesser mit auswechselbaren,
von einem entsprechend der Lichtstärke ausschlagenden Zeiger bestrichenen, zweckmäßig
auf beiden Seiten mit-Skaleneinteilungen versehenen, umkehrbaren Skalenblättern,
weiche die zusammengehörigen Funktionswerte von Blende und Belichtungszeit in mehreren
die Werte für die Lichtstärke in einer geometrischen Reihe mit dem Faktor 2 wiedergebenden
Skalen übersichtlich in einer Ebene enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß Photozelle
und Meßwerk auf eine lineare Skalenteilung abgestimmt sind und daß die Skalenblätter
zur Anpassung an die unterschiedliche Empfindlichkeit des Belichtungsmaterials in
ihrer Ebene um die Meßwerkachse versehwenkbar sind und ein mit Marken für Empfindlichkeitswerte
versehener Skalenblatteil gegenüber einer gerätefesten Gegenmarke einstellbar ist.