DE96568C - - Google Patents

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DE96568C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/04Compositions containing a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe, Zündholzherstellung.
in SAN RAFAEL (V. St. Α.).
Rauchloses Pulver.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Oktober 1896 ab.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf ein rauchloses Pulver, welches aus Ammoniumpikrat und Kaliumbichromat zusammengesetzt ist. Man hat bereits (U. S. P. Nr. 527563) vorgeschlagen, Pulver aus Amoniumpikrat und Kaliumbichromat herzustellen , und thatsächlich bietet ein solches Pulver insofern Vortheile, als bei seiner Mischung ausschliefe-, lieh unexplodirbare Stoffe verwendet werden.
Das Wesen vorliegender Erfindung besteht nun darin, dafs solchem Pulver noch Kaliumoder Natriumpermanganat oder Hyperwolframat zugesetzt wird; dieser Zusatz bewirkt in erster Linie, dafs der resultirende Sprengstoff langsamer verbrennt. Dieser Umstand ist aber für die technische Verwendbarkeit des neuen Pulvers von aufserordentlicher Wichtigkeit, da gerade die momentane Verbrennung dieser Art Pulver ein stark empfundener Uebelstand war.
Weiter hat das neue Pulver den Vortheil, dafs, nachdem die Entzündung desselben vor sich gegangen ist, die Kraft der entwickelten Pulvergase rasch zunimmt und dafs sich somit eine hohe Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses erreichen läfst.
Ein dritter Vortheil vorliegender Erfindung besteht darin, dafs das zugesetzte Permanganat oder Hyperwolframat die giftigen Wirkungen der Pikratgemische neutralisirt; diese Pikratgemische werden namentlich deswegen den Arbeitern gefährlich, weil sie, insofern sie in Hautwunden eintreten, aufserordentlich schwere Vergiftungsfälle hervorbringen, die sich namentlich in Ausschlag kundgeben, der sehr lange Zeit zur Heilung benöthigt. Durch den Zusatz von Permanganat aber werden die giftigen Wirkungen des Pikratgemisches neutralisirt.
Ein weiterer gleichfalls in Betracht kommender Vortheil der Erfindung besteht darin, dafs das Pulver sich leicht und gut körnen läfst.
Die vorliegende Erfindung bedeutet nicht nur eine mechanische Beimengung von Permanganat oder Hyperwolframat zu aus Ammoniumpikrat oder Kaliumbichromat gebildeten Pulvern, sondern es geht zweifellos mit dieser Zusammensetzung eine chemische Verbindung der in Betracht kommenden Stoffe vor sich.
DieErfinder sind z. Z. nicht im Stande, die vor sich gehenden Reactionen auszudrücken, doch wird die Thatsache, dafs eine chemische Reaction vor sich geht, dadurch bewiesen, dafs mit dem Zusetzen der Permanganat - oder .Hyperwolframatlösung zu der Ammoniumpikratoder Kaliumbichromatlösung ein Aufschäumen vor sich geht; um dieses Aufschäumen zu verhindern, empfiehlt es sich, die Lösungen nicht zu warm zu machen und auch die Permanganatbezw. Hyperwolframatlösung nur ganz allmälig der Ammoniumpikrat- oder Kaliumbichromatlösung zuzusetzen.
Bei der Herstellung des neuen Pulvers wird Ammoniumpikrat, Kaliumbichromat und Kaliumoder Natriumpermanganat oder Kaliumhyperwolframat verwendet; diese genannten Stoffe können in verschiedenen Verhältnissen gemischt werden, doch empfehlen die Erfinder eine
Mischung, die sich im wesentlichen nach folgenden Procentsätzen richtet:
Ammoniumpikrat 68 pCt.,
Kaliumbichromat 26 -
Kalium- oder Natriumpermanganat
oder Kaliumhyperwolframat. . . 7 - .
Diese Mischungsverhältnisse eignen sich vor allem zu Kanonenpulver, bei der Herstellung von Schiefspulver für Flinten und dergl. verwendet man jedoch vortheilhaft eine gröfsere Menge Ammoniumpikrat und vermindert die anderen Bestandteile entsprechend. Auch haben die Erfinder herausgefunden, dafs sich durch den Zusatz von Strontiannitrat oder Bariumnitrat eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit erreichen läfst; in diesem Falle verwendet man 23 pCt. Strontiumnitrat, 50 pCt. Ammoniumpikrat, 20 pCt. Kaliumbichromat und 7 pCt. Kalium- oder Natriumpermanganat oder Hyperwolframat.
Bei der Herstellung dieses Pulvers wird in der Weise verfahren, dais man zunächst das Ammoniumpikrat und Strontiumnitrat, sofern letzteres verwendet wird, zu einem feinen Pulver vermahlt. Die erwähnten Procentsätze von Kaliumbichromat und Kalium - oder Natriumpermanganat werden dann jeder für sich in kochendem Wasser aufgelöst, das im Wasser aufgelöste Kaliumbichromat wird dann mit dem Ammoniumpikrat gemischt, so dafs ein Teig entsteht; hierauf wird die Lösung von Kaliumpermanganat hinzugesetzt, und zwar mufs dieser Zusatz langsam geschehen, um ein, wie bereits erwähnt, zu rasches Aufbrausen zu vermeiden. Wenn man Strontiumnitrat verwendet, so mischt man es mit der Masse zusammen, die sorgfältig durchgearbeitet wird und einen steifen Teig bildet; dieser Teig wird bei niedriger Temperatur getrocknet und in bekannter Weise und unter den bekannten Vorsichtsmafsregeln zu geeigneter Pulverform gemahlen.
Der Zusatz der Nitrate der alkalischen Erden (Barium- oder Strontiumnitrat) bezweckt nicht nur eine weitere Herabminderung des Anfangsdruckes und Steigerung des Enddruckes, sondern dieser Zusatz ist insofern von besonderer Wichtigkeit, als er den Pulverkörnern eine besondere Härte verleiht. Das Pulver aus Ammoniumpikrat und Kaliumbichromat läfst sich überhaupt nicht körnen, sondern zerfällt zu Staub, weswegen es namentlich als Kanonenpulver ungeeignet ist. Setzt man aber Kaliumpermaganat in Verbindung mit Barium- oder Strontiumnitrat zu, so kann man nicht nur das Pulver leicht körnen, sondern diese Körner erhalten eine solche Härte, dafs sie sich nicht leicht zu Staub zerdrücken lassen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: n
    Ein rauchloses Pulver, welches in bekannter Weise aus Ammoniumpikrat und Kaliumbichromat besteht, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Kalium- bezw. Natriumpermanganat oder Hyperwolframat, welcher Mischung noch ein Nitrat der alkalischen Erden zugesetzt werden kann.
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