DE122389C - - Google Patents

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DE122389C
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primers
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B37/00Compositions containing a metal fulminate

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 78 e.
Die Erfindung betrifft eine Zündsatzcomposition zur Herstellung von Zündhütchen für Patronen jeder Art, welche die den bisher üblichen Zündsätzen anhaftenden Nachtheile vermeidet. Die bis dahin verwendeten Zündsatzcompositionen bestehen in der Hauptsache aus einer Mischung von Knallquecksilber mit Schwefelantimon und einem »Sauerstoffträger«. Als solche kommen hauptsächlich chlorsaures Kali und Kalisalpeter zur Verwendung.
Die Zündsätze mit chlorsaurem Kali haben den großen Nachtheil, daß ihre Verbrennungsproducte das Innere des Laufes unter Rostbildung sehr intensiv angreifen. Um diesem Uebelstande zu begegnen, müssen die Waffen sofort nach dem Schießen aufs Gründlichste gereinigt werden. Ist ein Lauf einmal angerostet, so findet trotz wiederholter Reinigung sehr häufig ein Nachrosten statt. Durch die Rostbildung und das häufige Ausreiben findet aber namentlich bei gezogenen Waffen eine rasche Abnutzung des Laufinnern statt, welche die Präcisionsleistung stark beeinträchtigt und ein vorzeitiges Auswechseln des Laufes nöthig macht.
Diejenigen Zündsätze, welche als Sauerstoffträger Kalisalpeter enthalten, zeigen freilich den angeführten Nachtheil nicht. Um die gleiche Zündkraft zu erzielen, erfordern dieselben aber einen höheren Gehalt an Knallquecksilber und stellen sich somit auch höher im Preise; ihr Hauptnachtheil besteht aber in ihrer geringen Haltbarkeit und großen Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeitseinflüsse. Bei der Lagerung solcher Zündhütchen in nicht durchaus trockenen Magazinen verlieren die-
(2. Auflage, ausgegeben am ig. Juli 1904.)
selben relativ rasch an Zündkraft und geben dann zu Versagern und Nachbrennen Veranlassung.
Bei Anwendung des neuen Zündsatzes werden die sämmtlichen angeführten Nachtheile vermieden.
Die Erfindung besteht nun darin, daß den bisher üblichen knallquecksilberhaltigen Zündsätzen Carbonate der Erdalkalien, wie Calcium-, Strontium- und Bariumcarbonat zugesetzt werden. Durch diesen Zusatz wird eine erheblich größere Haltbarkeit der üblichen Zündsätze erzielt. Ferner werden die bisher üblichen Sauerstoffträger, wie chlorsaures Kali und Kalisalpeter, durch Bariumnitrat ersetzt und dabei Bariumcarbonat zugesetzt. Durch diese letztere Stoffcombination wird höchste Haltbarkeit bei Vermeidung jeder Rostbildung in den Waffen erreicht.
Nun sind allerdings alkalische Zusätze zu Zündsätzen auch schon vorgeschlagen worden, aber zu Gemengen von amorphem Phosphor mit Chloraten, Superoxyden etc. In diesen Compositionen dienen aber die Alkalien lediglich als Entsäuerungsmittel des säurefrei nicht wohl erhältlichen amorphen Phosphors, und es können zu diesem Zwecke beliebige alkalisch reagirende Verbindungen benutzt werden. In meinen knallquecksilberhaltigen Zündsätzen dagegen dienen die Zusätze von Carbonaten der alkalischen Erden nicht etwa als Entsäuerungsmittel, da sämmtliche Componenten in vollkommen neutralem Zustande zur Mischung gelangen. Die Carbonate der alkalischen Erden verhindern vielmehr eine Zersetzung des Knallquecksilbers durch die anderen Zündsatzbestand-
theile, wie ζ. B. Schwefelantimon, während der oft jahrelangen Lagerung der fertigen Zündhütchen. Es ist nun aber zur Erzielung dieser Wirkung nicht gleichgültig, welche alkalischen Reagentien als Zusatz benutzt werden, da einige wegen zu stark basischer, andere wegen ihrer hygroskopischen Eigenschaften im Gegentheil die Haltbarkeit der Zündsätze herabsetzen würden. Als praktisch vortheilhaft erweisen sich mithin nur die Carbonate der Erdalkalien. Als Beispiel des neuen Zündsatzes sei folgende Mischung angegeben:
Knallquecksilber 30 pCt.
Bariumnitrat 35
Schwefelantimon 25 -
Bariumcarbonat 6
Glaspulver 4 -
Dieselbe muß natürlich den jeweiligen Eigenschaften der verwendeten Pulver gemäß variirt werden.
Nach dem Schießen mit Nitrocellulosepulvern können die Waffen ohne Reinigung tage- bis wochenlang aufbewahrt werden, ohne daß Rostbildung eintritt, was neben der großen Annehmlichkeit weniger häufiger Reinigung auch eine bedeutende Schonung des Laufmaterials bedeutet.
Die Haltbarkeit ist auch bei den höchsten für die Lagerung in Betracht kommenden Temperaturen von 40 bis 500 C. unter gleichzeitiger Einwirkung von Feuchtigkeit eine ausgezeichnete und derjenigen aller bisher bekannten Zündsätze bei Weitem überlegen.
Letztere Eigenschaft macht den neuen Zündsatz namentlich auch für die Verwendung in den Tropen geeignet.
Die Zündungsfähigkeit ist eine ausgezeichnete. Die Verbrennungsrückstände sind gering und haften nur sehr leicht am Metall, so daß sich die Reinigung der Waffen mit größter Leichtigkeit vollzieht. Explosionen bei der Zündsatzfabrikation, die nie ganz zu vermeiden sind, gestalten sich bedeutend weniger heftig, als bei der Verwendung von chlorsaurem Kali.
Die Zündsatzmischung besitzt ein hohes specifisches Gewicht und läßt sich somit die nöthige Satzmenge leicht und ohne Ueberfüllung in die Kapseln laden. Zur Herstellung des Zündsatzes und der Zündhütchen können die gebräuchlichen Einrichtungen und Werkzeuge verwendet werden.

Claims (2)

  1. Pate nt-An Sprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen, welche als wesentlichen Bestandtheil Knallquecksilber enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß denselben Carbonate alkalischer Erden zugesetzt werden, zum Zwecke, die zersetzende Einwirkung der übrigen Bestandtheile (Schwefelantimon und dergl.) auf das Knallquecksilber zu verhindern.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, wonach neben Bariumnitrat als Sauerstoffträger Bariumcarbonat zur Herstellung des Zündsatzes verwendet wird.
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