DE640312C - Verfahren zur Herstellung einer Treibladung fuer Geschosse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Treibladung fuer Geschosse

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DE640312C
DE640312C DE1930640312D DE640312DD DE640312C DE 640312 C DE640312 C DE 640312C DE 1930640312 D DE1930640312 D DE 1930640312D DE 640312D D DE640312D D DE 640312DD DE 640312 C DE640312 C DE 640312C
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charge
salt
powder
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propellant charge
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DE1930640312D
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EI Du Pont de Nemours and Co
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/04Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for cooling the explosion gases including antifouling and flash suppressing agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fire-Extinguishing Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer Treibladung für Geschosse Zur Unterdrückung der Mündungsflamme bei Geschützen waren bisher zwei Wege bekannt, nämlich ein Zusatz von Chlorkalium oder Chlornatrium zum Geschützpulver selbst oder in Form einer gesonderten Beiladung in Beuteln oAgl. Das .Mündungsfeuer durch Zumischen von Kalium- oder Natriumsalzen zum Pulver selbst zu unterdrücken, erwies sich deshalb als unzweckmäßig, weil die chemische Stabilität des Pulvers -durch den zur völligen Unterdrückung des Mündungsfeuers erforderlichen hohen Salzzusatz leidet und außerdem beim Schuß -eine unerwünscht starke Bildung weißen Rauchs auftritt. Aus diesen Gründen hat man von der Zumischung von Kalium- oder Natriturisalzen zum Pulver Abstand genommen und statt dessen solche Salze in Form einer Vorkartusche oder Beiladung in Seidenbeuteln o.,dgl. benutzt. Um auf -diese Weise :einen mündungsfeuerfreien Schuß zu erzielen, sind wiederum sehr bedeutende Mengen, nämlich 8 bis zo °/o vorn Gewicht der Pulverladung, erforderlich, welche die ballistischen Wirkungen der Treibladung stark herabsetzen.
  • Demgegenüber besteht nun die Erfindung darin, das Mündungsfeuer bei gleichzeitig geringster Rauchentwicklung dadurch zu unterdrücken, daß man sowohl dem Pulver eine verhältnismäßig geringe, die Flammenbildung noch nicht völlig beseitigende Salzmenge, z. B. 0,3 bis o,5 °/o, zusetzt, als auch eine weitere zur völligen Unterdrückung der Mündungsflamme in der Nacht ausreichende Menge des Salzes in Form einer Beiladung verwendet. Es hat sich nämlich die überraschende Tatsache gezeigt, @daß es auf diesem Wege gelingt, mit nur einem Bruchteil bis 1/20) der .bisher hierfür erforderlichen Mengen von Alkalisalz,en.das Mündungsfeuer bei gleichzeitig geringster Rauchentwicklung und ohne merkliche Herabsetzung' der ballistischen Wirkung der Pulverladung zu unterdrücken.
  • D:iesie*Art und Weise der Verwendung von das Mündungsfeuer unterdrückenden Salzen ermöglicht es auch, die gleiche Pulverladung sowohl bei Tage, wo es auf einen völlig mündungsfeuerfreien Schuß weniger ankommt als auf einen möglichst rauchfreien Schuß, als auch .des Nachts zu verwenden, wo eine geringe Rauchbildung unschädlich ist, dagegen auf völlige Mündungsfeuerfreiheit des Schusses größter Wert ;gelegt wird. Bei Tage verwendet man daher de mit einer die Flammenbildung noch nicht völlig beseitigenden Salzmenge vermischte Pulverladung ohne eine die völlige Unterdrückung der Mündungsflamme bewirkenden Beiladung, bei Nacht dagegen mit einer solchen.
  • Von den in Form eines Zusatzes zum Geschützpulver wie den .in Form einer Bei- Ladung zu diesem verwendbaren Alkalisalzen hat sich insbesondere das Kaliumsulfat wegen seiner geringen Hygroskopizität als besonders geeignet erwiesen, da dieses Salz einer kolloidalisierten Nitrocellulose in feing, -inahlener Form in kleineren Mengen so fest einverleibt werden kann, daß es auch beim Entfernen des flüchtigen Lösungsmittels aus der plastischen Masse durch Behandeln derselben mit heißem Wasser nicht daraus ausgewaschen wird.
  • Die Menge des dem Pulver einzuverleibenden Kaliumsulfats hält man zweckmäßig auf 0,3 bis o,50/0 für das i5,5-cm-Geschütz. Bei anderen Geschützen kann man auch darüber hinausgehen, doch wird man dabei aber immer im Auge zu behalten haben, zwar möglichst viel Sulfat zuzumischen, jedoch ohne damit allein bereits einen flammenlosen Schuß zu erhalten. Das günstigste Mischungsverhältnis läßt sich für jeden Geschütztyp nur durch Versuch ermitteln.
  • Für die Beiladung wird das Kaliumsulfat zweckmäßig entweder in gepreßter (Tabletten-) Form oder in Form einer das Salz in Mengen von mehr als io% enthaltenden Celluloseestergelatine angewendet. Zur Erzielung eines flammenlosen Schusses genügt es dann im allgemeinen, wenn die Beiladung entweder aus i 0% Kaliumsulfat oder weniger (bezogen auf die Pulverladung) besteht oder eine solche Menge Kaliumsulfat in der Celluloseestergelatine enthält. Anstatt des Kaliumsulfats können sowohl beim Pulver als auch bei der Beiladung Kaliumnitrat, Kaliumoxalat oder andere Kaliumsalze Verwendung finden, namentlich solche, die bis zu etwa goo/o relativer Feuchtigkeit bei Lufttemperatur nicht hygroskopisch sind und die Beständigkeit des Pulvers nicht beeinträchtigen. Natürlich braucht das Salz bei der Beiladung, sofern es lose oder in Tablettenform zugesetzt wird, nicht ein solches ohne Wirkung.auf die Beständigkeit der Nitrocellulose oder des Pulvers zu sein, da es in seinem Seidenbeutel mit dem Geschützpulver der Kartusche nicht in Berührung kommen kann. Die neue Treibladung ist besonders für schwere Geschütze geeignet, bei denen das Geschoß getrennt von der Pulverladung in das Geschützrohr eingeführt wird und beim Feuern am Tage kein flammenloser Schuß nötig, dagegen bei Nacht flammenloses Feuer erwünscht ist. Als weitere Vorteile kommen dabei in Betracht, daß auch beim flammenlosen Feuern die ballistische Wirkung des Treibmittels nicht beeinträchtigt und wenig Rauch entwickelt wird.
  • Die ballistischen und sonstigen Wirkungen von Treibladungen gemäß der Erfindung sowie von solchen ohne gleichzeitigen Zusatz von Kaliumsulfat zum Pulver oder als Beiladung bei i5,5-cm-Geschützen und 42 kg schweren Geschossen ergeben sich aus folgender Tabelle:
    Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel
    I I 1I III IV V
    Zusammen- 85 Teile Nitro- Ebenso Ebenso Ebenso Ebenso, aber
    setzung des cellulose mit ohne Gehalt
    Pulvers i3,E50/0N-Ge- an Kalium-
    halt, io Teile Sulfat
    Dinitrotoluol,
    5 Teile Dibu-
    tylphthalat,
    i Teil Diphe-
    nylamin,
    1/z Teil Kali-
    umsulfat
    Beiladung von keine 6o g von o,i2 g go g desgl. 120 g Nitrocel- 240 g Nitrocel-
    Kaliumsulfat Kern- (Ta- lulosekolloid lulosekolloid
    bletten-) Ge- mit 500;'0(6o g) mit 50%
    wicht in Sei- Kaliumsulfat- (12o g) Ka-
    denbeutel Behalt liumsulfatge-
    halt
    Schußzahl.... @- _ 3 3 5 5 ( 5
    Gewicht der 11,35 kg E=,78 kg E1,78 kg E1,78 kg E1,78 kg
    Ladung
    Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel
    I
    il IiI
    IV - -@ V
    Mittlere Mün- 712 718 716 720 727
    dungsge-
    schwindigkeit
    (m / s)
    Mittlerer 1932 2000 1964 2o28 2128
    Druck
    (kg/ cm')
    Mündungs- groß 1 groß keine keine 3 groß
    flamme 2 keine 2 keine
    In den ersten vier Versuchsbeispielen der vorstehenden Tabelle wurde das gleiche Pulver benutzt. Das für die ersten Schüsse gewählte Ladungsgewicht ergab eine um 5 m/s geringere Geschwindigkeit als das zum Vergleich verfeuerte Normalpulver, und dieser Unterschied wunde dann bei den folgenden Schüssen durch eine Verstärkung der Ladung um je 6o g ausgeglichen.
  • Im zweiten und dritten Beispiel wurde für die Beiladung Kaliumsulfat in Tablettenform von je o,i2 g Gewicht gepreßt verwendet, und zwar in einem Seidenbeutel, der vorne am Seidenbeutel der Ladung.befestigt- war, so daß er gerade hinter dem Geschoß lag. Eine Beiladung von 6o g Kaliumsulfat ergab zwei flammenlose Schüsse bei drei Schüssen, während bei einer Beiladung von 9o g Kaliumsulfat alle fünf Schüsse flammenlos blieben.
  • Im vierten Beispiele wurden i2o g eines luftgetrockneten Nitrocellulosekolloi.ds mit 5o°4 (6o g) Kaliumsulfat als Beriladung benutzt und fünf Schüsse abgefeuert, die alle flammenlos blieben. Der hier für- die Beseitigung des Mün,dungsfeners erforderliche geringere Aufwand an Kaliumsulfat erklärt sich aus dem Umstande, daß das Sulfat. den Pulvergasen allmählich während der Pulververbrennung zugeführt und gleichmäßiger in dem Gasvolumen verteilt wird.
  • Bei den letzten Beispiele der Tabelle enthält das Geschützpulver, kein Kaliumsulfat, wird aber mit einem Zusatz von 24o g Nitrocellulose, die 50°4 (i2o g) Kaliumsulfat enthält, verfeuert. Nur bei -drei von fünf Schüssen fehlte hier das Mündungsfeuer.
  • Höhere Mengen bis zu Soo g Nitrocellulose mit 50°4 (25o g) Kaliumsulfat ergaben keine durchweg günstige Wirkung, wahrscheinlich aus -dein Grunde, -weil hier das Kaliumsulfat nicht mehr gleichmäßig in den Verbrennungsgasen verteilt wird.
  • Hinsichtlich der ballistischen Wirkung zeigt das dritte und.vierte Beispiel der Tabelle, daß die vollständige Beseitigung der Mündungsflamme die ballistische Kraft, des Treibmittels nicht schädigt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. MündungsfeuerfreieTreibladung für Geschütze mit einem Gehalt an Alkalisalzen, dadurch gekennzeichnet, idaß die Menge der dem Pulver zugesetzten Alkali.salze so bemessen ist, daß :sie für sich allein noch nicht zur Verhütung des Mündungsfeuers ausreicht und daß die restliche zur Verhütung des Mündungsfeuers erforderliche Alkalisalzmenge in Form einer Beiladung zur Anwendung kommt.
  2. 2. Weitere Ausbildung der Treibladung gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bei:ladung nur i °4 Salz oder weniger, bezogen auf die Pulverladung, enthält.
  3. 3. Weitere Ausbildung der Treibladung gemäß Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalisalz ein Salz verwendet wird, das bis zu etwa 9o °4 relativer Feuchtigkeit ,bei Lufttemperatur nicht hygroskopisch ist, .insbesondere Kaliumsulfat.
  4. 4. Weitere Ausbildung der Treibladung gemäß Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das' beigeladene Salz in Form einer Celluloseestergelatine verwendet wird.
  5. 5. Weitere Ausbildung der Treibladung gemäß Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem die Beiladung bildenden Kolloid mehr als io°/o Salz enthalten. sind.
DE1930640312D 1930-08-23 1930-08-23 Verfahren zur Herstellung einer Treibladung fuer Geschosse Expired DE640312C (de)

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DE (1) DE640312C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1212458B (de) * 1960-11-19 1966-03-10 Albert Talcott Camp Verfahren zur Steuerung der Abbrand-geschwindigkeit von Feststofftreibsaetzen sowie Strahltriebwerk zur Durchfuehrung dieses Verfahrens
US4078955A (en) * 1974-07-09 1978-03-14 Ab Bofors Flash-reducing agent for powder

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1212458B (de) * 1960-11-19 1966-03-10 Albert Talcott Camp Verfahren zur Steuerung der Abbrand-geschwindigkeit von Feststofftreibsaetzen sowie Strahltriebwerk zur Durchfuehrung dieses Verfahrens
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