DE964386C - Platzpatrone - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 23. MAI 1957

R 16667 XI /72d

Lars Ringdal, Oslo

ist als Erfinder genannt worden

Lars Ringdal, Oslo

Platzpatrone

Die Erfindung bezieht sich auf eine Platzpatrone mit einem Bodenstück mit rohrförmiger Verlängerung, auf welche eine in einem Stück gegossene, vorn geschlossene Hülse aus einem thermoplastischen, elastischen, biegsamen Kunstharz, wie Polyäthylen, Polyvinylchlorid od. dgl., geschoben ist und diese dicht umschließt, wobei die feste Verbindung zwischen Hülse und Bodenstück zweckmäßig dadurch gesichert ist, daß ein Wulst eines Teiles in eine entsprechende Nut am anderen Teil eingreift.

Aus gießtechnischen Gründen muß eine Patronenhülse aus Kunstharz der beschriebenen Art mit einer möglichst dünnen Wand hergestellt werden. Wenn die Hülse mit einer zu dicken Wand gegössen wird, zieht sie sich während des Gießens zu stark zusammen, so daß es schwierig ist, genaue Abmessungen zu erhalten. Anderseits ist die Hülse besonders über denjenigen Teil ihrer Länge, welcher im wesentlichen der Länge des Patronenlagers des Laufs der Feuerwaffe entspricht, d. h. bis zur Schulter, so starken mechanischen Beanspruchungen, besondere beim Einführen und Ausziehen, ausgesetzt, daß sie hohe Festigkeit und große Steifheit aufweisen muß.

Die Erfindung löst beide Aufgaben dadurch, daß innerhalb der Hülse, dicht anliegend an diese und auch an die rohrförmige Verlängerung des

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Bodenstücks, eine zweite, ebenfalls aus thermoplastischem Kunstharz bestehende Hülse angeordnet ist, deren Länge annäherd der Länge des Patronenlagers des Laufs der Feuerwaffe entspricht.

Der Werkstoff der inneren Hülse soll auch elastisch sein, aber kann mit Vorteil härter als der Werkstoff der äußeren Hülse sein.

Wenn die Innenhülee gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit einem geschlossenen Vorderende ausgebildet ist, wird erreicht, daß das Pulver nicht bis zu dem Vorderende der äußeren Hülse rutschen kann, so daß einwandfreie Zündung des Pulvers gesichert ist.

Es sind Platzpatronen bekannt, bei welchen in eine aus Metall bestehende Patronenhülse noch eine weitere Hülse aus Papier oder Pappe eingesetzt ist, deren vorderes Ende zu einer halbkugelförmigen Kuppe verformt und damit abgeschlossen ist.

Innerhalb der Papphülse kann, zum Schutz gegen die Einwirkungen des abbrennenden Pulvers noch eine weitere Metallhülse angeordnet werden. Die fertigungstechnischen Probleme,, welche bei der Herstellung von Patronen aus elastischem Kunst-

»5 harz mit vorn geschlossener Hülse auftauchen und erfindungsgemäß gelöst worden sind, liegen bei den vorbekannten andersartigen Patronen nicht vor, so daß Hinweise auf eine Ausbildung im Sinne der Erfindung aus dem erwähnten Stande der Technik nicht abgeleitet werden konnten. Dies gilt auch bezüglich einer anderen vorbekannten Patrone, bei welcher eine Hülse aus Kunstharz mit einer dünnen Auskleidung aus Metall oder anderem Material versehen wird, um das Eindiffundieren von Weichmachern aus der äußeren Kunstharzhülse in die Pulverladung zu verhindern.

Die Zeichnung zeigt im Längsschnitt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Platzpatrone.

ι bezeichnet die Patronenhülse, die aus weichem, elastischem Kunstharz, wie Polyäthylen oder Polyvinylchlorid, hergestellt ist. 2 bezeichnet das Bodenstück, das aus Metall bestehen kann und in welchem das Zündhütchen 3 befestigt ist. 4 bezeichnet eine ringsum laufende Nut, in welche der Auszieher der Feuerwaffe eingreifen kann.

Die erwähnte rohrförmige Verlängerung des Bodenstücks ist mit 5 bezeichnet. Sie trägt außen zwei Wülste oder Kragen 6, die in entsprechende Nuten der Innenfläche der Hülse 1 eingreifen.

Die Hülse ι ist am Vorderende mit Schwächungslinien 7 versehen, die sich vorzugsweise in der Mitte kreuzen und derart angeordnet sind, daß das Vorderende der Hülse -beim Abfeuern sich- durch Ausbiegen der von den Schwächungslinien gebildeten Zacken, öffnet.

Innerhalb der Hülse 1 und dicht anliegend an die Innenfläche derselben und an die Innenfläche der rohrförmigen· Verlängerung 5 ist erfindungsgemäß noch eine Hülse 8 angeordnet, die ebenfalls aus Kunstharz besteht, das zweckmäßig elastisch sein kann, das aber mit Vorteil eine größere Härte als der Werkstoff der Hülse 1 hat.

Bei der gezeigten Ausführung ist auch die innere Hülse zu dem beschriebenen Zweck am Vorderende geschlossen und hat am Vorderende Schwächungslinien 9 gleicher Art wie die Schwächungslinien 7 der Hülse 1.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Patrone erhält man eine Patrone, welche ebensogut in handbedienten wie in automatischen Feuerwaffen verwendbar ist..

Claims (4)

1. Patentansprüche.·

   i. Platzpatrone mit einem vorzugsweise metallischen Bodenstück, das eine rohrförmige Verlängerung hat, auf die eine in einem Stück gegossene, vorn geschlossene Hülse aus einem elastischen, biegsamen, thermoplastischen Kunstharz, wie Polyäthylen oder Polyvinylchlorid, aufgeschoben ist, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Hülse (1), dicht anliegend auch an die rohrförmige Verlängerung (5) des Bodenstückes (2), eine zweite, aus Kunstharz bestehende Hülse (8) vorgesehen ist, deren Länge annähernd der Länge des Patronenlagers des Feuerwaffenlaufs entspricht.
2. 2. Patrone nach Anspruch 1, dadurch ge- go kennzeichnet, daß der Werkstoff der Innenhülse

   (8) eine größere Härte als der Werkstoff der Außenhülse (1) aufweist.
3. 3. Patrone nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenhülse (8) am Vorderende geschlossen ist.
4. 4. Patrone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderende der inneren Hülse '(8) in bekannter Weise mit zweckmäßig sich kreuzenden Schwächungslinien (9) versehen ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Britische Patentschrift Nr. 5892 vom Jahre 1891, 560314.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 609 710/81 11.56 (709 522/139 5.57)