DE962847C - Vorrichtung zum Wenden von Werkstuecken unter der Schmiedepresse - Google Patents
Vorrichtung zum Wenden von Werkstuecken unter der SchmiedepresseInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21J—FORGING; HAMMERING; PRESSING METAL; RIVETING; FORGE FURNACES
- B21J13/00—Details of machines for forging, pressing, or hammering
- B21J13/08—Accessories for handling work or tools
- B21J13/10—Manipulators
- B21J13/12—Turning means
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Forging (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM 25. APRIL 1957
V 7567 Ib/49h
Beim Ausschmieden, von Schmiedestücken) ist es
zur Erzielung einer guten, Verschmiedung notwendig, das Werkstück hin und her zu bewegen, d. hi.
es nicht nur in Längsrichtung zu verschieben, sondern,
auch um die Längsachse zu wenden. Während dieses Wenden bei kleinen Werkstücken von Hand
geschehen, kann, zwingt das Gewicht der größeren Schmiedestückei dazu, sich mechanischer HiIfS--mittel
zu bedienen. Die einfachste Art besteht in der Verwendung von Hebeln, die an der Presse befestigt
sind und mit deren Hilfe die Stücke von Hand gewendet werden können. Da diese Arbeit
besonders schwer und durch die Leistungsfähigkeit der Leute begrenzt ist, sind immer wieder Anstrengungen
gemacht worden, das, Wenden zu mechanisieren!.
Die eine Art von Wendevorrichtung bezweckt, dia Handbetätigung der Hebel durch einen mechanischen
Antrieb zu ersetzen. Dabei geschieht das Wenden der Stücke nach wie vor durch die Hebel; ao
lediglich die Enden der Hebel werden mit Exzentern verbunden, deren, Hub durch ein bewegliches
Zwischenglied verstellt werden kann. Das Ende des Schmiedestücks ruht wie beim Handbetrieb in
einer endlosen Kette des Schmiedekranes.
Ein anderes Verfahren beruht auf dem Antrieb
dieser endlosen Kette durch einen besonderen Motor, wobei das. Schmiedestück in einem Wenderohr
befestigt ist, das gleichzeitig als Gegengewicht zum Schmiedestück dient. Da hierbei das Stück
frei hängt und sein, ganzes Gewicht vom Kran aufgenommen wird, fällt das, Wenden mit Hebeln fort.
Die endlose Kette kann ununterbrochen laufen oder auch, zwischen, jedem Schmiedehub weitergeschaJtet
werden.
Ein weiterer, grundsätzlich anderer Weg besteht darin, das Schmiedestück durch eine starke Zange
zu fassen.. Diese ist: entweder an einem Kran oder an einem auf der Hüttenflur fahrenden, Wagen befestigt
und kann sowohl gehoben, und gesenkt als auch um 360° um die Längsachse gedreht werden.
Sie stellt also eine vergrößerte Handschmiedezange dar, die entsprechend ihrem Gewicht mechanisch
befestigt und bewegt wird.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das Schmiedestück an, seinem einen Ende mit einer an
einem Kran hängenden, Drehvorrichtung· zu verbinden, während es am anderen Ende in einer Kette
liegt, die ebenfalls mit einem Kran, verbunden sein kann, meist jedoch am beweglichen Pressequerhaupt
befestigt ist. Beim Aufwärtshub der Presse wird
ao das Schmiedestück mit angehoben und kann, sobald es frei schwebt, mittels, der Drehvorrichtung um
seine Längsachse gewendet werden. Ebenso^ ist dabei eine Verschiebung in Längsrichtung möglich.
Mit fortschreitendem Ausschmieden des Schmiede-Stückes wird dieses jedoch in seinen Ouerschnittsabmessüngen
verringert, und es, wird dann, zum Anheben ein ständig größer werdender Leerhub des
Pressequerha.uptes erforderlich. Man müßte daher entweder das hierdurch bedingte unwirtschaftliche
Arbeiten der Presse in Kauf nehmen oder die Kette von Zeit zu Zeit kürzen, was eine mühevolle und
nicht ungefährliche Maßnahme bedeutet.
Schließlich hat man noch versucht, das Werkstück mit Hilfe des beweglichen Pressequerhauptes
in der Weise anzuheben·, daß man, das eine Ende
einer das, ■Schmiedestück umschlingenden Kette beispielsweise am beweglichen Querhaupt befestigte,
während ihr anderes. Ende an einem mit Bremse und Einklinkvoirrichtung versehenen, Wenderad
angebracht wurde. Bei kleinen Blöcken wird diese Haspel von, Hand gedreht, wodurch, ein, Drehen
des Schmiedestücks, um seine Längsachse bewirkt wird.. Bei größeren, Blöcken muß das Wenderad
mit einem Elektromotor gekoppelt werden.
Durch Anwendung der Sperrklinke kann, der Block angehoben und seitlich· verschoben werden. Die
Ketten werden bei dieser Vorrichtung zweckmäßigerweis.e auf beiden Seiten dies Schmiedeblocks aufgebracht.
Alle diese Vorrichtungen bedingen, mehr oder minder einen erheblichen, technischen Aufwand,
sind dadurch teuer und im Betrieb empfindlich. Die AntriebscKTgane der mechanischen Hebelvorrichtung
behindern, das freie Hantieren an der Presse; die Wendevorrichtung mit Wenderohr und
mechanisch angetriebener Kette verlangt einen, starken Kram, dar die Last des, Schmiedestückes und'
die des· Wenderohres tragen kann, ferner eine größere Anzahl Wenderohre, entsprechend; den; verschiedenen
Durchmessern der Werkstücke, und beansprucht außerdem sehr viel Platz, da das lange
Wenderohr zusätzlich Raum benötigt. Schließlich erfordert die große Zange einen erheblichen finanziellen,
Aufwand, einen· komplizierten Kran, oder
einen großen, mit vielen Steuerorganen versehenen Wagen, dessen Kosten, und Platzbedarf erheblich
sind. Außerdem ist diese, ebenso wie die anderen oben geschilderten Vorrichtungen, durch die zahlreichen
Getriebeteile, Hebel, Ketten, Motoren, hydraulischen Steuerorgane, Bremsen, Sperrklingen
u. dgl. sehr empfindlich, ein Nachteil, der sich im rauhen, und staubigen Schmiedebetrieb besonders
nachteilig auswirkt.
Alle diese Mangel werden durch die nachfolgend beschriebene Wendevorrichtung vermieden, die
unter Anwendung einfachster Mittel gestattet, das Schmiedestück gleichzeitig zu heben und um die
Längsachse zu wenden. Sie besteht darin, daß an einer oder an beiden Seiten, des Preß satteis ein oder
je ein das Werkstück lose untergreifender und in seiner Längsrichtung verschiebbarer Balken angeordnet
ist, der mittels Ketten, eine Schräglage radial zum Werkstück einnehmend, von dem beweglichen;
Ouerhaupt hängend getragen, wird, so daß der oder die Balken beim Aufwärtshub des
Ouerhauptes das Werkstück anheben und unter der Einwirkung der Schrägflächen wenden. Diese· Balken
sind an ihrer Oberseite zweckmäßig aufgerauht oder gezahnt. Um sie je nach dem Durchmesser
des Werkstücks verschieden hoch einhängen zu können, sind an den Balkenenden Bolzen angebracht,
die in Aussparungen, der Befestigungsschäkel einhaken, die die Verstellbarkeit sowohl in
der Höhenlage als auch in der Schräglage sichern.
LTm ein Wenden des Schmiedestückes sicher
durchführen: zu können, sind die Balken aufgerauht oder gezahnt. Bei kleiner Zahnteilung ist es auch
möglich, Vierkant-, Sechskant- usw. Materia! herumzuwerfen, da, die kleinen Zähne das Material
in jeder Stellung sicher greifen. Die Schräge der Balken liegt, je nach der Größe des gewünschten
Drehwinkels, zwischen 10 und 250.
Die Vorrichtung gem'iß der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt. Die Abb. 1 und 2 zeigen die Vorder- und Seitenansicht einer Schmiedepresse,
die mit der neuartigen Wendevorrichtung ausgerüstet ist. In den, Abbildungen, bedeutet 1 das bewegliche
Ouerhaupt der Presse, 2 das sogenannte Oberteil, 3 den Preßsattel oder Amboß und. 4 das
zu bearbeitende Werkstück, beispielsweise eine Welle. Die neuei Vorrichtung besteht aus den beiden
Ketten 5, die einerseits an: dem Querhaupt 1 mittels Haken od. dgl. aufgehängt sind, andererseits
am unteren Ende mittels der Schäkel 6 die Querbalken, 7 tragen'.
In Abb. 2 ist die endlose Kette 8, mittels welcher das freie Ende dies, Werkstücks am Schmiedekran
aufgehängt wird, dargestellt. In Abb. 3 sind nochmals der auf seiner Oberseite gezahnte Balken 7
und die beiden Schäkel 6 für sich dargestellt. Die
letzteren, besitzen Aussparungen;, in die der Balken
mittels der Bolzen 9 in die Schäkel eingehängt wird.
Die seitliche Verschiebung der Balken von Hand mittels einer entsprechenden Stange, eines Rohres
od. dgl. ist aus Abb. 1 zu ersehen.
Im folgenden wird der Sahmiedevorgang mit der oben beschriebenen, Wendevorrichtung· näher erläutert:
Nachdem das Werkstück mit geeigneten Hilfsmitteln aus dem Schmiedeofen, herausgeholt worden
ist, wird es mittels eines verstellbaren. Schlittens unter die Presse gefahren. Das bewegliche
Ouerhaupt mit dem Oberteil wird herabgelassen, so daß das Werkstück festgehalten ist. Darauf
ίο werden die beiden Balken mit ihren Bolzen in die
Schäkel eingehakt. Wird das Querhaupt jetzt gehoben, so heben die beiden Balken das Werkstück
mit an. Durch Verschieben des Schlittens, bzw. durch Abziehen des Balkens in Längsrichtung des
Schmiedestücks kann derjenige Abschnitt des Werkstücks, der bearbeitet werden: soll, unter den
Preß sattel gebracht werden. Das Ouerhaupt wird abgesenkt und der erste Schmiedehub durchgeführt.
Während des Schmiedens hängen; die Balken frei
so unter dem Werkstück. Der Schmied schiebt nun
mit einer etwa 3 m langen Stange die schrägen Balken, aus ihrer normalen. Lage heraus, so· daß
beim Anheben, des Ouerhauptes die höhere Seite: des
Balkens das Werkstück anhebt. Infolge der schrägen Stellung der Ketten, und· der Schräglage der
Balken wird das Schmiedestück um seine Längsachse gewendet. Je stärker der Balken aus der Normallage
herausgeschoben wird, um so größer ist der Wendewinkel, der bis 3600 betragen kann;
für den Betrieb genügen Wendewinkel bis maximal 6o°. so daß kleine: Verschiebungen des Balkens
ausreichen, um das Werkstück zu wenden.
Die Wendevoi·richtung gemäß der Erfindung
bringt noch weitere Vorteile. So können damit lange Wellen ausgeschmiedet werden. Hierzu wird
das Mittel stück des Schmiedeblocks zunächst auf
den, gewünschten Durchmesser gebracht; dabei wird das Schmiedestück um seine Längsachse gedreht
und. gleichzeitig langsam nach den Enden zu verschoben. Zu diesem Zweck wird dfer diesem Ende
zugewandte Balken mit einem Haken vom Amboß
weg nach außen gezogen!. Beim Anheben: des Ouerhauptes zieht der schräg nach außen hängende
Balken das Schmiedestück in die gewünschte Richtung. Unterstützt wird dieses Verschieben durch
ein entsprechendes Herüberfahren, des Schmiedekranes·,
der in einer endlosen Kette das lange, freie Ende des· Werkstückes trägt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen, Wendevorrichtung gegenüber den oben geschilderten bekannten
Wendevorrichtungen,, die ebenfalls mit dem beweglichen Ouerhaupt gekoppelt sind, besteht vor
allem in. der Einfachheit ihrer Ausführung. Jede Schmiedepresse kann durch diese Wendevorrichtung
in ihrer Leistungsfähigkeit erheblich gesteigert: werden^ ohne daß größere Änderungen oder
die Anschaffung teurer Neueinrichtungen notwendig sind. Es werden kein zusätzlicher Platz und
keine besonderen Bedienungsaggregate, keine Antriebsmotoren. oder besondere Installationen, benötigt.
Die Vorrichtung kann mit den. Mitteln einer Schmiede selbst hergestellt und instand gehalten
werden..
Claims (3)
1. Vorrichtung zum gleichzeitigen Anheben
und Wenden von Werkstücken, unter Schmiedepressen, oder ähnlichen Verformungsmaschinen,
bei der zum Anheben oder Längsverschieben des Werkstückes eine1 oder je eine das. Werkstück
an einer oder beiden Seiten des Preß-
' satteis lose untergreifende, beidendig am beweglichen Ouerhaupt der Presse befestigte
Kette od. dgl. vorgesehen, ist, dadurch: gekennzeichnet, daß in die Kette (5) unter dem Werkstück
(4) ein schräg liegender Balken (7) eingefügt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Balken in seiner Höhenlage und in seiner Schräglage verstellbar angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die dem Werkstück zugekehrte Fläche des Balkens aufgerauht oder
gezahnt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 717 409, 171 070.
Deutsche Patentschriften Nr. 717 409, 171 070.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 7B6/230 10. (609 865 4.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV7567A DE962847C (de) | 1954-07-25 | 1954-07-25 | Vorrichtung zum Wenden von Werkstuecken unter der Schmiedepresse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV7567A DE962847C (de) | 1954-07-25 | 1954-07-25 | Vorrichtung zum Wenden von Werkstuecken unter der Schmiedepresse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962847C true DE962847C (de) | 1957-04-25 |
Family
ID=7571974
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV7567A Expired DE962847C (de) | 1954-07-25 | 1954-07-25 | Vorrichtung zum Wenden von Werkstuecken unter der Schmiedepresse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962847C (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE171070C (de) * | ||||
DE717409C (de) * | 1940-04-20 | 1942-02-13 | Hydraulik G M B H | Vorrichtung zum Verkuerzen der Tragkette fuer das Schmiedestueck entsprechend der Querschnittsabnahme beim Schmieden |
-
1954
- 1954-07-25 DE DEV7567A patent/DE962847C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE171070C (de) * | ||||
DE717409C (de) * | 1940-04-20 | 1942-02-13 | Hydraulik G M B H | Vorrichtung zum Verkuerzen der Tragkette fuer das Schmiedestueck entsprechend der Querschnittsabnahme beim Schmieden |
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