DE962142C - Verfahren und Vorrichtung zum Zwicken der Spitzen von schwerem Schuhwerk - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zwicken der Spitzen von schwerem SchuhwerkInfo
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- DE962142C DE962142C DESCH17263A DESC017263A DE962142C DE 962142 C DE962142 C DE 962142C DE SCH17263 A DESCH17263 A DE SCH17263A DE SC017263 A DESC017263 A DE SC017263A DE 962142 C DE962142 C DE 962142C
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A43—FOOTWEAR
- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
- A43D8/00—Machines for cutting, ornamenting, marking or otherwise working up shoe part blanks
- A43D8/003—Machines for cutting, ornamenting, marking or otherwise working up shoe part blanks specially adapted for forming upper blanks or leggings by stretching
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- Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM 18. APRIL 1957
Sch 17263 VIII Ti c
Beim Spitzenzwicken von Schuhwerk verfährt man in der Regel in der Weise, daß das Oberleder
mittels Scheren am Leisten hochgewalkt, alsdann über die Leistenkante übergeschoben und in dieser
Lage durch geeignete Befestigungsmittel oder Klebstoff festgehalten wird. Es ist auch bekannt,
den Leisten in eine der Schuhspitze angepaßte Form zu drücken, wobei durch die Wände der
Form ein IJeraufstreichen des Oberleders am Leisten stattfindet, das dann übergeschoben und befestigt
werden kann.
Diese bekannten Verfahren eignen sich jedoch nur für verhältnismäßig leichtes Schuhwerk, während
schweres Schuhwerk, wie Arbeits- und Sportschuhe oder Stiefel, den Walk- und Überschiebscheren
bzw. der Druckform durch die Starrheit des Leders einen starken Widerstand entgegensetzt.
Dies ist besonders dann der Fall, wenn das Zwicken der Spitzen in einer voll- oder halbautomatischen
Maschine vorgenommen werden soll, da in dieser die zur Verfügung stehenden Zeiten zum
einwandfreien Vorformen des Materials zu kurz sind. Es ist vielfach üblich, die Schuhspitzen in
derartigen Fällen vorzuformen, jedoch sind hierzu verhältnismäßig komplizierte Maschinen erforder-Hch,
die die Schaftspitze in die durch den Leisten gegebene Form vorzwicken. Auch hat man zur Erleichterung
des Spitzenzwickens vorgeschlagen,
den hochstehenden Schaftrand während des Überholens durch ein Paar Auszackmesser, welche durch
die Zangen hindurchtreten, an der vorderen Spitze auszuzacken·, um dadurch ein leichteres Überschieben
des Zwickrandes zu ermöglichen. Bei schwerem Schuhwerk genügt dies jedoch nicht, da der größte
Teil des Zwickeinschlages starr bleibt und nicht übergeschoben werden kann.
Es wird ein Verfahren vorgeschlagen, nach welchem
unter Anwendung teils bekannter Maßnahmen oder im wesentlichen bereits vorhandener Einrichtungen
Schuhe aus sehr schwerem Material oder starkem Leder einwandfrei auf automatischen oder
halbautomatischen Spitzen- oder Fersenzwickig maschinen an der Spitze gezwickt werden können.
Zunächst wird das Vorderblatt des Schaftes rings um die Spitze ausgezackt, wobei sich die Zahl der
Ausschnitte nach der Form der Spitze richtet. Je spitzer der Schuh, um so mehr Ausschnitte sind
erforderlich. Das Auszacken kann in jedem Stadium des Schaftes, am besten jedoch nach dem
Stanzen des Vorderblattes vorgenommen werden.
Nach dem Steppen wird die Spitze des Schaftes in einer Vorrichtung vorgeformt, in welcher ein
a5 Kopf mit einer Mehrzahl von Walkrippen vorgesehen
ist, an denen die Schaftspitze durch einen in senkrechter Richtung bewegten Stempel entlang
bewegt wird. Hierdurch wird das Leder gleichmäßig ausgezogen, seiner starren Festigkeit beraubt
und auch der Spitzenform entsprechend etwas gerundet, so daß es beim nachfolgenden
Zwicken auf der Zwickmaschine nach Einführung des Leistens mit der Brandsohle ohne Schwierigkeit
an diesem hochgewalkt und über die Brandsohlenkante geschoben werden kann. Der Stempel
kann der Spitzenform des Leistens ungefähr angepaßt sein; vorzugsweise wird er jedoch schmaler
gehalten, um das Leder besser von der Mitte des Vorderblattes herausstrecken zu können. Wesentlieh
für das Verfahren gemäß der Erfindung ist es, daß vollständige Schäfte vorgeformt werden. Das
Vorformen der Vorderblätter allein ist bekannt, und es sind auch Maschinen hierfür im Gebrauch,
auf denen diese Arbeit des Vorformens der Blätter einwandfrei ausgeführt werden kann. Für· den
Zweck der Erfindung genügt dies jedoch nicht, sondern es müssen die vollständigen, d. h. also die
fertig genähten Schäfte vorgeformt werden, da diese möglichst bald weiterverarbeitet werden
müssen, ehe sie infolge der Starrheit des Materials die ihnen erteilte Form wieder verlieren.
Die Walkvorrichtung kann in der Höhenrichtung starr sein, wird aber zur Bearbeitung verschiedener
Schaftgrößen und Lederarten und zur Erzielung einer besseren Reckwirkung aus zwei Teilen hergestellt,
die durch Federn gegeneinandergepreßt werden.
Um den auf die beschriebene Weise vorgeformten Schaft zu zwicken, bedarf es nunmehr keiner besonderen
Spitzenzwickmaschine, sondern das Spitzenzwicken kann ohne weiteres auf einer normalen
Fersenzwickmaschine, wie sie heutzutage fast in jeder Schuhfabrik vorhanden, häufig jedoch nicht
ausgenützt ist, vorgenommen werden, wodurch eine Maschine eingespart werden kann. An Stelle des
Leistenzapfens wird die Maschine in diesem Falle mit einer an sich bekannten Spitzenauflage versehen.
Leistenzapfen und Spitzenauflage werden zu diesem Zweck gegeneinander auswechselbar gestaltet
und der Leistenträger noch mit einem verstellbaren bzw. abnehmbaren Arm versehen, auf dem
der Leisten entsprechend seiner Größe eingestellt werden kann. Nach dem Zwicken der Spitzen brauchen
die Teile des Leistenträgers nur ausgewechselt zu werden, worauf — zweckmäßig nach inzwischen
erfolgendem Seitenzwicken — die Fersen ohne weiteres gezwickt werden können.
Eine Einrichtung zur Ausübung des vorbeschriebenen Verfahrens ist in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt.
Fig. ι veranschaulicht das an der Spitze ausgezackte
Vorderblatt des zu zwickenden Schuhes;
Fig. 2 stellt die zum Walken und Ausrecken des Leders dienende Vorrichtung dar;
Fig. 3 ist eine Ansicht der Walkvorrichtung von oben gesehen und
Fig. 4 eine Seitenansicht des zum Spitzenzwicken eingerichteten Leistenträgers einer Fersenzwickmaschine.
Das Vorderblatt 1 des zu zwickenden Schuhes wird mit einer Reihe von Auszackungen 2 um die
Spitze herum versehen, die das spätere Überschieben über den Leisten erleichtern und eine bessere
Verteilung der Falten gestatten. Diese Arbeit kann auf einer normalen Auszackmaschine entweder unmittelbar
nach dem Stanzen oder aber am fertig gesteppten Schaft vorgenommen werden. Hierauf
wird der Schaft zum Vorformen des Vorderblattes in die Walkvorrichtung eingeführt, deren wesentliche
Teile aus einem mit inneren Walkrippen 3 in beliebiger Zahl besetzten Kopf 4 und einem auf und
ab beweglichen Stempel 5 bestehen, durch den der Schaft an den Walkrippen vorbeigedrückt und dadurch
ausgereckt und der Rundung der Schuhspitze ungefähr angepaßt wird. Der Stempel 5 ist
auswechselbar an einem Bügel 6 befestigt, der unter Federwirkung steht, um nach jedesmaligem Walken
von selbst wieder in seine Anfangslage zurückzukehren.
Vorzugsweise besteht der Walkkopf 4 aus zwei Teilen,'die in seitlichen Trägern. 7 abgestützt sind und
durch Federn 8 gegeneinandergepreßt werden. Weitere auf Bolzen 9 sitzende Federn 10 dienen dazu,
die Walkbacken 3 nachgiebig gegen das Schaftmaterial zu pressen, wobei übrigens die Walkbacken
aus Metall oder aus einem mehr oder weniger elastischen Stoff bestehen können.
Nach dem Vorformen der Schuhspitze in der beschriebenen Art wird der Schaft auf den mit einer
Brandsohle versehenen Leisten 11 übergeholt und der Schuh in der üblichen Weise gezwickt. Das
Zwicken der Spitze kann dabei auf einer normalen Fersenzwickmaschine, die in den meisten Schuhfabriken
vorhanden ist, vorgenommen werden. Fig. 4 zeigt schematisch den Leistenträger 12 einer
solchen Fersenzwickmaschine, deren Leisten-
zapfen gegen eine herausziehbare Spitzenauflage 13 ausgewechselt wurde. Weiterhin ist der Leistenträger
mit einem ziemlich weit unten angelenkten Arm versehen, der durch ein Spannschloß 15 verstellt
werden kann und eine die Verwendung verschieden großer Leisten zulassende Stütze 16 be-■
liebiger Art trägt. Zum späteren Fersenzwicken ist es nur nötig, den Arm 12 wegzuschwenken oder abzumontieren
und die Spitzenauflage gegen den Leistenzapfen auszutauschen. Man kann natürlich
auch den Arm in seiner Lage belassen und die Spitzenstütze mit dem Leistenzapfen gegeneinander
vertauschen oder auf einer drehbaren Unterlage anbringen, wie sie bei Fersen- und Spitzenzwickmaschinen
bereits bekannt sind. Die dargestellte Ausführung der Fig. 4 ist eine rein schematische,
da in der Praxis die Verriegelung an einer anderen Stelle erfolgen muß, um auch das Zwicken von
langschäftigen Stiefeln zu gestatten.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zum Zwicken der Spitzen von schwerem Schuhwerk, dadurch gekennzeichnet, daß der fertig genähte Schaft vor dem Aufbringen auf den Leisten an seinem Vorderteil ausgezackt, dann zur Vorformung der Spitze einem mehrfachen Walk- und Ausreckvorgang unterworfen wird, worauf die Spitze anschließend in noch vorgeformten Zustand nochmals hochgewalkt und der Schaftrand über den Leistenboden geschoben und befestigt wird.
- 2. Vorrichtung zur Ausübung des Walk- und Ausreckvorganges als Vorstufe zum Spitzenzwicken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ortsfesten, vorzugsweise zweiteiligen Walkkopf mehrere übereinandergelagerte, unter seitlichem Federdruck stehende Walkrippen vorgesehen sind, an denen der Vorderteil des zu zwickenden Schuhes mittels eines auf und ab beweglichen Stempels vorbeigetrieben wird.
- 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Fersenzwickmaschine, in der zum Spitzenzwicken der auf dem Leistenträger der Maschine befindliche Leistenzapfen gegen die Spitzenauflage ausgetauscht und ein der Schuhgröße entsprechend verstellbarer Leistenzapfen auf einer am Leistenträger zu diesem Zweck vorgesehenen Stütze angeordnet ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
österreichische Patentschrift Nr. 47484;
britische Patentschrift Nr. 132 890.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 659/94 10.55 (609 863 4. 57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH17263A DE962142C (de) | 1955-02-11 | 1955-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Zwicken der Spitzen von schwerem Schuhwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH17263A DE962142C (de) | 1955-02-11 | 1955-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Zwicken der Spitzen von schwerem Schuhwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962142C true DE962142C (de) | 1957-04-18 |
Family
ID=7427906
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH17263A Expired DE962142C (de) | 1955-02-11 | 1955-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Zwicken der Spitzen von schwerem Schuhwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962142C (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB132890A (de) * | 1900-01-01 | |||
AT47484B (de) * | 1909-01-07 | 1911-04-10 | United Shoe Machinery Ab | Maschine zum Aufbringen des Oberleders auf den Leisten. |
-
1955
- 1955-02-11 DE DESCH17263A patent/DE962142C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB132890A (de) * | 1900-01-01 | |||
AT47484B (de) * | 1909-01-07 | 1911-04-10 | United Shoe Machinery Ab | Maschine zum Aufbringen des Oberleders auf den Leisten. |
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