DE961898C - Stromversorgung fuer ein kombiniertes Fernseh-Rundfunkgeraet - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 11. APRIL 1957

B 34826 Villa/21 a^l

Die Erfindung betrifft die Stromversorgung für ein kombiniertes Fernseh-Rundfunk-Gerät, bei dem mindestens die Niederfrequenztonendstufe des Fernsehgerätes auch für AM-FM-Rundfunkempfang als Tonendstufe verwendet ist. Es sind kombinierte Fernseh-Rundfunk-Empfänger bekannt, die meistens ein komplettes Fernsehempfangsteil und ein komplettes Rundfunkempfangsteil enthalten. Es wurde ferner bereits vorgeschlagen, einen kompletten Fernsehempfänger dadurch zu einem kombinierten Gerät zu ergänzen, daß der Hochfrequenzteil, Zwischenfrequenzteil und Demodulatorteil eines für den Einbau in ein Kraftfahrzeug geeigneten Autoempfängers als Rundfunkempfangsteil für das kombinierte Gerät verwendet und in das Fernsehgerät eingebaut wird. Um nun die beim Fernsehempfänger bereits vorhandene komplette Niederfrequenztonendstufe auch für Rundfunkempfang auszunutzen, wird eine neuartige Schaltungsanordnung angegeben. Bekanntlich werden meist die Röhren des Fernsehempfängers in Serienschaltung direkt über einen Spannungsstabilisator an die Netzspannung ohne Transformator angeschaltet, während beim Rundfunkempfangsteil üblicherweise die Heizspannung für die Rundfunkröhren einem Heiztransformator entnommen wird. Der naheliegende Weg zur Betreibung des kornbinierten Empfängers wäre also, den Netztransformator des Rundfunkteiles parallel an das Netz zu schalten. Das würde bedeuten, daß die Rundfunkröhren

auch bei Fernsehempfang dauernd eingeschaltet wären und daß durch den Transformator eine Netzbrummspannung auf den Fernsehempfänger induziert wird. Außerdem würde bei Verwendung der Tonendstufe des Fernsehempfängers als Tonendstufe für den Rundfunkempfang die Serienschaltung der Fernsehröhren bedingen, daß sämtliche Fernsehröhren auch bei Rundfunkempfang bezüglich der Heizung eingeschaltet wären und der Stromverbrauch dadurch zu hoch ίο würde.

Beim Erfindungsgegenstand wird in bekannter Weise bei Rundfunkempfang das Endrohr oder die Endröhren des Tonfrequenzverstärkers des Fernsehempfängers über eine besondere Wicklung des Heiztransformators vom Rundfunkempfänger geheizt und die Heizspannung für den Fernsehempfänger durch einen einpoligen Schalter abschaltbar gemacht, der gleichzeitig den Heiztransformator für das Rundfunkteil an das Netz anschaltet. Auf diese Weise wird der Heiztransformator des Rundfunkteils beim Fernsehempfang vom Netz getrennt, so daß er keine Brummspannung in das Fernsehgerät induziert.

Das kombinierte Fernseh-Rundfunk-Gerät, bei dem mindestens die Niederfrequenztonendstufe des Fern-■25 sehgerätes auch für AM- und FM-Rundfunk als Tonendstufe verwendet ist, besitzt also in bekannter Weise zwei insbesondere miteinander gekuppelte, zweckmäßig einpolige Umschalter, von denen der eine die Netzspannung beim Fernsehempfang an die in Serie geschalteten Heizfäden der Fernsehgeräteröhren und beim Rundfunkempfang an den Heiztransformator für die Röhrenheizung des Rundfunkgerätes anlegt und der andere Schalter mindestens den Heizfaden der Tonendstufe des Fernsehempfängers an eine Sekundärwicklung des Heiztransformators anschaltet.

Gemäß der Erfindung ist ein dritter einpoliger Umschalter vorgesehen, der ebenfalls mit den erstgenannten Umschaltern gekuppelt sein kann und der die Anodenspannung entweder an die Röhren des Fernsehgerätes oder die Röhren des Rundfunkgerätes anlegt. Eine derartige Anodenspannungsumschaltung würde jedoch beim Umschalten des Gerätes ein starkes Knacken im Lautsprecher verursachen, da die Niederfrequenzendröhre für Fernseh- und Rundfunkempfang gemeinsam ist. Um diesen Nachteil zu beheben, wird vorgeschlagen, die Anoden der Niederfrequenzröhren vom Rundfunk- und Fernsehgerät parallel zu schalten und dauernd mit der Anodenspannungsquelle zu verbinden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen näher dargestellt.

Die Schaltung (Abb. 1) ist auf die interessierenden Teile von Rundfunk- und Fernsehempfänger beschränkt. Mit ι bis 8 sind ein Teil der in Serie geschalteten Heizfäden der Fernsehempfängerröhren dargestellt. Die Heizfäden werden direkt.über einen Spannungsstabilisator St an die Netzspannung angelegt. Die Röhre 8 sei dabei das Tonendrohr für den Tonteil des Fernsehempfängers. 9 ist eine Überwachungslampe. Die Heizfäden der Rundfunkempfängerröhren liegen in üblicher Weise parallel und sind mit 10 bis 14 bezeichnet. Sie werden von der Sekundärwicklung S₁ eines Heiztransformators gespeist, dessen Primärwicklung an das Netz angeschaltet ist. In der Netzleitung liegt ein einpoliger Umschalter U1, der entweder die Röhren des Fernsehempfängers betriebsbereit macht oder in der Stellung RF_k den Heiztransformator Tr des Rundfunkgerätes an das Netz anschaltet und damit den Rundfunkempfänger einschaltet. Bei Fernsehempfang ist also der Transformator Tr vom Netz getrennt und kann keine Brummspannung in das Fernsehgerät induzieren. Um nun das Endrohr 8 des Tonteiles des Fernsehempfängers gleichfalls als Endstufe für den Rundfunkempfänger zu benutzen, ist der Heizfaden des Endrohres mit einer zweiten Sekundärwicklung S₂ des Heiztransformators verbunden. Als Endrohr für den Fernsehempfänger dient meistens die Röhre PL 82, die eine Heizspannung von 16,5 Volt benötigt. Aus diesem Grund ist die zweite Sekundärwicklung S₂ erforderlich. In dieser zusätzlichen Heizwicklung für die Röhre 8 liegt ein weiterer einpoliger Schalter U "II, der bei Fernsehempfang geöffnet ist. Zweckmäßigerweise sind die Schalter UI und UII miteinander gekuppelt. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Erfindungsgemäß ist ein dritter Umschalter UIII vorgesehen, der je nach seiner Stellung die dem Netz über Gleichrichter GL entnommene Anodenspannung entweder an die Fernsehröhren oder Rundfunkröhren anlegt.

Die besondere Art der Anodenstromumschaltung ist in Abb. 2 dargestellt. Links vom Trennstrich ist die go Niederfrequenzvorröhre R₁ des Rundfunkteiles dargestellt. Die rechte Seite der Trennlinie stellt den Niederfrequenzteil des Fernsehgerätes dar. Die Röhre R₂ ist die Niederfrequenzvorröhre des Fernsehtonteiles und die Röhre R₃ die Endstufe des Fernsehempfängertonteiles. Der Schalter Ϊ7ΙΙΙ legt in seiner rechten Stellung die Plusspannung an die Anoden der Fernsehempfängerröhren an und in seiner linken Stellung an die Anoden der Rundfunkempfängerröhren. Schaltet man nun von einem Betriebszustand auf den anderen Betriebszustand, so würde bei Umschaltung ein Spannungsstoß auf das Gitter der Endröhre R₃ erteilt, was ein Knacken im Lautsprecher bedingt. Um diesen Nachteil zu beheben, sind die Niederfrequenzvorröhren R₁ vom Rundfunkempfänger 'und R₂ vom Fernsehempfänger sowie die gemeinsame Niederfrequenzendröhre R₃ anodenseitig parallel geschaltet und liegen dauernd an der Anodenspannung. Die Anodenspannung wird also nur für die Hochfrequenz- und Zwischenfrequenzröhren vom Fernseh- oder Rundfunkempfänger umgeschaltet. Störende Knackgeräusche beim Umschalten werden dadurch vermieden. Die Schalter UI, Uli und UIII werden zweckmäßigerweise durch Relaiskontakte dargestellt, wobei das Relais beim Einschalten des Rundfunkgerätes anspricht und die Kontakte auf Rundfunkempfang umlegt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   . Stromversorgung für ein kombiniertes Fernseh-Rundfunk-Gerät, bei dem mindestens die Niederfrequenztonendstufe des Fernsehgerätes auch für AM-FM-Rundfunkempfang als Tonendstufe verwendet ist und zwei insbesondere miteinander gekuppelte einpolige Umschalter vorgesehen sind, von denen der eine die Netzspannung bei Fernsehempfang an die in Serie geschalteten

   Heizfäden der Fernsehgeräteröhren und bei Rundfunkempfang an den Heiztransformator für die Röhrenheizung des Rundfunkgerätes anlegt und der andere Schalter mindestens den Heizfaden der Tonendstufe des Fernsehempfängers an eine Sekundärwicklung des Heiztransformators anschaltet, dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter Umschalter vorgesehen ist, der die Anodenspannung entweder an die Hoch- und Zwischenfrequenzröhren des Fernsehgerätes oder an die Hoch- und Zwischenfrequenzröhren des Rundfunkgerätes anlegt und der zweckmäßigerweise mit den ersten beiden Schaltern gekuppelt ist, und daß die Anoden der Niederfrequenzröhren vom Rundfunk- und Fernsehgerät · parallel geschaltet sind und unabhängig von der Schaltstellung des dritten Schalters Spannung zugeführt bekommen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 917 131.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 609 659/333 10. (609 855 4.57)