-
-
Schaltungsanordnung zur automatischen Umschaltung
-
eines kombinierten PAL-SECAM-Decoders auf das PAL- oder SECAM-System
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur automatischen Umschaltung eines
kombinierten PAL-SECAM-Decoders auf das PAL- oder SECAM-System.
-
Es sind Farbfernsehempfänger bekannt, die mit einem kombinierten PAL-SECAnI-Decoder
ausgerüstet sind, und bei denen der Farbdecoder selbsttätig auf das vom Sender ausgestrahlte
Farbsystem (PAL oder SECAM) umschaltet. Als Kriterium für die Umschaltung wird bei
bekannten Schaltungen die SECAM-Kennung benutzt, welche darauf basiert, daß zwei
verschiedene Farbhilfsträgerfrequenzen vorhanden sind, die sich von Zeile zu Zeile
abwechseln. Hierbei versorgt der rarbartsignalverstärker auch die SECAM-Kennung.
In dieser Schaltung wird der zeilenweise Frequenzwechsel in einen Amplitudenwechsel
umgewandelt. Die unterschiedlichen Amplituden ergeben bei EmPfang eines SECAM-Senders
einen Spannzngswntersch.ied, welcher in zwei Speicherkondensatoren abgeseichert
wird. Da die von Zeile zu Zeile wechselnden Farbhi 1 trägerfrequen zen nur bei SECAM-Sendungen
vorhanden sind, ist bei Empfang eines PAL-Senders oder einer Schwarz-Weiß-Sendung
die Spannung an beiden Speichern gleich groß. Hieraus ergibt sich bei bekannten
Schaltungen die Möglichkeit zur Durchführung einer automatischen Umschaltung.
-
Ein großer Nachteil dieser Umschaltung besteht in der Störanfälligkeit
bei Zeilenkennung. Da der beim SECAM-System vorhandene Frequenzwechsel bei bekannten
Schaltungen zunächst
in einen Amplitudenwechsel umgewandelt wird,
welcher dann zum Betätigen des Schalters benutzt wird, kann es zu Fehlschaltungen
kommen, wenn bei einer PAL-Senduna der Burst durch irgendwelche Zufälle von Zeile
zu Zeile in der Amplitude sich ändert. Es sind aber auch Störungen möglich, wenn
der zeitliche Einsatz des Farbhilfsträgers auf der hinteren Schwarzschulter von
den einzelnen Studios nicht immer normgerecht geliefert wird. Auch können bei Mehrwegempfang
(Reflexionen) Störungen auftreten, die zu einem verringerten Amplitudenunterschied
führen, so daß der Systemumschalter auf die Grundstellung PAL zurückspringt.
-
Da diese Störungen außerdem noch vom Bildinhalt abhängig sind, kann
der Schalter während einer Sendung dauernd hin-und herschalten.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
zur Umschaltung eines kombinierten PAL-SECAM-Decoders auf das PAL- oder SECAM-System
zu schaffen, die störfest und ohne Fehlschaltungen arbeitet und mit möglichst geringem
Aufwand auskommt.
-
Diese Aufgabe ist erfindungegemäß durch die im Anspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst.
-
Weiterausführungen der Erfindung sind aus den Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Nach der Erfindung wird also als Schaltkriterium nicht die SECAM-Kennung,
sondern die besonders störsichere PAL-Kennung benutzt. Werden Decoder mit den üblichsten
integrierten Schaltkreisen verwendet, so ist in Verfolg der Erfindung hierfür die
Farbartregelspannung, welche von dem Referenzträger-IC geliefert wird, in besonders
günstiger Weise verwendbar.
-
Diese Regelspannung hat drei Bereiche a) bei SECAM-Empfang und Schwarz-Weiß-Sendungen
beträgt sie z.B. 4 Volt, b) bei PAL-Empfang mit falsch eingesprungenem Flip-Flop
ist sie größer als z.B. 5 Volt, c) bei PAL-Empfang mit richtig eingesprungenem Flip-Flop
beträgt sie weniger als z.B. 2,5 Volt.
-
Der Decoder muß demnach zum Empfang des PAL-Systems umgeschaltet werden,
wenn die Farbartregelspannunq größer als 5 Volt oder kleiner als 2,5 Volt ist. Dieses
kann mit einem nur auf diesen bzw. einen bestimmten Bereich ansprechenden Diskriminator,
einem sogenannten Fensterdiskriminator, realisiert werden.
-
Die Erfindung hat insbesondere den Vorteil, daß die Umschaltung sehr
störsicher ist. Sie ist außerdem unabhängig davon, ob vom Sender ein SECAM-System
mit V- oder H-Kennung verwendet wird. Außerdem ist der Aufwand relativ gering und
bereits vorhandene Empfänger sind leicht nach- bzw. umrüstbar.
-
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung, welche Ausführungsbeispiele
darstellt, näher erläutert. Es zeigen Figur 1 und Figur 2 Schaltungen z.B. in Blockschaltbildform
mit bekannter PAL-SECAM-Ums chaltung im Vergleich zu den in Figur 3 bis Figur 5
dargestellten erfindungsgemäßen AusfUhrungsbeispielen.
-
Um den Unterschied zu der Erfindung klarer herauszustellen, ist in
den Figuren 1 und 2 eine bekannte PAL-SECAM-Umschaltung dargestellt.
-
Als Kriterium bei den in den Figuren 1 und 2 dargestellten bekannten
Decodern zur automatischen Umschaltung von PAL-auf SECAM- (oder umgekehrt) Betrieb
wird die SECAM-Kennung benutzt, die -wie eingangs ausgeführt- darauf basiert, daß
zwei verschiedene Farbhilfsträgerfrequenzen vorhanden sind, die sich von Zeile zu
Zeile abwechseln. In Figur 1 ist das Blockschaltbild eines solchen Decoders dargestellt.
-
Er besteht aus einem für beide Systeme gemeinsamen Leuchtdichtesignalverstärker
1, einem umschaltbaren Eingangsfilter 2 für den ebenfalls umschaltbaren Farbartsignalverstärker
3, einem umschaltbaren Farbartdemodulator 4, einer Matrixschaltung 5 und einem Referenzträgeroszillator
6.
-
Der Farbartsignalverstärker 3 verarbeitet auch die SECAM-Kennung.
In dieser Schaltung wird der zeilenweise Frequenzwechsel in einen Amplitudenwechsel
umgewandelt. Die unterschiedlichen Amplituden werden in die beiden Speicher 7 und
8 eingegeben. Somit ergibt sich nur bei Empfang eines SECAM-Senders ein Spannungsunterschied.
Bei Empfang eines PAL-Senders oder einer Schwarz-Weiß-Sendung ist die Spannung an
beiden Speichern 7 und 8 gleich groß. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit einer
automatischen Umschaltung. Die beiden an den Speichern anliegenden Spannungen werden
der Schaltspannungsgewinnungsschaltung 9 zugeführt. Hier wird die Differenz gemessen
und verstärkt. Man erhält eine Schaltspannung, welche nach Aufbereitung in einer
Impedanzwandlerstufe als Systemumschaltspannung zur Verfügung steht.
-
Figur 2 zeigt in vereinfachter Form die Gewinnung der Umschaltspannung
anhand eines Schaltbildes.
-
Die Speicher 7 und 8 sind als Speicherkondensatoren dargestellt. Die
in Figur 1 in Form eines Blockes 9 dargestellte Schaltspannungsgewinnungsschaltung
besteht hier aus den Transistorschaltungen 9a bis 9d.
-
9a ist hierbei eine Transistorverstärkeranordnung, die den Spannungsunterschied
der Speicherkondensatoren 7 und 8 abgreift und verstärkt. Von der Transistorverstärkeranordnung
9a gelangt die dort gewonnene Spannung an die Transistorschaltung 9b zur eigentlichen
Schaltspannungsgewinnung und über eine Umkehrschaltung 9c (für die Schaltspannung)
an eine Impedanzwandlerstufe 9d, an der im vorliegenden Fall, z.B. für PAL, eine
Ausgangsspannung von 12 Volt und für SECAM von Null Volt liegt.
-
Figur 3 zeigt im Vergleich zu Figur 1 in der gleichen Darstellungsweise
in Blockschaltbildform ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel.
-
Es sind hier wieder alle Elemente, wie in Figur 1 vorhanden, so daß
diejenigen Teile, deren Bezugszeichen mit denen der Figur 1 ubereinstimmen, nicht
nocheinmal näher erläutert werden müssen. Jedoch ist die Schaltspannungsgewinnungssciiaitung
9 durch den Fensterdiskriminator 10 0 ersetzt. 12 ist ein Widerstand in der Regelspannungsleitung.
Zusätzlich vorhanden sind die Inuerterstufe 11 sowie zwei Schaltstufen 13 und 14,
deren Funktion anhand der folgenden Figuren näher erläutert ist.
-
Ein detailliertes Ausführungsbeispiel für den Fensterdiskriminacor
10 zur Gewinnung der PAL-SECAM-Umschaltspannung zeigt Figur 4. Die Farbartregelspannung
F wird über ein Siebglied 15 und einen Spannungsteiler 16, 17 der Basis des Transistors
18 zugeführt. Der Spannungsteiler ist so ausgelegt, daß der Transistor bei einer
Regelspannung größer als 3 Volt leitend ist. Die am Kollektor stehende Spannung
ist dann kleiner als 1 Volt. Ist die Regelspannung kleiner als 3 Volt, stehen am
Kollektor 12 Volt.
-
19 ist der Arbeitswiderstand des Transistors 18. Diese Kollektorspannung
wird über den Spannungsteiler 20 und 21 der Basis des Transistors 22 zugeführt.
Die Spannung am Kollektor dieses Transistors und dem Arbeitswiderstand 23 verhält
sich genau umgekehrt, wie die am Kollektor des Transistors 18. Es muß nun noch dafür
gesorgt werden, daß bei einer Regelspannung über 5 Volt der Transistor 22 ebenfalls
leitend wird. Das ermöglicht auf einfache Weise eine Zehnerdiode 24 und ein Widerstand
25. Die Zehnerdiode ist so gewählt, daß sie nur Spannungen über 5 Volt an die Basis
des Transistors 22 gelangen läßt. Damit steht am Kollektor des Transistors 22 eine
Schaltspannung zur Verfügung, die bei PAL-Empfang kleiner als 1 Volt ist und bei
SECAM-Empfang 12 Volt. Der Fensterdiskriminator kann selbstverständlich statt der
im vorstehenden näher beschriebenen zwei Transistoren enthaltenden Schaltung auch
aus bistabilen Multivibratoren bestehen und/oder in Form von integrierten Schaltkreisen
ausgeführt sein.
-
Figur 5 zeigt die weitere Verarbeitung der Schaltspannung in den drei
Schaltstufen 11, 13 und 14.
-
Die in Figur 3 als Block gezeigte Inverterstufe 11 ist in der Figur
5 in einem gestrichelt gezeichneten Rechteck als Transistorschaltung dargestellt.
Die PATJ-Umschaltspannung an der Basis des Transistors beträgt Null Volt und die
SECAM-Umschaltspannung 12 Volt. Am Kollektor des Transistors treten diese System-Umschaltspannungen,
wie ersichtlich, entsprechend invertiert auf.
-
Aus der Figur 5 ist ebenfalls die Schaltung der Schaltstufe 13 (Farbartregelspannungsverarbeitung)
in Form einer Transistorschaltung zu entnehmen, deren Ausgang -Pfeil 26- zum Farbartverstärker
führt. Bei SECAM-Empfang wird hierbei die Farbartregelspannung kurzgeschlossen.
-
Die gestrichelt umrahmte Schaltstufe 14 zeigt die weitere Benutzung
der Schaltspannung zur Umschaltung der Referenzträaerspannung. Die Pfeile 27 und
28 am Ausgang der Schaltstufe 14 weisen darauf hin, daß die Ausganosspannung zu
den Farbartdemodulatoren geführt wird. Die Betriebsspannungen der Schaltstufe 14
sind derart gewählt, daß bei einer Sendung nach dem SECAM-System eine Auftrennung
der Verbindung zum Referenzträgeroszillator 6 erfolgt und somit die Referenzträger
von den Demodulatoren abgetrennt werden, wo die für die SECAM-Demodulation nicht
gebraucht werden und diese nur stören würden.
-
5 Patentansprüche 4 Blatt Zeichnungen