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Gerät für drahtlosen Empfang Es ist bekannt, daß man beim Einstellen
der Empfangsstationen bei großen Empfängern bessere Erfolge erzielt, wenn man dazu
einen Kopfhörer benutzt, zumal wenn man die Aufgabe hat, eine ferne Station einzustellen,
und wenn der Raum, in dem sich der Empfänger befindet, mit anderen Geräuschen stark
angefüllt ist, z. B. in Restaurationsräumen. Nun kann man selbstverständlich bei
fast allen Geräten statt eines Lautsprechers wahlweise auch einen Kopfhörer anschalten;
für die Praxis aber ist dieses Auswechseln nicht ungefährlich. Der Lautsprecheranschluß
liegt bei fast allen Geräten bekanntlich in der Anodenzuführung der Endröhre, weist
also eine Gleichspannung von mehreren hundert Volt auf. Wenn man einen Kopfhörer
an diese Lautsprecherbuchsen anschaltet, ist die Gefahr sehr groß, daß durch diese
in unmittelbare Nähe des menschlichen Körpers gelangenden hohen Spannungen der Bedienende
elektrische Schläge erhält.
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Die vorliegende Erfindung hat daher ein Gerät für drahtlosen Empfang
zum Gegenstand, welches außer dem normalen Lautsprecheranschluß einen besonderen
Anschluß für einen Kopfhörer enthält, so daß der Kopfhörer in Benutzung genommen
werden kann, ohne daß es notwendig ist, vorher den Lautsprecherstecker aus der Anschlußbuchse
herauszunehmen. Dieser Kopfhöreranschluß ist so angebracht, -daß seeinerlei gefährliche
Spannungen am Kopfhörer auftreten. Zu diesem Zweck sind die beiden Kopfhöreranschluß-Buchsen
an den Endpunkten des Gittervorspannungswiderstandes angebracht, der in bekannter
Weise in der Anodenstromzuleitung zwischen Stromquelle und Kathode liegt. Der eine
Punkt dieses Widerstandes ist für gewöhnlich geerdet, so daß der Kopfhörer tatsächlich
nur ganz geringe Potentiale erhalten kann. Diese Schaltung hat gleichzeitig den
Vorteil, daß man, um den gewünschten Spannungsschutz des Kopfhörers zu erhalten,
keine besonderen Mittel notwendig hat, wie sie bei bekannten Schutzschaltungen,
wo der Anschluß in der Anodenzuleitung liegt, in Form von Drosselspulen und Kondensatoren
verwendet werden.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Von dem
Empfänger sind nur die Endstufe (Röhre 2) und die ihr vorangehende Stufe (Röhre
r) dargestellt. Von der Röhre t führt eine Widerstandskapazitätskopplung unter Verwendung
des Gitterwiderstandes 8 an die Röhre 2. In der Kathodenzuleitung zu dieser Röhre
2, d. h. zwischen dem geerdeten Punkt und der Kathode selbst, liegt der Anschluß
3 für das Telephon, der in Form von zwei Anschluß-Buchsen ausgebildet ist. Parallel
zu diesen Anschlußbuchsen liegt ein Widerstand 5, der im vorliegenden Beispiel als
Vorspannungswiderstand zwischen Kathode und Gitter der Röhre 2 wirkt. Diesem Widerstand
5 liegt ein Kondensator 6 parallel. In der Anodenzuleitung der Röhre :2 befindet
sich in an sich bekannter Weise der Anschluß für den Laut-
Sprecher
4.. Diesem ist ein Kurzschließer ; parallel geschaltet, der in Betrieb gesetzt wird,
wenn mit dem Kopfhörer abgehört werden soll. Der Kopfhörer kann, da er selbst nur
unmerklich Energie verbraucht, auch beim nachfolgenden Abhören mit dem Lautsprecher
stets angeschaltet bleiben; die Umschaltung liegt dann lediglich in der Betätigung
des Kurzschließers 7. Wenn man das dauernde Angeschlossensein des Kopfhörers nicht
wünscht, so kann man diesen nach Benutzung entweder aus den Anschlußbuchsen herausziehen,
oder man kann in einer der Zuleitungen zwischen dem Widerstand 5 und den Anschlußbuchsen
3 einen Unterbrechungsschalter anordnen, der dann zweckmäßig mit dem Kurzschließer
7 des Lautsprechers mechanisch gekuppelt ist, so daß stets ein zwangsläufiges Abschalten
des einen und Einschalten des anderen Abhörorgans stattfindet.
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Da für gewöhnlich die im Endkreis befindliche, der Größe des Lautsprechers
angepaßte Wechselstromenergie für die Aussteuerung des Kopfhörers zu groß sein wird,
so empfiehlt es sich, die Zuleitung des Gitters der Röhre 2 zu dem Gitterwiderstand
8 variabel zu machen, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Man kann so die
der Röhre :2 aufgedrückte Steuerenergie beliebig verringern, ohne daß hierdurch
die Abstimmung irgendwie beeinflußt wird. Nach dem Benutzen des Kopfhörers und Einschalten
des Lautsprechers kann man dann den Abgriff amWiderstand 8 so verschieben, daß dievolle
zur Verfügung stehende Wechselspannung an das Gitter der Röhre 2 gelangt.
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Der Erfindungsgedanke läßt sich gegenüber dem dargestellten Ausführungsbeispiel
verschiedentlich abändern. Man kann - z. B. den dem Telephon parallel liegenden
Widerstand in der Kathodenzuleitung so bemessen, daß bei normaler Bemessung der
der Lautsprecherleistung entsprechenden Wechselstromenergie im Endkreise der auf
den Kopfhörer entfallenden Energieanteile gerade etwa dessen eigener Leistung entspricht.
Man kann dies dadurch erreichen, daß man zwischen den Kopfhöreranschlußbuchsen 3
nicht den ganzen Gitterableitwiderstand 5, sondern nur einen Teil desselben parallel
geschaltet hält. Gegebenenfalls kann man auch hierbei die eine Zuleitung zum Anschluß
3 an den Vorspannungswiderstand 5 variabel anbringen. Wendet man eine der zuletzt
genannten Maßnahmen an, so wird der parallele Abgriff am Gitterwiderstand 8 entbehrlich.
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Eine weitere Abänderung des Erfindungsgedankens besteht darin, daß
der Telephonanschluß 3 nicht in der Endröhre, sondern in einer der vorhergehenden
Röhren vorgesehen wird. Dies wird sich insbesondere bei Geräten mit ausgesprochen
hoher Endleistung empfehlen.
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Die Erfindung läßt sich selbstverständlich bei allen anderen Arten
von Röhren, insbesondere Endröhren, verwirklichen. Ebenso ist ihre Anwendung im
Prinzip unabhängig davon, ob ein magnetischer, ein dynamischer oder auch ein statischer
Lautsprecher verwendet wird.