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Elektrisches Signalisierungssystem.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zum Erzeugen der negativen Vorspannung fir Vakuumröhren und insbesondere Vorrichtungen zum Tasten von Vakuumrohren-Osziüatorstrom- kreisen für Radiotelegraphie od. dgl.
Bei manchen Arten von Radiosendern wird oft eine Anordnung verwendet, bei der ein Vakuumröhren-Oszillator eine oder mehrere Verstärkerröhren steuert. Das Tasten eines solchen Stromkreises für Telegraphie, ist im allgemeinen schwierig und das beste Verfahren hiezu ist, die negative Vorspannung des Gitters der Verstärkerröhre auf einen solchen Wert zu erhöhen, dass die Röhre die Schwingungen, die ihr Gitter vom Steueroszillator erhält, nicht durchlässt. Da die Gittervorspannung hiezu mindestens auf das Vierfache ihres gewöhnlichen Wertes erhöht werden muss, ist es üblich, eine eigene Stromquelle für die Vorspannung vorzusehen, die während des Tastens verwendet wird.
Dies ist ein beträchtlicher Nachteil, und es ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen und die Hilfsvorspannungsquelle überflüssig zu machen und gleichzeitig die Stromkreise so einzurichten, dass sie einfach und wirksam getastet werden können. Die vorliegende Erfindung ist besonders wichtig, wenn es notwendig ist, das Gewicht oder den Umfang des Radiosenders möglichst klein zu halten, wie z. B. bei Flugzeugen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird in einem Vakuumröhrenstromkreis eine Vorspannung oder eine Zusatzvorspannung auf die Elektrode einer Röhre dadurch aufgebracht, dass zuerst ein Kondensator in dem Stromkreis der Elektrode, die die Vorspannung erhalten soll, geladen wird.
Ein anderes wichtiges Merkmal der Erfindung ist ein Vakuumröhrenstromkreis, in dem Mittel vorgesehen sind, um zuerst einen Kondensator aus einer Stromquelle zu laden und dann den geladenen Kondensator in Reihe mit einer andern Stromquelle oder mit der ersten Stromquelle zu legen, wobei
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oder mehrere Elektroden einer oder mehrerer Röhren in dem Stromkreis vorzuspannen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist ein Steuerstromkreis für einen elektrischen Schwingunggenerator, in dem Schaltmittel vorgesehen sind, um einen Kondensator von der Anodenzuführung dieses OMillatorstromkreises aus zu laden und den geladenen Kondensator in Reihe in den Gitterstromkreis dieses Oszillators oder in den Gitterstromkreis eines Verstärkers für diesen Oszillator einzuschalten, wobei das Potential des geladenen Kondensators der bereits in dem Gitterstromkreis vorhandenen Vorspannung zugefügt wird.
In den beiliegenden Zeichnungen bedeuten :
Fig. 1 eine Stromkreisanordnung gemäss der Erfindung, Fig. 2 eine Vorrichtung, die für die Anordnung nach Fig. 1 verwendet werden kann.
In der Anordnung von Fig. 1 ist T eine Vakuumröhre. Die Anode P ist mit einem Ausgangsstrom-
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die Sekundärspule eines Eingangstransformators gebildet wird. Die Röhre T ist so angeordnet, dass sie als Verstärker für die von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Oszillator erzeugten Schwingungen wirkt. Beim Telegraphieren muss, wenn es notwendig ist, die Schwingungen zu unterbrechen, eine starke negative Vorspannung auf das Gitter G aufgebracht werden. Die Vorspannung, die notwendig ist, damit die Röhre T die ihrem Eingangsstromkreis KF iugeführten Schwingungen nicht durchlässt (ungefähr
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den Klemmen 3 und 4 des Potentiometers POT2, das mit der Anodenspeisung 81 verbunden ist, geladen werden.
Wenn der Kondensator geladen ist, können seine Anschlüsse 1 und 2 durch eine geeignete Schalt- vorrichtung (Relais od. dgl. ) mit den Anschlüssen 5 und 6 verbunden werden. Diese Schaltvorrichtung öffnet auch den Kontakt 6, wenn der Kondensator a zwischen den Klemmen 5 und 6 eingeschaltet ist. In dieser Lage wird die Potentialdifferenz zwischen den'Klemmen und 2 des Kondensators G zu der Potentialdifferenz, die von dem Potentiometer POT1 geliefert wird, das mit der Vorspannungsquelle 82 verbunden ist, hinzugefügt.
Die auf das Gitter G aufgebrachte Vorspannung genügt dann, um die Röhre für die auf ihren Eingangsstromkreis R''aufgebrachten Schwingungen undurchlässig zu machen. Die Einschaltung des geladenen Kondensators in den Gitterstromkreis des Verstärkers verringert den Gitterstrom auf Null, und der Kondensator kann nur durch Ableitungsströme entladen werden.
Nach Ablauf einer bestimmten Zeit wird sich daher der in den Gitterstromkreis eingeschaltete Kondensator entladen, und die Potentialdifferenz zwischen seinen Klemmen wird auf einen solchen Wert fallen, dass die Gittervorspannung nicht mehr genügen wird und die Schwingungen wieder über die Verstärkerröhre T gehen werden. Die Zeit, die zur Entladung des Kondensators durch seine Ableitungströme bis zu diesem Wert notwendig ist, hängt offenbar von den Verlusten in dem Gitterstromkreis der Röhre T, von der Ableitung des Kondensators und der Höchstspannung, die der Kondensator verträgt, ab. In der Praxis genügt jedoch die Zeit, während der die Vorspannung auf das Gitter G durch den Kondensator G aufgebracht wird, um das System zum Telegraphieren oder für ähnliche Zwecke zu benutzen.
So ist z. B. der niedrigste Wert eines Widerstandes des Gitterstromkreises in einem Radiosender mindestens 45 Megohm und der Ableitungswiderstand irgendeines normalen Papierkondensators grösser als 100 Megohm. Die Spannung, bei der ein solcher Kondensator geladen wird, ist 500 Volt, und wenn man einen Isolationswiderstand von 10 Megohm annimmt, wird man sehen, dass das Gitter G eine genügend grosse Vorspannung erhalten kann, um die Schwingungen bei einer Kapazität C von 12 MF drei Minuten lang abzuhalten bzw. zwölf Minuten, wenn der Isolationswiderstand 40 Megohm ist.
Fig. 2 stellt eine praktische Vorrichtung zum Laden des Kondensators G dar und zum Einschalten dieses Kondensators in den Stromkreis des Gitters G. In dieser Figur haben die Bezugsziffern 1, 2, 3, 4, 5 und 6 und 6'die gleiche Bedeutung wie in Fig. 1. Die Arbeitsweise der in Fig. 2 gezeigten Anordnung ist folgende : die Anschlüsse 1 und 2 des Kondensators 0 sind mit dem Anker A des Relais R verbunden, das durch den Taster M, der in dem Stromkreis dieses Relais liegt, wie in der Zeichnung gezeigt, gesteuert wird.
Wenn der Anker A in der in der Zeichnung gezeigten Lage ist, sind die Kontakte 3 und 4 geschlossen, und demzufolge ist der Kondensator mit der Potentialdifferenz geladen, die zwischen den Klemmen des mit der Quelle 81 verbundenen Potentiometers POT 2 vorhanden ist. Der Hilfskontakt 6'ist ebenfalls geschlossen, so dass die durch das Potentiometer POT1 erzeugte Vorspannung auf das Gitter G aufgebracht werden kann. Wird der Anker A an seinen oberen Kontakt gelegt, dann werden die Kontakte 3 und 4 geöffnet und die Kontakte 5 und 6 geschlossen und der Hilfskontakt 6'wird ebenfalls geöffnet.
In dieser neuen Lage wird der Kondensator G in Reihe zwischen die in der Figur gezeigten Anschlüsse F und G, d. h. in Reihe in den Gitterstromkreis der Röhre T eingeschaltet. Es ist daher die Aufgabe der Taste M, nacheinander den Kondensator zu laden und den geladenen Kondensator in den Gitterstromkreis der Röhre T einzuschalten und dadurch zu verhindern, dass die Schwingungen durch die Röhre T gehen.
Es kann natürlich statt eines einzigen Kondensators auch ein Satz von Kondensatoren, die parallel oder auf eine andere Art angeordnet sind, verwendet werden.
Obwohl die Erfindung an Hand besonderer Beispiele beschrieben wurde, ist es klar, dass sie auch in andern als den hier beschriebenen Anordnungen verwendet werden kann. Die Erfindung eignet sieh hauptsächlich für Vakuumröhrenanordnungen, es ist aber klar, dass sie auch angewendet werden kann, wenn man wünscht, während einer bestimmten Zeit das Potential einer Gleiehstromquelle mu erhöhen, z. B. um ein Relais zu betätigen oder, wie oben beschrieben, um einen Verstärker undurchlässig zu machen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vakuumröhrenstromkreis, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zusatzvorspannung auf das Gitter einer Röhre aufgebracht wird, indem zuerst ein Kondensator geladen und dann der geladene Kondensator in den Gitterstromkreis eingeschaltet wird, so dass das Potential des Kondensators zu dem bereits in dem Gitterstromkreis bestehenden Potential zugefügt wird.