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Signalschaltung zur wahlweisen Einschaltung zweier oder mehrerer Signale
über eine Leitung Es sind Signal- bzw. Relaisschaltungen bekannt, mit denen es möglich
ist, über nur eine Steuerleitung wahlweise das eine oder andere von zwei Relais
einzuschalten, indem die Steuerleitung einmal an den einen, das andere Mal an den
anderen Pol des Netzes gelegt wird. Es sind auch Relaisschaltungen für Wechselstrom
bekannt, die es ermöglichen, insgesamt vier Relais wahlweise einzeln oder in verschiedenen
Kombinationen über nur eine Steuerleitung einzuschalten, derart, daß ,insgesamt
acht verschiedene Signale über eine Leitung übertragen werden, wenn der stromlose
Zustand nicht mit eingerechnet wird.
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Diese bekannten Schaltungen sind nur für Relais brauchbar, von denen
mindestens eines dauernd an der Netzspannung liegt bzw. stromführend ist. Insbesondere
der letzte Punkt kann ein Nachteil sein, wenn eine geringe Dauerbelastung der Stromquelle
gefordert wird.
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Gemäß der Erfindung werden Glimmlampen oder Glimmstrecken verwendet,
die jeweils paarweise in Reihenschaltung an einem Netz liegen, während die Signalleitung
an der Verbindungsleitung zwischen je einem Glimmlampen- oder Glimmstreckenpaar
angeschlossen ist und bei Signalgabe .auf einen der beiden Netzpole geschaltet wird.
Die Schaltung hat den Vorteil, daß im Ruhezustand kein Strom über die Glimmstrecken
fließen kann, da die Zündspannung der beiden in Reihe liegenden Glimmstrecken nicht
erreicht wird, während nach Anlegen der Signalleitung an einen der beiden Netzpole
für eine der beiden Glimmstrecken die Glimmspannung erreicht wird und demgemäß über
diese Glimmstrecke ein Stromfluß zustande kommt.
Die Erfindung kann
auch im Zusammenhang mit Relais angewendet werden, die jeweils in Reihe mit einer
Glimmlampe liegen.
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Die Erfindung ist in den Fig. i bis 4 beispielsweise dargestellt.
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In Fig. i sind zwei Glimmlampen G1 und G2. in Reihe geschaltet mit
ihren Klemmen 3 und 6 an ein Gleich- oder Wechselstromnetz gelegt, während die Steuer-
oder Signalleitung 7 mit .einem Ende mit der Verbindungsleitung 8 zwischen den beiden
Klemmen 4 und 5 der beiden Glimmlampen und mit ihrem anderen Ende mit der Klemme
9 des Umschalters S mit den drei Stellungen io, i i und 12 verbunden ist. Die Klemmen
io und 12 des Umschalters sind je an einen der beiden Pole i und 2 des Netzes gelegt,
während Klemme i i als Ausschaltstellung frei bleibt.
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Bei einer Glimmlampe für eine Netzspannung von 22o V ist die Zündspannung
etwa i 6o V. Liegt nun der Schalter S auf Stellung i i, so kann keine der beiden
Glimmlampen zünden, da :die erforderliche Zündspannung der zwei ,in Reihe geschalteten
Lampen mit etwa 320 Volt nicht erreicht wird. Ein Stromfluß kommt also nicht zustande.
Wird jedoch der Schalter S nach Stellung io oder 12 gelegt, so erhält die eine Lampe
G1 bzw. G2 die volle Spannung von 22o V .und zündet, während die zweite Lampe ausgeschaltet
ist. Die Einschaltung der einen oder anderen Lampe kann also unmittelbar zur Signalgebung
benutzt werden.
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In Fig. 2 ist eine erweiterte Signalschaltung mit Glimmlampen dargestellt,
die allerdings nur mit Wechselstrom betrieben werden kann.
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In dieser Schaltung sind zwei Glimmlampenpaare G1, G2 und G3, G4 in
ähnlicher Weise, wie oben beschrieben, an ein Wechselstromnetz mit den Polen i und
2 .angeschlossen. Die Klemmen 3, 6, 7 und io sind nicht unmittelbar, sondern über
Einweggleichrichter i 1, 12, 13 und 14 an die Pole i und 2 des Netzes gelegt. Die
Einweggleichrichter sind dabei so angeordnet, daß über das Glimmlampenpaar G1, G2
die eine, z. B. die positive Halbwelle, über das Paar G3, G4 die andere, z. B. die
negative Halbwelle fließen würde, wenn ein Stromfluß zustande käme. Die Signal-
oder Steuerleitung 15 ist in gleicher Weise wie in Fig. i mit ihrem einen Ende mit
den untereinander verbundenen Klemmen 4 und 5 bzw. 8,und 9 der beiden Lampenpaare
G1, G2 und G3, G4 verbunden, während das andere Ende zu den Klemmen 16 und 17 der
beiden Steuerschalters, und S2 mit je zwei Umschaltstellungen und einer Ausschaltstellung
führt. Die Umschaltstellungen 18 und 2o bzw. 21 und 23_ der Schalters, und S2 sind
über Einweggleichrichter 24 und 27 bzw. 25 und 26 an die beiden Netzpole geführt,
und zwar derart, daß jeweils von beiden Netzpolen positive und negative Halbwellen
auf die Leitung 15 gegeben werden können, wobei die Schalter in beliebiger Kombination
stehen können, ohne daß ein Kurzschluß zwischen den Polen i und 2 verursacht wird.
Es lassen sich auf diese Weise außer der Ausschaltstellung 8 verschiedene Signale
geben. Die Stromläufe entsprechen denen der Fig. i, da immer. nur in der Durchlaßrichtung
der jeweils eingeschalteten Gleichrichter eine Halbwelle des Wechselstromes fließen
kann.
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Die Schaltungen nach Fig. i und 2 lassen sich nach Belieben erweitern,
indem in Reihe mit jeder Glimmlampe oder Glimmstrecke ein weiterer Stromverbraucher
geschaltet wird, vorausgesetzt, daß der Spannungsabfall an diesem Stromverbraucher
nach Einschaltung des betreffenden Glimmstreckenstromkreises nicht so groß ist,
daß durch. diesen Spannungsverlust die Zündspannung der Glimmstrecke unterschritten
wird.
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In Fig. 3 ist eine derartige Schaltung dargestellt, bei der die Schaltung
nach Fig. 2 durch vier Relais R1, R2, R3 und R4, die in Reihe mit den Glimmstrecken
G1, G2, G3 und G4 liegen, erweitert ist. Die Steuerleitung 15 ist in diesem Fall
nicht an den Klemmen 4/5 bzw. 8/g angeschlossen, sondern an den gemeinsamen Klemmen
28 der Relais R1 und R2 bzw. 29 .der Relais R2 und R4. Da die Relais R1 bis R4 jeweils
rnur, über eine Halbwelle Strom erhalten, sind zu ihnen ferner Glättungskondensatoren
3o bis 33 parallel geschaltet.
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Wie ohne weiteres ersichtlich, können auf diese Weise die Relais Ri
bis R4 einzeln und in verschiedenen Kombinationen gemäß der nachstehenden Tabelle
eingeschaltet werden.
Signal Schalterstellungen Eingeschaltete Eingeschaltete |
Sz I 32 |
Lampe |
Relais |
O ig 22 |
1 18 22 G, R1 |
2 20 22 G2 R2 |
3 1g 21 G3 R3 |
4 1g 23 G4 R4 |
18 21 G1 G3 Rl+Ra |
6 18 23 G, G4 Rl+R4 |
7 20 21 G2 G3 R2+R3 |
8 20 23 G2 G4 R2-+4 |
Wendet man für die Schaltung der Relaiskontakte beispielsweise eine solche nach
Fig. 4 an, in der die zu den Relais R1 bis R4 gehörigen Kontakte mit r1 bis r4 bezeichnet
sind, so kann man insgesamt neun bzw. acht verschiedene Signale oder Schaltvorgänge
o bis 8 übertragen, je nachdem, ob die Ruhestellung .der Anordnung mitbenutzt wird
oder nicht.
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Selbstverständlich ist es möglich; die Schaltung nach Fi.g. i bis
3 zu verdoppeln, verdreifachen usw. oder mit anderen »Eindrahtschaltungen« zu kombinieren
unter Verwendung zweier, dreier oder mehrerer Signal- oder Steuerleitungen. Bildet
man die Variationen der Signale jeder dieser Eindrahtschaltungen mit denen jeder
anderen, so ergibt sich als Höchstzahl der zu übertragenden Signale das Produkt
aller Signale, die mit jeder einzelnen Eindra'htschaltung möglich sind. Eine Kombination
der Schaltungen nach Fig. i und 3 ergibt also maximal 3 X 9 = 27 mögliche
Signale (die Ausschaltstellung
eingerechnet), eine solche aus zwei
Eindrahtschaltungen nach Abb. 3 insgesamt 81 mögliche Signale usw.