-
Elektrisch betätigte Anzeigevorrichtung für Brückenschäden Das Patent
80q.574 betrifft eine Anzeigevorrichtung für Brückenschäden, die durch zufälliges
Auftreten äußerer oder innerer Ursachen herbeigeführt und wenig oder gar nicht in
äußeren Veränderungen sofort feststellbar sind. Die Anzeigevorrichtung beugt selbsttätig
Unglücksfällen oder Unfällen vor, indem ein Signalstrom in Abhängigkeit von einer
Signale beeinflussenden Schaltvorrichtung steht, die auf räumliche Lageänderungen
anspricht. Die Schaltvorrichtung besteht hierbei aus einer Pendelanordnung mit Pendelkörper
innerhalb eines festen Kontaktringes, mit welchem Strornschluß für Signale im Gefahrfalle
herbeigeführt werden kann: Der Pendelkörper kann eine nach unten ragende Kegelspitze
gegenüber einer im Schaltergehäuse festen, nach oben ragenden Kegelspitze zur Prüfung
der Pendellage besitzen. Die Signaleinrichtung selbst ist mittels eines Relais an
ein Stromnetz angeschlossen: Gemäß der Erfindung ist das auf Lageänderunden der
Brücke ansprechende Signal gegen Ansprechimpulse, die unterhalb einer gewollten
Mindestgröße
liegen, abgeschirmt. Dadurch lassen sich Fehlalarme hintanhalten, d. h. das Ansprechen
der Vorrichtung weitgehenst auf die Fälle wirklicher Gefahr beschränken und alltäglichere
Erscheinungen, wie das normale Vibrieren der Brücke beim Hinüberfahren normaler
Lasten, von der Anzeige ausschließen. Gemäß der Zusatzerfindung kann dies als unmittelbare
Abschirmung beispielsweise durch entsprechend-verminderte Empfindlichkeit der Schalt-
und Stromschließvorrichtung erreicht werden, wobei diese Empfindlichkeit zweckmäßig
einstellbar ist, oder andererseits mittelbar durch Ausführung des zwischen Schalt-und
Stromschlußvorrichtung und Signal angeordneten Relais als zeitverzögerndes Relais,
bei dem die Zeitverzögerung ebenfalls einstellbar sein kann. Durch die Zeitverzögerung
beim Arbeiten des Relais kommen einzelne Lageänderungen nur vorübergehender Art
nicht zur Anzeige, auch wenn sie in größerem Ausmaß zugelassen sind, weil die Brücke
bereits ihre normale Lage wieder eingenommen hat, bevor das Relais den Signalstrom
schließt, während andererseits ihrer Größenordnung nach ungefährlichere Lageänderungen
in jedem Falle bereits unmittelbar durch die Verminderung in der Empfindlichkeit
der Schalt- und Stromschließvorrichtung vom Schließen des Signalstroms ferngehalten
werden können unabhängig von etwaiger Zeitverzögerung durch das Relais. Werden Relais
und Schalt- und Stromschlußvorrichtung gleichzeitig der Erfindung entsprechend abschirmend
ausgeführt, dann wird zusätzlich zu der damit verbundenen Doppelsicherung erreicht,
daß Impulse ein und derselben Größe, die erst bei häufiger Wiederholung gefahrdrohend
werden können, bei gelegentlich vorübergehendem Auftreten das Signal auch bei Stromschluß
an der Schaltvorrichtung infolge der Zeitverzögerung im Relais nicht unnötig zum
Ansprechen bringen, bei häufigerer Wiederholung desselben Impulses dagegen wohl,
z. B. bei dem bekannten Beispiel einer im Gleichschritt marschierenden Truppe. Das
Relais wird dann immer neu zusätzlich erregt, bevor die Erregung durch den vorangegangenen
Impuls abgeklungen ist und kann dann trotz der Zeitverzögerung das Signal rechtzeitig
zum warnenden Ansprechen bringen, noch bevor der Rhythmus der Impulse zu den Schwingungsamplituden
gefahrdrohenden Ausmaßes geführt hat. Die einstellbare Ausführung ermöglicht es,
die abschirmenden Teile den jeweiligen praktischen Anforderungen überall und jederzeit
anzupassen.
-
Nach der Erfindung können Pendel- und Ringkörper der Schalt- und Stromschließvorrichtung
z. B. an ihren gegenüberliegenden Stromschlußflächen kegelförmig ausgebildet und
gegeneinander axial verstellbar ausgeführt sein, so daß die Größe des lichten Raumes
bzw. der Flächenabstand, einregelbar ist. Hierdurch ist eine Einstellung der Empfindlichkeit
und Anpassungsfähigkeit möglich.
-
Andererseits kann die Ausführung des Relais als Verzögerungsrelias
beispielsweise mittels einer durch den -Erregerstrom beheizten Quecksilbersäule
bewirkt sein.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
-
Fig. i zeigt in schaubildlicher Darstellung die gesamte Pendelvorrichtung,
Fig. 2 den unteren Teil des Pendels in teilweisem Schnitt und in Ansicht; Fig. 3
zeigt in größerem Maßstäbe die Pedelaufhängung, Fig. q. ein Schaltungsschema, Fig.
5 ein passendes Verzögerungsrelais.
-
Die Pendelvorrichtung besteht nach. Fig. i aus dem Pendel i. und dem
das Pedelende umgebenden Stromschlußring a. ,Das Pendel hängt in einem Teller ¢
und ist mit Dämpfungsfeder ib, Stellring i, und Stellschraube rd versehen. Das dem
Teller zugekehrte obere Ende der Dämpfungsfeder kann unmittelbar gegen eine die
Pendelstange eng umschließende Gummizwischenlage i. zwischen Teller und Feder gestützt
sein. Die Gummizwischenlage nimmt an der Dämpfungswirkung teil und sichert zugleich
dauernd einwandfreies Arbeiten von Pendel und Dämpfung dadurch, daß der Schlitz
zwischen Pendel und Teller gegenüber dem freien Federende verschlossen ist. Die
festen Teile z, q. sitzen an Winkelschienen 3, 5 des Gehäuses'7, 8, 9. Schrauben
i i, 12 halten das ganzeGerät.
-
Das Pendel rd trägt am unteren Ende einen Doppelkegel i mit nach unten
ragender Spitze, die gegenüber der nach oben ragenden Spitze des festen Kegels 6
liegt. Der obere Teil des Doppelkegels i ist mehr spitzwinklig als der untere und
liegt gegenüber einer gleichlaufenden Innenkegelfläche des Ringes a in bestimmtem
Abstände (Fig. 2). Dieser Abstand ist durch eine Mutter if regelbar, die mit dem
Doppelkegel r verbunden und an einem Gewinde ie der Pendelstange i" axial auf und
nieder schraubbar ist. ,Zum Nachstellen des Gegenkegels 6 dient eine Stellschraube
6" am festen Ring 66, der bei dieser Einstellungsmöglichkeit den Kegel 6 verschiebbar
aufnimmt.
-
Fig. q. zeigt die Schaltungslage der Teile und auch des Verzögerungsrelais
nach Fig. 5. Mit 15
ist das Stromschlußpendel angedeutet, mit 22 eine Starkstromverbindungsstelle
und mit 17 das Relais. Das Verzögerungsrelais (Fig. 5) ist ein an sich bekanntes
Quecksilberrelais und besitzt eine im Erregerstromkreis liegende Heizwicklung3o,
die einen Kolben 3 i besitzt, dieser taucht in einer Röhre 32 in eine Quecksilberfüllung
33, die einen Pol des zu steuernden Stromkreises bespült. Der andere Pol liegt etwas
oberhalb der Quecksilberfüllung in einer Rohrabzweigung und kann gleichfalls für
sich in Quecksilberfüllung 33 liegen. Die Relaisteile sind mittels eines Rahmens
35 schwenkbar auf einer Grundplatte 34 angeordnet und auf dieser durch eine Stellschraube
37 in einem Schlitz 36 in geneigter Stellung verschieden feststellbar, um die Verbindungsgeschwindigkeit
der Quecksilberfüllungen für den Stromschluß einzuregeln.
-
Ändert die Brücke ihre Lage infolge von Schäden, so kommt bei dem
dargestellten Beispiel
das sonst lotrecht hängende Pendel 15 (Pendelstange
ia) aus seiner Lage und Kegel i zum Anliegen an Stromschlußring 2. Hierdurch wird
die Starkstromwicklung des Transformators 16 und durch dessen Sekundärwicklung auch
das Relais 17 bewirkt, so daß die Signallampe 18 aufleuchtet.
-
Das Quecksilberverzögerungsrelais erweist sich unter dem Verzögerungsrelais
besonders zuverlässig und auch deshalb günstig, weil es eine leichte Einregelung
der Verzögerung zuläßt. Sowohl am Relais wie an der Schalt- und Stromschließvorrichtung
lassen sich durch Einstellen der Empfindlichkeit zumindest bei normalem Bahnbetrieb
Fehlalarme ausschalten. Selbst einzeln auftretende Kontaktherstellungen bei normalen
Schwankungen kommen bei entsprechender Ausführung von Relais und Schalter infolge
des durch entsprechende Relais- und Pendeleinstellung verzögerten Ansprechens nicht
zur Anzeige.