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Elektrisch betätigte Anzeigevorrichtung für Brückenschäden Die Erfindung
'hat den Zweck, Unglücksfälle durch Brückenschäden zu vermeiden, besonders solche
durch versteckte oder vorerst kaum festzustellende Schäden, die durch natürliche
oder vorübergehend äußere Ursachen, wie nicht übersehbares unterirdisches Auftreten
von Wasser oder Wasserbewegung bei den Brückenauflagern oder Explosionen in der
Umgebung der Brücke hervorgerufen sind und überraschend gefährdenden Umfang annehmen
können. Unglücksfällen durch derartige auch unabhängig von kriegerischen Ereignissen
in Frage kommende und durch die übliche Überwachung nicht immer rechtzeitig zu erfassende
Schäden wird gemäß der Erfindung durch eine Anzeigevorrichtung vorgebeugt, bei der
ein Signalstrom über eine von der Lage der Brücke abhängige Schaltvorrichtung, z.
B. eine Pendelvorrichtung, und über eine hurzschließvorrichtung schließbar ist,
die auf räumliche Lagenänderungen der lageabhängigen Schaltvorrichtung gegenüber
dem im Signalstrom abseits von der Brücke liegenden Signal anspricht. Ist die Schaltvorrichtung
auch vorübergehend willkürlich schließbar, dann ist die ordnungsmäßige Beschaffenheit
der Anlage jederzeit nachprüfbar, und es kann zuverlässig vermieden werden, daß
im Falle einer Einsturzgefahr drohenden Lagenänderung der Brücke die Vorrichtung
an diesem oder jenem Teil nicht einwandfrei ist und der Signalstrom zur entscheidenden
Zeit nicht zur Betätigung des Signals geschlossen wird. Jede beginnende Auswirkung
eingetretener Schäden kommt zuverlässig rechtzeitig zu warnender Anzeige durch das
vom Signalstrom betätigte Signal.
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Auch eine plötzlich eintretende völlige Zerstörung der Brücke samt
Schaltvorrichtung kommt durch das Signal sofort zur unübersehbaren Anzeige, weil
dabei die räumliche Lage der Schalt-,
z. B. Pendelvorrichtung, zu
dem abseits von der Brücke liegenden und deshalb von deren Lage unabhängigen Signal
sich ändert, so daß dann die Kurzschließvorrichtung zum Ansprechen kommt, die ebenfalls
den Signalstrom schließt. Die Kurzschließvorrichtung kann gemäß der Erfindung aus
einem geöffneten Paar in der Signalstromleitung zusammenstrebend angeordneter Pole
und einer von der räumlichen Lage der Schaltvorrichtung zu den Polen abhängigen
Lagenverriegelung der Pole in ihrer geöffneten Lage bestehen.
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Hängt das Signal von einem Relais ab, welches das Signal steuert,
und ist ein Transformator mit seiner Sekundärseite in Reihe mit der lagenabhängigen
Schaltvorrichtung und der Erregerwicklung dieses Relais geschaltet, während seine
Primärseite parallel zum Signal und dem es steuernden Relais liegt, dann kann für
jede zu der Anlage gehörende Vorrichtung die dafür geeignete Spannung gewählt werden,
z. B. für das Signal ein hochgespannter Strom, der bei seinem Tätigwerden die zu
seiner sicheren Wahrnehmung erforderliche Mindeststärke, beispielsweise an Licht
oder an Ton, gewährleistet und andererseits für die Schaltvorrichtung ein für dieses
feinere Instrument besonders geeigneter niedrig gespannter Strom, bei dem zugleich
kein Überschlagen mittels Lichtbogens zwischen den Polen 22 in Frage kommt, solange
diese Pole in ihrer geöffneten Lage sind.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel für die gesamte Anzeigevorrichtung,
und zwar zeigt Fig. i eine Gesamtübersicht über die Anlage, Fig. 2 ein Beispiel
einer Pendelvorrichtung als lagenabhängige Schaltvorrichtung, schaubildlich dargestellt,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie c-d durch die Pendelaufhängung, Fig. 4 ein Beispiel
für die Vorrichtung zum willkürlichen Stromschluß über die Pendelvorrichtung; Fig.
5 zeigt ein Schaltungsschema der beispielsweise dargestellten Anlage und Fig. 6
und 7 zeigen in zwei verschiedenen Darstellungen ein Beispiel für die Kurzschließvorrichtung.
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Auf der in Fig. i in der Mitte dargestellten Brücke ist als lagenabhängige
Schaltvorrichtung eine Pendelvorrichtung 15 aufgestellt, beispielsweise an einem
kurzen Mast angebracht, mit dessen Höhe die Empfindlichkeit der Anzeige zunimmt.
Zu ihr hin führt von beiden Seiten eine Stromleitung 20, 20a, von deren Stromschluß
die abseits von der Brücke vor beiden Brückenenden angeordneten Lichtsignale 18
abhängen. Art und Anzahl der Signale wie auch der lagenabhängigen Schaltvorrichtungen
sind beliebig. Bei dem dargestellten Beispiel ist bei den Signalen 18 beiderseits
ein Transformator 16 und ein Relais 17 angeordnet. Wie das Schaltschema Fig. 5 zeigt,
liegt das Relais in Reihe mit dem Signal, und beide zusammen sind parallel zur Primärseite
des Transformators 16 geschaltet. Mit der Sekundärseite des Transformato,rs 16 liegt
in Reihe über die Leitungsteile 2o und 2oa die Pendelvorrichtung 15 und die
Erregerwicklung des Relais 17. Die Leitungsteile 20 enden gemäß der Erfindung in
einem Polpaar 22, dessen Pole, wie in Fig.6 dargestellt, unter dem Einfluß eines
gespannten elastischen Bandes 27 aufeinander zu streben, durch einen steckerartigen
Bauteil 21 am Ende der Leitungsteile 20a aber in ihrer getrennten geöffneten Lage
verriegelt sind. Die Signallampe 18 mit dem dahintergeschalteten Relais 17 und die
dazu parallel geschaltete primäre Seite des Transformators 16 sind bei dem dargestellten
Beispiel an das allgemeine Stromnetz angeschlossen.
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Die Pendelvorrichtung 15 besteht, wie in Fig. 2 im einzelnen dargestellt,
aus dem Pendel i und dem das Pendelende umgebenden Stromschlußring 2. Das Pendel
ist, wie in Fig. 3 dargestellt, mit einem abwärts gerichteten Kegel lose in die
Bohrung eines ruhenden Tellers 4 eingehängt und mit einer Dämpfung ib versehen.
Der Teller 4 und der Stromschlußring 2 sind an Winkellängen 5 bzw. 3 befestigt,
an die ihrerseits Enden 13 der Stromleitungen 20 angeschlossen sind. Bei senkrechter
Lage des Pendels liegt sein unteres Ende rundum mit Spiel innerhalb des Ringes 2,
so daß der Strom geöffnet ist. Bei dem dargestellten Beispiel ist das untere Ende
des Pendels kegelförmig mit abwärts gerichteter Spitze ausgeführt, und ihm gegenüber
ist zur Beobachtung und Prüfung der Pendellage ein ruhender Gegenkegel 6 angeordnet.
Die beiden Winkellängen 3 und 5, die das Pendel und den Stromschlußring tragen,
sind auf eine Isolierplatte 7, beispielsweise aus Pertinax, aufgeschraubt, und diese
ist mittels zweier Schrauben i i auf einer Grundplatte 8, d,ie zugleich die Rückwand
eines Gehäuses bildet, einstellbar befestigt. Die obere Schraube i i durchsetzt
die Isolierplatte in einer Bohrung und die untere in einem quer gerichteten Schlitz,
der vor dem Anziehen der Schrauben eine gewisse Pendelbewegung der Platte gegenüber
dem Pendel i zuläßt. Weiter sind zur Einstellung des Pendels gegenüber dem Stromschlußring
Einstellschrauben io angeordnet, und das Gerät 15 ist bei dem dargestellten Beispiel
an seiner Gebrauchsstelle mit Schrauben 12 befestigt. Ein in Fig. 2 in strichpunktierten
Linien dargestellter Deckel 9,
dessen unterer Teil in Fig.4 schaubildlich
dargestellt ist, schließt die Vorrichtung nach außen ab. Ein gefederter Druckknopf
14 durchsetzt den Deckel, wie in Fig.4 dargestellt, und ermöglicht, jederzeit das
Pendel willkürlich mit seinem unteren Ende an den Stromführungsring 2 anzudrücken
und den Strom vorübergehend zu schließen.
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Fig. 7 zeigt die Pole 22 nach Entriegelung ihrer in Fig.6 dargestellten
offenen Lage geschlossen. Durch Zerrung des Leitungsteiles 20 ist dessen steckerartiges
Ende 21 von den vorstehenden Enden der Pole 22 abgezogen, die von dem Teil 23 an
Teilen 24 gehalten werden, und das elastische Band 27 zieht nun die Pole zueinander
zum Stromschluß. Je eine Kette 29 auf jeder Seite der Kurzschlußvorrichtung gewährleistet
in besonderem Maße deren Betätigung beim Auftreten von Zerrungen
besonders
am Leitungsteil2oa. Die Ketten 29 sind mittels Bügel und Einschraubtüllen 26 an
die Gehäuseteile i9 und 19a der Kurzschlußvorrichtung angeschlossen.
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Ändert die Brücke ihre Lage infolge irgendwelcher Schäden an der Brückenkonstruktion
oder an den Briickenauflagerii nur um ein Geringes, dann kommt das untere Ende des
im Raum stets senkrechten Pendels r zum Anliegen an den Stromschlußring 2 und bewirkt
eine Schließung des von dem ständig unter Primärstrom stehenden Transformator 16
induzierten Sekundärstroms, in dem auch die Erregerwicklung des Relais 17 liegt.
Das Relais schließt alsdann den Signalstrom und bringt die warnende Signallampe
18 zum Aufleuchten, so daß die Brücke rechtzeitig dem Verkehr entzogen werden kann,
bis die Ursache der angezeigten Lagenänderung festgestellt und zumindest unschädlich
gemacht ist. Kann die Brücke in ihrer neuen Lage in Betrieb bleiben, dann bedarf
es nur einer entsprechenden Nachstellung am Gerät 15, die das Pendel wieder in die
praktisch konzentrische Lage zum Stromschlußring 2 bringt, und jede etwa eintretende
Abweichung von der neuen Lage wird in der gleichen Weise zum Anzeigen kommen wie
beschrieben. Durch bloßes Drücken des Knopfes 14 läßt sich die einwandfreie Beschaffenheit
der gesamten Anlage in allen Teilen beliebig oft zuverlässig nachprüfen, so daß
jede Gewähr für eine ständig wirksame Überwachung des baulichen Zustandes der Brücke
gegeben ist. Bringt ein besonderer Anlaß die Brücke zu plötzlichem Einsturz, so
wird auch dieser augenblicklich durch das Signal 18 angezeigt, obwohl mit einem
solchen Einsturz in der Regel auch eine Vernichtung des Überwachungsgerätes 15 verbunden
sein wird. In solchem Falle bringt die mit dem Abstürzen der Brücke verbundene Zerrung
der Leitungsteile 20a die Kurzschließvorrichtung i9, iga zum Ansprechen. An der
Leitung 20a oder an der Kette 29 wird der Stecker 21 von den Polen 22 abgezogen,
und das Band 27 zieht die Pole in die in Fig. 7 dargestellte Schließlage, so daß
auch dann das Relais 17 zum Ansprechen und die Signallampe 18 zum Aufleuchten kommt.
Als besonders empfindlich und zugleich hinreichend widerstandsfähiges Relais ist
ein Quecksilberrelais zu empfehlen.