DE304007C - - Google Patents

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DE304007C
DE304007C DENDAT304007D DE304007DA DE304007C DE 304007 C DE304007 C DE 304007C DE NDAT304007 D DENDAT304007 D DE NDAT304007D DE 304007D A DE304007D A DE 304007DA DE 304007 C DE304007 C DE 304007C
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/42Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to product of voltage and current

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  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die Erfindung . betrifft eine Einrichtung zum Schutz von Drehstromieitungen bei Leitungsbruch und ist sowohl bei Systemen mit geerdetem Nullpunkt als solchen mit nicht geerdetem Nullpunkt anwendbar. l
Wenn die Leitung einer Phase, einer Dr'ehstromübertragungsleitung bricht, dann kann eine große Anzahl verschiedener Zustände vorhanden sein, die davon abhängen, ob der
ίο Nullpunkt des Systems geerdet oder nicht geerdet ist, ob Strom bzw. Kraft von beiden Enden oder nur von einem Ende geliefert werden kann, ob an der Bruchstelle kein oder ein oder beide Drahtenden die Erde berühren usw. In all diesen Fällen ist es ferner von Einfluß, ob'die Bruchstelle nahe dem Kraftwerk oder weit draußen auf der Leitung liegt und ob der geerdete Draht oder Drähte hohen, mittleren oder geringen Widerstand besitzen.
Bekanntlich sind Leitungsbrüche sehr schädlich. Unter bestimmten Verhältnissen werden hierbei Drehstromapparate einphasig betrieben oder können durch Überhitzung zerstört werden, während unter anderen Verhältnissen der Leitungsbruch im Kraftwerk unbemerkt bleibt. Unter allen Umständen bildet aber ein gerissener Leitungsdraht eine große Lebensgefahr, und es ist unbedingt erforderlich, hiergegen so rasch als möglich Schutzvorkehrungen zu treffen.
In der Fig. 1 ist eine Drehstromübertra-
gungsleitung mit den Phasen 1, 2 und 3 dargestellt, die z\vei Stationen A und B miteinander verbindet. Um diese Übertragungsleitung gegen die Gefahr von Leitungsbrüchen zu schützen, werden-'gemäß der Erfindung an beiden Enden der Leitung in den Stationen A und B je drei nach Art von Wattmetern.wirkende Relais eingebaut, die auswählend und in Abhängigkeit von der Art der Belastung wirken und die schematisch mit 4, 5, 6 bzw. 7, 8, 9 bezeichnet sind. Jedes der drei Geräte ist an eine Phase angeschlossen.
Ein Wattmeter hängt bekanntlich in seiner Wirkung von dem Produkt aus Strom, Spannung und dem Kosinus des Phasenwinkels zwischen Strom und Spannung ab, d. h. der vom Wattmeter ausgeübte Zug oder sein Drehmoment ist dem Produkt von Strom, Spannung und Leistungsfaktor proportional. Wenn daher einer dieser drei Faktoren praktisch Null wird, so hört der Zug oder das Drehmoment des Wattmeters auf. Ein Leitungsbruch kann nun je nach seiner Art und nach der Art des Systems irgendeinen dieser drei Faktoren zu Null machen, und hierauf beruht beim Erfindungsgegenstand die auswählende Wirkung der wattmeterartig wirkenden Relaiselemente.
In der Fig. 2 ist. die Schaltung der Relaiselemente für die Station A ausführlicher dargestellt, diejenige der Relaiselemente für die
Station B stimmt hiermit überein. |cdcs der Wattmeterelemente 4, 5 und 6 besteht aus einer Stromspule 10 bzw. 1: bzw. 12 und aus einer Spannungsspule 13 bzw. 14. bzw. 15. Jede Stromspule erhält durch einen Stromwandler r6 bzw. 17 bzw. i8 Strom von einer der Phasen i, 2 bzw. 3, und jede der Spannungsspulen erhält unter Vermittlung eines Spannungswandlers bzw. aus den Sekundärwickhingen 19, 20 und 21 eines dreiphasigen Spannungswandlers Spannung aus derselben Phase, aus welcher der Strom für die zugehörige Stromspule entnommen wird.
Zwischen diesen wattmeterartigen Geräten 4, 5 und 6 wird eine Differentialwirkung erzielt. Hierzu dient g"emäß Fig. 3 ein aus-• "wählendes Relais mit einem dreiarmigen, in seinem Mittelpunkt in einem Kugelgelenk gelagerten gemeinsamen Anker 22. Die drei Arme 23, 24 und 25 dieses Ankers stehen um 120° voneinander ab und tragen die Stromspulen 1.0, 11 und 12 der AVattmeterelemente 4, 5 und 6. Unter den Stromspulen 10, 11 und j 2 sind die zugehörigen Spannungsspulen 13, 14 und 15 angeordnet. Die Stellung der Arme 23, 24 und 25 hängt somit von den von den Wattmeterelementen 4, 5 und 6 ausgeübten Zugkräften ab. Unter normalen Verhältnissen sind die auf die drei Arme durch die zugehörigen Wattmeterelemente ausgeübten Zugkräfte untereinander gleich, und es befindet sich daher der Anker 22 elektrisch im Gleichgewicht. Wird dagegen der auf einen der Arme, z. B. 23, durch das zugehörige Wattmeterelement 4 ausgeübte Zug infolge einer Verringerung des Stromes, der Spannung oder des Leistungsfaktors der Phase 1 geschwächt, so überwiegt der auf die beiden anderen Arme 24 und 25 durch ihre Wattmeterelemente 5 und 6 ausgeübte Zug, und der Anker 22 wird in solcher Weise bewegt, daß sich die Arme 24 und 25 senken und folglich der Arm 23 gehoben wird.
Um nun anzuzeigen, daß das Relais in Tätigkeit getreten ist, und um die schadhaft gewordene Phase auswählend anzuzeigen, sind oberhalb der Arme 23, 24 und 25 feststehende Kontakte 26, 27 und 28 angeordnet, und zwar vorzugsweise federnd an sie tragenden Klötzchen 29. Wenn das Relais in der eben beschriebenen Weise in Tätigkeit gesetzt worden ist, so daß einer der Arme 23, 24 oder 25 in die Höhe steigt, so schließt dieser Arm einen Stromkreis von einer passenden Stromquelle, z. B. einer Batterie 30, über den betreffenden Arm 23, 24 oder 25, die Kontakte 26, 27 oder 28, einen Phasenmclder 31, 32 oder 33, eine der Leitungen 34, 35 oder 36 und eine gemeinsame Alarmvorrichtung 37 sowie ein gemeinsames Hilfsrelais oder Solenoid 38. Der Phasenmclder 3 1 ist beispielsweise als ein Elektromagnet mit Fallklinke dargestellt, und die Phasenmelder 32 und 33 können in ähnlicher Weise ausgebildet sein, oder es können ' als Phasenmelder irgendwelche Apparate benutzt werden, die einen Stromdurchgang dauernd anzeigen. Bei einem Fehler in der Phase ί wird in der beschriebenen AVcise der zugehörige Phasenmelder 31, die Alarmvorrichtung 37 und das Relais 38 in Tätigkeit gesetzt. Die Alarmvorrichtung 37 zeigt dem Wärter die Betätigung des phasenauswählenden Relais an, während das Relais 38 bei seiner Erregung seine Kontakte schließt und hierdurch in der später bei Fig. 5 beschriebenen Weise den Stromkreis der Auslösespule 39 schließt und die Ausschaltung des Ölschalters 40 bewirkt. Sowie der Ölschalter ausschaltet, wird das phasenauswählendc Relais aberregt, und der Anker 22 mit seinen Armen 23, 24 und 25 kehrt in die normale Gleichgewichtslage zurück. Aus der Beobachtung der Phasenmelder 31, 32 und 33 kann jedoch erkannt werden, in welcher Phase der Fehler liegt, worauf der betreffende Phasenmelder in die Normallage zurückgebracht werden kann.
Um eine weitere auswählende Tätigkeit des phasenauswählenden Relais unter den später zu beschreibenden Umständen (starker Strom mit geringem Potentialabfall) zu erzielen, wird dieses Relais mit einem zweiten Satz von Kontakten 41, 42 und 43 ausgerüstet, die unterhalb der Arme 23, 24 und 25 liegen, und zwar in solchem Abstand, daß, wenn einer der Arme unter den früher betrachteten Umständen seinen oberen Kontakt schließt, die beiden anderen Reläisarme nicht ihre unteren Kontakte schließen. Die unteren Kontakte werden vielmehr durch ihre Arme nur dann geschlossen, wenn' der den betreffenden Arm abwärts bewegende Zug genügend groß ist, um die Spannung der mit den Kontakten 26, 27 und 28 der anderen Arme verbundenen Federn zu überwinden. Mit jedem der Kontakte 4T, 42 und 43 ist ein weiterer Phasenmelder 44, 45 und 46, ähnlich den Phasenmeldern 31, 32 und 33, verbunden. Diese weiteren Phasenmelder 44, 45 und 46 sind ebenfalls an die Leitungen 34, 35 und 36 angeschlossen.
Damit das Wattmeterrelais unabhängig von dem augenblicklichen Wert der Belastung' der Drehstromleitung auf dieselbe verhältnismäßige Ungleichheit der Belastung der einzelnen Phasen anspricht, ist noch eine Einrichtung getroffen, um die Empfindlichkeit dieses Relais unter verschiedenen Belastungsbedingungen konstant zu halten. Zu diesem Zweck ist oberhalb des Ankers 22 ein weiterer dreiarmiger Magnetanker 47 beweglich angeordnet, dessen Arme mit denjenigen des
Anker 22 durch einstellbare Federn 48 verbunden sind. Der lotrechte Eisenstiel 49 des zweiten Magnetankers ist von drei Wicklungen 50, 51 und 52 umgeben, die in Reihe mit den .Sekundärwicklungen der Stromwandler 1:6, 17. und 18 und den Stromspulen 10, 11. und 12 der Wattmetergeräte 4, 5 und 6 liegen. Um einen der Belastung proportionalen Zug auf den Stiel 49 zu erhalten, ist der Schaltsinn einer der drei Wicklungen 50, 51 oder 52 im Verhältnis zu den beiden anderen umgekehrt, wie die Fig. 5 und 6 für die Wicklung
52 zeigen. Infolge dieser Einrichtung", wird die Lage des Magnetankers 47 selbsttätig in Abhängigkeit von der Belastung verändert und dadurch die Spannung der Federn 48 selbsttätig- proportional der Belastung der Drehstromleitung eingestellt. Bei Leerlauf wird der Magnetanker 47 durch drei mit seinen Armen zusammenarbeitende Anschläge
53 in seiner Lage gehalten.
Es sei beispielsweise angenommen, daß die Belastung der Drehstromleitung 100 K.W. betrage und daß hierbei das auswählende Wattmeterrelais auf einen Belastungsunterschied von 1 K.W., also von 1 Prozent zwischen den Phasen anspreche. Steigt nun die Be- - lastung auf 1000 K. W., so wird der Magnetanker 47 gehoben und die Federn 48 werden um so viel stärker gespannt, daß das Wattmeterrelais nicht mehr bei einem Belastungsunterschied von ι K. W. anspricht, was einem , Belastungsunterschied von 0,1 Prozent entspräche, sondern daß es' die Spannung der Federn 48 erst bei einem Belastungsunterschied von 10 K. W. überwindet, also wieder bei einem Belastungsunterschied von i- Prozent anspricht.
In einer Drehstromleitung können im Augenblick eines Leitungsbruches so verschiedenartige Verhältnisse herrschen, daß es praktisch unmöglich ist, eine Relaisvorrichtung vorzusehen, die für jeden möglichen Zustand in geeigneter Weise anspricht. Das beschriebene auswählende Wattmeterrelais schützt die Leitung praktisch gegen alle Arten von Leitungsbruch; um aber gegen jeden erdenkbaren Fall geschützt zu sein, empfiehlt es sich bisweilen, mit diesem Relais noch ein anders geartetes zu vereinigen. Die Fig. 5 zeigt beispielsweise eine derartige doppelte Schutzeinrichtung für eine einzelne Übertragungsleitung mit geerdetem Nullpunkt. Die in dieser Figur nur für die Station A — und zwar zumeist nur für eine Phase — dargestellte Einrichtung ist in gleicher Weise für die Station B vorzusehen und enthält außer dem beschriebenen auswählenden Wattmeterrelais, welches anspricht, wenn die Phasen der Übertragungsleitung unausgeglichen sind, noch ein zweites Relais in bekannter Schaltung, welches anspricht, wenn die Übertragungsleitung gegen Erde unausgeglichen ist. Dieses zweite Relais 54 erhält -Strom von der Sekundärwicklung eines Transformators 55, der primär zwischen den Nullpunkt des Systems und Erde geschaltet ist. In die Verbindungsleitung zwischen Nullpunkt und Erde ist noch ein Widerstand 56 zur Begrenzung des zur Erde fließenden Stromes gelegt. Unter normalen Verhältnissen ist das Relais 54 nicht erregt. Wenn aber beim Bruch eines Leitungsdrahtes Strom zur Erde fließt, dann wird das Relais 54 erregt und schließt seine ' Kontakte, die parallel zu denjenigen des Relais 38 liegen, so daß die Auslösespule 39 des Ölschalters 40 erregt und die Übertragungsleitung durch den Ölschalter abgeschaltet wird. Die Auslösespule 39 kann also .hier sowohl durch das auf Phasenungleichheit ansprechende Relais als durch das auf Ungleichheit gegen Erde ansprechende Relais eingeschaltet werden.
In der Verbindungsleitung zAvischen Nullpunkt und Erde ist noch ein Trennschalter 57 vorgesehen, welcher den Kontakt 58 oder 59/berühren und dementsprechend den Transformator 55 ein- oder ausschalten und das Relais 54 wirksam oder unwirksam machen kann. Wenn, wie bei Fig. 5, von der Station A eine einzige Übertragungsleitung ausgeht, dann soll das Relais 54 durch entsprechende Einstellung des Trennschalters 57 wirksam gemacht. werden. Wenn dagegen ; von der Station A1 wie Fig. 4 veranschaulicht, , mehrere Übertragungsleitungen a, b, c ausgehen, dann würde das Relais 54 bei einem Leitungsbruch in einer dieser Leitungen nicht auswählend ansprechen, sondern alle Leitungen gemeinsam ausschalten. Daher soll in diesem Falle das Relais 54 durch den Trennschalter 57 wirkungslos gemacht' werden.
In einem solchen Fall, wie ihn Fig. 4 der Einfachheit wegen nur für eine einzige Phase darstellt, wird in jeder der von der Station A ausgehenden .Übertragungsleitungen a, b, c ein phasenauswählendes Relais der früher beschriebenen Art angeordnet und hierdurch bei einem Leitungsbruch in einer Zweigleitung nur diese schadhafte Zweigleitung abgeschal- : tet. Daneben kann noch für jede Zweig- : leitung eine der bekannten Anordnungen vorgesehen sein, die zur selbsttätigen Fehlermel- ' dung- bz\y. Abschaltung bei Erdschluß dienen.
Wenn bei einem Leitungsbruch in einer 11S Phase beide Enden des gerissenen Drahtes \ die Erde berühren und gleichzeitig die Belastung der beiden anderen Phasen gering ist, dann ist die Wirkung des beschriebenen phasenauswählenden Relais etwas unsicher. Der wenn auch hohe Widerstand gegen Erde gestattet jedoch das Zurückfließen eines Stro-
mes durch die Neutrale* und wenn in der Neutralen nur Ströme von der Netzfrequenz, z. B. von sechzig Perioden, flössen, dann würde es dank dem hohen Widerstand der Erdleitung keine Schwierigkeit bereiten, diese äußerst geringen Ströme anzuzeigen. Nun sind aber in allen Leitungssystemen Harmonische vorhanden, infolge deren Strom durch den Nullpunkt nach Erde fließt. Damit daher das Relais 54 nur auf Unausgeglichenheit gegen Erde anspricht, muß es so eingerichtet sein, daß es in auswählender Weise nur auf Ströme von der Netzfrequenz anspricht. Zu diesem Zwecke wird (vgl.
Fig. 5) seiner Wicklung ein Kondensator 60 parallel geschaltet, der aus Sicherheitsgründen von einer Funkenstrecke 61 überbrückt wird. Der Kondensator wird so eingestellt im Verhältnis zur Induktanz der Relaiswicklung, daß hierdurch ein auf die Netzfrequenz abgestimmter Kreis entsteht, der die Erregung des Relais 54 verstärkt. Ströme von anderer Frequenz bringen dann in der Relaiswicklung 54 keine genügende Erregung hervor.
Die Fig. 6 bezieht sich auf eine Drehstromübcrtragungsleitung mit nicht geerdetem Nullpunkt. Für diesen Fall wird außer dem früher beschriebenen phasenäuswählenden Wattmeterrelais noch ein zweites Relais benutzt, welches ähnlich dem Flammenbogenerdschlußrelais der Patentschrift 254367 gebaut ist. Das zweite Relais weist einen dreiarmigen, um seinen Mittelpunkt .allseitig beweglichen Anker 62 mit einem abwärts führenden Kontaktstiel 63 auf. Auf jedem der drei Arme ruht auf Messerschneiden ein Bügel 64, der die Anker zweier in Reihe geschalteter Elektromagnete 65 trägt, die aus den Sekundärwicklungen dreier zwischen jede Phase und Erde geschalteter Spannungswandler 66 Strom erhalten. Auf jeden Arm des Relais wird daher ein Drehmoment ausgeübt, welches von der Spannung· zwischen der zugehörigen Phase und Erde abhängt. Der Einfachheit wegen sind in Fig. 6 nur die Elektromagnete der einen Phase dargestellt. Durch eine an jedem Arm angreifende einstellbare Feder 67 wird das auf Erdschluß ansprechende Relais im mechanischen Gleichgewicht erhalten. Normal sind die auf die drei Arme ausgeübten Zugkräfte einander gleich. Wenn dagegen in einem Leitungsdraht ein Bruch von solcher Art auftritt, daß die einzelnen Phasen gegen Erde unausgeglichen sind, dann wird der auf den dem gerissenen Draht entsprechenden Arm ausgeübte Zug stark verringert, und es überwiegen die Zugkräfte, welche auf die den beiden anderen Phasen entsprechenden Arme ausgeübt werden. Der Anker 62 wird daher gedreht, und der Kontaktstiel 63 berührt mit seinem Kontakt 72 einen der feststehenden Kontakte 69, 70 oder 71. Hierdurch wird ein Stromkreis von der Batterie 68 durch das Hilfsretais 73 geschlossen. Dieses schließt seine Kontakte, die. parallel zu denjenigen des Solenoids 38 liegen, die Auslösespule 39 wird erregt und der Ölschalter 40 ausgeschaltet.
Wie bereits erwähnt wurde, können die Verhältnisse bei einem Leitungsbruch sehr verschiedenartig sein. Es würde zu weit führen, die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtungen für alle erdenkbaren Fälle zu erläutern, sondern es soll dies im folgenden nur für einige wichtigere Fälle geschehen, und zwar zunächst für die Anordnung nach Fi'g. 5 für Systeme mit geerdetem Nullpunkt.
Es sei erstens angenommen, daß in der Phase 3 an der Stelle 74 nahe der Station A ein Leitungsbruch eintritt, und zwar ohne daß die gerissenen Leitungsenden die Erde berühren? In diesem Fall wird die Leitung nicht unausgeglichen gegen Erde, und das Erdschlußrelais 54 spricht nicht an. Infolge der Unterbrechung der Phase 3 verschwindet jedoch deren Strom praktisch vollständig und damit die vom Wattmeterelement 6 (vgl. Fig. 1) auf den Arm 25 (vgl. auch Fig. 3) des phasenäuswählenden Relais ausgeübte Zugkraft. 9» Infolge der von den Wattmeterelementen 4 und 5 auf die Arme 23 und 24 ausgeübten Zugkräfte wird der Arm 25 gehoben, berührt den Kontakt 28 und schließt den Stromkreis durch den Phasenmelder 33, die gemeinsame Alarmvorrichtung 37 und das Hilfsrelais 38. Der auf die Arme 23 und 24 ausgeübte Zug ist jedoch nicht ausreichend, um die Spannung der Feder des Kontaktes 28 zu überwinden, so daß die Arme 23 und 24 gehindert werden, ihre unteren Kontakte 41 und 42 zu berühren. Die Alarmvorrichtung 37 zeigt dem Wärter an, daß das Relais angesprochen 'hat, und der Phasenmelder 33 zeigt an, daß der Fehler in der Phase 3 liegt. Das Hilfsrelais 38 schließt den Stromkreis für die Auslösespule 39 und öffnet den Ölschalter 40. Die gleichen Vorgänge spielen sich in der Station B ab, so daß also auch in der letzteren dem Wärter das Vorhandensein eines Fehlers in der Leitung 3 angezeigt und diese Leitung von der Station B abgeschaltet wird.
Es sei zweitens angenommen, daß in der Phase 2 an der Stelle 75 ein Leitungsbruch in der Weise eintrete, daß das der Station A zu- J15 nächst liegende gerissene Ende die Erde berührt. Wenn die Erdverbindung geringen Widerstand besitzt, dann fällt das Potential der Phase 2 praktisch auf Null, das Wattmeterelement 5 wird wirksam und zeigt die fehlerhafte Phase an, und dasselbe geschieht auch auf der Station B. Da ferner bei dieser
—_
Art des Leitungsbruchs die Leitung gegen Erde unausgeglichen wird, so wird auch das Erdschlußrelais 54 wirksam infolge des von der Phase 2 über den Transformator 55 nach
Erde fließenden Stromes, und der Ölschalter | 40 schaltet die Leitung ab. . j
Ist im angenommenen Fall der Widerstand \ nach Erde derart, daß ein großer Stromstoß nach Erde mit geringem Potentialabfall eintritt, d. h. daß der Strom stärker ansteigt, als die Spannung sinkt, dann wird der durch das Wattmeterelement 5 auf den Arm 24 ausgeübte Zug genügend groß, um die Zugkräfte der Wattmeter 4 und 6 zu überwinden, den Arm 24 herunterzuziehen, ihn mit dem Kontakt 42 in Berührung zu bringen und die Alarmvorichtung 37 und das Hilfsrelais 38 zu erregen, unter gleichzeitiger Erregung des Phasenmelders 45, der das Vorhandensein eines Fehlers in der Phase 2 anzeigt. Durch die in die Höhe gehenden Arme 23 und 25 werden die oberen Kontakte 26 und 28 geschlossen und daher auch die Phasenmelder ! 31 und 33 erregt, welche hier unrichtige Pha- j sen anzeigen würden. Der Wärter muß daher angewiesen werden, in einem solchen Fall, in welchem Phasenmelder beider Sätze ansprechen, nur die zu den unteren Kontakten gehörenden Phasenmelder als maßgebend anzusehen.
AVäre der Widerstand der Erdverbindung gerade so groß, daß der durch die Phase 2 fließende Erdstrom gleich der normalen Belastung der beiden anderen Phasen ist, dann würde das phasenauswählende Relais nicht ansprechen, dagegen würde das Relais 54 wirksam werden.
Wenn umgekehrt das zur Station B zunächst liegende Ende des gerissenen Drahtes die Erde berührt, wie bei 76 für die Phase 1 gezeigt ist, und wenn die Bruchstelle dieses Mal näher zur Station B als zur Station A liegt und der Erdschluß geringen oder mittleren Widerstand besitzt, dann fließt durch die Phase 1 ein Ladestrom, welcher der Spannung um 900* vorauseilt. Es verschwindet infolgedessen der vom Wattmeterelement 4 [ auf den Arm 23 ausgeübte Zug, das phasen- ! auswählende Relais spricht an, zeigt einen | Fehler in der Phase 1 an und schaltet den Ölschalter 40 selbsttätig . aus. Gleichzeitig j wird auch in der Station B der Ölschalter selbsttätig ausgeschaltet und das Vorhandensein eines Fehlers in der Phase 1 angezeigt, da hier die Spannung der Phase 1 und der vom Wattmeterelement 7 ausgeübte Zug auf Null sinken.
Endlich sei die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 6 für ein Leitungssystem mit nicht geerdetem Nullpunkt bei einem Leitungsbruch betrachtet, welcher in der Phase 3 an der Stelle 1JJ in solcher Weise eintritt, daß beide gerissene Enden die Erde berühren. Dann sinkt in beiden Stationen^ und B die Spannung der Phase 3 und daher die Zugkraft der Wattmeterelemente 6 und 9 auf Null, die phasenaus\vählenden Relais beider Stationen sprechen an, zeigen das Vorhandensein des Fehlers in der Phase 3 an und öffnen die Ölschalter beider Stationen. Infolge des Verschwindens der Spannung der Phase 3 spricht gleichzeitig auch das Erdschlußrelais jeder der beiden Stationen an.

Claims (4)

Pate nt-An Sprüche:
1. Einrichtung zum Schutz von Drehstromleitungen bei Leitungsbruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente eines auf Ungleichheiten in der Belastung der einzelnen Phasen ansprechenden Relais, welches Phasenmelder, selbsttätige Ausschalter oder beides überwacht, nach dem Wattmeterprinzip gebaut sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wattmeterelemente differential auf die drei Arme eines in einem Punkt drehbaren Ankers (22) einwirken.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Anker go (22) des phasenauswählenden Relais Federn (48) einwirken, deren Spannung von der Belastung der Drehstromleitung abhängig gemacht ist, um gleiche Empfindlichkeit des Relais bei verschiedenen Belastungen zu erreichen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem phasenauswählenden Relais ein weiteres Relais vorhanden ist, welches in bekannter Weise anspricht, wenn das System gegen Erde unausgeglichen ist, wobei beide Relais denselben selbsttätigen Ausschalter überwachen können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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