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PENDELUNGSANZEIGER
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Die Erfindung betrifft einen Pendelungsanzeiger für Zentrifugen,
umfassend zumindest eine mit dem Lagergehäuse der Zentrifugentrommel starr verbundene
Betätigungsvorrichtung, die, wenn die Pendelbewegung der Zentrifugentrommel einen
vorbestimmten Wert überschreitet, einen am Zentrifugengestell befestigten, an eine
Alarmeinrichtung und/oder einen Schalter für den Antrieb der Zentrifuge angeschlossenen
Messwertwandler betätigt.
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Das Lagergehäuse der Trommel einer Zuckerzentrifuge ist aus Festigkeitsgründen
derart im Zentrifugengestell gelagert, dass es um einen bestimmten Punkt, den Pendelpunkt,
pendeln kann, dessen Lage von der Lagerung des Lagergehäuses im Gestell bestimmt
wird. Eine Pendelbewegung erfolgt, wenn das zu zentrifugierende Gut nicht gleichmässig
längs der Trommelwand verteilt ist. Selbstverständlich darf die Pendelbewegung gewisse
bestimmte Grenzen nicht überschreiten, und zu diesem Zweck hat man rund um den Umfang
des Lagergehäuses eine Anzahl Messwertwandler vorgesehen, die beim Erreichen dieser
Grenze ein Signal an eine Alarmeinrichtung und/oder eine Vorrichtung abgeben, die
den Zentrifugenantrieb abschaltet.
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Diese Messwertwandler haben bei der Einregelung und insbesondere im
Betrieb ziemliche Schwierigkeiten bereitet, durch die in vielen Fällen unnötige
und kostspielige Betriebsunterbrechungen entstanden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen völlig neuen Anzeiger
für diesen Zweck zu schaffen, der bedeutend einfacher ist als die bisherigen, leicht
montiert und eingeregelt werden kann sowie ausserordentlich betriebssicher ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass der Messwertwandler derart
orientiert ist, dass sein Sensor längs einer Linie zum Pendelpunkt der Zentrifugentrommel
gerichtet ist, d.h. demjenigen Punkt auf der Zentrumachse der Zentrifugentrommel,
um
den die Pendelbewegung erfolgt, und dass die Betätigungsvorrichtung aus einer im
Lagergehäuse der Zentrifuge befestigten Stange mit einem Betätigungsteil besteht,
der in einer zur genannten Linie senkrechten Ebene im Anschluss an den Sensor des
Messwertwandlers gelegen ist, um diesen vorzugsweise induktiv oder mechanisch bei
einer durch die Pendelung der Zentrifugentrommel über die genannte Grenze hinaus
verursachten Schwingung der Stange in sämtlichen Richtungen in der genannten Ebene
zu betätigen.
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Die Erfindung ist im folgenden anhand der beigefügten und ein Ausführungsbeispiel
in Seitenansicht und im Schnitt veranschaulichenden Zeichnung näher beschrieben.
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Auf der Zeichnung bezeichnet 10 einen Teil des Gestells der Zuckerzentrifuge.
Im Gestell ist ein Lagerglied 11 befestigt, das ein eine nicht gezeigte Zentrifugentrommel
in herkömmlicher Weise aufnehmendes Lagergehäuse 12 drehbar und pendelbar trägt.
Im Lagergehäuse 12 ist eine Betätigungsvorrichtung 13 in Form einer an beiden Enden
ein Gewinde aufweisenden Stange 30 befestigt, indem das eine Stangenende in das
Lagergehäuse eingeschraubt und mittels einer Mutter 14 gesichert ist. Die Stange
30 erstreckt sich etwa senkrecht vom Lagergehäuse 12 ab, aber dieser Winkel ist
nicht kritisch. Die Stange 30 erstreckt sich durch eine Öffnung 15 in einer Bodenplatte
des Gestells bis zu dessen Aussenseite. Wie ersichtlich, hat die Öffnung 15 einen
bedeutend grösseren Durchmesser als die Stange 30, damit sich diese bei auftretender
Pendelung bewegen kann. An dem vom Lagergehäuse 12 abgewandten Stangenende 16 ist
ein Betätigungsteil 17 zwischen Muttern 18 befestigt. Der Teil 17, der zweckdienlicherweise
die Form eines Flacheisens aufweist, besitzt einen abgewinkelten Teil 19 mit einer
durchgehenden Öffnung 20. Ein Halter 22, der ebenfalls die Form eines Flacheisens
aufweisen kann, ist mit Hilfe von Bolzen 23 gegen die Unterseite der genannten Bodenplatte
des Gestells befestigt und besitzt einen abgewinkelten Teil 21, der - wie aus folgendem
ersichtlich - einen
bestimmten Winkel mit der Bodenplatte einschliesst.
Der Teil 21 hat in der Nähe seines freien Endes eine durchgehende Öffnung 24, in
der ein Messwertwandler 25 mit Aussengewinde mit Hilfe von Muttern 26 befestigt
ist.
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Der Messwertwandler 25 ist herkömmlichen Typs und so konstruiert,
dass er ein induktives Feld erzeugt, das mittels geeigneter Schirmglieder auf einen
etwa halbsphärischen Bereich abgegrenzt ist, wie bei 27 gezeigt ist.
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Wenn das Lagergehäuse 12 mit seiner darin angebrachten Zentrifugentrommel
infolge einer ungleichmässigen Verteilung des zu zentrifugierenden Guts längs der
Trommelwand pendelt, bewegen sich die einander zugewandten teilsphärischen Flächen
des Lagergliedes 11 und des Lagergehäuses 12 im Verhältnis zueinander. Die Pendelbewegung
erfolgt um den Pendelpunkt 28, der das Zentrum eines Kreises bildet, längs dessen
Umfang sich die genannten Flächen erstrecken. Falls von diesem Punkt eine gerade
Linie 29 gezogen wird, ist es für die Funktion des Anzeigers von entscheidender
Bedeutung, dass der Sensor des Messwertwandlers 25, d.h. in der dargestellten Ausführungsform
das abgeschirmte, induktive Feld 27, längs dieser Linie gerichtet ist, so dass sich
die Linie zentral durch das Feld erstreckt. Der Teil 21 des Halters 22 ist anfangs
derart abgewinkelt, dass sich der Messwertwandler 25 in der dargestellten Weise
erstreckt, und falls Feineinstellungen erforderlich sind, können diese mit Hilfe
eines zweckdienlichen Werkzeugs leicht am Platz ausgeführt werden. Ferner ist es
für die Funktion von entscheidender Bedeutung, dass sich der abwinkelte Teil 19
des Betätigungsteils 17 in einer Ebene erstreckt, die zur Linie 29 senkrecht ist,
und dass die Öffnung 20 dem Feld 27 gegenüber zentriert ist. Die Lage des Betätigungsteils
17 lässt sich mit Hilfe der Muttern 18 auf dem Gewindeende 16 der Stange 30 leicht
einstellen. Die Einstellung des Messwertwandlers 25 und des Betätigungsteils 17
bereitet keinerlei Schwierigkeiten, da diese Teile an
der Aussenseite
des Zentrifugengestells angeordnet sind.
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Wenn das Lagergehäuse mit der Zentrifugentrommel um den Pendel punkt
28 pendelt, wird diese Pendelbewegung selbstverständlich auf die Stange 30 übertragen,
so dass sich der abgewinkelte Teil 19 des Betätigungsteils 17 in seiner Ebene bewegt.
Die Öffnung 15, durch die sich die Stange 30 erstreckt, hat wie erwähnt einen so
grossen Durchmesser, dass sich die Stange 30 unbehindert bewegen kann. Die Öffnung
20 im abgewinkelten Teil 19 des Betätigungsteils 17 hat einen solchen Durchmesser
und ist ausserdem in einer solchen Weise gegen das induktive Feld 27 abgeschrägt,
dass Pendelbewegungen bis zu einer gewissen Grenze zugelassen sind. Diese Grenze
wird überschritten, wenn sich die Lochkante in das induktive Feld 27 hineinbewegt,
was von allen Seiten her erfolgen kann. Durch die Betätigung des induktiven Feldes
27 wird der Messwertwandler 25 aktiviert, der somit über eine nicht gezeigte Leitung
ein Alarmsystem und/oder die Steuerausrüstung des Zentrifugenantriebs betätigt,
so dass der Antrieb entweder die Geschwindigkeit der Zentrifuge herabsetzt oder
die Zentrifuge ganz einfach abstellt. Es können auch Mittel vorgesehen sein, die
die Zentrifuge automatisch ingangsetzen, wenn eine erneute Pendelung innerhalb der
vorbestimmten Grenzen stattfindet.
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Die Zeichnung zeigt einen induktiv arbeitenden Messwertwandler 25,
aber es leuchtet ein, dass dieser durch andere Wandlertypen ersetzt werden kann,
insbesondere einen Wandler, der statt des induktiven Feldes 27 einen Kipphebel besitzt.
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Für volle Sicherheit genügt bereits ein einziger, aus der Betätigungsvorrichtung
und dem Messwertwandler bestehender Anzeiger, aber falls extreme Sicherheit erwünscht
ist, können selbstverständlich mehrere Anzeiger montiert werden. Der erfindungsgemässe
Pendelungsanzeiger ist in erster Linie für Zuckerzentrifugen konstruiert worden,
weil er gerade unter den bei der Zuckerzentrifugierung
vorkommenden,
schwierigen Verhältnissen einwandfrei arbeitet. Selbstverständlich lässt er sich
aber auch für andere Zentrifugentypen gebrauchen.
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