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Krümmungsmesser
Im Hauptpatent 921 359 ist ein Krümmungsmesser beschrieben,
der aus einer Meßbasisplatte und einem schwenkbaren, mit einer Tastspitze und einer
Meßkante versehenen Meßarm besteht und bei welchem die in mehrere getrennte Teilskalen
aufgeteilte Ableseskala auf der Meßbasisplatte angebracht ist. .Die Meßwerte, d.
h. die Längen der Krümmungsradien oder -durchmesser, werden im Schnittpunkt- der
Meßkante mit den linearen Grundlinien der Teilskalen abgelesen. Der Meßarm ist feststellbar,
damit die beim Anlegen des Krümmungsmessers an die Meßfläche sich ergebende relative
Lage der Tastspitze zu den beiden Bezugspunkten der Meßbasisplatte fixiert und die
Skala nachträglich abgelesen werden kann.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung dieses Krümmungsmessers
hinsichtlich der Meß- und Ablesegenauigkeit sowie seiner Handhabung. Sie besteht
in einer Gestaltung der ebenfalls in mehrere Teile zerlegten Ableseskala, derart,
daß sämtliche Teilstriche der Teilskalen auf konzentrischen Kreisen um den Drehpunkt
des schwenkbaren Meßarmes liegen. Nach der weiteren Erfindung erfolgt das Anlegen
der Tastspitze des Meßarmes an die Meßfläche nicht mehr gefühlsmäßig von Hand, von
dern selbsttätig unter der Wirkung einer Feder, um
für gleiche Krümxnungsdurchmesser
denselben Anpreßdruck der Tastspitze zu gewährleisten. Ferner ist die Feststellung
des Meßarmes auf der Basisplatte von beiden Seiten des Krümmungsmessers her bedienbar
gemacht und der Krümmungsmesser mit einem Handgriff versehen, welcher die Sicherheit
des Anlegens des Krümmungsmessers an die Meßfläche erhöht. Schließlich ist der Krümmungsmesser
noch mit aufsteckbaren, in ihrer Länge verstellbaren Distanzhaltern versehen, um
zu gewährleisten, daß der Krümmungsmesser stets genau in einer Ebene senkrecht zur
Zylinderachse aufgesetzt wird, wenn er zur Messung der Krümmung von Zylinderflächen
verwendet wird.
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Die Zeichnung zeigt in Abb. r und 2 zwei verschiedene Ausführungsformen
der Skalen sowie der Federung des schwenkbaren Meßarmes nach der Erfindung, in Abb.
3 eine Ausführung der von der Vorder- und der Rückseite des Krümmungsmessers bedienbaren
Feststellungsvorrichtung für den Meßarm und in Abb. 4 eine Ausführungsform eines
in der Nähe der Endpunkte der Meßbasis aufsteckbaren Distanzhalters.
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Auf der Meßbasisplatte a ist außerhalb ihrer Mitte der Meßarm b mit
der Tastspitze s in der Achse h schwenkbar gelagert. Den Skalen der Abb. I und 2
ist das Merkmal gemeinsam, daß sämtliche Teilstriche der Teilskalen auf konzentrischen
Kreisen um- die Achse h liegen. In der Abb. I ist die Skala c in fünf Teilskalen
aufgelöst.
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Die Teilstriche der vollen Zehner- sind durch sämtliche Teilskalen
hindurchgezogene Kreisbogen, die nur je einmal am oberen Rande der Skala beziffert
sind, was die Skala sehr klar und übersichtlicht macht. Die Einerteilstriche sind
auf die Grundlinien der Teilskalen gesetzt. Statt dessen können sie auch auf die
Meßkante b' wie in der Abb. 2 gesetzt sein, was die Herstellung erleichtert und
verbilligt. Die Abstände der Teilstriche nehmen von rechts nach links ab. Wie die
Abb. I, zeigt, können sie bei kleineren Meßbasen so klein werden, daß nur noch jeder
zweite Einerteilstrich angebracht werden kann. Das läßt sich gemäß der Ausführungsform
der. Skala nach Abb. 2 vermeiden, wenn man die Zahl der Teilskalen verdoppelt, in
der gezeichneten Weise in Form einer Zickzacklinie anordnet und auf jeder Skalengrundlinie
nur fünf Zehnerteilstriche unterbringt, während die Einerteilstriche auf die Meßkante
b' gesetzt werden. Allerdings muß dann die Bezifferung der Zehner auf jeder Teilskalengrundlinie
angegeben werden, um Ablesefehler zu vermeiden.
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Trotzdem bleibt aber die Skala klar und übersichtlich und die Ablesegenauigkeit
größer als bei den Skalenausführungen des Hauptpatents.
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Eine Quelle von Meßfehlern bei einem Krümmungsmesser nach dem Hauptpatent
liegt in dem verschiedenen Anpreßdruck der Fühlerspitzes des Meßarmes b, wenn die
Einstellung des Meßarmes von Hand geschieht. Aus diesem Grunde ist diese Fehlerquelle
nunmehr dadurch beseitigt, daß die Tastspitze s an die Meßfläche m mittels einer
Feder f angedrückt wird, die nach Abb. I beispielsweise eine Schraubenfeder oder
nach Abb. 2 eine Blattfeder sein kann.
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Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß die Feststellung des
Meßarmes auf der Meßbasisplatte sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite
der Platte aus bedienbar gemacht ist. Zu diesem Zweck ist durch den Meßarm unverdrehbar,
aber längs verschiebbar, ein Schraubbolzen o eingesetzt, der in einem Gleitschlitz
k der Basisplatte geführt ist und auf welchen beiderseits je eine Rändelmutter t
aufgeschraubt ist. Diese Rändelmuttern sind zweckmäßig in bekannter Weise unverlierbar
gemacht. Insbesondere bei der Verwendung eines Krümmungsmessers an schlecht zugänglichen
Meßorten, wie z. B. bei der Messung der Bandagen von Rädern der Eisen- oder Straßenbahn,
ist die von zwei Seiten benutzbare Feststelleinrichtung wertvoll. Wie die Abb. 3
zeigt, läßt sich die Unverdrehbarkeit des Schraubbolzens bei Aufrechterhaltung seiner
Längsverschiebbarkeit dadurch erreichen, daß der Bolzen an einer Seite flach gefeilt
ist.
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Ferner ist der Krümmungsmesser gegen die im Hauptpatent beschriebene
Ausführungsform dadurch verbessert, daß er mit einem Handgriff i versehen ist. Der
Krümmungsmesser kann damit viel sicherer auf die Meßfläche aufgesetzt werden.
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Dadurch werden Meßfehler vermieden, die entstehen, wenn der Krümmungsmesser
infolge schlechter Griffigkeit beim Aufsetzen hin und her schwankt oder schief aufgesetzt
wird.
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Schließlich können Meßfehler dadurch entstehen, daß der Krümmungsmesser
nicht genau in einer Ebene senkrecht zu der Achse einer zylindrischen Meßfläche,
sondern schräg zu ihr aufgesetzt wird.
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-Um diese Meßfehler zu vermeiden, kann der Krümmungsmesser mit auf
der Basisplatte aufsteckbaren und in ihrer Länge verstellbaren Distanzhaltern, beispielsweise
nach Abb. 4, versehen werden, welche sicherstellen, daß die beiden Basispunkte von
den Grundflächen des Meßzylinders gleichen Abstand haben. Der Distanzhalter besteht
beispielsweise aus einer Federklaue q und einem Rohrstück r, in welchem das Winkelstück
w verstellbar gleitet. Die Klaue wird in der Nähe der beiden Basispunkte auf die
Basisplatte aufgesteckt.
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Die beschriebenen Verbesserungen sind sowohl bei Krümmungsmessern
für konkave als auch für konvexe Flächen anwendbar.
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PATENTANSPROCHE: I. Krümmungsmesser nach Patent 921 359 mit verbesserter
Meß- und Ablesegenauigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Teilstriche der
Teilskalen auf konzentrischen Kreisen um den Drehpunkt (h) des Meßarms (b) liegen.