DE956934C - Anwendung sich schlagartig steigernden Gasdrucks zum unloesbaren Verbinden von Metallrohren - Google Patents

Anwendung sich schlagartig steigernden Gasdrucks zum unloesbaren Verbinden von Metallrohren

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DE956934C
DE956934C DEH15214A DEH0015214A DE956934C DE 956934 C DE956934 C DE 956934C DE H15214 A DEH15214 A DE H15214A DE H0015214 A DEH0015214 A DE H0015214A DE 956934 C DE956934 C DE 956934C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21DWORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21D39/00Application of procedures in order to connect objects or parts, e.g. coating with sheet metal otherwise than by plating; Tube expanders
    • B21D39/04Application of procedures in order to connect objects or parts, e.g. coating with sheet metal otherwise than by plating; Tube expanders of tubes with tubes; of tubes with rods

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Pressure Welding/Diffusion-Bonding (AREA)
  • Earth Drilling (AREA)

Description

  • ..Anwendung sich schlagartig steigernden Gasdrucks zum unlösbaren .Verbinden von Metallrohren Das allgemein gebräuchliche unlösbare Verbinden von zwei Rohren mit glatten Enden durch Schweißen war bisher zeitraubend und oft mit Mühe verbunden. Besonders schwierig ist es für den Schweißer, auf der Baustelle im Rohrgraben über Kopf zu arbeiten. Nur Fachkräften mit langjähriger Erfahrung gelingt es, in dieser Haltung saubere Schweißnähte herzustellen. Es dauert mindestens i Stunde, z. B. zwei Rohre mit NW 300, ND 40 durch Schweißen zu verbinden. Auch ist der Materialaufwand für Schweißverbindungen groß. Für eine Rohrverbindung mit vorgenannten Abmessungen werden bei Azetylenschweißung rund i kg Schweißdraht, 1,9 kg Sauerstoff und a kg Azetylen verbraucht. Außerdem wird die Festigkeit des Rohrwerkstoffes bei der hohen Schweißtemperatur rund io% gemindert. Hydraulische Druckprüfungen haben bewiesen, da:ß geschweißte Rohre zuerst an der Schweißnaht zu Bruch gehen. Glatte Rohre können bei diesem Schweißverfahren nur für niedere Drücke verlegt werden. Für höhere Drücke werden Muffenrohre mit Nippeleinlagen entwickelt, um das Schweißen besser zu beherrschen. Es liegt auf der Hand, daß ein Muffenrohr in der Herstellung teurer ist als ein gewöhnliches Rohr mit durchgehenden glatten Enden.
  • Es besteht schon lange der Wunsch nach einem einfachen Verfahren, bei dem auch gewöhnliche, handelsübliche Rohre mit durchgehenden glatten Enden mühelos und betriebssicher in kurzer Zeit verlegt werden können, ohne das eine geringere Festigkeit an den Verbindungsstellen in Kauf genommen werden müßte.
  • Es ist bereits bekannt, zwei Rohre aus duktilem Material dadurch miteinander zu verbinden, daß man ihre Enden übereinanderschiebt oder stumpf aneinanderstoßende Rohrenden mit übergeschobener Muffe versieht und dann mit einer außen auf der Muffe angebrachten Sprengladung die Teile miteinander verbindet. Eingehende Versuche haben jedoch gezeigt, daß diese Art, die Rohre miteinander zu verbinden, nicht erfolgreich ist, weil sich einseitige Einbeulungen bilden, die ein glattes, allseitiges Anlegen der Rohrenden an die übergeschobene Muffe verhindern. Außerdem wird nur .ein geringer Teil der durch den Sprengstoff ausgelösten Kraft für das Verbinden nutzbar gemacht.
  • Außerdem ist es bekannt, Rohre mittels Sprengstoff zu sicken, und zwar dadurch, daß man in dem bis an die zu sickende Stelle einseitig abgeschlossenen Rohr, das sich innerhalb eines Gesenks befindet, an der zu sickenden Stelle einen Sprengstoff zur Entzündung bringt.
  • Es _ ist außerdem bekannt, irteinandergesteckte Rohrenden durch eine Aufbauchung miteinander zu verbinden, die durch allmähliche Deformierung eines eingesteckten Stopfens aus deformierbarem, formbarem oder plastischem Material herbeigeführt wird. Die Entfernung des deformierten Stopfens aus dem Innern der Rohrverbindung bereitet erhebliche Schwierigkeiten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Metallrohre dadurch unlösbar verbinden kann, daß man eine Sprengstoffverformung vom Innern der Rohre her erfolgen läßt.
  • Verwendet man hierbei urivergütete Stahlrohre und eine urivergütete Muffe, so gelingt eine Verbindung bruchfrei nur, wenn der Sprengstoff in Abstimmung auf die Materialeigenschaften der zu verbindenden Rohre sehr genau dosiert wird, was in der Praxis kaum möglich ist. Der Druck der Sprengstoffgase ist bekanntlich abhängig von der Außentemperatur und steigt mit zunehmender Temperatur steil an, so daß man die Sprengstoffmenge sorgfältig der jeweiligen Außentemperatur anpassen muß, um mit Sicherheit eine rißfreie Verbindung herzustellen. Es ist außerdem im Fall des Gelingens nicht immer Gewähr gegeben, daß die Verbindung dicht ist.
  • Dem kann jedoch abgeholfen werden dadurch, daß die Rohre mit der Muffe in einem Kaliberring aus federhartem Stahl mit Hilfe eines Sprengstoffes verformt werden. Hierbei wählt .man die Bohrung eines Kaliberringes im Verhältnis zu den Abmessungen der Muffe, Rohre und dem Spiel zwischen Rohr und Muffe so, daß die Rohre je nach Güte de: Werkstoffes in der Dehnung 'um 3 bis 8 °/o, bezogen auf den Innendurchmesser, und nicht darüber verformt werden. Mit dieser Kombination kann auch bei Schwankungen der Außentemperatur eine zuverlässige Roh Urverbindung hergestellt werden mit dem Vorteil, daß der Kaliberring, ähnlich wie beim Schmieden -der Amboß, zur Umlenkung der dynamischen Kraft dient und für viele Rohrverbindungen verwendet werden kann.
  • Bei dem Zusammenpressen der Rohre mit der Muffe und dem Kaliberring entstehen heftige Stöße. Der Kaliberring hat die Aufgabe, möglichst viel kinetische Energie durch seine Elastizität in potentielle Energie umzuformen.
  • Eine Schwierigkeit bei dieser Art der Verbindung von Rohren besteht darin, daß der Kaliberring durch die bei der Detonation entwickelte Wärme festsitzt und sich erst nach erfolgter Abkühlung von der Muffe lösen läßt. Es ist bei fortschreitendem Verbinden zweckmäßig, die Bohrung im Kaliberring einzufetten und den Kaliberring durch seitliche Schläge mit einem Kupferhammer von der Muffe zu trennen. Im Interesse einer langen Lebensdauer wird der Kaliberring möglichst im ganzen Querschnitt federhart vergütet. Der Kaliberring kann zur Erleichterung seiner Entfernung nach dem Verbinden der Rohre eine konisch geschliffene Bohrung mit einer Neigung von etwa i :50 besitzen.
  • Es wurde weiter gefunden, daß man zur Verbindung von .urivergüteten Rohren Muffen aus einem vergüteten Werkstoff verwenden und durch Sprengstoffverformung von innen die Verbindung herstellen kann. In diesem Fall entfällt die nachträgliche Lösung des Kaliberringes, da die vergütete Muffe den Verformungsdruck aufnehmen kann.
  • Wird auf ein vergütetes Kernrohr ein urivergütetes Mantelrohr mit geringem Spiel geschoben, in das Kernrohr eine Patrone mit einer bestimmten Menge Sprengstoff eingeführt und dieser mit einem Initialzünder zur Detonation gebracht, so bauchrt sich je nach der Sprengstoffmenge das vergütete Kernrohr mehr oder weniger tonnenförmig auf. Das urivergütete Mantelrohr geht aber an der aufgebauchten Stelle in den meisten Fällen zu Bruch. Hierbei kann man durch sehr genaue Dosierung des Spvengstoffes in Abhängigkeit von der Außentemperatur das Zu-Bruch-Gehen des Mantelrohres verhüten. Wird jedoch umgekehrt auf ein urivergütetes Kernrohr ein vergütetes Mantelrohr aus dem gleichen Werkstoff - wie im vorhergehenden Experiment - geschoben und mit gleicher Menge Sprengstoff beschossen, so verbindet sich das invergütete Kernrohr mit dem vergüteten Mantelrohr unlösbar. Beide Rohre werden tonnenförmig aufgebaucht. Bei dieser Anordnung verträgt das urivergütete Kernrohr vereint mit dem vergüteten Mantelrohr nennenswerte plastische Verformungen, ohne zu Bruch zu gehen.
  • Dies zeigt, daß schlagartig, wie dies bei der Explosion des Sprengstoffes geschieht, ein weniger elastisches Kernrohr mit einem elastischen Mantelrohr durch Verformen des Werkstoffes :unlösbar verbunden wird. Erst bei stärkerer Aufbauchung werden die ersten Anrisse wahrnehmbar. Bei guter Vergütung des Mantelrohres vertragen die Rohre .je nach Wanddicke mit Sicherheit 3 bis 8°/o plastische Verformung, bezogen auf den Innendurchmesser, ohne zu Bruch zu gehen.
  • Wird an Stelle des Mantelrohres eine glatte Muffe aus vergütetem Stahl gewählt, so ist es möglich, zwei Rohre mit glatten Enden aus urvergütetem Stahl oder Nichteisenmetall durch gleichzeitiges Aufbauchen an zwei Stellen in der Nähe der Rohrenden unlösbar zu verbinden.
  • Auch im Fall der Verwendung von vergüteten Muffen zur Verbindung von Rohren aus urvergütetem Stahl oder Nichteisenmetall ist es möglich, ein vergütetes, dickwandiges Mantelrohr als Kaliberring vor dem Sprengen aufzusetzen, das durch Wahl seiner Abmessungen größere Verformungen, als sie dem Werkstoff zuträglich sind, unterbinden kann, so daß man auf diese Weise temperaturunabhängig, also beispielsweise im Sommer !und im Winter, die gleiche Sprengladung verwenden kann. Bei richtiger Dosierung derselben gelingt es jedoch, ohne Zuhilfenahme eines wieder zu entfernenden Kaliberringes die Rohre miteinander zu verbinden.
  • Die erfindungsgemäße Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes dient insbesondere zum Verlegen normaler, urvergüteter Stahlrohre. Vorzugsweise wird hierbei die Muffe aus einem elastischeren Werkstoff gewählt als der Rohrwerkstoff. Durch Wärmebehandlung kann der Werkstoff der Muffe in seiner Elastizität nennenswert beeinflußt werden. Wird z. B. eine Stahlmuffe oberhalb des oberen Umwandlungspunktes A3 geglüht und dann langsam an der Luft oder in Asche gekühlt, so sinkt die Elastizität. Wird sie dagegen vom A3 Punkt in Wasser oder Öl schroff abgekühlt, so siteigt die Elastizität auch bei nicht hartbarem Stahl nennenswert an.
  • Die außerordentlich harten Stöße, die nur kurze Zeit wirken, stellen an die Muffe und insbesondere an den Kaliberring, wenn ein solcher verwendet wird, hohe Anforderungen. Im Interesse einer langen Lebensdauer wird der Kaliberring möglichst im ganzen Querschnitt federhart vergütet. Fair. größere Querschnitte kommen elektrisch verschmolzene, legierte Nickelchromstähle mit- Vanadin- .und Molybdänzusatz in Betracht. Das Gewicht dieser Kaliberringe darf nicht schwer sein, da sie an der Verwendungsstelle von Rohr zu Rohr transportiert werden müssen. Durch thermisch erzeugte Eigenspannungen, nämlich durch Druckspannungen am Innenumfang und Zugspannungen am Außenumfang oder durch Mehrlagenkonstruktion wie beim Geschützrohr, wird die Widerstandskraft des Kaliberringes nennenswert erhöhet und somit das Gewicht reduziert.
  • Beim Verbinden von Rohrbogen beispielsweise wird der Glühzünder mit seiner elektrischen Drahtleitung durch den kurzen Rohrbogen gefädelt, mit der abseits stehenden Zündmaschine verbunden und zur Entzündung gebracht. Für die Sprengung verwendet man mit Sicherheitssprengstoffen gefüllte Patronen. Sie können nur mit Initialzündung zur Detonation gebracht werden. Sprengstoffe mit brisanter Wirkung erniedrigen die Lebensdauer des Kaliberringes.
  • Mit den erfindungsgemäßen Mitteln können alle genormten dehnbaren Rohre aus Stahl und auch Nichteisenmetallen verbunden werden. Auch Rohre mit größeren handelsüblichen Toleranzen können auf diese Weise miteinander verbunden werden, da Verformungen von mehreren Prozent im Bereich der Möglichkeiten liegen. In Verbindung mit einer Muffe aus nahtlosem Stahlrohr können für untergeordnete Betriebsdrücke auch Rohre mit geschweißter Naht verlegt werden.
  • Erfindungsgemäß wird eine Aufweitung durch einen Sprengstoff - also einen sich schlagartig steigernden Gasdruck - bewirkt. Es ist Überraschend, daß ein solches Mittel für den Zweck der Rohrverbindung eingesetzt werden kann. Seine Anwendung hat gegenüber der Anwendung eines deformierbaren plastischen Materials sehr wesentliche Vorteile. Insbesondere sind die zur Erzeugung der Verformungsenergie erforderlichen Maßnahmen wesentlich einfacher, und es entfällt bei der erfindungsgemäßen Anwendung des Gasdruckes praktisch die Entfernung des Verformungsmittels, während bei dem bekannten Verfahren nach der Patentschrift 108 756 gerade die Entfernung des deformierten Stopfens erhebliche Schwierigkeiten bereitet, besonders wenn es sich um das Verbinden langer Rohre handelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE- i. Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes beim Verbinden von Rohren durch Innendruck, wobei in bekannter Weise die zu verbindenden Rohrteile an der Verbindungsstelle gemeinsam tonnenförmig aufgeweitet werden können. a. Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes nach Anspruch i auf zwei ineinandergesteckte Rohre. 3. Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes nach Anspruch i auf zwei Rohre, über deren zu verbindende Enden eine Muffe geschoben ist. 4. Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, d'aß die verwendete Muffe eine höhere Elastizität besitzt als die Rohrenden, beispielsweise durch Verwendung einer vergüteten Muffe. 5. Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die höhere Elastizität der Muffe durch Erwärmen oberhalb des A3 Punktes und schroffes Ablöschen erzielt wird. 6. Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung in einem dickwandigen Mantelrohr (Kaliberring) vorgenommen wird. 7. Anwendung eines sich schlagartig steigernden Gasdruckes nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, darB die Menge des Sprengstoffes so bemessen wird, daB die Dehnung bei Stahlrohren nicht über 8 %, bezogen auf den Innendurchmesser der Rohre, hinausgeht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 108 756, 123 I5i, 719054, 767011; USA.-Patentschrift Nr. 2 367:2o6.
DEH15214A 1953-01-31 1953-01-31 Anwendung sich schlagartig steigernden Gasdrucks zum unloesbaren Verbinden von Metallrohren Expired DE956934C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1229821B (de) * 1960-02-04 1966-12-01 Du Pont Verfahren zum Herstellen von mehrschichtigen Metallkoerpern

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE123151C (de) *
DE108756C (de) *
DE719054C (de) * 1939-11-24 1942-03-27 Gerhard Fieseler Vorrichtung zum Sicken von Rohren
US2367206A (en) * 1942-03-11 1945-01-16 Du Pont Method of joining objects
DE767011C (de) * 1935-10-23 1951-07-26 Fr Kammerer A G Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Metallrohren

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