DE95343C - - Google Patents

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DE95343C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42CAMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
    • F42C9/00Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition
    • F42C9/02Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition the timing being caused by mechanical means
    • F42C9/06Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition the timing being caused by mechanical means by flow of fluent material, e.g. shot, fluids

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Portable Nailing Machines And Staplers (AREA)

Description

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Den Gegenstand dieser Erfindung bildet ein Zeitzünder, der besonders dazu bestimmt ist, die bisher zum Entzünden von Minen und Bohrlochbesätzen verwendeten Zündschnüre oder elektrischen Apparate zu ersetzen, der aber auch in Geschossen untergebracht werden kann.
Dieser Zeitzünder ist dadurch gekennzeichnet, dafs ein mit einer Schraubenfeder umgebener Schlagbolzen einen Kolben trägt und mit diesem in einem Luft oder Flüssigkeit enthaltenden Cylinder verschiebbar ist, dessen der Druckrichtung der Feder gegenüberliegendes Ende eine Erweiterung und ein regelbares Austrittsloch hat.
Ist der Schlagbolzen gespannt, so kann seine Feder ihn nur in dem Mafse verschieben, wie die Luft oder Flüssigkeit durch das genannte. Austrittsloch zu entweichen vermag. . Durch Aenderung der Gröfse dieses Loches läfst sich also die Zeitdauer bestimmen, welche verfiiefsen mufs, bis der Kolben in die Cylindererweiterung gelangt. Sobald letzteres eintritt, findet plötzlich Ausgleich der vor und hinter dem Kolben befindlichen Flüssigkeit statt und die Feder schnellt den Schlagbolzen vor, der dann den Zündsatz entzündet.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist dieser Zeitzünder dargestellt.
Die Fig. 1 giebt einen senkrechten Längs- »schnitt und die
Fig. 2 einen waagerechten Querschnitt nach der Linie x-x der Fig. 1.
Die Fig. 3 und 4 zeigen andere Formen für den Schlagbolzen.
In einem Cylinder α, der die Gestalt einer Patronenhülse hat und wie diese unten eine Erweiterung b aufweist, ist ein Schlagbolzen c verschiebbar, dessen Schraubenfeder d sich einerseits gegen einen Bund des Bolzens, andererseits gegen den abnehmbaren Cylinderdeckel e stützt. Der Schlagbolzen c trägt an seinem unteren Ende einen Kolben /, der sich luftdicht an die Innenwandung des engeren Cylindertheiles α anschliefst, gegen den weiteren Cylindertheil b aber nicht mehr abdichtet. Unten ist der Cylinder α b durch einen Boden g abgeschlossen, der ein feines, durchgehendes Loch b hat. Dieses Loch kann in der Mitte, wie in Fig. 1 und 2, oder auch seitlich davon angebracht sein. Es ist mit Hülfe einer Kappe i verschliefsbar, die man in den Cylinder hineinschrauben oder aus ihm herausschrauben kann.
Will man den Zünder in Thätigkeit setzen, so löst man den Cylinderdeckel e, der zweckmäfsig wie in Fig. 1 und 2 durch einen Bajonnetverschlufs am Cylinder festgehalten wird, von dem Cylinder und zieht mit Hülfe des Deckels den Schlagbolzen c so weit heraus, bis dessen Kolben f gegen die Schraube k des Bajonnetverschlusses stöfst. Bei diesem Herausziehen stützt sich der Cylinderdeckel gegen einen Bund I (Fig. 1) oder einen seitlichen Vorsprung m (Fig. 3) des Schlagbolzens.
Dann schliefst man das Austrittsloch h mit Hülfe der Kappe i und schiebt den Schlagbolzen c wieder in den Cylinder a b hinein, wobei seine_Feder durch den Deckel e in dem Mafse gespannt wird, wie der Druck der unter dem Kolben befindlichen Luft, oder Flüssigkeit wächst. Dieser Druck wird schliefslich so grofs, dafs der Schlagbolzen nicht weiter in den Cylinder hineingeht. Man führt dann unter
weiterer Zusammenpressung der Feder d den Deckel auf den Cylinder α zurück und befestigt ihn daran. Darauf löst man die Kappe i etwas, und zwar mehr oder weniger, je nach der Zeit, die bis zum Eintritt der Zündung verfliefsen soll. Die Feder d schiebt dann den Schlagbolzen c langsam vor, wobei durch ein kleines seitliches Loch η des Cylinders von ■ aufsen Luft über dem Kolben eindringt, während ein Theil der unter dem Kolben befindlichen Luft durch das Austrittsloch h entweicht. . Dieses langsame Vorgehen des Schlagbolzens dauert so lange, bis der Kolben in die Cylindererweiterung eintritt. In diesem Augenblick findet Druckausgleich zwischen der hinter und der vor dem Kolben befindlichen Luft statt, so dafs nun die Schlagfeder allein den Schlagbolzen vortreiben kann. Der Bolzen schnellt daher vor und bringt einen Zündsatz zur Ent- · zündung. Dieser Zündsatz kann an dem oberen seitlichen Vorsprung m des Bolzens c (Fig. 3) oder im Innern des hohlen Bolzens (Fig. 1 und 4) vorgesehen sein. Im- letzteren Falle setzt man auf das untere Ende des Bolzens ein Zündhütchen (Fig. 1) oder ordnet in diesem Ende einen Zündstift an (Fig. 4), der in Zündmasse eingebettet ist. Beim Vorschnellen des Schlagbolzens schlägt das Zündhütchen oder der Zündstift auf den Boden g des Cylinders und dadurch wird die Zündmasse entzündet.
Es ist nicht unbedingt nöthig, den Cylinder unten zu erweitern; man kann statt dessen oder aufserdem noch in der Cylinderwandung eine oder mehrere Längsnuthen vorsehen oder Löcher machen, die durch einen inneren oder äufseren Kanal mit einander in Verbindung stehen. Diese Nuthen oder Löcher sind so anzubringen, dafs der Kolben die Verbindung zwischen dem über und dem unter ihm befindlichen Raum in einer Entfernung vom Boden des Cylinders herstellt, die genügt, dem Schlagbolzen die erforderliche Schlagweite zu sichern.
Die Verschlufskappe für das Austrittsloch kann fortgelassen werden, wenn der Zünder nach Verlauf einer von vorn herein bestimmten Zeit, z. B. nach 5 oder 10 Minuten, zünden soll. In diesem Falle braucht man dem Austrittsloch nur den entsprechenden Durchmesser zu geben.
Im Eingang ist als Hauptvortheil des beschriebenen Zeitzünders hervorgehoben, dafs er die Zündschnüre oder elektrischen Apparate entbehrlich macht, welche bisher zum Entzünden von Minen und Bohrlochbesätzen erforderlich sind.
Handelt es sich um das Entzünden einer Mine, so wird der Zeitzünder, nachdem er gemäfs der Zeit eingestellt ist, die bis zur Explosion verlaufen soll, einfach in der Mine selbst untergebracht.
Soll ein Bohrloch gesprengt werden, so wird der Zeitzünder nach der Einstellung mit einer Dynamit enthaltenden Papphülse verbunden, worauf man die so gebildete Patrone in das Bohrloch einschiebt.
In beiden Fällen kann der Zünder nur einmal Verwendung finden, da er durch die Explosion zerstört wird.
Die Anordnung des Zeitzünders in einem Geschofs kann auf verschiedene Arten erfolgen; am zweckmäfsigsten erscheint es, ihn im Boden des Geschosses zu befestigen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen zwei derartige Anordnungen, wobei vorausgesetzt ist, dafs der Cylinder des Zünders Flüssigkeit enthält.
In den Fig. 5 und 6 sind die der Fig. 1 entsprechenden Theile mit denselben Buchstaben bezeichnet.
In Fig. 5 ist ehe Kappe i des Zünders Fig. 1 durch einen mit einem Zeiger versehenen Schraubstift i ersetzt, den man vor dem Einsetzen des Zünders in das Geschofs so einstellt, dafs das Austrittsloch h des Cylinderbodens g geschlossen ist. Ebenfalls vor dem Einsetzen nimmt man den Cylinderdeckel e ab und zieht den Schlagbolzen c mit seinem Kolben f und seiner Feder d aus dem Cylinder α b heraus. Dann füllt man den Cylinder etwas über die Hälfte mit Flüssigkeit, führt den Schlagbolzen c wieder ein und bringt den Deckel e auf, wobei die Schlagbolzenfeder gespannt wird, wie dies vorhin geschildert wurde. Nun schraubt man den Zünder in eine in den Geschofsboden eingeschraubte Hülse n, bis der äufsere Boden 0 des ZUndercylinders mit dem Geschofsboden bündig liegt und nur noch die Einstellschraube i vorsteht, worauf man diese nach einer am Cylinderboden 0 angebrachten Scala einstellt. Das Geschofs wird dann in das Geschützrohr eingebracht und in üblicher Weise abgefeuert. Hierbei schlagen die das Geschofs aus dem Rohr treibenden Pulvergase auch durch ein Loch des äufseren Cylinderbodens 0, das durch ein innen angelöthetes dünnes Metallplättchen ρ abgeschlossen ist, und reifsen dieses Plättchen los. Sowie das Geschofs das Geschützrohr verlassen hat, beginnt der Schlagbolzen c sich auswärts zu bewegen, indem er die Flüssigkeit durch das Loch h des inneren Bodens heraustreibt. Es spielt sich nun der bereits beschriebene Vorgang ab. Der Schlagbolzen schlagt schliefslich auf den Boden g, der unten in den Schlagbolzen eingesetzte Zündstift entzündet den über ihm befindlichen Zündsatz, die so gebildete Flamme' schlägt in die im hohlen Schlagbolzen befindliche Zündmasse und die dann aus dem Bolzen herausschlagende Flamme entzündet die Geschofsladung.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Anordnung ist das Austrittsloch h für die Flüssigkeit statt im
Cylinderboden g im Kolben f des Schlagbolzens c gebildet und gegenüber dem Kolben in den Boden g ein Zündstift und ein Zündsatz eingesetzt. Der Zünder ist zunächst vom Geschofs getrennt. Auch die Geschofsbodenschraube η ist herausgenommen. Nachdem man den Schlagbolzen c mit seinem Kolben f und seiner Feder d und die Deckplatte e von dem Cylinder α b getrennt hat, kehrt man den Cylinder um und füllt ihn etwa bis zur Hälfte mit Flüssigkeit. Dann setzt man den Schlagbolzen wieder ein und bringt die Deckplatte e unter Spannung der Feder d auf den Cylinder. Nun schiebt man einen Stift q von aufsen in ein radiales Loch der Platte e und in diesem so weit vor, bis das innere Ende des Stiftes durch ein seitliches Loch des hohlen Schlagbolzens c und auch durch ein Loch eines in den Schlagbolzen eingesetzten Röhrchens r gedrungen ist. Dieses Röhrchen r trägt eine durchlochte Platte s. Dann schraubt man den so vorbereiteten Zünder in die Geschofsbodenschraube η und schraubt letztere in den Geschofsboden. Jetzt führt man durch die durchlochte Platte s und das Röhrchen r einen Stellschlüssel ein und dreht mit diesem einen in den hohlen Schlagbolzen c eingeschraubten durchbohrten Stöpsel t- so, dafs er sich von dem Kolben f des Schlagbolzens entfernt. Dadurch dehnt sich eine elastische Masse «, die zwischen dem Stöpsel t und dem Kolben f im Schlagbolzen c untergebracht ist, um einen entsprechenden Betrag aus, wobei sich die bisher geschlossen gewesenen Poren dieser Masse öffnen, so dafs nun Flüssigkeit aus dem Cylinder α b durch das Austrittsloch h, die poröse Masse u, das Loch des Stöpsels, t und das Röhrchen r s entweichen kann, sobald die Feder d den Schlagbolzen c vorschiebt. Jetzt ist aber der Schlagbolzen noch durch den Stift q festgehalten. Beim Abfeuern des Geschosses aus dem Rohr treiben die Pulvergase die Platte s mit ihrem Röhrchen r einwärts und dabei wird das innere Ende des, passend eingekerbten Haltestiftes q abgebrochen, so dafs der Schlagbolzen c frei wird und dem Druck seiner Feder d folgt. Beim Aufschlagen des Schlagbolzens auf den im Boden g befindlichen Zündstift wird der darüber gelegene Zündsatz und durch diesen die Geschofsladung zur Explosion gebracht.
Gegenüber dem durch die Patentschrift Nr. 80580 bekannt gewordenen Zeitzünder weist der vorstehend beschriebene den Vortheil auf, dafs der Schlagbolzen einen Kolben trägt und beide gleichzeitig in einem Cylinder arbeiten, während nach dem genannten Patent der Schlagbolzen und der Kolben getrennte Theile sind, die in zu einander rechtwinkligen Bohrungen beweglich lagern und nach einander wirken, da der Schlagbolzen erst durch die Kolbenstange ausgelöst wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Zeitzünder für Minen, Bohrlochbesätze, Geschosse u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dafs ein Schlagbolzen einen Kolben trägt und mit diesem in' einem Luft oder Flüssigkeit enthaltenden Cylinder verschiebbar ist, dessen der Wirkungsrichtung des Schlagbolzens gegenüberliegendes Ende eine Erweiterung, Nüthen oder Kanäle, sowie ein kleines Austrittsloch hat, das jedoch auch durch ein in dem Kolben gebildetes ersetzt sein kann, derart, dafs der gespannte Schlagbolzen zunächst nur in dem Mafse verschoben werden kann, wie die Luft oder Flüssigkeit durch das Austrittsloch zu entweichen vermag, dann aber, sobald sein Kolben den darunter befindlichen Cylinderraum mit dem darüber gelegenen verbindet, vorgeschnellt wird und einen Zündsatz entzündet. "
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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