DE953132C - Lichtempfindliches photographisches Material, insbesondere farbenphotographisches Mehrschichtenmaterial - Google Patents

Lichtempfindliches photographisches Material, insbesondere farbenphotographisches Mehrschichtenmaterial

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DE953132C
DE953132C DEG16698A DEG0016698A DE953132C DE 953132 C DE953132 C DE 953132C DE G16698 A DEG16698 A DE G16698A DE G0016698 A DEG0016698 A DE G0016698A DE 953132 C DE953132 C DE 953132C
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photographic material
acid
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Vsevolod Tulagin
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General Aniline and Film Corp
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/76Photosensitive materials characterised by the base or auxiliary layers
    • G03C1/825Photosensitive materials characterised by the base or auxiliary layers characterised by antireflection means or visible-light filtering means, e.g. antihalation
    • G03C1/83Organic dyestuffs therefor

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Description

AUSGEGEBEN AM 29. NOVEMBER 1956
S 16698 IVa j 57b
Die Erfindung betrifft ausbleichbare photographische Filter- und Lichthofschutzschichten insbesondere für Mehrschichtenfarbmaterialien, die als wirksamen Filterstoff eine gelbe Schiffsche Base mit solchen Eigenschaften enthalten, daß diese durch die üblichen photographischen Bleichbäder dauerhaft entfernt werden kann.
Die bisher bekannten mehrschichtigen Farbfilme werden in Form eines eine Einheit bildenden Dreipacks hergestellt und bestehen aus einem Schichtträger und drei darauf angeordneten, übereinanderliegenden Halogensilberemulsionsschichten, die in der Reihenfolge ihrer Anordnung auf dem Schichtträger für rotes bzw. grünes und blaues Licht sensibilisiert sind.
Es ist bekannt, daß alle hochempfindlichen photographischen Emulsionen gegenüber dem blauen Licht sehr empfindlich sind. Bei mehrschichtigen Farbfilmen dürfen jedoch die grün- und rotempfmdlichen Emulsionen bei der Belichtung nicht auf blaues Licht ansprechen. Aus diesem Grunde wird bei der derzeitigen Herstellung derartiger Filme auf der grünempfindlichen Emulsion immer eine Filterschicht an-
geordnet, die einen gelben Farbstoff enthält, der das blaue Licht absorbieren und verhindern soll, daß dieses die grün- und rotempfindlichen Emulsionsschichten erreicht und belichtet. Der so benutzte gelbe Farbstoff muß gewisse grundlegende Eigenschaften besitzen, um für den genannten Zweck brauchbar zu sein. Vor allem muß er während der Verarbeitung des Films vollkommen entfernt werden, da sonst der ganze Film gelb gefärbt sein ίο würde und es dann unmöglich wäre, weiße oder durchsichtige Flächen zu erhalten. Es ist auch erforderlich, daß der gelbe Farbstoff in dem für ihn als Träger benutzten Kolloid diffusionsfest ist, denn wenn der Farbstoff aus der Filterschicht in eine benachbarte Halogensilberemulsionsschicht wandern würde, so würde er die spektrale Empfindlichkeit dieser Schicht sehr nachteilig beeinflussen, und es würde unvermeidlich eine Farbverschiebung eintreten.
Der Farbstoff soll ferner möglichst selektiv sein, d. h., er soll einen großen Prozentsatz des blauen Lichtes absorbieren und doch im grünen und roten Bereich des Spektrums fast völlig durchlässig sein. Ferner muß der Farbstoff auch entweder wasserlöslich oder in einer wäßrigen Lösung des als Träger benutzten Kolloides dispergierbar sein, da ohne diese Eigenschaft die bei der Herstellung der Filterschicht auftretenden Schwierigkeiten die anderen, dem Farbstoff innewohnenden erwünschten Eigenschaften überwiegen würden.
In der USA.-Patentschrift 2 695 233 ist bereits eine Klasse von Minus-Blau-Farbstoffen beschrieben worden, die leicht in technischem Ausmaße hergestellt werden können und allen obigen Erfordernissen entsprechen. In der genannten Patentschrift ist angegeben worden,· daß diese gelben Farbstoffe durch Verwendung eines Bades entfernt werden können, das eine Base, wie Hydroxylamin, Hydrazin, Semicarbazid, oder ein Salz einer derartigen Base enthält. Bei der praktischen Durchführung wurde jedoch gefunden, daß, wenn diese Stoffe zum Ausbleichen gewisser gelber Farbstoffe dieser Patentschrift benutzt werden, unerwartete Schwierigkeiten auftreten. So wurde gefunden, daß einige dieser Filterfarbstoffe, wenn sie, wie angegeben, entfernt werden, zu beanstandende Rückstände oder Farbflecke hinterlassen. Außerdem sind Hydroxylamin- und Hydrazinlösungen sehr giftig, und sie können bei längerem Gebrauch Hautkrankheiten hervorrufen. Auch reagiert Hydroxylamin leicht mit Sulfit oder Hyposulfit, und es muß daher in einem besonderen Bad angewendet werden, wodurch jedoch eine weitere Verfahrensstufe in der Verarbeitung des Farbfilms erforderlich wird. Die in jener Patentschrift erwähnten Ausbleich- oder Entfärbungsmittel sind auch nicht beständig, und sie müssen daher, wenigstens einmal in der Woche, erneuert werden.
In der USA.-Patentschrift 2 687 353 ist angegeben worden, daß bestimmte gelbe Farbstoffe der vorher genannten Patentschrift durch Verwendung von aliphatischen oder aromatisch-aliphatischen primären Aminen entfernt werden können. Diese Erkenntnis wurde als wesentlicher Fortschritt angesehen, da sie die Verwendung von beständigen, ungiftigen Stoffen ermöglicht, mit denen ein völliges Entfernen oder Ausbleichen der Farbstoffe ohne Rückstände durchgeführt werden kann.
Der Nachteil der beiden vorstehend erwähnten Verfahren besteht jedoch darin, daß, um die benutzten Farbstoffe für dauernd zu entfernen, ein besonderes Bad erforderlich ist, d. h. daß bei der Verarbeitung von Farbfilmen, die die Farbstoffe der genannten Patente enthalten, von der üblichen Arbeitsweise der Verarbeitung, welche die Anwendung der üblichen Bleich-, Fixier- und ähnlichen Bäder erfordert, abgegangen werden muß.
Es wurde nun gefunden, daß Filter- oder Lichthofschutzschichten, die unter Verwendung von gelben Schiffschen Basen hergestellt worden sind, durch die üblichen photographischen Bleichmittel, wie Ferricyanid, oder saure Bichromatlösungen dauerhaft ausgebleicht Oder entfernt werden können, wenn solche Schiffschen Basen benutzt werden, die durch Kondensation eines o-Oxyaldehyds der Benzol- oder Naphthalinreihe mit einem o-Phenylendiamin, in welchem eine Aminogruppe primär und die andere sekundär ist, hergestellt sind. Der Vorteil dieser Feststellung ist offensichtlich, da die neuen Filterschichten, welche die in Frage stehenden Schiffschen Basen enthalten, eine Verarbeitung ermöglichen, ohne daß besondere Entfärbungsbäder angewendet werden. Ferner werden, wenn das Entfärben durch die üblichen Silberoxydationsmittel durchgeführt wird, beständige Produkte erzeugt, die weder das Verarbeitungsverfahren komplizieren noch als Verunreinigungen bei diesem Verarbeitungsverfahren wirken.
Lichtempfindliche, phqtographische Produkte, welche die vorstehend genannten Schiffschen Basen als gelbe Farbstoffe für Filter- oder Lichthofschutzschichten enthalten, und die Verarbeitung dieser lichtempfindlichen Produkte bilden somit den Zweck und das Ziel' der neuen Erfindung.
Die gelben Schiffschen Basen, die erfindungsgemäß zur Verwendung· kommen, können durch die folgende Formel
,OH
A-N=CH-B NH-R
dargestellt werden, in der A einen Phenylrest, wie Phenyl, Sulfophenyl, oder Sulfohalogenphenyl, beiipielsweise SuÜochlorphenyl, Sulfobromphenyl u. dgl., oder Alkoxyphenyl, wie Methoxyphenyl, Äthoxyphenyl u. dgl., oder Alkylphenyl, wie Toluyl, Äthylphenyl u. dgl., oder Alkoxysulfophenyl, wie Äthoxysulfophenyl, Methoxysulfophenyl u. dgl., oder Alkoxyalkylphenyl, wie Äthoxymethylphenyl, Methoxyäthylphenyl u. dgl., R einen aliphatischen Rest, wie Alkyl, beispielsweise Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Amyl, Decyl, Dodecyl, Tetradecyl, Octadecyl u. dgl., oder Oxyalkyl, wie Oxyäthyl, Oxypropyl u. dgl., oder )arboxyalkyl, wie Carboxymethyl, Carboxyäthylu. dgl., der SuIfoalkyl, wie SuIfomethyl, Sulfoäthyl u. dgl., oder Acylaminoalkyl, wie Acetylaminoäthyl, Acetylamino-
butyl u. dgl., oder einen Äralkylrest, wie Benzyl, Sulfobenzyl, Menaphthyl u, dgl., oder einen aromatischen Rest, wie Phenyl, Toluyl, Sulfophenyl, Carboxyphenyl, Alkoxyphenyl, wie Methoxyphenyl, Äthoxyphenyl u. dgl., Naphthyl, Sulfonaphthyl, Carboxynaphthyl u. dgl., Pyridyl, Chinolyl u. dgl., und B einen aromatischen Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe, wie Phenyl, Naphthyl, Sulfonaphthyl, Carboxynaphthyl, Cyannaphthyl, Nitronaphthyl, Sulfophenyl, Sulfodiphenyl, Alkylphenyl, wie Methylphenyl, Äthylphenyl u. dgl., bedeutet.
Die wichtigste chromophore Gruppe in den obigen Farbstoffen ist die Doppelbindung der Schiffschen Base zwischen dem Stickstoff- und dem damit verbundenen Kohlenstoffatom. Es können jedoch bekanntlich keine brauchbaren Farbstoffe erhalten werden, wenn diese chromophore Gruppe nicht durch die Anwesenheit der Hydroxylgruppe in o-Stellung zu dieser verstärkt ist. Diese Konfiguration ist also wesentlich für den Aufbau des Farbstoffes. Es" wird angenommen, daß eine Wasserstoffbindung zwischen dem Sauerstoff- und Stickstoffatom gebildet wird, was in der obigen Formel durch die gestrichelte Linie angedeutet worden ist, die von der Hydroxylgruppe nach dem Stickstoffatom der Azomethinbindung verläuft.
Beispiele von Farbstoffen, die dem obigen Aufbau entsprechen und als Farbstoff für Filter- und Lichthofschutzschichten sehr brauchbar sind, sind die folgenden:
S O, K
HO3S
OH (i)
SO3K
OH (2)
HO3S
C2H5O
OH (3)
SO3K
HO3S
N=
N-C2H1NHCOCH3
HO3S
-NHC10H22
OH (8)
Das Azomethin aus 2-Oxynaphthaldehyd und 115
4-SuKomethylaminometanüsäure. (9)
Das Azomethin aus 2-Oxybenzaldehyd und p-Sulfobenzylaminometanilsäure. (10)
Das Azomethin aus dem KaJßum-5-formyl-2-oxybenzolsulfonat und 6-CHor-4-äthylaminometanilsäure. 120
(II)
Das Azomethin aus Kah\im-3'-formyl-4'-oxy-4-diphenylsulfonat und 4-Dodecylamino-6-äthoxymetanilsäure. (12)
Das Azomethin aus 3-Methyl-4-oxybenzaldehyd und 125 i-Sulfonaphthylaminometanilsäure. (13)
Das Azomethin aus Kanum-S-formyl-ö-oxynaphthalinsulfonat und 4-Methoxy-2-a-pyridylamino-m-toluidin. (14)
Das Azomethin aus 2-Octadecylaminoanilin und 2-Oxybenzaldehyd. (15)
Die obigen Verbindungen können hergestellt werden, indem der gewünschte o-Oxyaldehyd mit dem gewünschten Phenylendiamin vorzugsweise in Gegenwart von Essigsäure und Pyridin erhitzt wird. Beispiele geeigneter Aldehyde sind: s-Formyl-ö-oxy^-naphtha-Unsulfonsäure oder deren Kaliumsalz, 5-Formyl-6-oxy-2-naphthoesäure, 2-Oxy-6-cyan-naphthaldehyd, a-pxy-o-nitronaphthaldehyd, 2-Oxy-naphthaldehyd, 2-Öxybenzaldehyd, 3-Formyl-4-oxybenzolsulfonsäure oder deren Kaliumsalz, 3'-Formyl-4'-oxy-4-diphenylsulfonsäure oder deren Kaliumsalz, 5-Formyl-4-oxytoluol u. dgl.
Für die Kondensation mit dem Aldehyd zwecks Herstellung von Farbstoffen, die in den üblichen photographischen Bleichbädern entfärbt werden, kann irgendein beliebiges Phenylendiamin benutzt werden, das eine primäre Aminogruppe und in o-Stellung dazu eine sekundäre Aminogruppe enthält, in der der Substituent aus einem aliphatischen Rest, einem Aralkylrest oder einem aromatischen Rest besteht. Es wurde jedoch gefunden, daß die Geschwindigkeit und Leichtigkeit der Entfärbung durch Substituenten am Phenylring beeinflußt werden kann, in welchem Zusammenhang insbesondere die SuIf ogruppe, Alkoxygruppe und Alkylgruppe sowie die Halogenatome erwähnt werden sollen. Die Sulfo- und Alkylgruppe soll im allgemeinen — obgleich nicht unbedingt erforderlich — in der p-Stellung zur sekundären Aminogruppe stehen, während das Halogenatom oder die Alkoxygruppe sich im allgemeinen in der p-SteUung zur primären Aminogruppe befinden soll. Beispiele von Aminen, die mit den o-Oxyaldehyden kondensiert werden können, sind: 4-Methylaminometanilsäure, 4-Äthylaminometanilsäure, 4-Propylaminometanilsäure, 4-Decylaminometanilsäure, 4-Tetradecylaminometanilsäure, 4-Octadecylaminometanilsäure, N -Methyl - ο - phenylendiamin, N-Äthyl-o-phenylendiamin, N-Butylo-phenylendiamin, N -Dodecyl- 0 -phenylendiamin, N-Octadecyl-o-phenylendiamin, 4-Oxymethylaminometanilsäure, 4-Oxyäthylaminometanilsäure, 4-Carboxymethylaminometanilsäure, 4-Sulfomethylaminometanilsäure, 4-Phenylaminometanüsäure, 4-Dodecylaminometanilsäure, 4-Benzylaminometanilsäure, ö-Chlor^-methylaminometanilsäure, 6-Chlor-4-äthylaminometanilsäure, ö-Chlor^-oxyäthylaminometanilsäure, o-Chlor^-phenylaminometanüsäure, 6-Chlor-4-benzylaminometanilsäure, ö-Chlor^-naphthylaminometanüsäure, ö-Chlor^-a-pyridyhnetanilsäure, 6-Meth- ' oxy-4-methylaminometanilsäure, 6-Äthoxy-4-äthylaminometanilsäure, o-Äthoxy^-octadecylaminometanilsäure, ö-Methoxy^-p-sulfophenylaminometanilsäure, 6-Äthoxy-4-(4'-sulfo)-naphthylaminometanilsäure, ö-Propoxy^-a-chmolylaminornetanilsäure, ö-Äthoxy^-methylamino-m-toluidin, 6-Äthoxy-4-octadecylamino-m-toluidin, 4-Äthoxy-5-äthyl-2-phenylaininoanilin, 4-Äthoxy-5-äthyl-2-butylaminoanüin, S-Methyl^-äthoxy-ö-p-toluidinoanilin^-Phenylamino-6-äthoxymetanilsäure, o-Chlor^-äthanolaminometanilsäure, ö-Chlor^-stearoylaminoäthylaminometanilsäure u. dgl.
Die obenerwähnten o-Oxyaldehyde sind bekannte Verbindungen; dasselbe gilt auch, wenigstens für den größten Teil, für die o-Phenylendiamine, die mit den o-Aldehyden kondensiert werden. In jedem Falle können die zuletzt genannten Verbindungen nach bekannten Verfahren hergestellt werden. So können beispielsweise Verbindungen, die der folgenden Formel entsprechen, hergestellt werden, indem eine 3-Nitro-4-chlorbenzolsulfonsäure mit dem gewünschten Amin erhitzt und die Nitrogruppe dann zu einer Aminogruppe reduziert wird.
HOaS
/NpNH R'
Verbindungen, welche der folgenden Formel entsprechen, können hergestellt werden, indem 2, 4-D1-chlor-5-nitrobenzolsulfonsäure mit dem gewünschten Amin erhitzt und die Nitrogruppe dann reduziert wird.
NH,
HOoS
NHR'
Die Herstellung dieser Gruppe von Verbindungen nach diesem Verfahren ist dadurch möglich, daß das Chloratom in der 4-Stellung leichter durch eine Aminogruppe ersetzbar ist als das Chloratom in der 2-Stellung. So wird, indem 2, ^-Dichlor-S-nitrobenzolnatriumsulfonat mit einem Äquivalent eines Amins unter Rückfluß erhitzt wird, das Chloratom in der 4-Stellung selektiv durch dieses Amin ersetzt. Diese Arbeitsweise ist in der deutschen Patentschrift 837 959 und insbesondere in Spalte 4 ff. beschrieben.
Verbindungen der folgenden Formel werden aus dem oben beschriebenen halogenhaltigen Amin hergestellt, indem dieses mit einem Natriumalkoholat erhitzt wird, um das Chloratom durch eine Alkoxygruppe zu ersetzen.
NH5,
HO3S
NHR'
Alkoxy
Endlich können Verbindungen der folgenden Formel und insbesondere solche, bei denen R' ein aromatischer Rest ist, hergestellt werden, beispielsweise indem o-Cresol mit diazotiertem Anilin gekuppelt, der Azofarbstoff in das Natriumsalz umgewandelt, das
erhaltene Salz in Alkohol mit Äthylbromid erhitzt und schließlich die Semidinumlagerung bewirkt wird, indem das äthylierte Produkt in Salzsäure und Stannochlorid erhitzt wird.
NH,
Alkyl
NHR'
Alkoxy
Die erfindungsgemäßen Filterschichten (worunter auch Lichthofschutzschichten mit verstanden werden sollen) werden hergestellt, indem die genannten Farbstoffe einem kolloidalen Träger einverleibt werden.
Als derartige Träger können Kolloide, wie Gelatine, Polyvinylalkohol, Mischpolymerisate aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinyläther u. dgl., benutzt werden. Diejenigen Farbstoffe, die in Wasser löslich sind, können dem Träger einverleibt werden, indem einer wäßrigen Lösung des gewünschten Farbstoffes langsam und unter Rühren eine io%ige, wäßrige Lösung des gewünschten Kolloids zugesetzt wird. Es können aber auch die Farbstoffe zur Einverleibung in den Träjger vorbereitet werden, indem sie in Wasser gelöst werden, das eine kleine Menge Pyridin enthält.
Die so erhaltenen Lösungen werden dann dazu benutzt, eine Folie des Trägers zu färben.
Die Filterfarbstoffe werden, wie vorstehend bereits ausgeführt, bei der Verarbeitung eines Films, der aus ihnen hergestellte Filter- oder Lichthofschutzschichten enthält, entfärbt, indem der Film in üblicher Weise unter Verwendung der üblichen Ferricyanid- oder sauren Bichromat-Bleichlösungen verarbeitet wird. Die Leichtigkeit, mit welcher die Farbstoffe oxydiert werden, ergibt sich aus dem Vorhandensein der o-Phenylendiamin-Konfiguration. Beim Entfärben wird der Farbstoff vermutlich in ein beständiges Imidazol umgewandelt, das keinen schädlichen Einfluß auf den Film oder die Verarbeitungsbäder hat. Werden die Farbstoffe durch Hydroxylamine oder wäßrige Lösungen von primären aliphatischen Aminen entfärbt, so können in den Zersetzungsprodukten reaktionsfähige o-Phenylendiamine nachgewiesen werden. Werden jedoch die Farbstoffe unmittelbar mit den üblichen Silberoxydationsmitteln behandelt, so werden nur beständige Produkte erhalten, von denen keines die Reaktionsfähigkeit der Phenylendiamine besitzt. Die Tatsache, daß die Farbstoffe unter Bildung beständiger, nicht gefärbter Produkte entfärbt werden, ist natürlich ein sehr wesentlicher Vorteil.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher beschrieben, in denen die Teile Gewichtsteile sind, wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
In einen geeigneten Behälter, der mit einer Rührvorrichtung und einem Rückflußkondensator ausgestattet war, werden 300 Teile Methanol, 30 Teile Pyridin und 2 Teile Kalium-5-f ormyl-6-oxynaphthalin-2-sulfonat gegeben. Das Gemisch wird durchgerührt und zum Sieden erhitzt. Darauf wird ein inniges Gemisch aus 22 Teilen 4-Octadecylaminometanilsäure und 14,5 Teilen S-Formyl-ö-öxynaphthalin^-sulfonat zugegeben. (Die festen Produkte werden möglichst fein zerrieben und durch ein Sieb mit etwa 130 Maschen/cm2 abgesiebt.) Die erhaltene Suspension wird dann unter Rühren 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Der erhaltene Farbstoff wird abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Das erhaltene Produkt kann ohne weitere Reinigung benutzt werden. Der Farbstoff wird in Wasser gelöst, mit einer io°/oigen Gelatinelösung gemischt und aufgestrichen. Dieser Farbstoff wird leicht und schnell durch ein übliches Ferricyanidbleichbad entfärbt.
Beispiel 2 g0
ι Mol 3-Methyl-4-äthoxy-6-p-toluidinoanilin wird in einer io%igen Lösung von Pyridin in Essigsäure gelöst. Darauf wird ein geringer molarer Überschuß von Kaüum-5-formyl-6-oxynaphthahn-2-sulfonat zugesetzt und das Gemisch 5 Minuten gekocht. Der gebildete Farbstoff wird durch Zusatz einer großen Menge Äthyläther ausgefällt, dann abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet. Eine kleine Menge des Produktes wird in einer io°/0igen wäßrigen Pyridinlösung gelöst und die erhaltene Lösung zum Färben einer Gelatineschicht auf einem darunterliegenden Celluloseacetatfilm benutzt. Der Farbstoff zieht gut auf und kann selbst durch längeres Waschen nicht entfernt werden. Der Farbstoff kann jedoch leicht durch eine alkalische wäßrige Lösung von Kaliumferricyanid mit oder ohne Zusatz von Kaliumbromid entfärbt werden.
Beispiel 3
ι Mol 5-Formyl-6-oxynaphthalin-2-sulfonsaures Kalium wird in einer möglichst kleinen Menge Essigsäure beim Siedepunkt gelöst. Darauf wird Pyridin in, einer Menge von etwa 10 % der benutzten Essigsäure zugesetzt. Der erhaltenen Lösung wird eine etwas kleinere Menge als 1 Mol 4-Phenylamino-6-äthoxymetanilsäure zugegeben, worauf das Gemisch 3 bis 4 Minuten gekocht wird. Die erhaltene Suspension wird abgekühlt und das unlösliche Produkt abfiltriert. Das Filtrat wird einer großen Menge Aceton zugesetzt. Der auf diese Weise ausgefällte Farbstoff wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet. Eine kleine Menge des Produktes wird in io%igem wäßrigem Pyridin gelöst, und die erhaltene Lösung wird zum Färben einer Gelatineschicht auf Celluloseacetat benutzt. Der Farbstoff zieht gut auf und kann — selbst durch längeres Waschen — nicht aus der Gelatineschicht entfernt werden. Der Farbstoff kann jedoch langsam mit einem Ferricyanidbleichbad entfernt werden. Er wird schnell und vollständig durch eine wäßrige alkalische Lösung von Kalium- oder Natriumferricyanid entfärbt.
Beispiel 4
Das Verfahren ist dasselbe wie im Beispiel 3, doch wird die 4-Phenylamino-6-äthoxymetanilsäure durch i«5 ö-Chlor^-äthanolaminometanilsäure ersetzt. Dieser
Farbstoff wird verhältnismäßig langsam durch ein Ferricyanidbleichbad entfärbt, aber schnell durch eine alkalische Ferricyanidlösung angegriffen.
- Beispiel 5
Das Verfahren ist dasselbe wie im Beispiel 3, doch
wird an Stelle der ö-Phenylamino-^.-äthoxymetanilsäure o-Chlor^-acetylaminoäthylaminometanilsäure benutzt. Der erhaltene Farbstoff hat Eigenschaften, die denen der vorausgehenden Beispiele ähnlich sind.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Lichtempfindliches photographisches Material, insbesondere farbenphotographisches Mehrschichtenmaterial, bestehend aus einem Schichtträger und mindestens einer lichtempfindlichen Halogensilberemulsionsschicht sowie einem wasserlöslichen Kolloid, das mit einer Schiffschen Base gefärbt ist, gekennzeichnet durch die Anwesenheit einer Schiffschen Base, die durch die üblichen photographischen Bleichlösungen entfärbbar ist und der folgenden Formel
    ,,OH
    ΙΑ— N^=CH-B
    NH-R
    entspricht, in der A einen Phenylrest, R einen aliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest und B einen aromatischen Rest der Benzoloder Naphthalinreihe bedeutet, und wobei sich die Azomethinbindung in den genannten Verbindungen in o-Stellung zur angegebenen Hydroxylgruppe und die NH — R-Gruppe sich in o-Steilung ■ zur genannten Azomethinbindung befindet.
  2. 2. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R einen langkettigen Alkylrest bedeutet.
  3. 3. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R einen Aralkylrest bedeutet.
  4. 4. Photographisches Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schiffschen Base der folgenden Zusammensetzung:
    SO3K
    HO3S
    OH
  5. 5. Photographisches Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schiffschen Base der folgenden Zusammensetzung:
    SO3K
    C2H5O
    OH
  6. 6. Photographisches Material nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schiffschen Base der folgenden Zusammensetzung:
    SO.K
    C2H5O
    OH
  7. 7. Photographisches Material nach Anspruch I, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schiffschen Base der folgenden Zusammensetzung:
    SOaK
  8. 8. Photographisches Material nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schiffschen Base der folgenden Zusammensetzung:
    SO3K
    N-C2H4NHCOCH3
    OH
    © 609 528/497 5.56 (609 694 11.56)
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