DE952785C - Vorrichtung zur raschen Abkuehlung von erhitztem Material, insbesondere von Portlandzementklinker oder gebranntem Kalk - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur raschen Abkühlung von erhitztem Material, insbesondere von Portlandzementklinker oder gebranntem Kalk Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur raschen Abkühlung von erhitztem Material, insbesondere von Portlan-dzementklinker oder gebranntem Kalk mittels Druckluft, bestehend aus einem Treppenrost von übereinandergreifenden Rostplatten, die abwechselnd ortsfest bzw. in der Längsrichtung des Rostes hin- und herbeweglich sind.
• Bei bekanntenAusführungen derartigerTreppenroste zur Abkühlung von Klinker und ähnlichem, in einem Drehrohrofen gebranntem Material mußte die Kühlvorrichtung häufig abgestellt werden, um gerissene oder gebrochene Rostplatten zu ersetzen. Meistens mußte dann auch der Ofen abgestellt werden, damit sich der Innenraum der Rostanlage genügend abkühlte, bevor die nötige Instandsetzung vorgenommen werden konnte.
• Die Rostplatten bei den bekannten Kühlvorrichtungen sind in einem Stück aus Gußeisen oder Stahl hergestellt und mit ihren Enden am Tragrahmen starr befestigt. Im Betrieb ist die Oberfläche der Roste sehr hohen Temperaturen ausgesetzt, während gleichzeitig die Unterseite durch die eingeblasene Kühlluft abgekühlt wird. Die dadurch entstehenden starken Spannungen im Werkstoff verursachten Risse und Brüche der Rostplatten.
• In dem Bestreben, eine gleichmäßigere Wärmeverteilung zu erzielen, ist schon vorgeschlagen worden, die Rostplatten durch Wasser zu kühlen. Eine derartige Kühleinrichtung mit Wasser bereitet aber betriebliche Schwierigkeiten; die praktische Erfahrung hat auch gezeigt, daß die Rostplatten trotz der vorgesehenen Kühlung mit Wasser beschädigt wurden, wenn hocherhitztes Material auf ,dem Treppenrost abgekühlt wurde.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kühlrost zu entwickeln, der die im Betrieb auftretenden hohen Temperaturunterschiede zwischen den Räumen oberhalb und unterhalb der Rostflächen ohne Schaden aushält und dessen einzelne Rostplatten leicht und auch bei noch heißem Mauerwerk ausgewechselt werden können. Der Rost besteht erfindungsgemäß aus verhältnismäßig dünnen Rostplatten, die auf einem skelettartigen Rahmenwerk im wesentlichen lose aufliegen und nur durch einfache, bekannte Spannvorrichtungen in ihrer Lage gehalten werden, die lösbar an der Unterseite der Rostplatten befestigt sind.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Teilansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt, wobei einige der üblichen Teile nur teilweise gezeigt sind, Fig.2 eine Vorderansicht einer beweglichen Roststufe mit einzelnen zur Veranschaulichung im Schnitt gezeigten Teilen, Fig. 3 eine Vorderansicht einer ortsfesten Roststufe mit teilweise im Schnitt gezeigten Teilen, Fig.4 eine Draufsicht einer Roststufe, wobei mehrere Rostplatten zur Verdeutlichung entfernt sind, Fig. 5 ein Vertikalschnitt durch eine Roststufe, Fig.6 ein Vertikalschnitt einer anderen Ausführungsform der Rostplatten.
• Die Rostanlage besteht aus abwechselnd ortsfesten, 21, und beweglichen, 22, Roststufen. Die ortsfesten Roststufen 21 sind starr an einem feststehenden Rahmen befestigt, welcher geneigte Kanäle 23 enthält, .die durch aufrechtstehende Halter 24 und 25 an unteren Rahmengliedern 26 angebracht sind, die auf Laschen z7 ruhen. Eine geeignete Querversteifung ist, wie bei 28 gezeigt, vorgesehen. Die beweglichen Roststufen 22 sind auf einem beweglichen Rahmen montiert, welcher längs geneigte Tragschienen 29 enthält, die in geeigneter Weise versteift sind und Halter 32 tragen, an denen die beweglichen Roststufen 22 befestigt sind. Die Tragschienen 29 sind drehbar auf Wellen 33 und 34 gelagert.
• Die hin und her gehende Bewegung des beweglichen Rahmens kann in bekannter Weise durch zwei auf einer langsam umlaufenden Welle sitzende Exzenter 48, 49 erfolgen. An den Exzentern greifen Stangen 44 an, die -an einer in den Tragschienen 29 gelagerten Welle 45 angelenkt sind. Der praktisch größte Vorschub der beweglichen Roststufen ist im wesentlichen halb so groß wie ihre Breite, in welcher Stellung die hintere Kante jeder beweglichen Rostplatte durch die Vorderkante der darüberliegenden festen Rostplatte überdeckt wird, wodurch verhindert wird, daß feine Klinkerbestandteile zwischen den Rostplatten hindurchgehen. Es ist selbstverständlich, daß die Größe ,des Schichtvorschubs und infolgedessen die Schichtdicke durch Regelung des Antriebsmotors 52 verändert werden kann.
• Die ortsfesten und beweglichen Roststufen sind im wesentlichen gleich und können je nach dem von dem zu behandelnden -Material bedingten Verschleiß aus Eisen oder Stahl bestehen. Zwei Ausführungen von Roststufen sind in Fig. 5 und 6 gezeigt, die wechselweise je nach den Eigenschaften des zu behandelnden Materials gebraucht werden können. Die in Fig. 6 dargestellt-. Ausführung zeigt einen vorn erhöhten Rand61, der dann zur Anwendung kommt, wenn Material zu behandeln ist, das die Tendenz hat, in Kaskaden über die geneigte Rostfläche herunterzustürzen. Die Rostträger 53 (Fig. 2 bis 4) sind für bewegliche und ortsfeste Roststufen in gleicher Weise ausgebildet. Für die beweglichen Roststufen sind die Rostträger an geneigt liegenden Tragschienen 29, z. B. durch Bolzen 54, befestigt, während die Rostträger für die ortsfesten Roststufen an den der Rostneigung folgenden Kanälen 23 mittels Klammern55 starr befestigt sind. Die Träger 53 bestehen aus zwei schmalen Stegen 56 und 57, zwischen denen Querversteifungen 58 vorgesehen sind; fingerartige Ansätze 59 reichen von den Stegen 56 vorwärts. Die ganze skelettartige Trägerkonstruktion kann, falls erwünscht, in einem Stück gegossen werden. Erhöhte kleine Auflageplatten 6o sind an den Enden eines jeden fingerartigen Ansatzes und außerdem in Abständen entlang den Stegen 56 und 57 zu dem Zweck angebracht, die Rostplatten bei möglichst kleiner Berührungsfläche mit dem Träger abzustützen. Jede Roststufe trägt mehrere verhältnismäßig dünne Platten 61 mit gleichmäßig verteilten, nach oben verengten Löchern 62, die senkrecht zur Oberfläche der Rostplatten verlaufen und zum Durchgang der Druckluft aus dem Windkasten in die Materialschicht dienen. Der vordere Rand 62' jeder Rostplatte 61 ist derart senkrecht nach unten gebogen, daß er über die fingerartigen Ansätze 59 reicht- und so eine glatte Vertikalfläche bildet. An der Unterseite der Platten befinden sich paarweise angeordnete Haken 63. welche in einem Stück mit den Platten gegossen werden können, Bolzen 64 mit einem zwischen je zwei Haken 63 greifenden T-förmigen Kopf gehen schräg durch geeignete Öffnungen in dem Steg 56, so daß die Rostplatten mittels Muttern 65 rasch auf ,dem Träger befestigt werden können.
• Die erfindungsgemäßen Roststufen b: stehen aus einer Vielzahl von einzelnen dünnen Rostplatten, welche möglichst kleine Berührungsflächen mit dem Rostträger haben. Bei einer derartigen Konstruktion bestreicht die Kühlluft auf ihrem Weg vom Windkasten aufwärts durch die Roste praktisch die ganze untere Fläche jeder Rostplatte, wodurch sich ein weitgehender Wärmeaustausch ergibt, mit dem Erfolg einer im wesentlichen gleichmäßigen Temperatur innerhalb der Rostplatte. Bei einer derartigen Kühlvorrichtung muß mit großen Temperaturdifferenzen in den Horizontalschichten des Materialbettes unter der Einwirkung der Kühlluft gerechnet werden. Es ergeben sich daher durch die Verwendung der erfindungsgemäß unterteilten Rostplatten große Vorteile, weil jede Platte eine begrenzte Bewegung entsprechend ihrer Ausdehnung oder Zusammenziehung ausführen kann, so daß unzulässige Spannungen vermieden werden, die bei bisher benutzten Vorrichtungen häufig zu Rissen oder Brüchen führten.
• Bei einer Vorrichtung nach der Erfindung kann im Falle eines Bruches von einer oder mehreren Rostplatten jede einzelne Platte von dem Raum unterhalb des Rostträgers aus ausgewechselt werden, wo die Temperatur jederzeit niedrig genug ist, um eine solche Arbeit vornehmen zu können. Lediglich dadurch, daß der die betreffende Rostplatte haltende Bolzen gelöst wird, kann die Platte nach vorn aus der Kühlkammer herausgezogen und eine andere Platte in derselben Weise wiedereingesetzt werden, ohne -daß ein Arbeiter die heiße Kühlkammer zu betreten braucht. Die geringe Dicke der Rostplatten gewährleisten einen guten Wärmeübergang, so daß alle Teile einer Platte im wesentlichen gleichmäßig erwärmt werden, wodurch die Möglichkeit des Reißens oder Brechens einer Platte auf ein Minimum reduziert wird. Die erfindungsgemäße Rostanlage ist daher infolge der Berücksichtigung des Einflusses .der Wärmedehnung und durch die einfache Auswechselbarkeit der Rostplatten für die rasche Abkühlung von hocherhitztem Material besonders geeignet.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur raschen Abkühlung von erhitztem Material, insbesondere von Portlandzementklinker oder gebranntem Kalk mittels Druckluft, bestehend aus einem Treppenrost von übereinandergreifenden Rostplatten, die abwechselnd ortsfest bzw. in der Längsrichtung des Rostes hin- und herbeweglich sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Treppenroststufen aus verhältnismäßigdünnen Rostplatten (6i) bestehen, die auf einem skelettartigen Rahmenwerk (53 bis 6o) im wesentlichen lose aufliegen und an diesem nur durch einfache, bekannte und an der Unterseite der Rostplatten lösbare Spannvorrichtungen befestigt sind.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für .den Sitz der Rostplatten auf dem Rahmenwerk kleine Auflageplatten (6o) vorgesehen sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenwerk fingerartige Vorsprünge (59) besitzt, die sich zu den Rostplattenvorderkanten hin erstrecken.
4. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 3,. dadurch gekennzeichnet, daß die Rostplatten (6i) an ihrer Vorderkante (62) so weit senkrecht nach unten abgebogen sind, daß die fingerartigen Vorsprünge (59) des Rahmenwerkes (53 bis 6o) überdeckt sind, wodurch jeweils eine glatte vertikale Fläche zum Vorwärtsschieben des auf der .darunter befindlichen Rostplatte liegenden Materials gebildet ist.
5. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung aus zwei auf der Unterseite der Rostplatten angebrachten Haken (63) besteht, in welche mit einem T-förmigen Kopf versehene Schraubenbolzen (64) eingreifen, die schräg durch Löcher in den Stegen (56) des Rahmenwerkes geführt und -durch Muttern (65) gehalten sind.
6. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rostplatten mit gleichmäßig verteilten, nach oben zu sich verengenden Öffnungen (62) für den Durchgang der Kühlluft versehen sind, die senkrecht zur Oberfläche der Rostplatten verlaufen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 257 109, 345 515, 351 597. 353 154, 377 224, 387802; USA.-Patentschrift Nr. 2 371 531; H. D ü b b e 1, »Taschenbuch für den Maschinenbau«, II. Teil, 3. Auflage, ig2o, S. Soß und Sog.