Verfahren zur Herstellung von 2-Stilbyl-(naphtho-l', T: 4,5)-1,2,3-triazolverbindungen
In der Patentschrift 94-- 395 ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Stilbyl-(naphtho-i',
2': 4, 5)-1, 2, 3-triazolverbindungen beschrieben, die sich durch ihre Celluloseaffinität,
ihre blaue Fuloreszenz, ihre geringe Eigenfärbe und die gute Chlorbeständigkeit
auszeichnen und als optische Aufhellungsmittel für pflanzliche Fasern geeignet sind.
Man erhält sie aus diazotierten 4-Aminostüben-2-sulfonsäuren, die noch weiter substituiert
sein können, durch Kupplung mit einer in o-Stellung zu einer primären Aminogruppe
kuppelnden Aminonaphthalinverbindung und Oxydation des gebildeten o-Aminoazofarbstoffs
nach bekannten Methoden zur entsprechenden 1, 2, 3-Triazolverbindung. Dabei wählt
man die Komponenten so, daß die 2-Stilbyl-i, 2, 3-triazolverbindung keine Chromphore,
wie Nitro- oder Aryldiazogruppen, und keine Auxochrome, wie phenolische Hydroxyl-
und aromatisch gebundene Aminogruppen enthält. Eine Abänderung des Verfahrens besteht
darin, daß man im Endprodukt vorhandene unzulässige Substituenten chemisch abwandelt
oder entfernt, beispielsweise Nitro- zu Aminogruppen reduziert, diese diazotiert
und mit Alkohol oder nach Sandmeyer verkocht. Besonders wertvoll als Zusatz zu Wasch-
und Rem*lgungsmitteln
sind die aus keine löslichmachenden Gruppen
enthaltenden ?,-Aminonaphthalinen gewonnenen Triazolverbindungen. Nun ist aber bekanntlich
eine längere und wiederholte Berührung mit dem 2-Aminonaphthalin gesundheitsschädlich.
Seine Ausschaltung aus den Betriebsverfahren ist darum ein dringliches Anliegen.
Das vorliegende Verfahren vermeidet die Handhabung des gesundheitsschädlichen
2-Aminonaphthalins bei der Herstellung von im Naphthalinrest unsulfterten 2-Stilbyl-(naphtho-i',
2': 4,5)-1, ?, 3-triazolverbindungen dadurch, daß man zur Kupplung mit den
diazotierten 4-Aminostüben-?,-sulfonsäuren, die noch weiter substituiert sein können,
die 2-Aminonaphthalin-i-sulfonsäure, die 2-Naphthylsulfaminsäure oder die 2-Naphthyl-methylamin-co-sulfonsäure
verwendet und nötigenfalls mit alkalischen Mitteln im Kupplungsprodukt die am Rest
des Anlinonaphthalins gebundene Sulfonsäure- bzw. Sulfornethylgruppe abspaltet.
Sind nach dem abgeänderten Verfahren des Hauptpatentes Komponenten verwendet .vorden,
die in das erfindungsgemäße 2-Stübyl-i, 2, 3-triazol un ulässige auxochrome
oder chromophore Substituenten eingeführt haben, so müssen auch diese chemisch abgewandelt
oder entfernt werden.
Als Diazokomponenten konimen im vorliegenden Verfahren die im Hauptpatent
genannten in Frage. Als Kupplungskomponente wird die leicht zugängliche 2-Aminonaphthalin-i-sulfonsäure
bevorzugt, die ihre Sulfonsäuregruppe bei der Azokupplung durch den Stübylazorest
tauscht. Wegen des verhältnismäßig geringen Kupplungsvermögens dieser sogenannten
»Tobiassäure« oder der 2-Naphthylsulfan-iinsäure ist es zur Erreichung einer technisch
befriedigenden Ausbeute an o-Aminoazofarbstoff vorteilhaft, die Kupplungstemperatur
über der üblichen Temperatur, beispielsweise bei 4o bis 6o', zu halten und in Gegenwart
von die Diazoverbindung stabilisierenden Zusätzen zu arbeiten. Als solche kommen
die'Üblichen, unter anderem beispielsweise Naphthalin-mono- und -disulfonsäuren
oder Tetralinsulfonsäuren in Betracht. Wird die N-2-Naphthyl-methylainin-co-sulfonsäure
als Kupplungskomponente verwendet, so wird der die Sulfonsäuregruppe tragende Methylrest
zweckmäßig im Farbstoffverband durch alkalische Verseifung abgespalten. Die Oxydation
der o-Aminoazofarbstoffe zu den x, 2,3-Triazolverbindungen geschieht wie
im Hauptpatent beschrieben. Nähere Einzelheiten können den nachfolgenden Beispielen
entnommen werden, die jedoch nur zur Veranschaulichung der Erfindung dienen
und diese in keiner Weise beschränken. Darin sind die Teile, sofern nichts anderes
vermerkt ist, als Gewichtsteile verstanden und die Temperaturen in Celsiusgraden
angegeben. Beispiel i Eine Lösung von 27,5 Teilen 4-Aminostüben-2-sulfonsäure,
24 Teilen des Natriumsalzes der Naphthalin-2,-sulfonsäure, 4,1 Teilen Natriumhydroxyd
und 6,9 Teilen Natriumnitrit in 40o Teilen Wasser wird bei einer Temperatur
von 18 bis 2o0 durch Zutropfen in 25 Teile konzentrierte Salzsäure nach der
indirekten Methode diazotiert. Die Suspension der Diazoverbindung wird bei einer
Temperatur von 4o bis 42' mit einer Lösung von 22,3 Teilen 2-Amino-naphthalini-sulfonsäure
und 4,1 Teilen Natriumhydroxyd in 2oo Teilen Wasser vereinigt. Durch allmähliche
Zugabe von 25 Teilen kristallisiertem Natriumacetat wird diem ineralsaure
Reaktion der Suspension abgestumpft. Nach beendeter Kupplung werden 8o Teile Natriumchlorid
hinzugefügt, der ausgeschiedene o-Anünoazofarbstoff abfiltriert und gewaschen. Das
feuchte Produkt wird hierauf unter Erwärmen in 2oo Teilen Py#din gelöst und eine
3o0/,ige, wäßrige Lösung von 12 Teilen Natriumhydroxyd zugegeben. Bei einer Temperatur
von 3o bis 35' tropft man nun innerhalb 30 Minuten go bis mo Teile
einer etwa 170/,igen Natriumhypochloritlösung zu. Zur vollständigen Oxydation des
Farbstoffs wird die Temperatur langsam auf 8o bis 85'
gesteigert. Nach beendeter
Oxydation werden weitere 5 Teile Natriumhydroxyd in 15 Teilen Wasser
gelöst zugegeben und das Pyridin mit Wasserdampf ausgetrieben. Um ein sehr helles
Reaktionsprodukt zu erhalten, kann man zu Beginn der Wasserdampfdestillation noch
ein Reduktionsmittel, wie z. B. 2 bis 5 Teile Natriumhydrosulfit, zusetzen.
Nach beendeter Wasserdampfdestillation wird die als gelbstichige Kristallnädelchen
ausgeschiedene Verbindung abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Man erhält so das
im Hauptpatent beschriebene Natriumsalz der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-i', 2': 4, 5)-1,
2, 3-triazol-z"-sulfonsäure. Diese Verbindung ist ein wertvolles Aufhellungsmittel
für Seifen und synthetische Waschmittel wie auch für Cellulosefasern. Beispiel 2
2,7,5 Teile 4-Aminostüben-2-sulfonsäure werden, wie im Beispiel i beschrieben, indirekt
diazotiert und die Susl#ension der Diazoverbindung mit einer Lösung von
22,3 Teilen 2,-Naphthyl-sulfaminsäure und 4,1 Teilen Natriumhydroxvd in 5oo
Teilen Wasser bei einer Temperatur von 5o bis 55' vereinigt. Durch allmähliche
Zugabe einer Lösung von 25 Teilen kristallisiertem Natriumacetat in ioo Teilen
Wasser wird die mineralsaure Reaktion der Suspension langsam abgestumpft. Nach beendeter
Kupplung wird der Farbstoff durch Zugabe von Kochsalz vollends ausgefällt und abfiltriert.
Der feuchte o-Aminoazofarbstoff wird hierauf unter Zugabe von 12 Teilen Natriumhydroxyd
in 3o Teilen Wasser unter Erwärmen in 2oo Teilen Pyridin gelöst und mit go bis i2o
Teilen einer etwa i70/,igen Natriumhypochloritlösung, wie im Beispiel i beschrieben,
zur Triazolverbindung oxydiert. Nach beendeter Oxydation wird das Pyridin unter
Zugabe von 6 Teilen Natriumhydroxyd und 2 bis 5 Teilen Natriumhydrosulfit
mit Wasserdampf abdestilliert. Das so erhaltene Produkt ist im Aussehen und in den
Eigenschaften identisch mit dem im Beispiel i beschriebenen Natriumsalz der 2-(Stilbyl-4")-(naphtho-i',
2': 4, 5)-1, 2, 3-triazol-2"-sulfonsäure. Beispiel 3
Die nach Beispiel i bereitete
Diazosuspension aus 27,5 Teilen 4-Aminostüben-2-sulfonsäure wird mit einer
Lösung des Natriumsalzes von 23,7Teilen
N-2-Naphthyl-methylainin-co-sulfonsäure
in 45o Teilen Wasser unter Zugabe einer wäßrigen Lösung von 9 Teilen Natriumcarbonat
und io Teilen kristallisiertem Natriumacetat bei einer Temperatur von 2o bis
25' vereinigt. Nach beendeter Kupplung wird der erhaltene Farbstoff durch
Zugabe von Natriumchlorid vollständig ausgefällt, abfiltriert und gewaschen. Das
feuchte Produkt wird unter starkem Rühren in eine heiße Lösung von 5oo Teilen Wasser,
12 Teilen Natriumhydroxyd und 8 Teilen Seifenpulver eingetragen und während
15 Minuten auf einer Temperatur von go bis g5' gehalten. Hierauf werden
bei einer Temperatur von 3o bis 35' 25o bis 3oo Teile einer i70/,igen Natriumhypochloritlösung
innerhalb 15 Minuten zugegeben und bei einer Temperatur von 6o bis 7o' bis zum vollständigen
Verschwinden des o-Aminoazofarbstoffs verrührt. Die rohe Triazolverbindung wird
nach dem Erkalten abfiltriert, in siedendem Äthylenglykolmonomethyläther unter Zugabe
eines Reduktionsmittels, wie 3 bis 6 Teile Natriumhydrosulfit, gelöst
und in das vierfache Volumen einer io0/0igen Kochsalzlösung - gegossen. Das
hellgelbe Produkt wird abfiltriert, mit Wasser ausgewaschen und im Vakuum getrocknet.
Das derart erhaltene Natriumsalz der 2-(Stübyl-4")-(naphtho-i', 2': 4, 5)-1, 2,
3-triazol-2"-sulfonsäure ist identisch mit den in Beispielen i und 2 erhaltenen
Produkten.