DE950848C - Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von reinem SiliciumInfo
- Publication number
- DE950848C DE950848C DEH19377A DEH0019377A DE950848C DE 950848 C DE950848 C DE 950848C DE H19377 A DEH19377 A DE H19377A DE H0019377 A DEH0019377 A DE H0019377A DE 950848 C DE950848 C DE 950848C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- silicon
- post
- mirror
- forming
- machine tool
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B33/00—Silicon; Compounds thereof
- C01B33/02—Silicon
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Silicon Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung
eines Siliciums von besonders hohem Reinheitsgrad.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Lösung
dieser Aufgabe auf Silicium Siliciumtetrahalogenid bei einer Temperatur von etwa iooo bis 13000
einwirken zu lassen. Hierbei verflüchtigt sich das Silicium; es wird dann an einer Stelle niedrigerer
Temperatur wieder abgeschieden, und zwar in einer besonders reinen Form. Durch thermochemische
Untersuchungen war hierbei festgestellt worden, - daß sich bei der höheren Temperatur aus dem
Silicium und dem gasförmigen Siliciumtetrachlorid gasförmiges Siliciumdichlorid bildet, das sich bei
niederer Temperatur unter Disproportionierung wieder in Silicium und Siliciumtetrachlorid zersetzt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die technische Durchführung zwar bei dem
Siliciumtetrachlorid und -tetrabromid ungefähr gleich schnell verläuft, daß aber der Vorgang bei
Verwendung von Siliciumtetrajodid ungefähr viermal so schnell vonstatten geht. Die schnellere
Arbeitsweise bringt außer dem Zeitgewinn auch eine größere Sicherheit, daß keine Verunreinigungen
eingeschleppt werden. Die Temperaturen für die Umsetzung des Siliciums mit Siliciumtetrajodid
können hierbei zwischen 10000 und dem Schmelzpunkt des Siliciums gewählt werden. Weiterhin
wurde festgestellt, daß die Reaktionsfolge in der genannten Weise selbst bei Partialdrücken des
Siliciumtetrajodids von 65 mm Hg noch durchzuführen ist.
Erfindungsgemäß wird also ein reines Silicium hergestellt, indem man Silicium unter der Einwirkung
von Siliciumtetrajodid bei einem Druck oberhalb etwa 65 mm Hg zwischen 10000 und dem
Schmelzpunkt des Siliciums verflüchtigt und bei erniedrigter Temperatur als reines Silicium abscheidet.
Es sei hervorgehoben, daß das Verfahren der Erfindung sich von einem bekannten Verfahren
unterscheidet, bei dem die Metalle als Jodide von niederer Temperatur zu einem Glühdraht, an dem
sie sich zersetzen, befördert werden. Bei dem Verfahren der Erfindung wird das Silicium auf dem
Weg über das Jodid von einer Stelle höherer zu einer Stelle tieferer Temperatur befördert und auf
ao diese Weise mit einem hohen Reinheitsgrad gewonnen.
Auch bei der Herstellung reinen Siliciums unter Verwendung von Siliciumtetrajodid ist die überraschende
Feststellung, daß als Werkstoff für die Reaktionskammern Siliciumdioxyd benutzt werden
kann, von besonderer Bedeutung. Mit diesem Werkstoff treten keine störenden Nebenreaktionea
ein; es tonnen in die Reaktionsprodukte keine Verunreinigungen eingeführt werden, und die
Festigkeit der Reaktionskammern bei den hohen Arbeitstemperaturen wird nicht beeinträchtigt.
Daneben kommen auch andere siliciumhaltige Werkstoffe, beispielsweise Siliciumkarbid, in Betracht
und gegebenenfalls auch Graphitwände, die sich bei der Reaktion selbst oberflächlich silicieren,
also in Siliciumkarbid umwandeln.
Bei der technischen Durchführung läßt sich der Siliciumtetrajodiddampf im Kreislauf führen; vorteilhaft
wird hierbei ein Trägergas benutzt. In einem Modellversuch kann aber die Wirkung
der Reinigung unter Verwendung von Silieiumjodid gezeigt werden, auch wenn man zur Beförderung
des Siliciumjodids nur die Eigendiffusion verwendet; ein Quarzrohr von 18 mm lichter Weite
und 140 mm Länge wird an einem Ende auf eine Temperatur von 1150° erhitzt und das Temperaturgefälle
längs des Rohres so eingestellt, daß die Temperatur am anderen Ende 950° beträgt. Auf
das am höher erhitzten Ende des Rohres eingefüllte Silicium läßt man Siliciumtetrajodid einwirken.
Selbst bei einem Partialdruck des Siliciumtetrajodids von 65 mm Hg werden hierbei in 15 Stunden
noch etwa 2 g Silicium an dem auf 9500 erhitzten Ende abgeschieden, und zwar in besonders reiner
Form.
Hierbei kann man bei dem Verfahren der Erfindung von einem auf beliebigem Wege gewonnenen
noch unreinen Siliciumpräparat ausgehen. Gegebenenfalls wird zuerst eine Vorreinigung vorgenommen,
beispielsweise indem das technische Produkt, z. B. 90% Fe-Si, mit Salzsäure und Flußsäure
behandelt wird oder indem aus Metallschmelzen, z. B. aus Silber, umkristallisiert wird.
Auch bei der Reinigung mit Siliciumtetrajodid wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß
die Vorreinigung über das Siliciummonoxyd besonders wirksam ist. Man setzt technisches Silicium
im Hochvakuum mit Siliciumdioxyd zu Siliciummonoxydgas
um und unterwirft das Silkiummonoxydkondensat dann der Siliciumtetrajodidreaktion.
Soweit das Siliciummanoxyd bei der
Kondensation nicht bereits in ein Gemisch von feinverteilten
Silicium und Siliciumdioxyd zerfallen ist (vgl. hierzu Zeitschrift für anorganische und
allgemeine Chemie, Bd. 263 [1950], S. 261 bis 279,
mit den dort zitierten weiteren Literaturangaben), geht diese Disproportionierung völlig b^i der
Temperatur von 1000 bis 13000 vonstatten. Das im
Gemisch vorhandene Silicium setzt sich, so wie oben beschrieben, mit dem Siliciumtetrajodid zu
Siliciumdijodid um und wird in die Gasphase aufgenommen.
Man hat hierbei den besonderen Vorteil, daß oxydische Verunreinigungen in die SiIiciumdioxydphase
gehen.
Vorteilhaft wird das Siliciumtetrajodid unmittelbar im Reaktionsraum aus Silicium und Jod erzeugt.
Der Reaktionsraum wird dabei unmittelbar nur mit den festen Stoffen Silicium und Jod beschickt.
Man erhält bei dem Verfahren der Erfindung in einfacher Weise und in vergleichsweise kurzen
Zeiten ein Silicium, das höchsten Anforderungen entspricht, wie sie beispielsweise an ein Silicium
zur Verwendung in Transistoren gestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium, dadurch gekennzeichnet, daß ein gegebenenfalls
vorgereinigtes Silicium unter der Einwirkung von Siliciumtetrajodid bei einem Druck oberhalb etwa 65 mm Hg zwischen 10000
und dem Schmelzpunkt des Siliciums verflüchtigt und bei erniedrigter Temperatur als
reines Silicium abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Siliciumtetrajodid unmittelbar in dem Reaktionsraum aus Silicium und Jod erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Siliciumjodiddampf,
gegebenenfalls unter Verwendung eines Trägengaises, im Kreislauf geführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoff
das Silicium und Siliciumdioxyd enthaltende Siliciummonoxydkondensat eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände des Reaktionsgefäßes aus einem siliciumhaltiigen
Werkstoff wie Siliciumdioxyd oder Siliciumkarbid bestehen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände des Reaktionsgefäßes aus Graphit bestehen.
© 609 506/298 4.56 (609 652 10. 56)
Claims (1)
- Ergänzungsblatt zur Patentschrift Nr. 951 84r8Kl. 49 b Gr. 5 05AUSGEGEBEN AM 22. JULI 1965Das Patent 951 848ist durch rechtskräftigen Beschluß des Deutschen Patentamts
vom 23. März 1965 beschränkt worden.a) An die Stelle der bisherigen Beschreibung Seite ι bis Seite 2, Zeile 5, ist folgende Fassung getreten:Die Erfindung bezieht sich auf eine Nachformwerkzeugmaschine, insbesondere Nachformfräsmaschine, mit einem Tastaggregat und einem oder mehreren Fräsaggregaten zur wahlweisen Herstellung modellgleicher, spiegelbildlicher oder gleichzeitig modellgleicher und spiegelbildlicher Kopien.Erfmdungsgemäß sind die die Aggregate tragenden Horizontalschlitten lösbar miteinander verbindbar, und beide Schlitten sind mit einer als Antriebsund Steuervorrichtung dienenden Einrichtung kuppelbar, durch die die Horizontalschlitten am für beide gemeinsamen Senkrechtschlitten in gegenläufigen und/oder gleichsinnig gerichteten Bewegungen verschiebbar sind.b) Patentanspruch 1 ist gestrichen worden.c) Im bisherigen Patentanspruch 2, nunmehr Patentanspruch i, sind die Worte »2. Nachformwerkzeugmaschine nach Anspruch 1« durch folgenden Text ersetzt worden:i. Nachformwerkzeugmaschine, insbesondere Nachformfräsmaschine, mit einem Tastaggregat und einem oder mehreren Fräsaggregaten zur wahlweisen Herstellung modellgleicher, spiegelbildlicher oder gleichzeitig modellgleicher und spiegelbildlicher Kopien,d) Die bisherigen Patentansprüche 3 und 4 sind unter entsprechender Änderung der Rückbeziehung in Nr. 2 und 3 umnumeriert worden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH19377A DE950848C (de) | 1953-03-19 | 1954-02-21 | Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE327712X | 1953-03-19 | ||
DE200254X | 1954-02-20 | ||
DEH19377A DE950848C (de) | 1953-03-19 | 1954-02-21 | Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE950848C true DE950848C (de) | 1956-10-18 |
Family
ID=27182361
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH19377A Expired DE950848C (de) | 1953-03-19 | 1954-02-21 | Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE950848C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1098496B (de) * | 1958-04-11 | 1961-02-02 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von kristallinem oder amorphem Silicium und Siliciumverbindungen mit Si-Si-Bindungen |
DE1236481B (de) * | 1962-02-02 | 1967-03-16 | Siemens Ag | Verfahren zur Herstellen einer Halbleiteranordnung durch Abscheiden des Halbleiterstoffes aus der Gasphase |
DE1262243B (de) * | 1964-03-18 | 1968-03-07 | Ibm Deutschland | Verfahren zum epitaktischen Aufwachsen von Halbleitermaterial |
DE1285465B (de) * | 1963-05-07 | 1968-12-19 | Gen Electric | Verfahren zum epitaktischen Aufwachsen von Schichten aus Silicium oder Germanium |
-
1954
- 1954-02-21 DE DEH19377A patent/DE950848C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1098496B (de) * | 1958-04-11 | 1961-02-02 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von kristallinem oder amorphem Silicium und Siliciumverbindungen mit Si-Si-Bindungen |
DE1236481B (de) * | 1962-02-02 | 1967-03-16 | Siemens Ag | Verfahren zur Herstellen einer Halbleiteranordnung durch Abscheiden des Halbleiterstoffes aus der Gasphase |
DE1285465B (de) * | 1963-05-07 | 1968-12-19 | Gen Electric | Verfahren zum epitaktischen Aufwachsen von Schichten aus Silicium oder Germanium |
DE1262243B (de) * | 1964-03-18 | 1968-03-07 | Ibm Deutschland | Verfahren zum epitaktischen Aufwachsen von Halbleitermaterial |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1025845B (de) | Verfahren zur Herstellung von reinstem Silicium | |
DE950848C (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium | |
DE2125915C3 (de) | Verfahren zur Denitrierung und Verfestigung von salpetersauren Kernspaltprodukten unter Bildung eines Phosphatglases | |
DE893197C (de) | Verfahren zur Anreicherung und Trennung der Elemente Niob und Tantal | |
DE752280C (de) | Verfahren zur Darstellung von reinstem Silicium | |
DE966471C (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium | |
DE2121975A1 (de) | Verfahren zur Ehminierung von Ein flüssen von Verunreinigungen in Kohlen stoffkorpern | |
DE1018228B (de) | Verfahren zur Herstellung von Titan | |
DEH0019377MA (de) | ||
DE974625C (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem Silizium | |
DE869051C (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitroform | |
DE564340C (de) | Verfahren zur Wiederbelebung von verbrauchter Gasreinigungsmasse unter Gewinnung von Schwefel | |
DE1261842B (de) | Verfahren zum Herstellen von hochreinem Silicium | |
DE964351C (de) | Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Germanium | |
DE589928C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden mit grosskristalliner Struktur aus hochschmelzenden Metallen | |
DE1134973B (de) | Verfahren zur Herstellung von hochreinen Siliciumhalogeniden | |
DE1022569B (de) | Verfahren zur Herstellung von Siliciumtetrafluorid | |
AT143123B (de) | Verfahren zur Herstellung von aus einem einzigen Kristall oder aus Großkristallen bestehenden Metallkörpern (Stäben, Drähten, Glühkörpern usw.) aus hochschmelzenden Metallen. | |
AT216303B (de) | Verfahren zum Biegen und Deformieren von kristallinen, spröden Stoffen | |
DE69200499T2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Glasgegenstandes. | |
DE1207922B (de) | Verfahren zum Herstellen von hochreinen Halbleitersubstanzen, insbesondere von Silizium | |
AT65065B (de) | Verfahren zur Gewinnung eines porösen und hochprozentigen Bariumoxydes. | |
AT222087B (de) | Verfahren zur Herstellung von Uranmonokarbid | |
DE1090646B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Edelgasen | |
DE701525C (de) | Reinigung von Kohlenstoff |