DE948756C

DE948756C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Futtermittels aus den Abfallprodukten der Ruebenzuckerindustrie

Info

Publication number: DE948756C
Application number: DEB30699A
Authority: DE
Original assignee: Bergedorfer Eisenwerk AG
Current assignee: Bergedorfer Eisenwerk AG
Priority date: 1954-04-23
Filing date: 1954-04-23
Publication date: 1956-09-06

Description

Bisher war es üblich, die ausgelaugten Zuckerrübenschnitzel zu trocknen und als Futtermittel zu verwenden, häufig unter Zusatz von Melasse. Neuerdings hat man versucht, auch den bei der Saftreinigung durch Kalk- und Kohlensäure-Einwirkung ausgefällten Saturationsschlamm oder - bei geringerer Kalkzugabe - Vorscheideschlamm den Schnitzeln zusammen mit der Melasse, beizufügen. Man erwartet davon eine Verbesserung des Futterwertes der Schnitzel durch den vermehrten Eiweißgehalt.
Es ist auch bekanntgeworden, die ausgefällten und ausgeschiedenen Eiweißbestandteile mit frischen Schnitzeln zu vermengen, um hierdurch einen besseren Futterwert zu erhalten. Man hat ferner mit einem geringsten Zusatz von Kalk den Schlamm vom Saft getrennt, wobei zwar die Nichtzuckerstoffe ausgefällt wurden, jedoch kein freier Kalk in den Niederschlag gehen sollte. Auch bei diesem Verfahren bestand die Absicht, eine Verbesserung des Futterwertes herbeizuführen: In ähnlicher Weise sind nach einem anderen Vorschlag mit einem Zusatz von o,2 bis 0,3 °/o Kalk die Nichtzuckerstoffe ausgeflockt und mit den ausgelaugten Schnitzeln vermischt. Schließlich gibt es noch ein Verfahren, demzufolge die Ausscheidung der Nichtzuckerstoffe mittels Kalk am isoelektrischen Punkt erfolgt, wonach ebenfalls ihre Vermischung mit ausgelaugten Schnitzeln vor sich geht.
Bisher haben aber alle diese Bestrebungen zu keinem Erfolg geführt, weil die Mischung des filtertrockenen Schlammes mit der Melasse nur unvollkommen gelingt. Einmal befriedigt das Endprodukt in seinem Aussehen nicht, da die Farbe der Schnitzel sehr ungleichmäßig ausfällt, und dann begünstigt die unvollkommene Schlammauflösung in der Melasse während der Trocknung die Bildung harter Partikel, die mechanische Schäden hervorrufen können.
Diese Mängel werden durch das erfindungsgemäße Verfahren aufgehoben, das insbesondere die Homogenisierung der zu behandelnden Melasse zum Gegenstand hat.
Im einzelnen geht die Ausübung des Verfahrens in der nachfolgend beschriebenen Weise vor sich, wozu die in der Abbildung dargestellte Einrichtung vorgeschlagen wird.
Der auf dem Drehfilter i von einem Teil seines Wassergehalts befreite Schlamm fällt in eine Transportschnecke 2, die auch in geeigneter Weise 8 mit Melasse beschickt wird. Diese grobe Mischung gelangt sodann in einen Vorzerkleinerer 3 und von hier in einen Zwischenbehälter ¢, der mit einer Rührvorrichtung 9 beliebiger Ausführung versehen ist. Von diesem wird die Masse - in einem Verhältnis von Melasse zu Vorscheideschlamm beispielsweise wie 2 :a - einer Homogenisier-Maschine 5 zugeführt, die die Mischung fein verteilt und zu einer oder mehreren Sprühdüsen 6 weiterfördert. Diese Sprühdüsen haben die Aufgabe, die Melasse in bekannter Weise auf die Schnitzel zu verteilen. Sie sind auf einen Schneckentrog 7 gerichtet, an den die ausgelaugten Schnitzel herangeführt werden, die alsdann zusammen mit dem Melasse-Schlamm zur Trocknungsanlage gelangen.
Die für die Ausübung des Verfahrens angegebene Einrichtung besteht in ihren Einzelteilen aus Maschinen bekannter Bauart und beliebiger, ihrem Zweck angepaßter Konstruktion.
Das fertige Produkt hat ein gutes, gleichmäßiges Aussehen und kann als hochwertiges Futtermittel gelten, dessen Herstellung die Wirtschaftlichkeit der Zuckerfabrik wesentlich zu verbessern geeignet ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus den Abfallprodukten der Rübenzuckerindustrie, wobei die mit mehr oder weniger Kalk bei der Saftreinigung ausgefällten Stoffe und die bei einer nachfolgenden Saturation anfallenden Kalksalze mit Melasse gemischt werden, dadurch gekennzeichnet, da.ß die Mischung unter Druck homogenisiert und unmittelbar danach vom Homogenisator zu einer oder mehreren Streudüsen geleitet wird, welche die Masse in bekannter Weise auf die ausgelaugten Schnitzel verteilen, worauf sie dem Trocknungsprozeß zugeführt werden. z. Vorrichtung. zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein Saugfilter für den Satürationsschlamm (i), eine Zuführung für die Melasse (8), eine Schnecke (2) zur Weiterförderung uncä Mischung von Schlamm und Melasse, einen Vorzetkleinerer (3), einen Zwischenbehälter (q.) mit Rührvorrichtung, eine Homogenisiervorrichtung (5), eine oder mehrere Sprühdüsen (6) und eine Fördereinrichtung (7). In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 302 526.