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Verfahren und Vorrichtung zum Krümeln von Zinkblende Die Erfindung
betrifft die Krümelung von pulverförmiger Zinkblende. Diese Arbeit, die für die
Weiterverarbeitung der Zinkblende auf hüttenmännischem Wege, namentlich für das
Rösten, von großer Bedeutung ist, geschieht bisher gewöhnlich durch Anfeuchten des
pulverförmigen Erzes und Walzen oder Pressen durch mit Löchern versehene Bleche
oder durch Behandeln in einer Mischschnecke. Dieses Verfahren erfordert infolge
der Zähigkeit der angefeuchteten Masse die Verwendung hoher Drücke und bedingt demgemäß
einen großen Kraftverbrauch und eine schnelle Abnutzung der Apparatur. Häufig fallen
außerdem zu kompakte Körner an. Man hat auch schon vorgeschlagen, zu Pulverform
zerkleinerte und befeuchtete Mineralien in Kugelform zu agglomerieren, und zwar
in einem Drehrohrofen. Hierbei werden die erhaltenen Krümel durch feines pulverförmiges
Material eingepudert, um ein Zusammenbacken zu verhindern. Bei den bekannten Verfahren
bringt die Regelung der Körnergröße große Zeitverluste mit sich. Auch bietet deren
Trocknung gewisse Schwierigkeiten; denn die Körner sind in nicht trockenem Zustand
äußerst zerbrechlich.
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Ein anderer Vorschlag zur Gewinnung eines körnigen Gutes geht dahin,
die Blende zunächst sulfatisierend vorzurösten und hierauf unter Anfeuchtung, nötigenfalls
unter Erwärmung, dauernd durchzuführen. Dieses Verfahren ist jedoch praktisch kaum
durchführbar, insbesondere wenn es sich um die Behandlung eines zinkoxydhaltigen
Gutes handelt. Bei einer derartigen Befeuchtung bildet sich nämlich Zinkoxysulfat,
und man kann dann infolge der raschen Verfestigung ein Zusammenballen der Masse
zu größeren Brocken, unter Umständen sogar ein völliges Festwerden der Masse zu
einem Block nicht verhindern. Das Auftreten derartiger Erscheinungen ist äußerst
unerwünscht, da es für den raschen gleichmäßigen Verlauf des anschließenden Röstvorgangs
notwendig ist, daß ein Röstgut von völlig gleichmäßiger Korngröße zur Verfügung
steht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das pulverförmige Gut in
der Weise zu besprengen, daß zwar ebenfalls eine sehr starke Zusammenballung und
Verfestigung in der Masse auftritt, sich jedoch keine größeren Brocken bilden können,
die die Weiterbehandlung erschweren und erst zerkleinert werden müßten. Als Flüssigkeit
zum Besprengen kann irgendein Bindemittel verwendet werden, beispielsweise Klebstoff,
wie Dextrin, oder ein mineralisches Gel. Zweckmäßig benutzt man jedoch die Umsetzung
von beim Anrösten in der Blende gebildeten Zinkoxyd und Zinksulfat mit Wasser zu
Zinkoxysulfat, da sich hierdurch eine besondere schnelle und wirksame Verfestigung
erreichen läßt.
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Um gleichzeitig eine hohe Durchsatzleistung zu erzielen, wird nach
der Erfindung in der Weise gearbeitet, daß in zur Bildung eines
festen
Korns bekannter Weise die Zinkblende sulfatisierend angeröstet und die Befeuchtung
auf einem bewegten Band in mehreren Schichten übereinander vorgenommen wird. Die
gebildeten Krümel werden hierauf von den nicht gekrümelten Anteilen der Beschickung
durch Siebe abgetrennt.
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Es genügt, daß die Tropfen in einem solchen Abstande voneinander liegen,
daß die Körner sich nicht- berühren und die Schichten eine genügende Dicke haben,
damit die Tropfen nicht die Oberfläche des Trägers der Stoffe erreichen. Das so
entstehende Gemisch aus Mineralpulver und -körnern kann dann in einen Trockner geschickt
werden, wo die Körner sich verfestigen, während das verbliebene Pulver das Zusammenbacken
der Körner zu größeren Stücken verhindert.
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Besonders geeignet zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung
mit einer Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Silos mit je einem dahinter angeordneten
Tropfenverteiler, unter dem ein Transportband vorbeigeführt wird. Da die Vorrichtung
meist mit einer überschüssigen Menge des Trockenpulvers beschickt wird, so wird
zwischen Transportband und Trockentrommel ein Sieb angeordnet, durch das das von
dem Transportband herabfallende körnige Gut von dem überschüssigen Trockenpulver
getrennt wird. Eine derartige Anordnung gestattet die Verwendung einer üblichen
Trockentrommel.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist demgemäß anwendbar auf die Krümelung
von Mineralien oder Mineralgemischen sehr verschiedener Natur. Es ist besonders
vorteilhaft für die Krümelung von Gemischen aus Rohblende vorgerösteter Blende und
Zinksulfat, die eine Überröstung erfahren sollen. In Gemischen dieser Art bildet
sich bei Gegenwart von Wasser das Oxysulfat des Zinks, welches eine schnelle Erhärtung
der Masse hervorruft und daher die Anwendung der üblichen Krümelungsverfahren ziemlich
schwierig macht. Da anderseits das Zinksulfat das Bestreben hat, in seinem Kristallisationswasser
zu schmelzen, sobald man die Temperatur erhöht, erfordert die Trocknung große Vorsichtsmaßnahmen,
wenn ein Zusammenbacken der Körner verhindert werden soll. Bei dem Verfahren gemäß
der Erfindung ist dagegen die Erhärtungsgeschwindigkeit der Körner ein Vorteil und
kann in gewissen Fällen sogar die Trocknung unnötig machen. Wenn diese dennoch erforderlich
ist, so ist dennoch das Zusammenbacken der Körner untereinander nicht zu befürchten,
wenn sie mit den trocknen, pulverigen Stoffen gemischt bleiben.
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Mit diesem Krümelungsverfahren erzielt man ausgezeichnete Ergebnisse
sowohl bei Anwendung von Wasser als auch verdünnter Schwefelsäure oder auch einer
Lösung von Zinksulfat, falls die Ausgangsstoffe nicht - die gewollte Menge an Zinksulfat
enthalten, als Anfeuchtungsmittel.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
einer Anlage zur Ausübung des Krümelungsverfahrens gemäß der Erfindung.
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Die zu krümelnden pulverigen Stoffe werden aus einer Reihe von hintereinanderliegenden
Füllrümpfen a auf ein 'endloses Band b ent-
leert. Hinter jedem Rumpf ist
ein Tropfenverteiler c angebracht, der beispielsweise aus einem waagerechten, quer
zum Band liegenden Rohr besteht, dessen untere Wandung mit einer Reihe von Ausflußröhren
versehen ist.
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Wird das Band b in Gang gesetzt, so wird durch den ersten Füllrumpf
eine Schicht von passender Dicke (einigen Millimetern) darauf abgelagert, diese
empfängt dann die Tropfen des ersten Verteilers c, worauf der zweite Rumpf eine
zweite Schicht auf der ersten ablegt, die ihrerseits die Tropfen des zweiten Verteilers
empfängt usw. Die Geschwindigkeit des Bandes und die Häufigkeit der Tropfen werden
derart geregelt, daß diese sich nicht berühren. Jeder Tropfen veranlaßt im Innern
der pulverigen Stoffe die Bildung eines Kornes. An der Umkehrstelle des Bandes wird
das Gemisch in ein Sieb d abgeworfen, wodurch ein Teil der pulverigen Stoffe entfernt
wird. Wenn der Zusammenhalt der Krümel nicht genügt, wird das Gemisch aus Körnern
und pulverförmig gebliebenem Gut in einen drehbaren Trockner e und dann über ein
Sieb f geschickt, wo der Rest des Pulvers entfernt wird. Die Körner werden durch
ein zweites endloses Band g mitgenommen, während die pulverigen Stoffe von einer
Transportschnecke k aufgenommen, mit dem bei d wiedergewonnenen Pulver vereinigt
und durch einen Elevator la und eine Transportvorrichtung Z in die Rümpfe a zurückgeführt
werden.
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Die Ausübung des beschriebenen Verfahrens erfordert fast keine Kosten
für die Antriebskraft, die erzielten Körner sind sehr porös, sehr widerstandsfähig
gegen Bruch und haben eine große Regelmäßigkeit hinsichtlich Form und Gewicht.