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Schwenkbare Halterung für Fühlhebel-Meßgeräte
Es ist bekannt, zur Vermessung
von Werkstücken, z. B. zum Zentrieren, Fluchten und anderen Arbeiten, Fühlhebel-Meßgeräte
nach Fig. I der Schemazeichnung zu verwenden, die nach dem Prinzip der Vergleichsmessung
arbeiten und auf einer Skala die Meßwerte anzeigen. Das Meßgerät I ist gelenkig
mit einem Halter 2 mit zylindrischem Schaft oder mit rechteckigem Querschnitt verbunden
und kann sowohl zur Aufnahme in Spannzangen auf Drehbank oder Bohrwerk als auch
zum festen Aufspannen auf dem Tisch oder im Stahlhalter von Werkzeugmaschinen verwendet
werden.
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Die Meßuhr wird dabei zunächst nach einem Vergleichsstück oder Normalmaß
auf Null gestellt, wozu ihre Skalenscheibe3 von außen her verdrehbar ist, so daß
sich beliebige Werte festhalten lassen und der Zeiger in jeder Stellung auf den
Nullpunkt eingestellt werden kann. Das zu prüfende Stück wird dann unter die Tastspitze
4 des um I800 schwenkbaren Fühlhebels geführt und die Ahweichungen des Prüflings
vom Sollwert festgestellt.
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Da die Tastspitze auf seitlichen Druck quer zu ihrer Schwenkachse
5 anspricht, ist eine einwandfreie Messung nur dann gewährleistet, wenn der Tastdruck
auf den Fühlhebel in Richtung seiner Bewegungsebene erfolgt. Es ist daher wesentlich,
vor Beginn der Messung das Fühlhebel-Meßgerät so einzurichten, daß die Tastspitze
genau in die Verlängerung z. B. der Bohrspindelachse A-A zu liegen kommt. Danach
ist ein Verstellen bzw. die
Einrichtung nach einem-- - Bo.hrungsdu.rchmesser
grundsätzlich so vorzunehmen, daß das Meßgerät selbst nur in der Bewegungsrichtung
des Fühlhebel geschwenkt wird. Dabei soll die Ebene, in der die Bewegung des Fühlhebels
erfolgt, sowohl im Normal£aii - als auch bei schräger Bohrspindel stets vertikal
verlaufen und mit der Spindel fluchten. Zur - Einstellunt der' Tastspitze in die
verlängerte Achse der Bohrspindel dient das Gelenk6j das durch die Spannschraube
7 gegen Verdrehung gesichert werden kann. Die Spannschraube 7 ihrerseits bildet
ein weiteres Drehgelenk, dessen Achse zu der Gelenkachse 6 senkrecht steht Gleichzeitig
wird durch die selbe Spannschraube 7 die Meßuhr mit ihrem kurzen Einspannschaft
8 im Halter 2 befestigt und gegen Verdrehung gesichert; Is,t - auf diese Weise eine
genaue Einstellung der Fühlhebelmeßuhr erfolgt, so muß nunmehr zur Durchführung
der eigentlichen Messung die Spannschraube 7 wieder so weit gelöst werden, daß die
Meßuhr um die Achse 6 geschwenkt und nach einem Bohrungsdurchmesser so eingerichtet
werden kann, daß die Bewegungsebene der Tastspitze mit einem Bohrungsdurchmesser
zusammenfällt und senkrecht in der Achse A-A verläuft. Für die Einstellung sirtd
also die drei Schwenkachsen6, 7 und 8 erforderlich, die zwei Paar, 6, 7 und 7, g,
jeweils aufeinander senkrecht stehender Achsen bilden.
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Da die Einstellung des Meßgerätes, d. h. die Fixierung der drei Achsen
mit REicksicht auf eine kurze Baulänge allein mittels der Spannschraube 7 erfolgt,
ergibt sich infolge der Schlitzklemmung des Gelenkteils 10 zwar nur eine kaum meßbare
Verlagerung der Achse 7 gegen die Bohrspindelachse A-A, die aber bei der durch die
Baulänge des Gerätes I bedingten Übersetzung doch einen Meßfehler zur Folge hat,
weil die Bewegungsebene der Tastspitze nun nicht mehr mit der Bohrspindelachse fluchtet.
Es kommt hinzu, daß ein Zentrieren von engen Bohrungen nicht möglich ist, da der
Fühlhebel nicht in die kleine Lochmitte eingeschwenkt werden kann, so daß das Gerät'nur
für einen kleinen Arbeitsbereich anwendbar ist. All diese Nachteile werden durch
die Erfindung vermieden, die gekennzeichnet ist durch drei Bolzenpaare, die aus
vier Schwenkbolzen bestehen, von denen zwei in einer Ebene liegen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 2 in zwei Ansichten
schematisch dargestéllt.
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Das Meßgerät I mit Fühlhebel bzw. Tastspitze 4 und Meßuhr mit Skala
3 ist mit dem Halter 2, allseilig gelenkig verbunden. Die drei Schwenkachsen 6,
7, und 8 bilden, wie bekannt, zwei Paar jew weils aufeinander senkrecht stehender
Achsen, wo bei die Achse 7 den beiden Achsenpaaren gemein sam ist. 1 Eine weitere
Drehachse, bestehend aus dem Gelenkbolzen 9, der mit der Achse 7 stets in einer
Ebene liegt, steht senkrecht zur Achse G und bildet zusammen~mit der letzteren das
dritte Paar jeweils aufeinander senkrecht stehender Schwenkachsen.
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Obwohl zur Messung das Gerät I stets um die Achse g gedreht wird,
ist nach einem weiteren Gedanken der Erfind'ung die Anordnung dieses Geleckes so
getroffen, daß die einmal eingestellte Spannung in diesem Gelenk konstant bleibt
und die Reibung bzw. der Spanndruck zwischen dem Ge lenkteil IO und dem zylindrischen
Halter 2 in jeder Lage erhalten bleibt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, daß der Gelenkbolzen g mit einem Vierkant II versehen und derselbe in den
Halter 2 eingepaßt ist. Da der Halter 2 und der Gelenkteil IO an ihrer Spaunstelle
mit planparallelen Flächen versehen sind, ist dafür gesorgt, daß die einmal eingestellte
Reibung immer aufrechterhalten bleibt. Durch die erfindungsgemäße Halterung ist
nach der einmal erfolgten Ausrichtung des Meßgerätes ein Lösen der Spannschraube
7 nicht mehr erforderlich, da die Tastbewegung des Meßgerätes in einer' mit der
Bohrspindelachse fluchtenden Ebene allein um die Achseg erfolgt. Das ist besonders
dann vorteilhaft, wenn tiefe Kasteniehren auszumessen sind, deren Tiefe größer ist
als das Maß zwischen der Tastspitze und der Schwenkachse 6.
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Derartige-Messungert waren bei den bekannten Ga räten nicht mehr dujchführbar.
Die Erfindung er-.möglicht auch solche Tiefenmessungen ohne besondere Hilfsmaßnahmen,
indem der Gelenkteil IO eine mit einem Handgriff versehene Verlängerung I2 erhält
Selbst bei einer sehr tiefen Bohrung kann dann nunmehr die Messung einwandfrei durchgeführt
werden.