DE3030877C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01B—MEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
- G01B7/00—Measuring arrangements characterised by the use of electric or magnetic techniques
- G01B7/12—Measuring arrangements characterised by the use of electric or magnetic techniques for measuring diameters
- G01B7/13—Internal diameters
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät zum Messen von Bohrungs
durchmessern der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Art. Ein solches Meßgerät ist unter dem Namen "MOVOMATIC CI 213"
bzw. dem entsprechenden Prospekt der Fa. Meseltron, Neuchatel,
Schweiz, bekannt.
Das Ausmessen von Innendurchmessern geschieht am einfachsten
durch eine Zweipunktmessung, bei der der Abstand zweier sich
gegenüberliegender Punkte auf der Innenfläche der Bohrung be
stimmt wird.
Die Schwierigkeit besteht darin, die Meßtaster des Meßgerätes
auf sich genau gegenüberliegende Punkte zu setzen. Fehler, die
dabei entstehen können, sind vor allem durch ein Kippen in der
Axialebene, den Kippfehler, und durch eine Verschiebung in der
zur Achse senkrechten Meßebene, den Sehnenfehler, bedingt. Ein
Kippfehler führt zu einem zu großen, ein Sehnenfehler zu einem
zu kleinen Meßergebnis.
Es sind verschiedene Hilfsvorrichtungen bekannt, um diese Fehler
zu verkleinern oder zu vermeiden. Ein Meßdorn, der die beiden
Meßtaster des Meßgerätes trägt, erlaubt eine Grobzentrierung.
Dies kann auch durch zwei feste oder verschiebbare Stützbolzen,
die in der Meßebene angebracht sind, erfolgen. Al
lerdings wird dadurch nur der Sehnenfehler klein gehalten.
Durch eine Ausdehnung dieser Stützbolzen in axialer Richtung, beispiels
weise in Form von ausschwenkbaren Flügeln oder angefederten Schienen,
ist es prinzipiell möglich, auch Kippfehler zu vermeiden. Doch können
Schwierigkeiten mit der Präzision dieser Schienen- oder Flügelführungen
sowie beim Ausmessen sehr kleiner Bohrungen entstehen. Eine weitere,
bekannte Möglichkeit besteht darin, daß eine zur Achse senkrechte Flä
che als Anschlag für die die Bohrung begrenzende Stirnfläche benutzt
wird. Bei einer schiefen Stirnfläche wird hier jedoch ein Kippfehler
erzeugt und auch ein Sehnenfehler wird nicht sicher unterdrückt.
Diese erwähnten Ausführungen sind beispielsweise im Buch "Grundlagen
und Geräte technischer Längenmessungen" von G. Berndt, Berlin 1929,
beschrieben.
Die unter dem Namen MOVOMATIC bekannten Innenmeßköpfe verwenden eben
falls das Zweipunktverfahren. Die Zentrierung der Bohrung geschieht
dabei durch einen Meßdorn, der vier feste Anschläge sowie mindestens
ein federndes Andrückelement aufweist. Die vier Anschläge sind je zu
zweien in Ebenen, die längs der Achse zur Meßebene verschoben beidseits
von dieser liegen, angebracht. Das Andrückelement ist üblicherweise in
der Nähe der Meßebene vorgesehen. Mit einem solchem Meßkopf lassen
sich sowohl Kipp- wie Sehnenfehler vermeiden.
Bei einer Zweipunktmessung werden zwei bewegliche Tastbolzen des Meßge
rätes verwendet und zur elektrischen Erfassung und Übertragung des
Meßergebnisses trägt mindestens einer der Tastbolzen ein Teil des
Meßgebers, daß über eine elektrische Verbindung angeschlossen wird.
Auch bei sorgfältigster Ausführung überträgt diese elektrische Verbin
dung eine Kraft auf das bewegliche, am Tastbolzen angebrachte Teil des
Meßgebers und somit auf den Tastbolzen selbst. Diese Kraft kann sich
mit der Zeit verändern. Genaueste Messungen sind aber nur möglich,
wenn die Meßkraft konstant bleibt. Es wurde festgestellt, daß der
Einfluß des Kabels bei Messungen mit einer geforderten Reproduzierbar
keit von z. B. kleiner als 10-6 m nicht mehr vernachlässigt werden kann.
In einer verbesserten Ausführung wurden deshalb auch schon zwei Meß
geber verwendet, deren Gehäuse fest mit dem Meßgerät verbunden sind, wobei
die beweglichen Teile je mit einem Meßtaster verbunden sind. Die Reprodu
zierbarkeit konnte dadurch wohl verbessert werden, dies mußte aber mit ei
ner teureren, größeren und komplizierteren Konstruktion erkauft werden.
Für alle Zweipunktmeßsysteme gilt weiter, daß gewisse Formfehler der
Bohrung, wie gleichdick und krumme Bohrungsachse, nicht festge
stellt werden können, z. B. durch ein Drehen der Meßgeräte in der
Bohrung.
Neben der Zweipunktmessung ist auch die Dreipunktmessung bekannt und
wird oft angewendet. In der Meßebene befinden sich dabei zwei, vorzugs
weise feste Anschläge, deren Berührungspunkte mit der Fläche der zu mes
senden Bohrung Basiseckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks bilden.
Diese Spitze des Dreiecks wird durch den Berührungspunkt des beweglichen
Tastbolzens gebildet. Damit lassen sich Sehnenfehler vermeiden. Um auch
noch Kippfehler zu unterdrücken, ist schon vorgeschlagen worden, in
einer von der Meßebene verschiedenen Ebene eine weitere Abstützung vor
zunehmen. Beispielsweise kann das durch 3 feste, konisch ausgebildete
Anschläge am Eintritt in die Bohrung geschehen. Dies ergibt nur bei einer
senkrechten Stirnfläche mit einer scharfen Kante ein befriedigendes Er
gebnis.
Verbreitung haben auch Dreipunktmeßgeräte mit drei beweglichen Tastern
gefunden. Die synchrone Bewegung der drei Meßbolzen geschieht dabei
durch eine Umsetzung einer axialen in eine radiale Bewegung, beispiels
weise über einen Konus oder ein kegliges Meßgewinde. Diese Umsetzung
ist aber reibungsbehaftet und schmutzempfindlich, solche Meß
geräte genügen deshalb höchsten Ansprüchen an Genauigkeit und Reprodu
zierbarkeit nicht.
Bei der Dreipunktmessung ist der Durchmesser der Bohrung nicht direkt
abgreifbar. Werden zwei feste Anschläge verwendet, so ändert sich der
Zentriwinkel, unter dem die Berührungspunkte dieser festen Anschläge
vom Zentrum der zu messenden Bohrung aus gesehen werden, bei einer
Änderung des Durchmessers der Bohrung. Der Ausschlag des beweglichen
Tastbolzens ist somit nicht gleich der Änderung des Durchmessers. Drei
punktgeräte benötigen somit eine Einstellung mit Normalringen und solchen
mit zwei festen Anschlägen zusätzlich eine Kompensation des Übertra
gungsfaktors, der zudem bei größeren Meßbereichen nicht konstant ist,
was zu einer nichtlinearen Kennlinie führt. Auch der Krümmungs
radius der festen Anschläge beeinflußt diesen Übertragungsfaktor
in geringem Maße.
Aus der US-PS 28 15 578 ist darüber hinaus eine Vorrichtung zum
Prüfen der Wandung von Bohrlöchern und ähnlichem auf Fehler be
kannt. Die Vorrichtung weist ein zylindrisches Gehäuse auf, von
dem vier bewegliche Taster nach außen wegstehen. Die Vorrichtun
gen werden axial durch die zu untersuchenden Rohre gezogen und
dabei die radialen Bewegungen der Taster erfaßt. Die Vorrichtung
ist nur zur Feststellung von relativen Durchmesseränderungen in
einem groben Maßstab geeignet, wobei zur Ausführung der Messung
eine Bewegung der Vorrichtung in axialer Richtung erforderlich
ist. Eine statische Bestimmung des Durchmessers von Bohrungen im
µm-Bereich ist damit nicht möglich.
Ähnliche Vorrichtungen sind auch aus der US-PS 25 02 775 und der
DE-PS 28 10 552 bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein kompaktes, möglichst einfa
ches, sehr präzises Meßgerät mit elektrischem Ausgangssignal zu
schaffen, bei dem sowohl Sehnenfehler wie auch Kippfehler ver
mieden werden und das es gestattet, Unrundheiten wie Ovalität
und Gleichdick sowie krumme Bohrungsachsen festzustellen.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem eingangs genannten Meßge
rät, erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentan
spruchs 1 genannten Maßnahmen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Meßgerätes
sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel für das Meßgerät wird anhand der
Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch den Aufbau eines Meßgerätes im Schnitt
und
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Meßdorn des Ausführungsbei
spiels der Fig. 1.
Das Gehäuse 1 trägt einen an sich bekannten Meßwandler 2, dessen
Stößel 3 verschiebbar ist. Jeder Lage des Stößels entspricht ein
elektrisches Signal, das über ein Kabel 4 abgreifbar ist. Im Gehäuse 1
ist ferner ein Meßarm 5 drehbar gelagert. Vorzugsweise wird als Lager
ein Kreuzfedergelenk 6 verwendet, wie es in der Zeichnung
dargestellt ist. Solche Gelenke gestatten kleine Drehbewegungen mit
genauer Führung ohne Spiel, Reibung und Abnützung auszuführen. Der Meß
arm 5 hat im dargestellten Beispiel zwei Hebelarme,
wovon der eine einen Meßtaster 7 trägt. Der andere Hebelarm 8 liegt am
Stößel 3 des Meßwandlers auf und wird durch eine im Gehäuse abge
stützte Meßkraftfeder 9 belastet.
Der den Meßtaster 7 tragende Hebelarm befindet sich in einer Aussparung des
am Gehäuse 1 befestigten Meßdorns 10. Diese Befestigung ist lösbar, so
daß wahlweise Meßdorne verschiedener Größe benutzt werden können.
Die relative Lage des Meßdornes zum Gehäuse 1 darf im Betrieb nicht
verändert werden. Um dies sicherzustellen, sind geeignete Befestigungs-
und Positionsmittel vorgesehen, die nicht dargestellt sind, da übliche,
jedem Fachmann bekannte Elemente verwendet werden können.
Der Meßdorn 10 trägt vier feste Anschläge 11, von denen in Fig. 1
deren zwei angedeutet sind. Vorzugsweise bestehen diese Anschläge aus
sphärisch ausgebildeten Hartmetalleinsätzen.
Je zwei Anschläge sind in axialer Richtung übereinander angeordnet,
d. h. liegen auf derselben Mantellinie.
Wird der Meßdorn in eine ideal-zylindrische Bohrung gesteckt und die
vier Anschläge zum Anliegen an die Bohrungsinnenwand gebracht, so ist
die Achse des Meßdorns parallel der Bohrungsachse, wobei diese beiden
Achsen in einer Ebene liegen, welche die Symmetrieebene beider durch die
Anschläge bestimmten Mantellinien ist. Dadurch wird sowohl ein Kipp
fehler wie auch ein Sehnenfehler vermieden.
In manchen Fällen genügt die durch die Meßkraftfeder 9 auf den Meßarm 5
ausgeübte Kraft, die den Meßtaster 7 und dadurch auch die Anschläge 11
an die Bohrungsinnenwand andrückt, um eine sichere Anlage aller Anschläge
und somit die gewünschte Zentrierung zu erhalten. Andernfalls können, wie in
Fig. 1 angedeutet, ein oder mehrere zusätzliche Andrückelemente 12 vorgese
hen werden, welche in der Nähe des Meßtasters am Meßdorn befestigt sind.
Sie können beispielsweise je aus einer federbelasteten Kugel bestehen.
Um beim Ein- und Ausfahren des Meßdorns in der Bohrung weder dessen Innen
fläche noch den Meßtaster abzunützen oder zu beschädigen, kann dieser ein
ziehbar ausgebildet sein. Im Beispiel der Fig. 1 ist dazu ein Druckknopf
13, der auf den Hebelarm 8 wirken kann, vorgesehen.
In der Fig. 2 ist ein Querschnitt durch den Meßdorn 10 der Fig. 1 in der
durch I-I gekennzeichneten Ebene gezeigt. Es ist dabei der Meßarm 5 in
der Aussparung des Meßdorns 10, der Meßtaster
7 und zwei der vier Anschläge 11 zu sehen. Diese zwei auf verschiedenen Mantellinien
liegenden Anschläge bilden bezüglich des Zentrums der zu messenden Bohrung,
die der Nenngröße des Meßdorns entspricht, den Zentriwinkel α. Dieser Win
kel α ist vorzugsweise kleiner als 120°, beispielsweise 90°.
Vom Wert von α hängt der Übertragungsfaktor des Meßtasters ab, d. h. das
Verhältnis zwischen einer Änderung des zu messenden Bohrungsdurchmessers
zu der resultierenden Verschiebung des Meßtasters. Für α = 90° nimmt die
ser Faktor den Wert 0,8284 an.
Um einen normierten Meßwandler benützen zu können, bei dem die Auslenkung
des Stößels 3 der Durchmesseränderung entspricht, kann der Meßarm so ausge
bildet werden, daß sein Übertragungsfaktor denjenigen des Meßtasters kom
pensiert.
In der Fig. 1 sind die Längen der beiden Hebel mit a und b angegeben. Der Faktor
bei α = 90° wird dadurch kompensiert, daß a = 0,8284 b oder b = 1,207 a ge
macht wird.
Diese Kompensation könnte prinzipiell auch mit einem einarmigen Meßarm erzielt
werden.
Claims (5)
1. Meßgerät zum Messen von Bohrungsdurchmessern, das ein
elektrisches Ausgangssignal liefert, mit einem Gehäuse (1),
einem angenähert zylindrischen Meßdorn (10), der vier feste
Anschläge (11) trägt, von denen je zwei auf derselben Man
tellinie des den Meßdorn angenähert bildenden Zylinders
liegen, einem Meßwandler (2) und einem beweglichen Meßarm
(5) mit Meßtaster (7), dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßwandler (2) starr mit dem Gehäuse (1) verbunden
ist, daß der Meßdorn (10) auswechselbar am Gehäuse (1) be
festigt ist, daß der Meßdorn (10) eine Aussparung für einen
Teil des Meßarms (5) aufweist, und daß der Meßarm (5) dreh
beweglich im Gehäuse (1) gelagert ist und einen Hebelarm
aufweist, der in die Aussparung des Meßdornes (10) ragt so
wie mit einer Meßkraft beaufschlagt ist, die den Meßtaster
(7) in Richtung vom Meßdorn (10) weg drückt, derart, daß bei
dem in eine Bohrung eingesetzten Meßdorn (10) der Meßtaster
(7) und die vier festen Anschläge (11) des Meßdorns zur
Zentrierung an die Bohrungsinnenwand angedrückt werden.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meßarm (5) zwei ungleich lange Hebelarme aufweist.
3. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Meßarm (5) durch ein Kreuzfedergelenk (6) drehbeweglich im
Gehäuse (1) gelagert ist.
4. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
unter Federkraft stehender Druckknopf (13) vorhanden ist,
der in gedrücktem Zustand den Hebelarm des Meßarms (5)
entgegen der Meßkraft in die Aussparung des Meßdorns (10)
einschwenkt.
5. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßdorn (10) ein oder
mehrere unter Federkraft stehende Andrückelemente (12)
aufweist.
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