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Versandbehälter, insbesondere für schüttbare landwirtschaftliche Massengüter
In der Landwirtschaft nehmen Transportarbeiten 60e/o aller beim Bauer zu verrichtenden
Arbeiten ein, so daß das Transportproblem eines der wichtigsten Probleme in der
Landwirtschaft ist. Eine ebenso wichtige Rolle wile die Transportarbeiten spielt
infolgedessen auch in der Landwirtschaft die Transportbehälter- und Lagerungsfrage,
da der zum Transport dienende Behälter eine zusätzliche Ausgabe darstellt. Diese
Transport-, Transportbehälter-und Lagerungsfrage spielt eine ganz besondere Rolle
hei den schüttbaren landwirtschaftlichen Massengütern, worunter nicht nur dile in
der Landwirtschaft erzeugten Massengüter, wie Kartoffeln, Getreide, Hülsenfrüchte,
Obst usw., verstanden werden sollen, sondern auch diejemgen Massengüter, die der
Landwirtschaft geliefert und in ihr benötigt werden, wie insbesondere Kunstdünger.
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Zum Transport von Kunstdünger und in der Hauptsache auch zum Transport
der in der Landwirtschaft gewonnenen Mas sengüter verwendet man Säcke.
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Diese Säcke haben insbesondere bei Kunstdünger den Nachteil, daß sie
wegen der sehr starken Verunreinigungen und des nicht unwesentlichen Angriffs durch
die Chemikalien nur beschränkt anderweitig verwendbar sind, so daß diese Säcke eine
zusätzliche geldliche Belastung für den Kunstdünger dsarstellen. Außerdem sind Säckeunhandlich
und lassen sich schwierig transportieren. Ähnlich
wie bei Kunstdünger
ergibt es sich bei Kartoffeln, welche ebenfalls eine starke Verunreinigung der Säcke
bringen und infolgedessen eine Reinigung der Säcke erforderlich machen, wenn man
sie auch für andere Zwecke verwenden will. Wegen der Verschiedenartigkeit der einzelnen
Massengüter war es deshalb erforderlich, daß man für jedes Massengut' besondere
Säcke nchm und diese besonders zur Verwendung für den gleichen Zweck später aufhob.
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Durch die Verwendung von Säcken als Versandbehälter ergab sich also
nicht nur eine besondere geldliche Belastung für die Massengüter, sondern auch eine
besondere Handhabung und Behandlung, wobei sich in jedem Falle der Nachteil eines
umständlichen und schwierigen Transportes ergab.
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Bei einem Transport der Kartoffeln in'Säcken wurden die Kartoffeln
bei dem Bauer entweder in Erdmieten oder in den Lagerhäusern in Lagerhaufen aufbewahrt.
Das Einbringen der Kartoffeln in Mieten und das Wiederherausuehmen aus den Mieten
ist umständlich und kostspielig. Die Mieten selbst bzw. die in den Mieten gelagerten
Kartoffeln sind schwer konfrollierbar, und es treten hohe Verluste durch Abmungsschwieri,gkeiten
auf. In den Lagerliäusern muß in umständllicher und teuerer Weise für eine mechanische
Belüftung gesorgt werden, die trotzdem bei größeren Haufen keine richtige Durchlüftung
der Kartoffeln ;bringt. Blei der Lagerung in Mieten oder in den Lagerhäusern ergeben
sich oft Wäulnisherde, die nicht oder nur schwer eingedämmt werden können.
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Diese Mängel werden durch die Erfindung vermieden, indem ein besonderer
Versandbehälter geschaffen wird, der sich ohne besondere und zeitraubende Behandlung
für jede Art von Massengütern und darüber hinaus noch mit ganz besonderem Vorteil
in der Landwirtschaft verwenden läßt. Die Erfindung besteht darin, daß bei einem
Versandbehälter aus Kunststoff, wie er an sich bekannt ist,- in den Wandungen Teile
geringerer Wandstärke zum Durchstoßen vorgesehen sind.
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Diese Wandteile geringerer Stärke können durchstoßen werden, so daß
in den Wandungen Ausnehmungen, z. B. Schlitze, Löcher, entstehen, oder es können
die Wandungen entlang dieser dünnwandigen Teile abgetrennt oder herausgelöst werden,
so daß die Wände in ihrer Größe und Form verändert werden. Diese Veränderungen an
den Behältern oder Kisten an den eingeprägten dünnwandigen Stellen können jeweils
entsprechend dem weiteren Verwendungszweck in der mannigfaehsten Art und Weise vorgenommen
werden.
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Mit besonderem Vorteil sind - diese Versandbehälter oder Kisten für
schüttbare landwirtschaftliche Massengüter, z. B. Kunstdünger, Getreide, Obst, verwendbar.
Dabei soll vor allen Dingen der Transport des Kunstdüngers von der Fabrik zum Bauern
in solchen Kisten erfolgen. Der Versand von Kunstdünger in solchen Kisten ist deshalb
ganz besonders wichtig, weil jeder Bauer Kunstdünger braucht und er auf diese Weise
die Kisten bekommt, die er zum Weitertransportieren seiner Massengüter oder für
Lager- oder andere Zwecke verwenden kann. Kisten aus Werkstoff haben den besonderen
Vorzug, daß sie außerordentlich haltbar und widers tandsfähig sind. Infolge ihrer
verhältnismäßig glatten Wände ist ein besonders gründliches Reinigen iinsbesondere
nach der Lieferung von Kunstdünger nidht notwendig. Die durch den Kunstdünger mit
angelieferten Kisten können nun von dem Bauer in der gleichen Weise zur Weiter lieferung
seiner Produkte in unveränderter Form genommen werden. Sie können aber auch mit
ganz besonderem Vorteil zur Lagerung von Massengütern auf seinem Hof verwendet werden.
Um sie für diesen Zweck besonders verwendbar zu machen, werden die Kistenwände durchstoßen,
so daß auf diese Weise für die beim Lagern notwendige Belüftung gesorgt werden kann.
Die Kisten lassen sich sehr leicht und gut über- und nebeneinander stapeln, so daß
die Massengüter ranmsparend an jedem hierfür geeigneten Ort aufbewahrt werden können.
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Man sieht Teile geringerer Wandstärke an den Stellen vor, an denen
man Handgriffe zur besseren und leichteren Handhabung der Kisten haben möchte.
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Die von dem Bauer gelieferten Kisten können gleichzeitig mit besonderem
Vorzug von den Ver-- brauchern zur Lagerung ihrer für den Winter gestapelten Vorräte,
insbesondere Kartoffeln, verwendet werden. Aber auch für andere als Transport- und
Lagerzwecke kann sie der Bauer auf seinem Hof verwenden, da diese Kisten außerordentlich
wideir6tandsfähiig sind. So kann man diese Kisten mit besonderem Vorzug als Vorkeimkisten
für den zünftigen Frükartoffelbau verwenden, wozu die Wände der Länge nach abgetrennt
werden. Den dabei abfallenden Oberteil kann man mit besonderem Vorzug für Bauzwecke
verwenden. Vor allen Dingen aber kann der Transport von Kunstdünger in derartigen
Kisten in holzarme Gebiete eine sich durch die Holzarmut ergebende Lücke schließen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. I zeigt eine.Kiste in schaubildlicher Ansicht; Fig. 2 ist ein
Querschnitt.
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Die Kiste.I, die in erster Linie zum Transport von Kunstdünger und
dann in der Landwirtschaft zum Transport und zur Lagerung von schuttlbareu landwirtschaftlichen
Massengütern und darüber hinaus für andere Zwecke verwendet werden soll, soll aus
einem künstlichen Werkstoff hergestellt werden, der sich insbesondere pressen, gießen
oder schweißen läßt, so daß die in Fig. I dargestellte Kiste einteilig ohne Nut
und Enge ist. Eine solche Kiste soll also auch wasserdicht sein, so daß sie zur
Aufbewahrung von feuchten und nassen Gütern verwendet werden kann. Diese Kiste ist
so ausgeführt, daß die Wände auf der Innenseite glatt sind, so daß sich die kleinen
Teilchen beispielsweise von Kunstdünger nicht an Unebenheiten oder vorstehenden
oder vertieften Teilen absetzen oder ab -lagern können und man die Kiste schnell
säubern kann. Auf der Außenseite sind in den Wänden Einprägungen 2 oder ganz allgemein
dünnere WanS
telle vorgesehen, an weichen Stellen die Wände leicht
durchstoßen werden können, damit sich Offnungen ergeben. Besonders zweckmäßig wird
dabei oben an den beiden Querwänden ein durchstoßbarer, dünnerer Wandteil 3 vorgesehen,
damit man zum besseren Transportieren der Kiste einen Handgriff schaffen kann. Der
Besitzer einer solchen Kiste kann sich also entscheiden, ob er die Kiste in der
Form, in welcher er sie bekommen hat, ohne Durchbrechungen beispielsweise wiederum
zum Versand von kleineren Massengütern verwenden will oder oh sie ihm zu Lagerzwecken
dienen soll. Je nach der Art und Größe der lMassengüter wird er an den dünnen Wandteilen
Durchbrechungen vorsehen, wodurch die in den Kisten aufbewahrten Güter einwandfrei
belüftet werden können. Für Lagerungszwecke, beispielsweise von Kartoffeln oder
Obst usw., haben diese Kisten noch den weiteren Vorteil, daß sie sich sehr einfach
und leicht stapeln lassen.
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Sieht man bei der Lagerung von Kartoffeln genügend Durchbrechungen
vor, so erreicht man eine einwandfreie Belüftung. Ergeben sich Fäulnisherde, so
werden diese durch die unterteilte Lage rung örtlich beschränkt, und man kann diese
Fäulnis'herde durch Entfernen der Kiste ausmerzen.
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Eine solche Kiste eignet sich mit ganz beson derem Vorzug als Vorkeimkiste
für den Frühkartoffelanbau, wozu sie zweckmäßig waagrecht durchgeschnitten wird,
wobei der untere Teil zum Vorkeimen der Kartoffeln verwendet wird, während man den
oberen abgeschnittenen Teil beispielsweise für Bauzwecke oder in anderer Weise verwenden
kann.