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Druckrohr mit Verstärkungskragen Die Erfindung bezieht sich auf ein
Druckrohr mit Verstärkungskragen und ist gekennzeichnet durch den Kragen mit dem
Rohr verbindende und etwa parallel zur Kragenfläche gestellte Laschen, die nahe
ihrem einen Rand mit dem Rohr und nahe ihrem gegenüberliegenden Rand mit dem Kragen
verschweißt sind.
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Es ist bekannt, Kragenbleche zur Verstärkung von Rohren und Rohrabzweigungen
mit der Rohrwandung zu verschweißen. Hierbei muß möglichst darauf geachtet werden,
daß die Umgebung der Schweißnaht anschließend ausgeglüht wird, damit nicht durch
verbleibende Schweißspannungen und metallurgische Veränderungen die zulässige Belastbarkeit
der Rohrwandung herabgesetzt und damit der Vorteil der Kragenverstärkung teilweise
wieder aufgehoben wird. Rohre und Rohrabzweigungen bei modernen Anlagen sind aber
so groß, daß sie mit angeschweißtem Kragen die für den Transport zulässigen Abmessungen
z. B. das Eisenbahnprofil oftmals überschreiten. In diesem Fall kann man die Kragen
erst an oder in der Nähe der Montagestelle an das Rohr anschweißen und ein Spannungsfreiglühen
nur mittels sehr kostspieliger Maßnahmen durchführen.
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Mit Hilfe der Erfindung ist es dagegen möglich, an der Montagestelle
das Kragenblech durch Schweißung an dem Rohr zu befestigen, ohne daß
in
der Rohrwandung schädliche Schweißspannungen und metallurgische Veränderungen auftreten.
Man kann bereits in der Werkstätte die Verbindungslaschen an das Rohr anschweißen,
anschließend diese Schweißnähte ausglühen und schließlich außerhalb der Werkstätte
die Teile des Verstärkungskragens mit den Verbindungslaschen verschweißen. Die Schweißspannungen
sowie metallurgische Veränderungen, die durch das Anschweißen der Verbindungslaschen
an das Rolir auftreten, sind also bereits in der Werkstätte durch Ausglühen beseitigt
worden. Die Laschen selbst vergrößern das Profil des Rohres oder der Rohrverzweigung
nur unwesentlich, so daß ein Transport beispielsweise mit der Eisenbahn möglich
ist. Bei dem Verschweißen des Verstärkungskragens mit den Verbindungslaschen treten
Schweißspannungen im Kragenblech und in den Laschen auf. Diese Beanspruchung ist
aber unerheblich, da diese Bauteile dadurch nicht gefährdet sind.
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Damit sich die Schweißeinflüsse aber trotzdem nicht bis in die Rohrwandung
ausbreiten, ist es vorteilhaft, wenn die beiden Schweißnähte einer Verbindungslasche
einen Abstand voneinander besitzen, welcher mindestens gleich der Kragendicke ist.
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Um den Schwierigkeiten beim Schweißen aus dem Wege zu gehen, hat man
bereits die Verstärkungskragen lediglich über das Rohr geschoben und auf eine Schweißung
verzichtet. Da die Kragenbleche Kräfte aufnehmen sollen, wenn das Rohr unter Innendruck
steht, durch diesen Innendruck das Rohr aber an den Verstärkungskragen gepreßt wird,
ist diese Methode durchaus vorteilhaft. Dies trifft allerdings nur zu, wenn das
Rohr nicht in einem anderen Betriebsfall einem erheblichen Außendruck ausgesetzt
ist, beispielsweise wenn es unterirdisch verlegt oder gar in einen Gebirgsstollen
einbetoniert ist. Hier muß dafür Sorge getragen werden, daß sich das Rohr nicht
etwa infolge des Außendrucks nach innen einbeult. Dies ist mit Hilfe der Erfindung
sehr leicht durchzuführen, wenn die Verbindungslaschen an.- Stellen. angeordnet
sind, die in erhöhtem Maße durch Außendruck gefährdet sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung,
in welcher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert
ist.
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Fig. i zeigt in räumlicher Darstellung ein Hosenrohr mit Kragenverstärkung;
Fig. 2 stellt einen Schnitt senkrecht zur Symmetrieebene durch den oberen Teil der
beiden Abzweigrohre dar.
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Das Hauptrohr i teilt sich in die beiden Abzweigrohre 2 und 3. An
den Schnittlinien der einzelnen Rohre sind die Kragenbleche 4, 5 und 6 angeordnet.
Die Kragenbleche 4 und 5 sind oben und auch unten (nicht sichtbar) - wo das Abzweigrohr
infolge seiner Konstruktion besonders durch Außendruck gefährdet ist - durch die
Laschen 7, das Kragenblech 6 durch die Laschen 8 an der Rohrwandung befestigt.
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In Fig. 2 ist eine solche Schweißverbindung dargestellt. -Die Abzweigrohre
2 und 3 sind durch eine Schweißnaht 9 miteinander verbunden. In der Werkstätte werden
die beiden Laschen 8 mittels der Schweißnähte io an den Abzweigrohren befestigt.
Ebenfalls noch in der Werkstätte wird dann das gesamte Abzweigrohr bzw. die Umgebung
dieser Schweißnähte ausgeglüht. Schließlich wird auf der Montagestelle das Kragenblech
6 zwischen die Laschen B geschoben und mittels der Schweißnähte i i mit ihnen verbunden.
Ebenfalls auf der Montagestelle werden die aufgeschobenen Kragenbleche 4, 5 und
6 miteinander verschweißt.
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Die Zahl und die Größe der Laschen richtet sich nach dem zu erwartenden
Außendruck und nach dem Maß der Gefährdung des Rohres durchAußendruck. Je größer
beispielsweise der Krümmungsradius einer bestimmten Stelle der Rohrwandung ist,
um so geringer ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Außendruck. Besonders gefährdet
ist also bei dem dargestellten Hosenrohr die Umgebung der Sternpunkte, an welchen
die drei Kragenbleche zusammenstoßen. Die Laschen können einseitig und besser noch
beidseitig an dem Kragenblech angebracht werden. Man kann die Laschen ringsum oder
auch nur sektorweise um das Rohr anordnen. In diesem Ausführungsbeispiel liegen
die Verbindungsnähte zwischen den einzelnen Rohren direkt unterhalb der Kragenbleche.
Es ist aber durchaus möglich, daß die Kragen auch über eine nicht geschweißte Stelle
gelegt werden.