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Verfahren zur Herstellung von Versatzdraht od. dgl. für unterirdische
Grubenbetriebe In unterirdischen Grubenbetrieben werden vielfach die ausgekohlten
Teile der Flöze mit Bergen versetzt. Zur « Begrenzung des mit Versatzgut zu füllenden
Strebteiles gegenüber dem Arbeitsraum im Streb bedient man sich des sogenannten
Versatzdrahtes. Dies ist ein Drahtnetzwerk mit einer solchen Maschenweite, düß das
Versatzgut gerade noch darin zurückgehalten, wird. Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Versatzdrahtes.
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Es ist Versatzdraht mit quadratischen, rechteckigen oder dreieckigen
Maschen bekannt, welcher durch Flechten oder Weben hergestellt worden ist. Ein solches
Geflecht oder Gewebe hat den Nacliteil, daß sich die Längs- oder Querdrähte leicht
verschieben können. Dadurch entstehen größere Öffnungen, die das Versatzgut durchlassen.
Um ein solches Verschieben zu verhindern, ist man dazu übergegangen, verhältnismäßig
starke Drähte zu verwenden, die sich nicht so leicht abbiegen. Hierdurch wird der
Versatzdraht aber unnötig schwer.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist man dazu übergegangen, Einen
Versatzdraht zu verwenden, dessen Drahtnetzwerk aus einander kreuzenden Längs- und
Querdrähten besteht, welche an den Kreuzungsstellen miteinander verschweißt worden
sind. Bei einem solch geschweißten Drahtnetzwerk ist die Lage der einzelnen Drähte
zueinander unveränderlich,
wodurch eine Sicherheit gegen die Bildung
von größeren öffnungen gegeben ist.. Auch stützen sich die miteinander verschweißten
Längs-und Querdrähte gegenseitig, so daß, ohne Beeinträchtigung der Standfestigkeit
des Versatzdrahtes die Stärke der einzelnen Drähte gegenüber dem bisher üblichen
Versatzdraht verringert werden kann.
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Da die zum Versatz benutzten Berge einmal ein großes Korn und ein
anderes Mal ein kleines Korn haben können, ist es unwirtschaftlich, zum Abstützen
großkörnigen Versatzgutes das für kleines Korn verwendete engmaschige Drahtnetzwerk
zu verwenden. Man wird vielmehr jeweils ein Drahtnetzwerk solcher Maschenweite anbringen,
welches das Versatzgut gerade noch zurückhält. In Versatzbetrieben wird daher.Versatzdraht
mit verschiedenen Maschenweiten benötigt. Zum Herstellen eines solchen Drahtnetzwerkes
muß aber für jede gewünschte Maschenweite -die Arbeitsmaschine besonders eingestellt
werden, wodurch jeweils eine Unterbrechung der laufenden Fertigung eintritt. Der
Erfindung" liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Versatzdraht
od. dgl. für unterirdische Grubenbetriebe und andere Zwecke zu entwickeln, welches
das Engermachen der Maschen von aus einander kreuzenden und an den Kreuzungsstellen
miteinander verschweißten Längs- und Querdrähten bestehendem Drahtnetzwerk ohne
Änderung der Einstellung der Schweißmaschine gestattet. Dieses Ziel wird nach der
Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß aus den einander kreuzenden Längs-
und Querdrähten unter Verschweißen an den' Kreuzungsstellen zunächst ein Drahtnetzwerk
mit rechteckigen, mit ihrer einen Kante parallel zum Rand gestellten Maschen gebildet
wird und danach die Längsdrähte des Netzwerkes unter Verminderung der Maschenweite
längs verzogen werden.
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Die Längsdrähte können alle in einer Richtung längs verzogen- werden,
es können aber auch nach; einem weiteren Merkmal der Erfindung die Längsdrähte abwechselnd
in entgegengesetzter Richtung längs verzogen werden, wodurch entgegengesetzt gerichtete
rautenförmige Maschen entstehen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat` den Vorteil, daß man auf der Schweißmaschine
ohne Rücksicht auf die Korngröße des zu verwendenden Versatzgutes ein einheitliches
Drahtnetzwerk mit vergleichsweise großer Maschenweite herstellen kann, so daß keine
Unterbrechung der Fertigung zum Umstellen der Maschine mehr eintritt. Die Maschenweite
dieses Drahtnetzwerkes wird man vorteilhaft so wählen, daß ohne weitere Bearbeitung
großkörniges Versatzgut zurückgehalten wird. Soll Versatzgut mit feinerem Korn verwendet
werden, so wird die .Maschenweite durch Längsverziehen der Längsdrähte soweit wie
notwendig verkleinert. Auf diese Weise läßt sich bequem eine Anpassung der Maschenweite
an die Kornzusammensetzung des jeweils verwendeten Versatzgutes erreichen. Auch
hat man-es in der Hand, durch das Längsverziehen. der Längsdrähte die Breite des
Netzwerkes ohne Umänderung der zur Herstellung des geschweißten Netzwerkes dienenden
Einrichtung der Höhe des jeweils zu versetzenden Strebes anzupassen. .
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Man kann gemäß der Erfindung für die Längsdrähte weiches oder auch
hartes Material verwenden, je nachdem welche Belastung der Versatzdraht aufnehmen
muß. Für die Querdrähte werden vorteilhaft weiche Drähte verwendet.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Versatzdraht mit rhombischen Maschen, die durch gleichgerichtete
Längsverziehung .der Querdrähte entstanden sind, und Abb.2 ein Drahtnetzwerk, welches
durch verschieden gerichteten Längsverzug der Längsdrähte gebildet wird Abb.3 zeigt
das Ausgangsnetzwerk, welches hier quadratische Maschen aufweist.
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Um zu der Ausführungsform: nach Abb. i zu gelangen, wird vorteilhaft
zunächst das in Abb: 3 dargestellte geschweißte Netzwerk gefertigt. Hierzu kann
beispielsweise so vorgegangen werden, daß über die auf einer ebenen Unterlage ausgespannten
Längsdrähte i die Querdrähte :2 in entsprechendem Abstand verlegt und danach an
den Kreuzungsstellen mit den Längsdrähten i verschweißt werden. Statt dessen ist
es auch möglich, aus den Längs-und Querdrähten zunächst ein schlauchförmiges Drahtnetzwerk
zu bilden, das an gegenüberliegenden Enden aufgeschnitten und dann ausgebreitet
wird. Das in Abb.3 dargestellte Ausgangsnetzwerk wird, um die Ausführungsform nach
Abb. i zu bilden, beispielsweise so eingespannt, daß der oberste Längsdraht i festliegt.
Danach werden die übrigen Längsdrähte i um je eine stufenweise größere Strecke nach
linksgezogen, wodurch sich die Querdrähte 2 schräg zu den Längsdrähten stellen und
die aus Abb. r ersichtlichen rautenförmigen Maschen bilden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.2 werden die abwechselnden Längsdrähte
eingespannt und die anderen Längsdrähte in entgegengesetzter Richtung verzogen,
wie durch die Pfeile angedeutet. Es ergibt sich dann ein zickzackförmiger Verlauf
der Querdrähte 2, wobei aber die einzelnen Maschen im wesentlichen rautenförmig
sind.
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Außer den dargestellten Ausführungsformen sind auch noch andere kombinierte
Maschenformen möglich. So kann man z. B. statt des geraden Verlaufs der Querdrähte
gemäß Abb. i durch verschieden weiten Verzug der Längsdrähte ein Drahtnetzwerk bilden,
das' in einem Teil größere, im anderen Teil kleinere Maschen besitzt, oder umgekehrt.