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Verfahren zur Verbesserung von Strahlmitteln aus gebrochenem Schrot
Strahlmittel aus Eisenguß oder Stahlguß werden bekanntlich durch Verspritzen einer
entsprechenden Schmelze in Wasser od. dgl. hergestellt. Die dabei entstehenden Schrotkörner
haben runde oder rundliche Form. Für viele Verwendungszwecke werden sie anschließend
noch gebrochen, indem man sie z. B. mittels Walzen preßt, bis sie zerspringen. Solche
gebrochenen Körner sind wirksamer als runde. Nach dem Brechen klassiert man sie
mittels Sieben noch nach Größe und bringt sie so in den Handel. Man unterscheidet
etwa zehn Korngrößen, deren Durchmesser meist zwischen o;18 und 3 mm liegen. Die
Auswahl der Korngrößen richtet sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck, und zwar
wählt man jene Größe, die beim Gebrauch des Strahlmittels die niedrigsten Bestrahlungskosten,
also in der kürzesten Zeit eine möglichst vollkommene Strahlarbeit ergibt und die
ferner eine möglichst lange Gebrauchsfähigkeit der Körner gewährleistet.
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Anfänglich, d. h. in der ersten Gebrauchsphase, zerkleinern sich die
Körner erfahrungsgemäß sehr rasch. Dies ist, wie Untersuchungen gezeigt haben, darauf
zurückzuführen, daß sie zunächst in zwei oder mehrere Stücke zerfallen. Diese Teilung
der Körner hört jedoch nach einiger Zeit auf. Im weiteren Verlauf zerkleinern sie
sich dann nur noch durch Abrieb, was.wesentlich langsamer vonstatten
geht.
Der anfängliche Zerfall in Bruchstücke hat nun die- nachteilige Folge, daß die Körner
schon nach kurzer Gebrauchszeit nicht mehr die ursprüngliche optimale Korngröße
besitzen, also kleiner geworden sind"als sie für die auszuführende Strahlarbeit
sein sollen. Zudem ergeben sich beim Zerfall sehr unterschiedliche Korngrößen, ein
weiterer Grund, der das Strahlmittel für den gewählten Verwendungszweck bald ungeeignet
macht. .
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Bei den vorgenannten Versuchen wurde auch die Ursache des erwähnten
Kornzerfalls festgestellt. Sie liegt darin, daß die beim üblichen Brechen der Körner
anfallenden Bruchstücke meist noch einen oder mehrere Risse oder Sprünge aufweisen,
die sich schon während der anfänglichen Benutzung mehr und mehr vergrößern und schließlich
zurr. Zerfall der Körner führen..
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Die Erfindung schlägt nun zur Behebung dieser Mängel ein vor dem eigentlichen.
Gebrauch des Strahlmittels anzuwendendes Verfahren vor, das gekennzeichnet ist durch
die Erzeugung einer Prallwirkung zwischen den Körnern. und einer harten Fläche,
so daß diejenigen Körner, die Sprünge aufweisen, entlang derselben vollends geteilt
werden.. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen,. die Körner durch Schlendern
gegen einen, harten Gegenstand, z. B. gegen eine Stahlplatte, vorzuzerkleinern.
Zur Verkürzung des Verfahrens wendet man zweckmäßig eine größere kinetische Energie
an, als sie beim praktischen Gebrauch die Strahlmaschinen erzeugen. Da sich weiterhin
herausgestellt hat, daß beim Brechen der runden Körner nur die größeren Bruchstücke
Risse und Sprünge erhalten, genügt es, die vorgeschlagene Nachbehandlung -auf diese
zu beschränken. Das beim Brecheri anfallende Feinmaterial wird also zweckmäßig vorher
ausgeschieden. Nach der beschriebenen Behandlung folgt dann das übliche Klassieren
der Körner mittels Sieben.
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Die erfindungsgemäß gewonnenen Körner sind frei von Sprüngen und Rissen.
Sie zerfallen. daher bei Benutzung nicht mehr, sondern erfahren nur noch durch Abrieb
einen langsamen Verschleiß, der aber ihre Größe nicht sehr wesentlich verringert.
Die ursprüngliche auf den Verwendungszweck abgestimmte Korngröße bleibt also nunmehr
sehr lange erhalten, so daß auf weite Sicht gute Strahlarbeit gewährleistet werden
kann.
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Wie vorteilhaft sich beim Gebrauch das erfindungsgemäß nachbehandelte
Strahlmittel vom bisherigen unterscheidet, zeigen die Diagramme nach den Fig. i
und 2, auf deren Abszissen die Gebrauchszeit (Strahlzeit) in Stunden. und auf deren.
Ordinaten die Korngröße in Prozenten der Ausgangskorngröße aufgetragen sind. Beiden,
Diagrammen. liegen Strahlmittel gleichen Materials und gleicher Ausgangskorngröße
zugrunde; jedoch betrifft Fig. i ein Strahlmittel aus ,gebrochenen, aber nicht erfindungsgemäß
behandelten Körnern, Fig. 2 dagegen ein.' auf dem Wege der Erfindung gewonnenes
Strahlmittel. Wie aus den Schaubildern ersichtlich, nimmt die Korngröße des bekannten.
Strahlmittels (Zig. i) anfänglich sehr rasch ab. Nach 2o Stunden Strahlzeit hat
sie sich bereits auf weniger als 5o°/o der Ausgangskorngröße verringert. Im gleichen
Zeitraum ist die Korngröße des erfindungsgemäßen Strahlmittels (Fig.2) nur auf etwa
9o °/a der ursprünglichen Korngröße zurückgegangen. Im weiteren verringert sie sich
nur noch sehr langsam.
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Nach der Erfindung hergestellte Strahlmittel haben ferner die Eigenschaft,
die mit ihnen in Berührung kommenden Teile der Strahlmaschine, insbesondere deren
Schleuderschaufeln, erheblich weniger abzunutzen als die bisherigen Körner. Je nach
Bauart und Wirkungsweise der Maschine erhöht sich die Lebensdauer der Schaufeln
bei Verwendung des neuen Strahlmittels bis auf das. Doppelte. Diese Tatsache kommt
beim Strahlen auch dem Fortgang der Arbeit zunutze, weil das Auswechseln der Schaufeln
und damit das Stillsetzen der Strahlmaschine nun nicht mehr -so häufig vorgenommen
zu werden braucht.