DE377438C - Brechbacke fuer Steinbrecher, deren Arbeitsflaeche aus einem anderen Metall als hartem Stahl besteht - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN
AM 19. JUNI 1923

(E 26401IIIJ50C)

als hartem Stahl besteht.

Bei den üblichen Steinbrechern hat sich bei ihrer Benutzung zum Zerkleinern von sehr harten Stoffen, wie z. B. Korund o. dgl., der Übelstand gezeigt, daß die stählernen Brechbäcken einem sehr schnellen Verbrauch unterliegen. Es tritt ein sehr schneller Verschleiß an ■ der Arbeitsfläche ein, besonders dadurch, daß sich unter dem Einfluß der zu zerkleinernden harten Teile und vor allem deren scharfer Kanten in der Fläche Rillen bilden, die bei längerem Gebrauch sehr schnell vertieft werden, so daß die Brechbacken bald unbrauchbar werden. Häufig tritt sogar ein Springen der Brechbacken ein, wahrscheinlich infolge der in dem Stahl auftretenden Spannungen unter dem Einfluß des harten Zer kleinerungsgutes.

Gegenstand der Erfindung ist eine Brechbacke, bei der. diese Übelstände vermieden sind.

Es hat sich nämlich ergeben, daß die bezeichneten Mängel nicht auftreten, wenn man die Arbeitsfläche der Brechbacken,.statt aus dem bisher für notwendig gehaltenen sehr harten Stahl, aus einem zähen. Stoffe herstellt, der eine gewisse Nachgiebigkeit gegenüber dem Zerkleinerungsgut besitzt. Geeignet hierzu sind alle diejenigen Eisen- und Stahlarten, die eine genügende Zähigkeit besitzen, um die beim Brechen harten Zerkleinerungsgutes auftretenden Spannungen aufzunehmen, also niedrig gekohltes Eisen, wie Schmiedeisen oder Siemens-Martineisen oder eine derartige, etwas weiche Stahlsorte. Platten aus einem solchen Stoffe werden auf dem Backenkcrper, der nicht notwendigerweise aus demselben Eisen zu bestehen braucht, durch Bolzen, Keile 0. dgl. ,befestigt. ,

Überraschenderweise haben sich derartige

Brechbacken aus weicherem Stoffe als viel wider standsfähiger im Gebrauch erwiesen als solch.¹ aus hartem Stahl. Die Platten, die dabei ver hältnismäßig dünn sein können, zeigen einen viel geringeren \"erschleiß als Brechbacken aus Stahl. Dies ist anscheinend gerade auf die erwähnte Nachgiebigkeit gegenüber dem Zerkleinerungsgut zurückzuführen, die es ermöglicht, daß sich das Metall unter dem Einfluß des harten ίο Zerkleinerungsgutes etwas streckt, ohne daß zum Bruch führende Spannungen eintreten. Trotzdem wird überraschenderweise die zerkleinernde Wirkung nicht im mindesten beeinträchtigt. _

Bei einem Versuch haben mit derartigen Brechbacken während eines 3 Monate andauernden Betriebes 430 t künstlicher Korund gebrochen werden können, während Stahlbacken im Durchschnitt noch nicht ein Drittel dieser Leistung zu ergeben pflegen. Die vorher erwähnte, bei Stahlbacken auftretende Rillenbildung zeigte sich nicht, vielmehr wurden die Backen vollkommen gleichmäßig abgenutzt. Außerdem haben die neuen Brechbacken den Vorteil, daß sich bei ihrer Benutzung sehr viel weniger Staub bildet, so daß das Zerkleinerungsgut besser ausgenutzt wird. Wenn die Arbeits- ; platten nach längerem Betriebe verbraucht sind, können sie ohne Schwierigkeit gegen neue aus- ; gewechselt werden, während der Backenkörper ; immer wieder benutzt werden kann, so daß ein geringerer Stoffverbrauch eintritt, als wenn die ganzen Backen ausgewechselt werden müssen. Selbstverständlich kann man, wenn man auf den Vorteil der Auswechselbarkeit der Arbeitsplatten verzichten will, die ganzen Brechbacken ' aus niedrig gekohltem oder anderem ähnlichen zähen Eisen herstellen. Hierdurch wird unter ^; Erhaltung der mit der Benutzung solchen nicht allzu harten Stoffes verbundenen Vorteile die Herstellung der Brechbacken vereinfacht.

Eine Brechbacke gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar in Verbindung mit dem schwingenden Arm eines Steinbrechers. Die feststehende Brechbacke wird an der Brust des Brechers in entsprechender Weise angebracht.

In der Zeichnung ist α der Schwingarm des Brechers: der Arm hat auf seiner einen Seite eine Aussparung, in die ein Halter b aus geeignetem Baustoffe, z. B. Stahlblech o. dgl., eingesetzt ist. In diesem Halter wird die Arbeitsplatte aus dem zähen Eisen oder Stahl befestigt. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht die Arbeitsplatte aus zwei Teilen c und d, von denen die Platte c durch einen von der Seite her zwischen einer Schrägiläche der Platte c und einer entsprechenden inneren Schrägfläche des Halters b eingetriebenen Keil e in dem Halter b befestigt wird, während die Platte d ihrerseits durch die Platte c nach außen und gegen die innere Schrägfläche des Halters b gepreiit und dadurch festgehalten wird. Die Platten können durch glatte Bolzen /' gegen seitliche Verschiebung gesichert werden.

i/ie Befestigung der ganzen Brechbacke im Schwingarm geschieht mittels eines Keils g, der sich gegen eine äußere Schrägfläche des Halters/* legt und mittels eines Schraubenbolzens h festgezogen werden kann. Die Befestigung kann na- türlich auch in irgend einer geeigneten anderen Weise erfolgen.

Selbstverständlich könnte man statt zweier Platten c und d auch eine einzige Platte anwenden. Die Benutzung zweier Platten hat aber den Vorzug, die Auswechslung zu erleichtern und Beschädigungen des Halters nach Abnutzung der Arbeitsplatten zu vermeiden. Es könnte nämlich, wenn nur eine Platte benutzt wird, durch Unachtsamkeit leicht geschehen, daß die Arbeitsplatte vollständig durchgeschliffen wird und dann auch der Halter bei weiterer Benutzung angegriffen wird. Hiergegen bietet die innere Platte c einen Schutz. Im gewöhnlichen Betrieb wird nur die Platte d nach Abnutzung ausgewechselt. Ist sie so weit durchgeschliffen, daß auch schon die Platte c angegriffen ist, so wird die Platte c an die Stelle der Platte d gesetzt und an Stelle der Platte c die neue Platte eingeschoben.

Selbstverständlich läßt sich die beschriebene Anordnung mit zwei Arbeitsplatten auch bei Brechbacken aus anderem Baustoffe als dem hier benutzten anwenden.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Brechbacke für Steinbrecher, deren Arbeitsfläche aus einem anderen Metall als hartem Stahl besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsfläche aus einem zähen niedrig gekohlten Eisen (Schmiedeisen. Siemens-Martineisen) oder weichem Stahl besteht.
2. 2. Ausführungsform der Brechbacke nach Anspruch 1, deren Arbeitsplatte mit abgeschrägten Seitenflächen versehen und in dem mit entsprechend abgeschrägten Flächen versehenen Halter befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Arbeitsplatte (d) eine zweite gleich große und ebenfalls mit abge- no schrägten Seitenflächen versehene Platte (c) in dem Halter (δ) angeordnet ist, die die obere Platte (d) gegen die Schrägflächen des Halters drückt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.