DE945188C

DE945188C - Verfahren zum Verbessern von kuenstlichen Schaumstoffen mit gegeneinander geschlossenen Zellen

Info

Publication number: DE945188C
Application number: DEG15687A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Klingholz
Original assignee: Gruenzweig und Hartmann AG
Current assignee: Saint Gobain Isover G+H AG
Priority date: 1954-10-30
Filing date: 1954-10-30
Publication date: 1956-07-12

Description

Verfahren zum Verbessern von künstlichen Schaumstoffen mit gegeneinander geschlossenen Zellen Es ist bekannt, künstliche Schaumstoffe mit gegeneinander geschlossenen Zellen, wie Kunstharzschaumstoffe, herzustellen. Bei diesen Schaumstoffen entstehen zwischen den äußeren Berührungsstellen der Zellen Hohlräume von mehr oder weniger großem Querschnitt, die sogenannten Gibbschen Dreieckskanäle. Diese Kanäle stehen untereinander in Verbindung und durchziehen als Kapillaren das ganze Schaumstofformstück. Sie führen dazu, daß die Formstücke Feuchtigkeit aufnehmen, und zwar in einer Menge, die maximal dem Verhältnis des Volumenanteils der Kanäle zum Gesamtvolumen des Formstückes entspricht. Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß die in den Kanälen angereicherte Feuchtigkeit nach und nach die dünnen Wände der Zellen angreift und sie allmählich zersetzt, so daß die Feuchtigkeit in das Innere der zum Teil zerstörten Zellen eindringen kann. Die Verwendung der genannten Schaumstoffe ist durch diese nachteiligen Eigenschaften stark begrenzt. Sie können lediglich dort verwendet werden, wo mit einer Feuchtigkeitseinwirkung nicht zu rechnen ist.
Aufgabe dieser Erfindung ist, die Formstücke aus echtem Schaum diffusionssicher zu machen.
Dies wird überraschend einfach dadurch erreicht, daß in die Kanäle ein wasserabweisender Stoff eingebracht wird. Es wurde gefunden, daß sich dafür solche Stoffe eignen, deren Viskosität sich leicht, z. B. durch Wärmeeinwirkung, erniedrigen und anschließend wieder erhöhen läßt. Die Schaumstoffkörper werden erfindungsgemäß unter Druck in den niedrigviskos gemachten Stoff eingetaucht, so daß nur noch der oberste Teil des Formstückes über die Flüssigkeit herausragt. Infolge der Druckerhöhung dringt dann die niedrigviskose Flüssigkeit in die Kanäle des Schaumstoffes ein. Sobald sich die Kanäle gefüllt haben, wird das Formstück aus der Flüssigkeit herausgenommen und die Viskosität des Füllstoffes durch Erkalten erhöht. Dadurch wird der Füllstoff in den Kanälen festgehalten.
Das Einbringen der niedrigen viskosen Flüssigkeit kann erheblich verkürzt werden, wenn das Formstück, auf der - niedrigviskosen Flüssigkeit liegend, einem Unterdruck ausgesetzt wird.
Als Füllstoffe, deren Viskosität durch Wärmeeinwirkung in der beschriebenen Weise leicht geändert werden kann, eignen sich insbesondere Fette, Öle, Paraffine, Harze, Silikone.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1 Verfahren zum Verbessern von künstlichen Schaumstoffen mit gegeneinander geschlossenen Zellen, wie Kunstharzschaumstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gibbschen Dreieckskanäle ein wasserabweisender Stoff im Zustand niedriger Viskosität unter Druckanwendung eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung des wasserabweisenden Stoffes bei Unterdruck vorgenommen wird.

Angezogene Druckschriften: »Kun'ststoffe«, I952, Bd. 42, Heft I2, S.450,Tafel Tafel.