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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von mindestens einem verbrauchsfertigen, in einem geschlossenem Behälter verpackten Trägerkörper mit einem Wirkmedium, wobei der mindestens eine Trägerkörper mit dem Wirkmedium nach seiner Herstellung dazu geeignet ist, eine Kapillarwassersperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit in einem saugfähigen Festkörper, vorzugweise in einem Mauerwerk, in Beton oder Holz, zu erzeugen. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung einen Behälter und ein Verfahren zum Herstellen einer Kapillarwassersperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit in einem saugfähigen Festkörper, vorzugsweise in einem Mauerwerk, in Beton oder Holz. Die Trägerkörper vor der Tränkung werden auch als Kapillarstäbchen bezeichnet. Nach der Tränkung werden die Trägerkörper auch als verbrauchsfertige Trägerkörper bezeichnet.
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Die
EP 1 428 951 B1 betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum automatischen Tränken eines Saugkörpers mit einer, insbesondere aushärtbaren, Flüssigkeit. Dabei wird ein Saugkörper in ein Bohrloch, welches in einem saugfähigen Festkörper, z.B. Mauerwerk, ausgebildet ist, derart eingeschoben, dass der Saugkörper ein aus dem Bohrloch ragendes Ende aufweist, das aus dem Bohrloch ragende Ende zumindest teilweise in eine Tränkmulde eingebracht, eine Menge der Flüssigkeit in der Tränkmulde mit einem Flüssigkeitsspiegel bereitgestellt, der sich verglichen mit dem Bohrloch auf einem niedrigeren Niveau befindet und ein Einsaugen der Flüssigkeit durch das hineinragende Ende des Saugkörpers ermöglicht, und die Flüssigkeit durch den Saugkörper eingesaugt. Die Flüssigkeit dient zur Ausbildung einer Kapillarwassersperre, beispielsweise einer Horizontalsperre, gegen aufsteigende Feuchtigkeit.
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Des Weiteren ist zwischenzeitlich eine Injektionscreme auf dem Markt gebracht worden, die z. B. auf Silan-/Siloxanbasis in Cremeform basiert und auf einfache Weise in ein Bohrloch eingebracht werden kann. Üblicherweise wird die Creme aus Kartuschen oder aus Beuteln in das Bohrloch eingedrückt, z.B. unter Verwendung von handelsüblichen „Fugendichtstoffpistolen“. Auch werden zur Förderung des Materials sogenannte „Injektionspumpen“ verwendet. Nach dem Einbringen verteilt sich dann der in der Injektionscreme enthaltene Wirkstoff auf beispielsweise das umgebende Mauerwerk, in Beton oder Holz. Es werden auch Wirkstoffe verwendet, die flüchtig sind und sich über die Luft verteilen können. So werden sie auch über Hohlräume hinweg in Poren und Kapillaren des Baustoffs transportiert. Diese Art der Erzeugung einer Kapillarwassersperre ist jedoch mit einem hohen Materialverbrauch (Wirkstoffverbrauch) verbunden, weil das Material bzw. der Wirkstoff ungewollt und unkontrolliert oft auch in Risse und Hohlstellen eindringt und darin verteilt wird.
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Eine andere Form der Einbringung sind Stäbchen aus gefrorenem Injektionsmaterial. Diese werden nach dem Einbringen in das Bohrloch und dem anschließenden Auftauen zu einer Lösung, einer Dispersion oder Emulsion. Wegen der Transport-, Lager- und Einbringungsprobleme, die Stäbchen müssen durch Einfrieren hergestellt werden und bis nach dem Einbringen gefroren bleiben, was schwer sicherzustellen ist, ist diese Methode nicht praxisgerecht.
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Die Materialien bzw. das Zubehör zum Herstellen einer Kapillarwassersperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit in einem saugfähigen Festkörper sind nach Stand der Technik aufwendig und damit teuer herzustellen und/oder umständlich zu handhaben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, zumindest einen der vorgenannten Nachteile zu beseitigen, zumindest aber zu reduzieren.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß einen ersten Aspekt gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von mindestens einem verbrauchsfertigen, in einem geschlossenen Behälter verpackten Trägerkörper mit einem Wirkmedium, wobei der mindestens eine Trägerkörper mit dem Wirkmedium nach seiner Herstellung dazu geeignet ist, eine Kapillarwassersperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit in einem saugfähigen Festkörper, vorzugsweise in einem Mauerwerk, in Beton oder Holz, zu erzeugen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Befüllen eines Behälters mit dem Wirkmedium, Einbringen des mindestens einen Trägerkörpers in den Behälter, Verschließen des Behälters und Aufnahme des Wirkmediums durch den Trägerkörper.
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Weiterhin wird diese Aufgabe gelöst durch einen Behälter, wobei der Behälter einen Trägerkörper enthält, der nach einem der Ansprüche 1 bis 13 hergestellt wurde. Bei dem nicht wiederverschließbaren Deckel kann es sich beispielsweise um einen Aufreißdeckel handeln.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird diese Aufgabe gelöst durch einen Behälter, wobei der Behälter mindestens einen verbrauchsfertigen Trägerkörper mit einem Wirkmedium enthält, wobei der mindestens eine Trägerkörper mit dem Wirkmedium dazu geeignet ist, eine Kapillarwassersperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit in einem saugfähigen Festkörper, vorzugsweise in einem Mauerwerk, in Beton oder Holz, zu erzeugen, und wobei der Behälter einen ersten wiederverschließbaren Deckel, insbesondere einen Drehdeckel oder nicht wiederverschließbaren Deckel umfasst.
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Bei dem nicht wiederverschließbaren Deckel kann es sich beispielsweise um einen Aufreißdeckel handeln.
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Beispielsweise kann es sich bei dem Behälter um eine Dose, insbesondere Weißblechdose, handeln. Der Behälter kann aber auch beispielsweise aus Kunststoff oder Glas bestehen.
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Schließlich wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen einer Kapillarwassersperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit in einem saugfähigen Festkörper, vorzugsweise in einem Mauerwerk, in Beton oder Holz, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen eines Behälters nach einem der Ansprüche 14 bis 20, Transport des Behälters in die Nähe des Festkörpers, Öffnen des Behälters, Entnehmen mindestens eines verbrauchsfertigen Trägerkörpers aus dem Behälter, und Einbringen des mindestens einen verbrauchsfertigen Trägerkörpers in den Festkörper.
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Bei dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Trägerkörper eine zylindrische Form aufweist. Beispielsweise kann der Trägerkörper stab- oder stangenförmig sein.
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Vorteilhafterweise erfolgt die Aufnahme des Wirkmediums durch den mindestens einen Trägerkörper nahezu vollständig.
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Zweckmäßigerweise erfolgt die Aufnahme des Wirkmediums während einer Lagerung und/oder während eines Transports des Behälters. Vorteilhafterweise werden die Behälter dabei so angeordnet, dass der/die Trägerkörper vertikal angeordnet sind.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung steht der mindestens eine Trägerköper im Behälter bei der Aufnahme des Wirkmediums im Wesentlichen senkrecht.
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Außerdem kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Trägerkörper im Behälter bei der Aufnahme des Wirkmediums ruht.
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In einer besonderen Ausführungsform erfolgt die Aufnahme des Wirkmediums nur am unteren Ende des mindestens einen Trägerkörpers, bevorzugt nur an der Seite des Trägerkörpers, die dem Boden des Behälters direkt gegenüberliegt.
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Vorteilhafterweise schließt das Verschließen den Behälter luftdicht ab.
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Günstigerweise erfolgt die Aufnahme des Wirkmediums durch den mindestens einen Trägerkörper im Behälter unter Lichtausschluss. Dies kann z. B. durch einen lichtundurchlässigen Behälter oder z. B. durch eine lichtundurchlässige Umverpackung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Aufnahme des Wirkmediums unter Luftausschluss erfolgen.
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Es ist auch denkbar, dass das dem Boden gegenüberliegende Ende des mindestens einen Trägerkörpers kein Wirkmedium aufnimmt, sodass der Trägerkörper entnommen werden kann, ohne dass es zu einem Kontakt mit dem Wirkmedium kommt.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass beim Einbringen des mindestens einen Trägerkörpers in den Behälter ein Freiraum oder kein Freiraum zwischen dem Behälter und dem Trägerkörper besteht.
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Vorteilhafterweise wird der Behälter mit einem wiederverschließbaren Deckel, insbesondere einem Drehdeckel, oder einem nicht wieder verschließbaren Deckel verschlossen.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Behälter ein Metallbehälter, wie z. B. eine Dose, ein Glasbehälter oder ein Kunststoffbehälter ist. Andere Materialien und Verpackungsformen sind aber auch denkbar.
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In einer besonderen Ausführungsform des Behälters gemäß dem dritten Aspekt ist der Behälter ein Metallbehälter, wie z. B. eine Dose, ein Glasbehälter oder ein Kunststoffbehälter. Andere Materialien und Verpackungsformen sind aber auch denkbar.
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Vorteilhafterweise umfasst der Behälter einen zweiten Deckel zum Verschließen des Behälters, insbesondere wobei der zweite Deckel ein Schnappdeckel, bevorzugt ein Kunststoff-Schnappdeckel, ist. Der zweite Deckel kann als Ersatz für den ersten Deckel dienen, um den Behälter geeignet neu zu verschließen. Alternativ kann der zweite Deckel aber auch ein Schraubdeckel sein.
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Vorteilhafterweise ist der Behälter für Gefahrgut zugelassen, insbesondere wobei der Behälter eine UN-zugelassene Verpackung ist.
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In einer besonderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das den Boden gegenüberliegende Ende des mindestens einen Trägerkörpers kein Wirkmedium enthält.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass das dem Boden gegenüberliegende Ende des mindestens einen Trägerkörpers einen kleineren Querschnitt als der Rest des Trägerköpers aufweist, insbesondere wobei das den Boden gegenüberliegende Ende des Trägerkörpers stab- oder laschenförmig gestaltet ist.
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Gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform ist das dem Boden gegenüberliegende Ende des mindestens einen Trägerkörpers an einer Solltrennstelle, bevorzugt durch Knicken, abtrennbar, insbesondere wobei der abgetrennte Teil kein Wirkmedium enthält.
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Darüber hinaus kann der Behälter mehrere der Trägerkörper beinhalten, die parallel nebeneinander im Behälter angeordnet sind, insbesondere wobei die Trägerkörper zylindrisch gestaltet sind. Der bzw. die Trägerkörper kann/können aber auch z. B. mehreckig sein.
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Schließlich kann das Verfahren gemäß den vierten Aspekt umfassen: erneutes Verschließen des Behälter mit dem ersten oder dem zweiten Deckel für eine spätere Verwendung der übrigen Trägerkörper.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass die besondere „Verpackung“ der Trägerkörper, insbesondere getränkte Kapillarstäbchen, ermöglicht, das Produkt schneller und kostengünstiger zu produzieren, als dies mit anderen Injektionsmaterialien und/oder Verpackungen der Fall wäre. Zumindest in einer besonderen Ausführungsform gestattet die besonders stabile und/oder luftdichte und/oder lichtundurchlässige Umgebung des Behälters, wie z. B. einer Blechdose, die Tränkung der Trägerkörper (Kapillarstäbchen) vom eigentlichen Produktionsprozess zu entkoppeln. Da sich die Trägerkörper in der geschützten Umgebung des Behälters, insbesondere einer Dose, selbstständig und ungestört mit dem Wirkmedium vollsaugen können, nachdem der Behälter bereits verschlossen und das Produkt vollständig gefertigt wurde, entfallen zusätzliche Lager- und Materialkosten (wie etwa spezielle Behälter, in denen die Trägerkörper vor dem Verpacken mit dem Wirkmedium getränkt werden können und in denen sie bis zur vollständigen Sättigung (beispielsweise ca. 1 Woche! (materialabhängig)) sachgerecht aufbewahrt werden müssen). Das Produkt zur Herstellung bzw. Erzeugung einer Horizontalsperre „reift“ gewissermaßen in seiner Verpackung.
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Zumindest gemäß einer besonderen Ausführungsform ermöglicht der Behälter eine besonders sichere und geschützte Aufbewahrung des Produkts sowohl am Lager- als auch am Einsatzort. In dem zwar seltenen Fall eines sensiblen und/oder umweltbeeinträchtigenden Inhalts stellt eine sichere, langlebige und gegenüber Unachtsamkeit oder Unfällen toleranter Behälter einen Vorteil dar. Zudem kann die Verarbeitung vor Ort durch einen sicheren Stand des Behälters, insbesondere einer Dose, sauberer und bequemer als mit vergleichbaren Produkten durchgeführt werden.
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Ferner kann zumindest in einer besonderen Ausführungsform das Produkt nach dem Einsatz problemlos und sachgemäß wieder verschlossen und über einen längeren Zeitraum bis zu einen weiteren Einsatz aufbewahrt werden. Das Risiko von Umweltschäden wird so weiter minimiert. Da die getränkten Trägerkörper keinerlei nennenswerte Rückstände innerhalb des Behälters zurücklassen, kann der Behälter nach Gebrauch kostengünstig entsorgt und umweltschonend wieder dem Werkstoffkreislauf zugeführt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnungen im Einzelnen erläutert wird. Dabei zeigen:
- 1 bis 4 Schritte eines Verfahrens zum Herstellen von mindestens einem verbrauchsfertigen, in einem geschlossenen Behälter verpackten Trägerkörper mit einem Wirkmedium gemäß einer besonderen ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
- 5 bis 8 Schritte eines Verfahrens zum Herstellen von mindestens einem verbrauchsfertigen, in einem geschlossenen Behälter verpackten Trägerkörper mit einem Wirkmedium gemäß einer zweiten besonderen Ausführungsform der Erfindung.
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In der 1 wird gerade ein flüssiges Wirkmedium (Injektionsmaterial) 10 aus einem Gefäß 12 in einen noch oben offenen Behälter 14 gegossen. Danach wird ein Bündel von parallelen Trägerkörpern (Kapillarstäbchen), von denen nur einige mit der Bezugszahl 16 gekennzeichnet sind, in den nur teilweise mit dem Wirkmedium 10 befüllten Behälter 14 von oben soweit eingeführt, dass sich zumindest die unteren Enden der Trägerkörper 16 in dem Wirkmedium 10 befinden (siehe 2 und 3).
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In einem weiteren Schritt wird der Behälter 14 mit einem Deckel 18 an seiner Oberseite verschlossen. Danach nehmen die Trägerkörper 16 allmählich das Wirkmedium 10 auf (siehe 4). Die Trägerkörper 16 sind nunmehr verbrauchsfertige Trägerkörper. Auf z. B. einer Baustelle (vor Ort) kann dann der Behälter 14 bei Bedarf geöffnet werden, indem der Deckel 18 entfernt wird, und können dann alle Trägerkörper oder aber auch nur ein Teil davon herausgenommen und zum Herstellen einer Kapillarwassersperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit in einem saugfähigen Festkörper, vorzugsweise in einem Mauerwerk, Beton oder Holz, verwendet werden. Dazu wird dann mindestens ein Trägerkörper in den Festkörper eingebracht, wobei dazu üblicherweise vorher eine entsprechende Bohrung in dem Festkörper erzeugt wird. Die Bohrung könnte im Durchmesser definiert werden, z. B. über den Durchmesser der Trägerkörper.
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Nach Gebrauch kann der Behälter, sofern sich darin noch unbenutzte Trägerkörper befinden, wieder verschlossen werden, indem der selbe Deckel 18, sofern es sich um einen wiederverwendbaren Deckel handelt, oder aber ein neuer Deckel verwendet wird.
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In den 5 bis 8 werden im Prinzip dieselben Schritte wie in den 1 bis 4 durchgeführt. Da dafür jedoch ein anderer Behälter 20, nämlich ein Kunststoffbehälter mit einem Drehdeckel 22, verwendet wird, wird der Behälter 20 durch Aufschrauben des Drehdeckels 22 verschlossen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in den beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Wirkmedium
- 12
- Gefäß
- 14
- Behälter
- 16
- Trägerkörper
- 18
- Deckel
- 20
- Behälter
- 22
- Drehdeckel