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Verfahren zum Imprägnieren und Sterilisieren von Flaschenkorken
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aufzuschmelzen. Ausserdem besitzt ein Kork, dessen Hohlräume mit Kunststoff ausgefüllt sind, nicht mehr die gewünschte gleichmässige Elastizität.
Weiterhin wurde vorgeschlagen, Kork in eine Lösung aus Alkoholpolyamid zu tauchen oder diese Lösung auf Korke aufzuspritzen oder aufzustreichen. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels entsteht ein dünner Polyamidfihn. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auf diese Weise behandelte Korke in fast allen Fällen, mit einem Korkzieher nicht mehr gezogen werden konnten. Der Polyamidfilm verklebte die Korke im Flaschenhals, und ein Entkorken war nur noch durch Herausbröckeln der Korke möglich.
Ein anderes Verfahren schlägt vor, nur die Ober-und Unterseite sowie ein kurzes Stück der angrenzenden zylindrischen Fläche mit einem Polyamidfilm zu überziehen. Hiedurch wird zwar die Gefahr des Verklebens vermindert, für eine grosstechnische Durchführung ist dieses Verfahren jedoch nicht geeignet. Ausserdem sind der grösste Teil der zylindrischen Fläche sowie die Hohlräume der Korke ungeschützt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Flaschenkorke mit einem gleichmässig dünnen, gleitfähigen, fest haftenden und schützenden Film zu versehen, der physiologisch unbedenklich ist. Ferner soll er vor dem Befall der Korkmotte schützen und eine Schimmelbildung verhindern. Er soll für Kalt-und Heissfüllung gleichermassen geeignet sein und weder den Geschmack noch den Geruch des Flascheninhaltes beeinträchtigen. Ferner soll er ein müheloses Ver-und Entkorken ermöglichen.
Es wurde ein Verfahren gefunden, gemäss dem Korke so behandelt werden, dass sie den genannten Anforderungen entsprechen. Dabei wurde festgestellt, dass diese Korke auch bei Heissfüllung, insbesondere beim "Oberflutungsverfahren" nach dem Verkorken nicht mehr durch das beim Abkühlen entstehende Vakuum in den Flaschenhals hineingezogen werden.
Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren werden zugeschnittene Flaschenkorke in eine Lösung, bestehend aus Alkohol, Wasser, Polyamid und einem alkohollöslichen Wachs, u. zw. dem Hydrierungsprodukt natürlicher Fette mit der Säurezahl 0 bis 10, der Verseifungszahl 1 bis 20, dem Tropfpunkt 55 bis 75 und der Dichte 0, 95 bis 0, 98, kurz getaucht, dann in einer Siebtrommel abgeschleudert und anschliessend bei geringer Drehzahl der Siebtrommel mit einem Gebläseluftstrom getrocknet.
Beispiel : Es wurde eine Tauchlösung hergestellt, die aus drei Teilen Polyamid und drei Teilen aus dem Hydrierungsprodukt natürlicher Fette mit der Säurezahl 0 bis 2, der Verseifungszahl 1 bis 15, dem Tropfpunkt 56 bis 61 und der Dichte 0, 95 bis 0, 98, vierundachtzig Teilen Äthylalkohol und zehn Teilen Wasser besteht. Die in eine Siebtrommel eingefüllten Korke werden mit der Trommel in diese Lösung getaucht. Durch die geringe Oberflächenspannung dringt die Lösung in kürzester Zeit in die Poren und Hohlräume der Korke ein. Hierauf wird die Trommel aus der Lösung hochgeschwenkt und in Rotation versetzt. Dabei wird der überschüssige Teil der Lösung abgeschleudert und fliesst in den Tauchbehälter zurück. Das Trocknen der Korke geschieht bei niedrigerer Drehzahl der Trommel mittels eines starken Gebläseluftstromes.
Nach dem Trocknen können die Korke bedruckt werden.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, einen derart schnellen Gebläseluftstrom zu verwenden, dass die Korke in der Siebtrommel nach jedem Umlauf in Schwebe gebracht werden. Hiedurch entsteht ein vollkommen gleichmässiger dünner Überzug, der jeder Formänderung der Korkoberflächen folgt. Auf diese Weise behandelte Korke zeigen unter dem Mikroskop eine unverändert erhalten gebliebene Zellstruktur, die für die Elastizität und das Dichtvermögen von grösster Wichtigkeit ist. Der dünne elastische Film aus Polyamid und Wachs überzieht lückenlos die gesamte Korkoberfläche bis in die tiefst gelegenen Hohlräume. Da der Film selbst nur zirka 14% Wasser aufnimmt, wird auch nur eine geringe Flüssigkeitsmenge in das Korkinnere weitergeleitet.
Hiedurch behält der Kork eine gewisse Härte und wird nicht, wie bisher oft der Fall, durch die ungehinderte Flüssigkeitsaufnahme so weich, dass er bei leicht ansteigendem Druck in der Flasche aus der Flaschenöffnung gepresst wird.
Bei der Durchführung des Verfahrens hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, dass man der beschriebenen Tauchlösung einen gewissen Anteil Äthylcellulose zusetzt. Durch diese Massnahme wird das Haftvermögen des Films auf dem Kork noch gesteigert.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, einen Teil des Äthylalkohol, z. B. 50%, durch Isopropylalkohol zu ersetzen. Hiedurch wird ein Gelieren der Tauchlösung nach längeren Standzeiten vermieden.
Versuche haben gezeigt, dass es möglich ist, die Tauchlösung durch Zugabe geeigneter Farbstoffe so weit einzufärben, dass die Korke nach dem Trocknen ansprechender aussehen. Der Farbstoff ist im Film eingeschlossen und wird nicht durch den Flascheninhalt extrahiert.
Die Gleiteigenschaften des Films, die durch Verändern des Wachsanteiles auf das gewünschte Mass einstellbar sind, können durch einen geringen Zusatz von alkohollöslichem Silicon ebenfalls vorteilhaft
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beeinflusst werden.
Durch das Tauchen in der hochprozentigen Alkohollösung werden die Korke bis in die Tiefen der Hohlräume hinein steril gemacht. Nach dem Trocknen besteht jedoch die Gefahr, dass durch den Vorgang des Bedruckens die Oberflächen wieder infiziert werden. Deshalb ist es vorteilhaft, die Korke vor dem Verpacken in Polyäthylenbeutel oder unmittelbar vor dem Verkorken in einer Durchlaufapparatur mit ozonerzeugenden UV-Lampen zu bestrahlen und somit wieder steril zu machen.
Das erfindungsgemässe Verfahren der Korkenbehandlung hat sich ebenfalls sehr gut bei sogenannten verschönten Korken bewährt. Das sind Korke meist minderer Qualität, deren Hohlräume durch ein Trommelverfahren mit Korkmehl und Leim ausgefüllt werden. Durch ein Behandeln nach dem beschriebenen Verfahren werden diese Korke wesentlich verbessert. Die Tauchlösung dringt in die
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hiedurch verhindert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Imprägnieren und Sterilisieren von Flaschenkorken, dadurch gekenn- zeichnet, dass man die Korke in eine Lösung aus Äthylalkohol, Wasser, Polyamid und alkohollöslichem Wachs taucht, welche Lösung auch noch andere Zusätze enthalten kann, und anschliessend in einer rotierenden Siebtrommel im Luftstrom trocknet, worauf gegebenenfalls nachsterilisiert wird.
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