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Verfahren zum Ausfüllen von Höhlungen und Poren in Kompositionskork
Bei der Herstellung von sogenanntem Kompositionskork wird granulierter Kork mit oder ohne Bindemittel in einer Form unter einem gewissen Druck gepresst und entsprechend behandelt, damit die Körner zusammenhalten, wenn der Druck aufhört. In den auf diese Weise hergestellten Gegenständen entstehen gewöhnlich kleine Höhlungen oder Kanäle, welche in gewissen Fällen Nachteile bei der Verwendung des Produktes herbeiführen können. Dies ist z. B. der Fall bei der Herstellung von Kapseleinlagen aus Kompositionskork. Hiebei wird die Korkmasse zu massiven oder rohrförmigen Stäben geformt, welche dann in Scheiben geeigneter Grösse geschnitten werden.
Es ist bereits bekannt, solche Scheiben durch mechanische Reibung mit einem oberflächlichen Überzug von Paraffin oder ähnlichen Stoffen zu versehen, was jedoch keine vollkommene Imprägnierung ergibt. Man hat auch solche Scheiben in geschmolzenes Paraffin od. dgl. getaucht. Hiedurch wird zwar eine dichtere Imprägnierung erzielt, doch kann das Imprägnierungsmittel hiebei nicht in nennens- wertem Umfang in das Innere der Scheibe ein- dringen. Diese Methode hat auch den Nachteil, dass die Abmessungen der Scheibe verändert werden, u. zw. hauptsächlich infolge der ver- hältnismässig langen Erhitzungszeit und der hohen Temperatur, die erforderlich sind, wenn die
Imprägnierung mehr in die Tiefe gehen soll.
Schliesslich ist die Imprägnierung von Gegen- ständen unter Vakuum schon bekannt, insbe- sondere das Eintauchen von Korkstopfen und -scheiben in Paraffinbäder unter vorübergehender
Druckverminderung.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ver- fahren zum Ausfüllen von Höhlungen und
Poren in Kompositionskorken.
Gemäss der Erfindung werden die Höhlungen mit einem flüssigen Mittel unter Vakuum, d. h. nach Evakuieren der in den Höhlungen befind- lichen Luft ausgefüllt. Wenn der Korkgegenstand in dem die Füllflüssigkeit enthaltenden Bad in einem geschlossenen Raum, z. B. einem Gefäss, eingetaucht gehalten und das Gefäss vorerst unter Unterdruck und später unter atmosphäri- schem oder höherem Druck gesetzt wird, wird das Füllmittel iu die Höhlungen gepresst. Bei diesem Verfahren dringt das Mittel ohne stärkere Erhitzung als sie durch den Schmelzpunkt' des Mittels bedingt ist, zwangsweise in alle nach aussen offenen Höhlungen ein. Statt der Behandlung der obenerwähnten Kapseleinlagen nach dem Schneiden kann man den ungeschnittenen Korkstab imprägnieren. Hiebei kann das Einpressen des Mittels z.
B. durch zweckmässig angepassten Druck von etwa 40 bis 200 mm Hg geregelt werden, so dass es bis zu einer gewünschten Tiefe in den Stab eindringt, u. zw. gerade dort, wo die Ausfüllung der Poren zur Erzielung einer besseren Dichtung zwischen der Kapseleinlage und dem Flaschenhals wesentlich ist, nämlich in einem an der äusseren Kante der Einlage gelegenen Ring.
Durch das in radialer Richtung vor sich gehende Evakuieren der Luft aus dem Stab werden gerade jene Höhlungen und Kanäle, die Undichtheiten an den fertigen Kapseleinlagen herbeiführen können, mit dem Imprägnierungsmittel gefüllt.
Der Korkstab kann nach dieser Behandlung den richtigen Durchmesser erhalten, um zu der
Kapsel zu passen. Jene Scheiben, die aus dem derart behandelten Stabe geschnitten werden, sind frei von Imprägnierungsmittel auf der
Oberfläche mit Ausnahme des in den Höhlungen befindlichen Imprägnierungsmittels, was wichtig ist, wenn sogenannte Rondellen aus lackiertem
Papier, Zinnfolie od. dgl. auf den Korkscheiben angebracht werden sollen. Das Anbringen der- selben wird nämlich durch eine oberflächliche
Paraffinierung od. dgl. beträchtlich erschwert.
An der Oberfläche behandelte Scheiben kleben gerne zusammen, insbesondere wenn sie gestapelt werden. Schliesslich ist es oft unerwünscht, dass Paraffin oder ähnliche Imprägniermittel mit dem Inhalt der zu verschliessenden Flasche in Berührung kommen. Das ist z. B. der Fall bei Bier, das pasteurisiert werden soll. Dieser
Nachteil wird bei dem gemäss der vorliegenden
Erfindung hergestellten Kapseleinlagen dadurch beseitigt, dass das Füllmittel im Bereiche der äusseren Kante der Scheibe lokalisiert wird. Das
Verfahren kann auch auf rohrförmige Stäbe angewendet werden. Als Füllmittel können
Paraffin, Gummilösung und andere geeignete
Stoffe verwendet werden.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kann auch auf andere Gegenstände aus Kompositions- kork z. B. auf Packungen angewendet werden,
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wobei die dichtenden Eigenschaften des Korkes zur Geltung kommen sollen. So kann z. B. Korkparkett mit einem geeigneten Mittel zum Ausfüllen der Höhlungen und Poren imprägniert werden. Hiedurch wird die Oberflächenbehand- lung des Parketts mit Bohnerwachs, Firnis od. dgl. erleichtert und dessen Widerstand gegen Beschmutzung verbessert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kapseleinlagen oder ähnlichen Gegenständen aus sogenannten Kompositionskork, wobei eine Im-
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neten Imprägnierungsmittels, z. B. geschmolzenen Paraffins, getaucht werden, dass die Luft entweder vor oder nach dem Eintauchen aus den Hohlräumen der Stäbe durch Erniedrigung des Druckes auf 40--200mmHg entfernt wird-und dass die Stäbe, während sie in das Bad eingetaucht sind, wieder unter Atmosphärendruck oder gegebenenfalls höheren Druck gesetzt werden, wobei das Imprägnierungsmittel durch Druckregelung nur soweit in die Stäbe eingepresst wird, dass diese einen gefüllten Mantel und einen ungefüllten Kern erhalten, und dass das stabförmige Halbzeug dann in der Querrichtung zu Scheiben geschnitten wird, die gegebenenfalls mit einer sogenannten Rondelle aus geeignetem Material,
wie lackartigem Papier, Zinn od. dgl., gedeckt werden.