DE975654C - Verfahren zur Herstellung von Formen fuer das Praezisionsgiessen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formen fuer das PraezisionsgiessenInfo
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- DE975654C DE975654C DER9543A DER0009543A DE975654C DE 975654 C DE975654 C DE 975654C DE R9543 A DER9543 A DE R9543A DE R0009543 A DER0009543 A DE R0009543A DE 975654 C DE975654 C DE 975654C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
- B22C9/02—Sand moulds or like moulds for shaped castings
- B22C9/04—Use of lost patterns
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Mold Materials And Core Materials (AREA)
Description
Beim Präzisionsabgießen von Metallteilen nach dem Verfahren des verlorenen Wachses stellt man
eine Wachsanordnung her, welche, miteinander verschweißt, die Modelle samt Eingußtrichter, verlorenen
Köpfen, Eingußkanälen und eventuell auch Steigern enthält. Diese Anordnung wird hierauf
mit einem Überzug aus einer dünnen, zusammenhängenden feuerfesten Schicht versehen. Die auf
diese Weise hergestellte Modelltraube wird in einen Formkasten hineingesetzt, wobei der Eingußtrichter
auf einer ebenen Wachsplatte aufliegt. Der zwischen dem Modell und dem Formkasten frei
gelassene Raum wird alsdann nach bekannten Verfahren mit einer vorher zubereiteten Masse aus
feuerfestem körnigem Material in einer wässerigen oder alkoholischen Lösung angefüllt, welche Masse
hierauf durch Gelieren oder durch Verdampfen der Feuchtigkeit abbindet und zwischen den einzelnen
Körnern ein feuerfestes Bindemittel zurückläßt. Das Wachs wird alsdann ausgeschmolzen, und
nachdem die Form ganz allmählich auf eine Temperatur von etwa 9000 C gebracht worden ist, steht
sie zum Abgießen bereit.
Geht man nach dem soeben beschriebenen und bekannten Verfahren vor, dann kommt es häufig
vor, daß die um das überzogene Modell herumgegossene Paste nicht in alle Ecken des Modells
eindringt oder sich nicht genau an dessen Form anschmiegt. Wenn dieser Fall eintritt, dann bewirkt
das eingegossene Metall durch seinen Druck die
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Zerstörung des Überzuges und dringt mehr oder weniger tief in den Körper der Form ein. Die an
gewissen Stellen mit mehr oder weniger umfangreichen Vor Sprüngen versehenen, an anderen Stellen
Höhlungen aufweisenden Gußstücke müssen alsdann zum Ausschuß geworfen werden. Außerdem
ist diese pastenartige Masse von einer derartigen Konsistenz, daß man beim Eingießen in den Formkasten
Gefahr läuft, die dünnsten Teile des Wachsmodells abzubrechen; ist dagegen die Masse dünnflüssig
genug, um diese Gefahr zu vermeiden, dann bringt die große dabei verwendete Wassermenge
ein erhöhtes bzw. verstärktes Schrumpfen der Form beim Trocknen derselben mit den sich daraus
ergebenden Übelständen mit sich.
Auf dem Gebiete der Zahntechnik hat man bereits zur Festigung des Modells und gleichzeitig
zur Verbesserung der Glätte seiner Oberfläche vorgeschlagen, es in ein Bindemittel einzutauchen,
um dabei eine bestimmte Menge des Bindemittels aufsaugen zu lassen, es alsdann herauszuziehen
und trocknen zu lassen, bevor man zur Anfertigung der Form übergeht. Man hat weiterhin die gleiche
Arbeitsweise nicht nur beim Modell, sondern auch bei Gießformen vorgeschlagen.
Ziel und Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Formverfahren für das Gießen mit
verlorenem Wachs, bei welchem diese häufig auftretenden Mangel völlig vermieden werden.
Bei dem erfmdungsgemäßen Verfahren wird die aus der Anordnung der Nachbildungen aus Wachs
oder aus einem sonstigen plastischen Stoff gebildete Modelltraube nach dem Umhüllen mit einem feuerfesten
Überzug in einen dichten Formkasten gesetzt. Der zwischen der Modelltraube und dem
Formkasten frei gelassene Raum wird bis zu einer gewissen Höhe mit einer wässerigen, alkoholischen
oder wässerig-alkoholischen Lösung angefüllt, welche ein Produkt oder ein Gemisch von Produkten
enthält, die in der Lage sind, die Bindung zwischen den feuerfesten Körnern durch Verdampfen
oder durch Gelieren zu sichern. Nachdem nun der auf diese Weise aufgefüllte Formkasten
auf einen Rütteltisch gesetzt worden ist, den man in Betrieb setzt, schüttet man einen feinkörnigen,
trockenen, feuerfesten Stoff durch eine Spezialvorrichtung hinein, welche fähig ist, die regelmäßige
Zufuhr und die gleichmäßige Verteilung auf den ganzen horizontalen Querschnitt des Formkastens
sicherzustellen.
Das anfängliche Niveau der Flüssigkeit wird so eingestellt, daß nach Hinzufügen des feuerfesten
Stoffes der Formkasten völlig angefüllt ist. Ein gewisser Flüssigkeitsüberschuß kann überdies durch
Überlaufen entweichen.
Hierauf läßt man das Bindemittel, welches sich mit den feuerfesten Körnern in Berührung befindet,
durch Gelieren oder Verdampfen abbinden und erhitzt dann bei mäßiger Temperatur, um den
größten Teil des Lösungsmittels, im allgemeinen Wasser, zu entfernen. Man schreitet alsdann in
bekannter Weise zur Entfernung des Materials, aus welchem das Modell gebildet wurde, und zum
endgültigen bzw. abschließenden Erhitzen, worauf die Form zum Abguß bereitsteht.
Nachstehend folgt ein Beispiel für die Herstellung einer Form nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren unter Anlehnung an die schematische Zeichnung. Der prismatische oder zylindrische
Formkasten ist mit 1 bezeichnet, die Traube der Wachsmodelle mit 2 und ihr Eingußtrichter mit 3;
dieser letztere wird an die paraffmierte Grundplatte 4 angeschweißt, worauf man die ganze Anordnung
auf den mit 5 bezeichneten Rütteltisch stellt. In diesen Formkasten füllt man bis zu einer
Höhe, welche durch die Erfahrung als zweckmäßig festgestellt worden ist, eine Lösung der folgenden
Zusammensetzung:
Wasser 700 cm3
Natriumsilikatlösung mit einem Gehalt von 22% SiO2 und
5,5% Na2O 300 cm3
Ammoniumnitrat 16,5 g
Der Rütteltisch wird alsdann in Betrieb gesetzt, und man schüttet durch ein Sieb von 6 bis
30 Maschen auf 25,5 mm, welches überdies in regelmäßige Bewegung versetzt wird, weißen Sand mit
99 Vo Siliziumdioxyd von einer Feinheit zwischen Sieb 40 und Sieb 140 (d. h. 40 bzw. 140 Maschen
auf 25,5 mm). Ebenso kann man einen feinen Sand mit einem Tongehalt von 2 bis 4% und einer Feinheit
zwischen Sieb 50 und 200 verwenden. Auch könnte man tonerdehaltige, silicoaminhaltige oder
noch andere feuerfeste Stoffe verwenden.
Die auf diese Weise gebildete Form läßt man 2 Stunden lang stehen, während welcher Zeit
die Silikatlösung infolge der Einwirkung des in ihr enthaltenen Ammoniumnitrats geliert. Nach beendeter
Gelierung wird die Formmasse zusammen mit dem Formkasten entfernt, 24 Stunden lang bei
700 C, dann 14 Stunden lang bei ioo° C getrocknet
und schließlich allmählich von 100 auf 8500 C
erhitzt. Die Form steht alsdann zum Abgießen bereit.
Das Material, aus welchem das Modell besteht, ist entweder durch Ausschmelzen bei etwa ioo° C
oder durch Ausbrennen bei höherer Temperatur entfernt worden.
Man erhält auf diese Weise tadellose Gußstücke ohne jeden Ausschuß, welche keine Verformung
aufweisen und frei von rauhen Stellen und Auswüchsen sind. Man kann außer der Lösung auf
Basis des Natriumsilikats, die als Beispiel angeführt worden ist, auch noch andere Lösungen eines
Bindemittels verwenden. Als Beispiele, die aber den Erfindungsbereich keineswegs einschränken sollen,
seien hier genannt:
a) Die Natriumsilikatlösungen, welche als Geliermittel andere Salze schwacher, flüchtiger Basen
oder eine Zementmilch aus Aluminiumzement usw. verwenden,
b) die anderen Alkalisilikate oder Silikate alkalischer
Basen, einschließlich des Ammoniums,
c) die alkoholischen, wässerigen oder wässerigalkoholischen Lösungen der Kieselsäure, mit
oder ohne Metallkationen,
d) die frische Milch feuerfester Aluminiumzemente (Schmelzzemente).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer Form für das Präzisionsgießen nach dem Verfahren des verlorenen Wachses, bei welchem das mit einem Überzug versehene Wachsmodell in einen dichten Formkasten gesetzt wird und nach dem Auffüllen des Formkastens und dem Abbinden der Formmasse die komplette Form mitsamt dem Formkasten oder die vom Formkasten getrennte Formmasse den üblichen Arbeitsgängen des Trocknens, des Entfernens des Wachses und des Erhitzens unterzogen wird, um die Form für das Abgießen fertig zu machen, dadurch gekennzeichnet, daß das Auffüllen des Formkastens in zwei Arbeitsgängen erfolgt, und zwar einmal durch Eingießen einer das Modell nach Zugabe des feuerfesten Stoffes vollständig benetzenden Flüssigkeit, bestehend aus der Lösung eines Produkts, welches in der Lage ist, für die feuerfesten Körner ein Bindemittel zu bilden, und dann durch das anschließende Einschütten der feuerfesten Körner in den Formkasten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschriften Nr. 175 466,
272634;französische Patentschrift Nr. 962 507.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen©209 555/9 4.62
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