DE652907C - Masse zum Herstellen von Formen und Kernen - Google Patents

Masse zum Herstellen von Formen und Kernen

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DE652907C
DE652907C DEM120863D DEM0120863D DE652907C DE 652907 C DE652907 C DE 652907C DE M120863 D DEM120863 D DE M120863D DE M0120863 D DEM0120863 D DE M0120863D DE 652907 C DE652907 C DE 652907C
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Germany
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cores
mixture
mass
linseed oil
sand
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DEM120863D
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JEAN AMEDEE MALASPINA
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JEAN AMEDEE MALASPINA
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/167Mixtures of inorganic and organic binding agents

Description

  • Masse zum Herstellen von Formen und Kernen Massen zum Herstellen von Formen und Kernen für Gießereizwecke, die aus Quarzsand mit einem Sauerstoffüberträgen Bindemittel und Leinöl bestehen, sind bekannt.
  • Die Erfindung benutzt ebenfalls ähnliche Stoffe, aber mit weiteren Zusätzen und in bestimmten Mischungsverhältnissen.
  • Die Masse besteht aus einem Gemisch von 501 Oüarzsand, 1,51 Leinöl, etwa 1359 Mangansuperoxyd, i25 g Glaubersalz; o,51 Firnis, i25 g Sikkativ und I25 g Kaliumcarbonat.
  • Eine solche Masse zum Herstellen von Formen und Kernen für Gießereizwecke, insbesondere für Stahlguß, hat die Vorteile, daß das Austrocknen des Sandes nicht mehr erforderlich ist und eine Wiederverwendung der feuchten Masse möglich ist. Formen und Kerne sind völlig rissefrei, und die Gußstücke selbst sind völlig fehlerfrei.
  • Die Sandmasse fällt von den Gußstücken glatt ab, und es bedarf zu ihrem Entfernen keines Sandstrahlgebläses mehr. Eine solche Sandmasse bietet auch eine erhebliche Zeitersparnis beim Formen, beim Austrocknen und bei der Behandlung zum Wiederformen, beim Ausputzen und Abgraten.
  • Das Gemisch. nach der Erfindung wird etwa 5 Minuten geknetet und ist alsdann zur Verwendung bereit. Es soll gleich nach seiner Herstellung verwendet werden, weil es sehr rasch abbindet. Die Kernkasten, Formen oder Rahmen müssen somit zum voraus angefertigt werden.
  • Während des Formens darf das Gemisch auf keine Weise weder gestampft oder gepreßt oder sonstwie verdichtet werden, indem es sich selbst bindet und genügende Zähigkeit und Festigkeit bietet. Beispielsweise ist die vollständige Bindezeit von ungefähr 2 Stunden für kleine Kerne, q. Stunden Ar mittlere Kerne und @i2 Stunden für die großen Kerne ermittelt worden.
  • Nach dem Binden werden die Kerne oder anderen Formteile im Ofen getrocknet. Das Trocknen findet vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 80° C, welche allmählich bis 2io° C gesteigert wird, statt. Die Dauer des Trocknens ist ungefähr 3 Stunden, worauf die Kerne o. dgl. abgekühlt werden.
  • Sämtliche Zutaten sind derart gewählt und beigemengt worden, daß ganz bestimmte Wirkungen hervorgerufen werden sowohl während der Zubereitung als bei der Herstellung der Kerne o. dgl. während des Trocknens, des Gusses und dessen Abkühlung, während des Abkratzens der Kerne und der Wiedergewinnung des Sandes.
  • Der ausschließlich zur Anwendung komrnende Sand ist weißer Kieselsand, indem er der einzige ist, der sich gut mit den andern Zutaten vermengt. Er ist auch billiger und findet sich überall in der Nähe der Gießereien.
  • Das Gemisch von Mangansuperoxyd mit-Leinöl bildet ein Bindemittel für die Sana körner. Wird dem Leinöl eine kleine M von Mangansuperoxyd beigetan und das GGe misch gekocht, so erhält man ein Erzeugnis, welches eine bedeutend größere Affinität zum pulverförmigen Mangansuperoxyd zeigt als gewöhnlich gekochtes Leinöl, wodurch die Bindefähigkeit bedeutend gesteigert wird und den Leinölverbrauch vermindert.
  • Das Glaubersalz oder das chlorsaure Natron, das schwefelsaure Kali oder das chlorsaure Kali dienen zur Förderung des Bindens vermöge der katalytischen Wirkung auf das Gemisch von Mangansuperoxyd und Leinöl.
  • Der Alkoholfirnis ist ein Härtemittel, dessen rasches Trocknen durch Beimischung einer großen Menge von Sikkativ erzielt wird; die so erzielte rasche Trockenfähigkeit gewährleistet eine gute Standfestigkeit des Sandes, bis die Bindung zwischen Mangansuperoxyd und Leinöl stattgefunden hat.
  • Kali oder Natron dienen zum Reinigen der Sandkörner, um eine innigere Berührung zwischen den sich zusammenballenden und verkittenden Stoffen herzustellen. Es wird damit also die Verdichtung des Gemisches erhöht.
  • Das Wismutweiß, vermehrt in bedeutendem Maße die Bindefähigkeit des Gemisches vermöge seiner wohlbekannten Affinität zum Leinöl, welches-mit dem Wismutweiß einen Kitt bildet.
  • Das Gemisch wird alsdann von Hand ohne Verdichtung auf sämtliche Formflächen bestens in den Formen verteilt, worauf die Formen, Rahmen o. dgl. mit demselben Gemisch, aufgefüllt und schließlich mit dem Lineal abgestrichen -,ferden.
  • Je nach Umständen werden einige leichte und einfache Beschläge eingelegt.
  • Dadurch, daß das Gemisch nicht verdichtet ist, kann ein Durchsickern des Öles auf die Formwände infolge eines unwillkürlichen Stoßes mit dem Preßkolben oder einem Stampfwerkzeug nicht stattfinden. Bei Verwendung dieses Gemisches wird das Anhaften des Sandes an dem Modell, an der Kernbüchse oder an den andern Bestandteilen des Modells vermieden. Ebenfalls werden die durch überschüssiges Öl vorkommenden Mängel vermieden, indem es nur ar. der Formoberfläche wirksam werden kann.
  • Zur Herstellung von Rahmenformen wird zuerst das Modell mit einer Schicht von 5 bis io cm dieser Mischung belegt, welche gleichförmig auf der ganzen Fläche verteilt wird. Nachdem das Gemisch von Hand leicht eingedrückt-wird, bedeckt man es mit gewöhnlichem Gießereisand, welcher leicht und ohne Druck entweder mit einem kleinen Stößel oder ''.mit der Formmaschine eingestampft wird; bis `..der Rahmen vollgefüllt ist.
  • ß;:'Zur Herstellung von Formspindeln wird das Gemisch auf eine starre Blechplatte aufgetragen, leicht von Hand gepreßt und ihm ungefähr die zu erstellende Form gegeben, sodann mit der Schablone der Spindel ausgeglichen.
  • Selbstverständlich kann dieses Verfahren nur bei Rahmen und Spindelstücken, welche im Trockenofen eingeführt werden können, zur Anwendung gelangen.
  • Das Binden des Gemisches findet ohne Beaufsichtigung und ohne besondere Vorkehrungen statt.
  • Sobald die Kerne o. dgl. für den Trockenofen bereitstehen, sind sie erhärtet und sehr widerstandsfähig, so daß sie leicht ihre Form beibehalten, ohne Stützen zu benötigen, und können leicht gehandhabt werden, sie können hauptsächlich abgefeilt, gesägt, verschnitten oder auf andere Weise bearbeitet werden, ohne zu Zerbrechen.
  • Die niedrige Anfangstemperatur beim Trocknen kann weder eine besondere Verflüssigung des Leinöls herbeiführen noch eine Zersetzung des Mangansuperoxyds verursachen, hingegen bietet die niedrige Temperatur Anlaß zum Trocknen des Gemisches unter sehr günstigen Verhältnissen für die Beibehaltung der Umrisse und. der Ausmaße.
  • Würde durch die Wärme des Trockenraumes eine gewisse Zersetzung des Mangansuperoxyds hervorgerufen und eine gesteigerte Verflüssigung des Leinöls begünstigt, so ist doch durch den Firnis ein genügender Widerstand geboten, weil er trocken und erhärtet den nötigen Widerstand gegen jede Formänderung der Stücke gewährleistet und bei zunehmender Wärme die gesamte Masse festhält.
  • Die niedrige Anfangstemperatur begünstigt ebenfalls die Bindefähigkeit des Wismutweißes. Bei zunehmender Wärme kochen das Leinöl und das Mangansuperoxyd ein, so daß sie eine unveränderliche Härte erreichen, vermöge welcher die Formstücke nach der Behandlung eine große Festigkeit erhalten.
  • Durch dieses Trockenverfahren bei niedriger Anfangstemperatur und stetig zunehmender Wärme, ohne jedoch die meist üblichen Trockenraumtemperaturen der bekannten Vcrfahren''mit Mangansuperoxyd zu erreichen, wird die Härte der zu trocknenden Formstücke rasch gesteigert und gestaltet sich viel gürfstiger für die Erhaltung der Formen.
  • Indem die Trockentemperatur nicht 2io0 C übersteigt, kann das Leinöl sich nicht zersetzen, und die Kerne o. dgl. können nicht verbrennen. Die Anwendung einer allmählich sich steigernden Hitze erleichtert das Eindringen der Wärme unter annähernd gleichbleibender Temperatur in sämtlichen Teilen der Masse der zu trocknenden Formteile. Nach Abkühlung sind diese Stücke sehr sauber und widerstandsfähig ohne irgendeinen Riß oder Sprung und können leicht bearbeitet werden.
  • Das Wasserglas wirkt kittförmig und fördert das Anhaften des schwarzen Anstriches auf sämtliche Flächen der Gießformen. Die an der Oberfläche anhaftende Feuchtigkeit schwindet rasch durch Verdunstung.
  • Die nach diesem Verfahren hergestellten Kerne o. dgl. nehmen keine Feuchtigkeit auf, und das Baraufgespritzte Wasser dringt kaum ein und beschädigt sie nicht.
  • Indem die Mischung leicht verdichtet ist, sind die Formstücke leicht, wodurch sie zu weiterer Bearbeitung handlich sind. .
  • Während des Gießens widerstehen die nach dieser Erfindung hergestellten Formteile anstandslos den Stößen sowie dem Druck des flüssigen Metalls vermöge ihrer glatten und glänzenden Oberflächen, ohne daß Sandkörner losgerissen werden. Alle Spalten und scharfen Kanten sind durch das Metall tadellos ausgefüllt. Es kann sich weder Wasserdampf bilden, weil die Mischung kein Wasser enthält, noch Gas entwickeln, indem das Öl sowie die den Firnis bildenden Gummilacke bereits bei der Trockenofentemperatur die Feuchtigkeit abgegeben haben.
  • Indem die Kerne oder ähnliche Formteile ohne Anstampfen hergestellt sind, bilden sie keine verdichtete Masse, welche, obschon fest, jedoch verhältnismäßig genügend porös ist, wodurch die geringste Gasentwicklung vor dem Erstarren des Gusses durch die Masse aufgesaugt wird.
  • Eine Blasenbildung ist ausgeschlossen, es können daher Luftlöcher unbedenklich weg gelassen werden.
  • Während des Abkühlens findet das Schwinden von selbst statt, ohne besondere Spannungen hervorzurufen, indem die Kerne o. dgl. keinen Widerstand leisten und sofort beim Druck des Schwindens nachgeben.
  • Unter der starken Hitze beim Guß geht die Mischung vom festen in pulverförmigen Zustand über, was das Ausheben, besonders das Auskratzen der Kerne sehr erleichtert.
  • Kein Teil der Form bleibt an dem Gußstück haften, welches vollkommen glatt für jedes Gußmetall herauskommt und eine schöne Färbung aufweist. Diese Eigenschaften rühren von der reinigenden Wirkung des Kalis oder des Natrons her, welche auf das glühende Metall, selbst durch die Überzugsschicht hindurch, einwirkt.
  • Der Sand kann- wiedergewonnen und verwertet werden unter Beifügung eines Teiles frischen weißen Sandes und der bereits erwähnten Zutaten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Masse zum Herstellen von Formen und Kernen für Gießereizwecke, welche aus Quarzsand mit einem Sauerstoffüberträgen, Bindemittel und Leinöl besteht, dadurch gekennzeichnet, daß einem Gemisch von 501 Quarzsand und 1,5 1 Leinöl etwa 135 g Mangansuperoxyd, 125 g Glaubersalz, o,51 Firnis, 125g Sikkativ und 125 g Kaliumcarbonat zugemischt sind.
DEM120863D 1931-08-25 1932-08-26 Masse zum Herstellen von Formen und Kernen Expired DE652907C (de)

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