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Vorrichtung zum gleichzeitigen Backen und Aufbewahren eines Dauerbrotes
Verfahren der Brotbereitung in verschlossienen Gefäßen sind bekannt. Hierbei wird
der in gewöhnlicher Weise bereitete Teig mit einem Zusatz von Kochsalz versehen
und in Blechbüchsen gefüllt, die dann verschlossen und verlötet werden, wonach,
das Brot in den Büchsen gebacken wird. Die beim Bakken sich entwickelnden Dämpfe
kühlen jedoch bei der Lagerung ab und kondensieren zu Wasser, das seinen Niederschlag
im Brot findet. Außerdem erfordert das Verlöten der Büchsen unnötige Arbeit und
werden zum Öffnen der Büchsen besondere Werkzeuge benötigt. Auch sind Backpfannen
bekannt, in denen die Schwitzgase beim Backen aüTgespeichert werden und auf den
Teig einwirken können, um ein besser durchgebackenes Brot zu erzielen. Hierbei sind
im Deckel und Boden elastische Platten angeordnet, so daß bei zu hohem Druck die
sich entwickelnden Gase entweichen können. Diese Backpfannen eignen sich nicht zum
Konservieren von Brot, da sich die aufgespeicherten Dämpfe wieder kondensieren und-
in das Brot eindringen. Ferner ist es nicht, mehr neu, zum Frischhalten von fertiggebackenem.
Brot dieses in. noch heißem Zustande unmittelbar nach der Herausnalune aus dem Ofen
in verschließbaren Behältern aufzubewahren, die zum Aufsaugen der sich noch bildenden
und wieder kondensierenden Wasserdämpfe mit einem Siebboden versehen sind. Durch-.die
starke Hitze des. eingeführten Brotes sollen die Mikroben, welche die in den Behältern
befindliche Luft enthält, getötet werden. Die Behälter eignen sich jedoch nicht
zum Versand, da beim Kippen der Behälter das Wasser aus dem Siebboden zurück in
das Brot gelangt. Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von rindenfreiem Gebäck
unter Verwendung einer allseitig geschlossenen und abgedichteten Backform bekannt,
bei der unter dem Deckel eine feuchtigkeitanziehende Einlage, z. B. Zellstoffwatte,
angeordnet ist, die nach dem Backvorgang entfernt wird. Die Einlage saugt die sich
bildenden Wasserdämpfe und die sonstigen flüchtigen Bestandteile beim Backen auf.
Bei starker Gärung kann es
jedoch leicht vorkommen, daß der Teig
auf die Einlage drückt und an diese anbackt, wodurch die obere Schicht des Brotes
ungenießA» bar wird. Die Einlage kann dabei vollsfändig zusammengedrückt werden,
so daß der Zweck, die ausströmenden Dämpfe aufzufangen, nicht mehr erreicht wird.
Die Haltbar-., keit eines solchen Brotes kann, selbst wenn es bei der Lagerung im
Kasten verbleiben würde, nicht von großer Dauer sein, da das Backgut dicht an der
Blechwandung anliegt und dadurch allen äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. An heißen
Tagen wird sich die Wärme über die Kastenwände auf das Brot auswirken, so daß es
bald austrocknet und harte Krusten erhält, während lediglich die obere Schicht weich
bleibt; da sich unter dem Deckel die nunmehr feuchtigkeitabgebende Einlage befindet.
Die Feuchtigkeit kann jedoch nicht von allen Seiten an das Brot heran, so daß die
Trockenheit von allen. anderen Seiten immer mehr ins Innere vordringt und das Brot
hart und ungenießbar macht.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Backen
und Aufbewahren eines Dauerbrotes, dadurch gekennzeichnet, daß an sämtlichen Innenwandungen
des Backkastens einseitig durchlochte Isolierflächen angeordnet sind, die feuchtigkeitsaufnehmende
bzw. -abgebende Füllstoffe, wie z. B. porösen Papierkarton (Wellpapier), enthalten.
Hierdurch wird erreicht, daß .der Teig nicht mit den Füllstoffen in Berührung kommen
kann und die beim Backen sich entwickelnden Wasserdämpfe allseitig von den Füllstoffen
aufgefangen werden, die dann später bei der Lagerung des Brotes im luftdicht verschlossenen
Kasten eine isolierende feuchte Umhüllung für das Brot bilden, so daß nunmehr von
allen Seiten die erforderliche Feuchtigkeit an das Brot abgegeben werden kann. Auf
diese Weise wird sowohl ein einwandfreies Durchbacken von rindenfreiem Brot bei
Absonderung der während des Backens sich bildenden Dämpfe erreicht als auch eine
Aufbewahrung des Brotes in den luftdicht verschlossenen Kästen für eine lange Zeitdauer
ermöglicht.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen senkrechten Längsmittelschnitt durch den
Back- und Aufbewahrungskasten, Abb. 2 einen Querschnitt und Abb.3 die Oberansicht.
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Der Back- und Aufbewahrungskasten besteht im wesentlichen aus dem
Außenkasten a, dessen Einfüllöffnung durch den Deckel b unter Zwischenschaltung
eines Dichtungsmittels e, beispielsweise ölgetränkte Asbestschnur, mittels der am
Kasten angelenkten Bügelverschraubungd luftdicht verschlossen werden kann, und den
Isolierwänden e, die an allen o,,Längs- und Kopfseiten an der Innenwandung eees
Kastens a anliegen. Die Isolierwände e
i"i d U-förmig ausgebildet,
deren Stege nocheis um 9o" nach innen umgebogen sind, :üm die feuchtigkeitsaufnehmenden
bzw. -abgebenden Füllstoffe f von der Seite einschieben zu können. Die Isolierwände
e sind einseitig nach der Teig- bzw. Brotseite zu mit kleinen Löchern g versehen.
Sie können unter sich verbunden sein bzw. einen einzigen Hohlkörper mit einer Einführungsöffnung
bilden, der in den Außenkasten eingeschoben wird, wobei dann nur noch die Einfüllöffnüng
durch eine besonders vorzusetzende Isolierwand abzudecken ist, bevor der Deckel
b aufgesetzt und der Kasten durch die Bügelverschraubung luftdicht verschlossen
wird.
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Der Vorgang beim Backen und Aufbewahren des Brotes in dem Kasten ist
folgender: Der in üblicher Weise hergestellte Teig wird in den zwischen den Isolierwänden
e verbleibenden Raum eingebracht, wobei die Teigmenge so bemessen ist, daß später
das gebackene Brot den ganzen Raum ausfüllt. Bei etwa dreiviertel Gare des Teiges
schiebt man den luftdicht verschlossenen Kasten in den Ofen. Beim Backvorgang verdampft
ein Teil der im Teig vorhandenen Feuchtigkeit, die zusammen mit den sonstigen flüchtigen
Bestandteilen von den Füllstoffen/ aufgesaugt wird. Da die Füllstoffe rings um das
Brot angeordnet sind, erhält man ein vollkommen rindenfreies und gut durchgebackenes
Brot. Nach Beendigung des Backprozesses werden die Kästen aus dem Ofen herausgenommen
und in geschlossenem Zustand belassen. Bei der weiteren Lagerung des Brotes in den
Kästen bilden die Füllstoffe eine das Brot allseitig umgebende und isolierende feuchte
Umhüllung. Das Brot wird nunmehr umgekehrt die ihm fehlende Feuchtigkeit je nach
Bedarf aus den Füllstoffen wieder zurücksaugen, zvbdurch es weich bleibt und lange
Zeit hindurch in den Kästen aufbewahrt werden kann, wobei alle Temperatureinflüsse
von außen durch die Isolierwände mit den darin befindlichen Füllstoffen von dem
Brot ferngehalten werden.
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In den Kästen gemäß der Erfindung läßt sich auch bereits gebackenes
Brot bzw. Schnittbrot dauerhaft aufbewahren. In diesem Falle werden die Füllstoffe
vorher mit Wasser angefeuchtet und alsdann das eingebrachte Brot einige Stunden
im Ofen nachgebacken. Die weitere Aufbewahrung des Brotes erfolgt, wie -bereits
beschrieben, wobei die Feuchtigkeit aus den Füllstoffen wieder von dem Brot je nach
Bedarf aufgesaugt wird.